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Gesetzlos: Die großen Western Classic 58 – Western
Gesetzlos: Die großen Western Classic 58 – Western
Gesetzlos: Die großen Western Classic 58 – Western
eBook119 Seiten1 Stunde

Gesetzlos: Die großen Western Classic 58 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Der vierschrötige Mann mit dem kantigen Kopf und den stahlblauen Augen erhob sich von dem rohgezimmerten Tisch und trat an eines der kleinen Fenster des Raumes. Seine breitschultrige, stämmige Gestalt bewegte sich bedächtig und ruhig. Er legte seine schwieligen Fäuste auf die rissige Fensterbank und blickte durch die blinden Scheiben. »Dieser Wind draußen …«, murmelte er, ohne sich umzuwenden. Die verhärmte Frau mit dem Strickzeug nickte schweigend, und ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit langen, bis auf die Schultern fallenden blauschwarzen Haaren hob den Kopf. Seiner bronzefarbenen Haut verlieh der Schein der Petroleumlampe die Tönung von glänzendem Kupfer. Der Indianer blickte stumm auf den breiten Rücken des Mannes, und nur das junge Mädchen am Kamin sagte: »Die Pferde sind noch im Korral. Wenn das Wetter stärker wird, sollten wir sie in den Stall bringen, Vater.« Der Mann am Fenster nickte. Er öffnete, und ein Windstoß fuhr ihm entgegen. Sand wirbelte ihm ins Gesicht. Seine kräftigen Arme langten hinaus und schlossen die Läden. »Du wirst hierbleiben müssen, bis das Wetter vorbei ist«, sagte er zu dem Indianer, und der zuckte mit den Schultern. »Wir sollten lieber die Pferde in den Stall bringen«, sagte er dann in etwas hartem Englisch. Er schritt zur Tür, und der Mann nickte. »Gehen wir.« Als die schwere Bohlentür geöffnet wurde, drang das Heulen des Sturms in den Raum.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Sept. 2020
ISBN9783740971335
Gesetzlos: Die großen Western Classic 58 – Western

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    Buchvorschau

    Gesetzlos - John Gray

    Die großen Western Classic

    – 58 –

    Gesetzlos

    ...und auf dem Weg zum Galgen

    John Gray

    Der vierschrötige Mann mit dem kantigen Kopf und den stahlblauen Augen erhob sich von dem rohgezimmerten Tisch und trat an eines der kleinen Fenster des Raumes.

    Seine breitschultrige, stämmige Gestalt bewegte sich bedächtig und ruhig. Er legte seine schwieligen Fäuste auf die rissige Fensterbank und blickte durch die blinden Scheiben.

    »Dieser Wind draußen …«, murmelte er, ohne sich umzuwenden. Die verhärmte Frau mit dem Strickzeug nickte schweigend, und ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit langen, bis auf die Schultern fallenden blauschwarzen Haaren hob den Kopf. Seiner bronzefarbenen Haut verlieh der Schein der Petroleumlampe die Tönung von glänzendem Kupfer.

    Der Indianer blickte stumm auf den breiten Rücken des Mannes, und nur das junge Mädchen am Kamin sagte: »Die Pferde sind noch im Korral. Wenn das Wetter stärker wird, sollten wir sie in den Stall bringen, Vater.«

    Der Mann am Fenster nickte. Er öffnete, und ein Windstoß fuhr ihm entgegen. Sand wirbelte ihm ins Gesicht. Seine kräftigen Arme langten hinaus und schlossen die Läden.

    »Du wirst hierbleiben müssen, bis das Wetter vorbei ist«, sagte er zu dem Indianer, und der zuckte mit den Schultern.

    »Wir sollten lieber die Pferde in den Stall bringen«, sagte er dann in etwas hartem Englisch. Er schritt zur Tür, und der Mann nickte. »Gehen wir.«

    Als die schwere Bohlentür geöffnet wurde, drang das Heulen des Sturms in den Raum. Die beiden Männer verließen das Haus und stemmten sich gegen den Wind, um zum Korral zu kommen.

    Die Pferde hatten sich in einer Ecke zusammengedrängt und wieherten angstvoll.

