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Shane – und das Tal der Gesetzlosen: Die großen Western 341
Shane – und das Tal der Gesetzlosen: Die großen Western 341
Shane – und das Tal der Gesetzlosen: Die großen Western 341
eBook123 Seiten1 Stunde

Shane – und das Tal der Gesetzlosen: Die großen Western 341

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Shane sah den knochigen Burschen erst, als er fast die Bahntrasse erreicht hatte. Froh, einem Menschen in dieser Wildnis zu begegnen, schwenkte er in seine Richtung. Der Fremde stand halb im Schatten eines Schutzdaches, halb in der Sonne. Der Kleidung nach war er ein Cowboy, denn der trug ein verwa­schenes buntkariertes Hemd, eine verbeulte Cordhose und den Colt hoch am Gurt. Sein faltiges Gesicht erinnerte an die verwitterte Fassade eines Felsens. Doch seine Augen waren kühl und klar, wie die eines jungen Menschen. So war auch sein Gang, als er aus dem Schatten trat und sich zur Trasse be­wegte, ohne sich um den anderen zu kümmern. Er steckte eine Rauch­fac­kel in die lose Erde und wischte die Hände an der speckigen Hose ab. Dann rollte er sich eine Zigarette. Shane spürte, daß der Hagere ihn beobachtete. Er trieb lässig sein Pferd näher, saß ab und deutete auf die Fackel, die den Expreß anhalten sollte. »Willst du nach Osten oder We­sten, Cowboy?« Der Mann grinste und zeigte dabei sein starkes Gebiß. »Nach Norden.« Shanes Blick wanderte nordwärts. Er sah nur welliges, von verwilder­ten Büschen durchzogenes Land, das bis zu dem fernen mächtigen Gebir­-ge reichte, dessen schneebedeckte ­Peaks wie silberne Kronen in der Sonne leuchteten. »Zu Fuß?« Der andere zuckte die Achseln. Shanes Blick strich zur Hütte, die aus einem Blechdach und vier ver­rot­teten Holzpfeilern bestand. Er suchte das Pferd des seltsamen Alten.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Sept. 2023
ISBN9783989363427
Shane – und das Tal der Gesetzlosen: Die großen Western 341

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    Buchvorschau

    Shane – und das Tal der Gesetzlosen - Joe Juhnke

    Die großen Western

    – 341 –

    Shane – und das Tal der Gesetzlosen

    Unveröffentlichter Roman

    Joe Juhnke

    Shane sah den knochigen Burschen erst, als er fast die Bahntrasse erreicht hatte. Froh, einem Menschen in dieser Wildnis zu begegnen, schwenkte er in seine Richtung.

    Der Fremde stand halb im Schatten eines Schutzdaches, halb in der Sonne. Der Kleidung nach war er ein Cowboy, denn der trug ein verwa­schenes buntkariertes Hemd, eine verbeulte Cordhose und den Colt hoch am Gurt.

    Sein faltiges Gesicht erinnerte an die verwitterte Fassade eines Felsens. Doch seine Augen waren kühl und klar, wie die eines jungen Menschen. So war auch sein Gang, als er aus dem Schatten trat und sich zur Trasse be­wegte, ohne sich um den anderen zu kümmern. Er steckte eine Rauch­fac­kel in die lose Erde und wischte die Hände an der speckigen Hose ab. Dann rollte er sich eine Zigarette.

    Shane spürte, daß der Hagere ihn beobachtete.

    Er trieb lässig sein Pferd näher, saß ab und deutete auf die Fackel, die den Expreß anhalten sollte.

    »Willst du nach Osten oder We­sten, Cowboy?«

    Der Mann grinste und zeigte dabei sein starkes Gebiß. »Nach Norden.«

    Shanes Blick wanderte nordwärts.

    Er sah nur welliges, von verwilder­ten Büschen durchzogenes Land, das bis zu dem fernen mächtigen Gebir­-ge reichte, dessen schneebedeckte ­Peaks wie silberne Kronen in der Sonne leuchteten.

    »Zu Fuß?«

    Der andere zuckte die Achseln.

    Shanes Blick strich zur Hütte, die aus einem Blechdach und vier ver­rot­teten Holzpfeilern bestand. Er suchte das Pferd des seltsamen Alten. »Wo hast du deinen Gaul gelassen?« fragte er neugierig.