    Die Männer führten sie in den Stall. Als sie das große Tor hinter sich geschlossen hatten, jagte der Sturm Wolken feinkörnigen Sandes vor sich her auf den Red River zu, der etwa fünfzig Yards entfernt von der Station dahinfloss. Der heftige Wind peitschte die sonst träge dahinfließenden Wellen des mächtigen Stromes, sodass sie gurgelnd und klatschend an die Ufer schlugen. Weiße Schaumkronen tanzten auf dem sonst schlammig gelben Wasser.

    »Hoffentlich fängt es nicht noch zu regnen an. Da überschwemmt er wieder«, sagte der Stationer.

    Der Indianer nickte schweigend.

    »Kommt noch eine Postkutsche?«, fragte er, während sie durch den Sturm zum Haus zurückeilten.

    »Erst morgen Abend.«

    Sie erreichten das Haus und schlossen die Fensterläden.

    Dann betraten sie wieder den Raum und schlossen die Tür hinter sich, und das Heulen des Wetters drang nur noch gedämpft durch die dicken Bohlen herein.

    »Kannst du Kaffee kochen, Martha?« Der Stationer trat an den Kamin und legte einige würzig nach Harz riechenden Kiefernkloben in die Glut. Er beobachtete, wie die Flammen sich in das Holz fraßen und wie Funken aufstoben, wenn knackend Harzknoten in der Glut zersprangen. Der Feuerschein fiel warm auf sein faltiges Gesicht. Seine Haut wirkte wie weichgegerbtes Leder. Die flackernden Flammen spiegelten sich in seinen glänzenden Augen und ließen sein schlohweißes Haar silbrig schimmern.

    Als er seine Frau im Hintergrund des Raumes hantieren hörte, sagte er: »Ich muss noch Holz holen. Vielleicht können wir in den nächsten Stunden nicht vor die Tür.«

    Er erhob sich und verließ das Haus, und der Himmel verdunkelte sich. In der Ferne rollte leise der Donner. Der Himmel wurde schwarz, als habe das Universum seinen Schlund geöffnet, um die Erde mit allem Leben darauf zu verschlingen.

    Als er gerade mit den Holzkloben im Arm wieder die Station betrat, setzte das Unwetter in seiner ganzen elementaren Kraft und Wildheit ein.

    *

    Die vier Männer blickten mit starren Gesichtern zum Himmel und traten dann in den Schutz der Bäume zurück, als Wogen von Sand vom Sturm über die Ebenen gefegt wurden.

    Ihre Pferde schnaubten unruhig, und ein kleiner, krummbeiniger Bursche klopfte seinem Tier beruhigend auf den Hals.

    »Was nun, Shannon?« Der Mann, der die Frage gestellt hatte, war schlank und mittelgroß. Er hatte ein schmales blasses Gesicht und stechende Augen.

    Der Angesprochene wandte sich um. Er war groß, breitschultrig und geschmeidig wie ein Wolf. An seiner Hüfte baumelte ein schwerer 44er Colt in der Halfter.

    »Wir werden weiterreiten. Bevor der Sturm richtig einsetzt, werden wir die Station erreichen.«

    »Das schaffen wir nicht, Buck. Verdammt, der Wind bläst uns von den Gäulen!«

    »Dann bleibt doch hier. Ich reite und hole mir die Dollars.« Der große Mann musste schreien, da der Wind in diesem Moment durch das Dickicht heulte wie ein gefangenes Tier.

    Er schritt zu seinem Pferd und nahm die Zügel. Er schwang sich in den Sattel und beugte sich weit vor. Seine Augen richteten sich hart auf die drei anderen.

    »Wir haben nicht mit dem Sturm gerechnet. Aber umso besser. In diesem Wetter wird sich bestimmt niemand sehen lassen, der nicht erwünscht ist. Also kommt!«

    Die drei Männer nickten und stiegen auf ihre Tiere. Sie schlangen sich die Halstücher vor die Gesichter, um sich gegen den aufwirbelnden Sand zu schützen, und schoben sich die Hüte fest in die Stirn.

    Dann trieben sie die Pferde an und ritten hinaus in den Sand.