    »Ich habe ihn vor Langeweile aufgefressen«, erwiderte der Cowboy bissig, »stell also keine weiteren Fragen. Klemm dich auf deine Mähre und such dir eine andere Haltestelle. Diese hier ist ausgebucht.«

    Der Alte schien ein Witzbold zu sein. Shane reagierte auf seine Art.

    »Das geht leider nicht, Cowboy«, erklärte er, »mein Gaul lahmt, und ich habe ihm eine Bahnfahrt zur nächsten Stadt versprochen. Nach Osten oder Westen, das ist ihm egal.«

    Der Fremde fixierte ihn von Kopf bis Fuß. Nur einen Augenblick ruhten seine grauen Augen auf dem tiefhängenden Halfter, aus dem der abgegriffene Nußbaumgriff eines Peacemakers ragte. Er schätzte wohl die Gefährlichkeit des großen Mannes ein, nickte schließlich, ohne einen weiteren Kommentar von sich zu geben.

    Der Wind wehte das ferne Signal einer Dampfpfeife herüber, und aus dem welligen Hügelland kam das Stampfen einer Lokomotive.

    Der Cowboy setzte die Rauchfackel in Brand und baute sich an der nördlichen Seite der Trasse auf. Er beobachtete gelassen die hochziehende Rauchfahne und wartete.

    Shane beobachtete ihn mit einer gewissen Neugierde.

    Der Zug näherte sich. Enttäuschend für Shane, weil er nur einen Personen- und einen Frachtwagen sah. Selbst der Tender war nicht für lange Strecken eingerichtet. Ohne Zweifel war er auf einer Nebenlinie gelandet, und dieses kümmerliche Feuerroß war nur ein Zubringer, oder ein Arbeitszug.

    Der Zug rollte aus und hielt mit dem Tender in Höhe der rauchenden Fackel.

    Shane sah, daß der Cowboy am Tender hochstieg und hart rief: »Laß die Hände auf der Hohnsonstange, Hoggen, und schiele nicht nach deiner Waffe, das ist für dich gesünder.«

    Ein Schuß fiel, und irgendwer fluchte ordinär.

    Gleich darauf tauchte das rußige Gesicht des Heizers auf. Mit erhobenen Händen blickte er wütend auf den Cowboy.

    Ein Überfall, dachte Shane, und seine Rechte fiel schwer auf den Kolben des Colts. Der Cowboy war also ein Lobo, ein mieser Zugräuber. Wie man sich doch in einem Menschen täuschen konnte.

    Doch dann zögert er, einzugreifen.

    Der Schuß war wohl ein Signal, denn urplötzlich tauchten aus den Büschen Reiter auf.

    Insgesamt zwölf Männer. Und dann noch zwei offene Buckboards.

    Als sie heran waren, entdeckte Shane auf einem Wagen eine Gatling, ein verdammtes Monster, das eine ganze Abteilung Dragoner füsilieren konnte.

    Zwei Reiter schwenkten zur Lokomotive, winkten mit ihren Revolvern, worauf der Lokomotivführer mit seiner Feuerbüchse die eiserne Leiter herunterkletterte.

    Die übrigen Reiter bauten sich neben den Waggons auf, hielten ihre Karabiner in Feuerstellung und warteten, bis das Gefährt mit der Schnellfeuerkanone in Stellung ging.

    »Ihr dort in dem Personenwagen, haltet die Nasen unten«, rief ein weißhaariger Recke aus ihrer Mitte, »wir wollen kein Gemetzel, und deshalb auch keine Toten sehen.«

    Er hob den Arm, worauf die Gatling losratterte.

    Fensterscheiben klirrten, heißes Blei schlug splitternd in die Fassade des Frachtwagens. Als das Ding seinen Atem verlor, trabte der Weißkopf zum geschlossenen Waggon und donnerte den Flintenlauf gegen die Tür.

    »Mach schon auf, Swenner, wir wollen hier nicht übernachten!«

    »Niemals, Duck Mason«, klang es dumpf hinter der Tür. »Die Lohngelder gehören der Cornfield Company. Ich habe die Verantwortung, daß sie ihren Bestimmungsort erreichen.«

    Der Alte schwenkte seinen Gaul, hielt bei den Eisenbahnern an und rief lautstark: »Okay, Swenner, stecke deine Nase in die Dielenritzen. Es wird dir gleich heiß dort drinnen.«

    Wieder spuckte die Gatling ihren heißen Atem aus, bis Swenner fürchterlich zu schreien begann.

    »Ich gebe auf, Mason. Aber die Hölle soll dich und deine Desperados schlucken.«

    Irgendwo fiel ein Riegel, und die zerschossene Tür wurde aufgeschoben. Ein dürrer Mann mit Ärmelschonern und Sonnenschirm über der Nase tauchte auf. Seine Augen funkelten giftig, aber er schwieg angesichts der Übermacht, der er sich gegenüber sah.

    So, als wäre alles eingeübt, wurde der Wagen mit der Gatling geschwenkt und 30 Yards entfernt erneut in Feuerstellung gebracht. Die Rohre richteten sich drohend auf den Personenwagen, in dem sich nichts regte. Der zweite Buckboard wurde dicht zur offenen Tür gefahren. Drei Männer stießen Swenner beiseite, verschwanden im Innern und kehrten mit einem gepanzerten Geldschrank zurück. Sie hievten ihn auf die Plattform, sprangen auf ihre Pferde und trabten zur Gatling hinüber.

    Duck Mason musterte Shane, der zur Vorsicht die Hände in Brusthöhe hielt, ehe er sich an den knochigen Cowboy wandte. »Wer ist das, Scotch?«

    Der Gefragte zuckte lässig die Achseln, während er vom Peron sprang. »Er will nach Westen oder nach Osten. Ihm scheint’s egal zu sein. Uns wohl auch.«

    Noch einmal streifte der prüfende Blick des Weißkopfes Shane. Dann nickte er und wendete den Gaul. »Es wird Zeit, daß wir verschwinden, Scotch, hol dir aus der Remuda einen Gaul.«

    Das ganze schien wie ein Spuk zu sein, der wenige Minuten dauerte, ehe er in der Lautlosigkeit versank.

    Shane erwachte wie aus einem Traum, als die Banditen verschwunden waren. Was sich hier abgespielt hatte, war ein ausgewachsener Eisenbahnraub, wie er ihn schon einmal bei der Union Pacific erlebt hatte. Aber das lag schon einige Jahre zurück.

    Er spürte, wie Schweiß über seine Nase rann und hörte die wütende Stimme des Heizers. »Laß die Hände oben, Fremder, bevor dich meine Waffe in Stücke reißt.«

    Shane wandte den Kopf. Er sah den mächtigen Trichter eines Schießmonsters über dem das wütende Gesicht des Sprechers war.

    »Nur langsam, Schmierkopf, du machst dich unglücklich«, rief Shane mahnend.

    Vom Personenwagen eilten vier kräftige Männer heran, die Shane wortlos an den Schultern packten und niederwarfen. Noch ehe er begriff, was geschah, hatten sie ihn verschnürt wie ein Mailpaket, und die helle Fistelstimme Swenners rief: »Bringt den Bastard zu mir. Hier ist er am besten aufgehoben.«

    *

    Shane blickte in die finsteren Gesichter der Männer, die ihn mit ihren Kanonen bedrohten. Er lauschte dem Rattern der Räder auf den Schienen. Wenn er etwas sagen wollte, schob einer der Kerle ihm die Gewehrmündung zwischen die Zähne, und erklärte boshaft: »Du kannst Mr. Cornfield deine Unschuld beteuern. Bis dahin hältst du das Maul.«

    Die Fahrt dauerte drei Stunden, dann hielt die Lokomotive.

    Swenner quälte die zerschossene Tür auf, und die Männer stießen Shane aus dem Waggon.

    Er schlug hart auf die Erde, verbiß den Schmerz und versuchte sich zu orientieren. Er sah verschwommen eine Anzahl Rindercattles, in dem herdenweise Longhorns untergebracht waren, ein langgestrecktes Gebäude und zwei Stallungen. Es war eine Gegend, die ihm fremd war.

    Fäuste rissen ihn auf die Beine. Shane sah grimmige Gesichter.

    »Bringt mich zu diesem verdammten Mr. Cornfield«, knurrte er wütend, »damit ich ihn über seine Armleuchter aufklären kann. Und gebt mir was zu trinken. Mir wird die Kehle trocken, wenn ich eure Galgenvogelgesichter sehe.«

    Die Burschen begannen plötzlich zu grinsen. Einer nickte zustimmend. »Den Boß wirst du später sehen. Zu saufen kriegst du gleich.«

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