    *

    Die Läden an den Fenstern klapperten, und vom Dach löste sich eine Schindel. Krachend schleuderte der Wind sie auf den Hof.

    Die Menschen zuckten zusammen. Dann erhob sich die Frau und legte ihr Strickzeug nieder.

    »Ich schaue mal nach Johnny, Owen.«

    Der Mann nickte kurz. Der Indianer schlürfte an seinem Kaffee und sagte: »Verdammte Sache, so ein Klapperschlangenbiss.«

    »Er hat Glück gehabt.« Der Stationer stand auf und schritt zum Ofen.

    Er füllte seine Tasse noch einmal. »Er hat sich sofort das Bein abgebunden, den Schenkel aufgeschnitten und den Biss ausbluten lassen. Nach dem Fieber ist die Sache schnell vergessen.«

    Er trat wieder an den Tisch. »In diesem verdammten Land ist eben alles ein Feind.«

    »Ich auch?« Der Indianer grinste leicht.

    »Das ist vorbei.« Der Stationer blickte auf seine Tochter, die in einem Buch blätterte. Er maß forschend ihre glatten jungen Züge. Ihr kastanienbraunes Haar hatte im Schein der Petroleumlampe einen faszinierenden Glanz.

    Wie hübsch sie ist, dachte der Mann. Sein Blick glitt ins Leere. Wenn sie einmal erwachsen ist, dachte er, wird das Land hier nicht mehr wild sein, dann wird sie besser leben können als wir.

    Nachdenklich ließ er sich wieder auf seinen Stuhl fallen und stellte die Tasse auf die blankgescheuerte Tischplatte.

    »Dieser Sturm draußen …«

    Er schüttelte den kantigen weißhaarigen Kopf und summte leise vor sich hin.

    Der Indianer richtete sich auf. In dem Moment klopfte es an die Tür.

    Sie schauten sich betroffen an. Wer konnte jetzt während des Wetters unterwegs sein? Es blieb einen Moment still im Raum, und deutlich war das Heulen des Sturms zu hören.

    »Draußen ist jemand!« Das Mädchen hatte die Worte gesprochen.

    »Wer, zum Teufel, kann in diesem Wetter herkommen?«

    Der Stationer stand auf und schritt zur Tür. Seine kräftigen, behaarten Hände hoben den Sperrbalken aus den Halterungen, und er öffnete.

    Seine Blicke fielen auf die vier Männer, die ihn forschend anblickten. Ihre Gesichter waren rau und hart, ihre Augen klein und tückisch. Der Stationer spürte beinahe körperlich die Gefahr, die von diesen Männern ausging.

    »Wir sind in den Sturm geraten. Können wir hier warten, bis er vorbei ist? Unsere Pferde haben wir schon in den Stall gebracht. Ich hoffe, das war richtig?«

    Der Stationer blickte auf den Sprecher, einen großen, breitschultrigen Mann, dessen Augen kalt wie Eiskristalle glitzerten.

    Der Mann hatte einen breiten, büffelledernen Revolvergurt über die schwere Jacke geschnallt.

    Der Stationer nickte.

    »Sicher, sicher, kommen Sie nur herein!«

    Ihn erfasste eine unerklärliche Unsicherheit, als er die Männer an sich vorbei eintreten sah.

    Ihre schweren Stiefel klangen hohl und dumpf auf den Holzdielen, hell klirrten die Sporen.

    Sie sehen wie Cowboys aus, dachte der Stationer und schloss die Tür wieder. Wahrscheinlich stimmt es, was sie sagen.

    »Wollen Sie einen Kaffee?«, fragte er und ging zum Ofen.

    Die Männer blickten sich um, und der große Bursche sagte: »Wer ist noch in der Station?«

    Die Frage kam zu plötzlich für den Mann, sodass er erst ihren Sinn begriff, als er sie beantwortet hatte. Doch dann war es zu spät, denn in den Fäusten der Männer blinkten plötzlich matt die langen, brünierten Läufe der schweren Revolver, und der Anführer trat dicht auf den Stationer zu.

    »Luke, hol die Alte aus dem Schlafzimmer. Und ihr hier, ihr versucht keinen

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