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Das vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt 385 – Heimatroman
Das vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt 385 – Heimatroman
Das vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt 385 – Heimatroman
eBook126 Seiten1 Stunde

Das vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt 385 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Der Milchwagen hielt. Mit einem Satz sprang der Neufundländer von der Ladefläche. »Grüß Gott, Toni! Bist schon da?« sagte Xaver Baumberger im Vorbeigehen. Er trug eine Kiste Fisch ins Haus. »Grüß Gott, Vater! Wir sind die größte Strecke per Anhalter gefahren.« Antonius Baumberger wandte sich an den Milchkutscher. »Danke für die Mitnahme. Vergelt's Gott!« sagte Toni und stieg vom Bock. Auf dem Hof der Baumbergers parkte der Lieferwagen von Alfons Trachsel. Als dieser Toni sah, stieg dieser aus und kam neugierig wieder näher. »Hab' gehört, du kämst mit der Renovierung der Hütte gut voran.« »Ja, das stimmt. Es geht voran.« »Man sagt, du wolltest sie zusammen mit dieser Anna bewirtschaften?« »Des sagt man net nur so, des is auch so!« betonte Toni mit Nachdruck und deutlichem Unterton in der Stimme.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Juli 2023
ISBN9783989360846
Das vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt 385 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Das vergessene Versprechen - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 385 –

    Das vergessene Versprechen

    Friederike von Buchner

    Der Milchwagen hielt. Mit einem Satz sprang der Neufundländer von der Ladefläche.

    »Grüß Gott, Toni! Bist schon da?« sagte Xaver Baumberger im Vorbeigehen. Er trug eine Kiste Fisch ins Haus.

    »Grüß Gott, Vater! Wir sind die größte Strecke per Anhalter gefahren.«

    Antonius Baumberger wandte sich an den Milchkutscher.

    »Danke für die Mitnahme. Vergelt’s Gott!« sagte Toni und stieg vom Bock.

    Auf dem Hof der Baumbergers parkte der Lieferwagen von Alfons Trachsel. Als dieser Toni sah, stieg dieser aus und kam neugierig wieder näher.

    »Hab’ gehört, du kämst mit der Renovierung der Hütte gut voran.«

    »Ja, das stimmt. Es geht voran.«

    »Man sagt, du wolltest sie zusammen mit dieser Anna bewirtschaften?«

    »Des sagt man net nur so, des is auch so!« betonte Toni mit Nachdruck und deutlichem Unterton in der Stimme.

    »I mein ja nur! Es hätt’ ja sein können, daß das nur ein Gerücht ist, Toni. Man macht sich halt so seine Gedanken.«

    »Ich weiß schon, was du dir für Gedanken machst, Trachsel! Aber da wird nix draus. Brauchst dir keine falschen Hoffnungen zu machen. Die Anna und i, wir zieh’n das durch.«

    »Net daß ich dir das mißgönne. Aber die Anna ist eine Zugereiste. Die weiß bestimmt net, was da so auf sie zukommt, als Hüttenwirtin. Die Leut’ meinen halt, es könnt auch danebengehen. Immerhin war deine Anna ja schon eine ganze Weile net mehr da. Sie scheint ja keine große Sehnsucht nach dir zu haben, so kommt’s uns allen vor.«

    »Tu net so besorgt, Trachsel! Ich weiß schon, was in deinem Gehirn rumspukt. Deine Tochter und ich waren nie mehr als gute Freunde.«

    Alfons Trachsel grinste schräg.

    »Es werden schon Wetten auf euch abgeschlossen. Im ›Ochsen‹ hat der Huber beim letzten Stammtisch ein paar hundert Euro darauf gesetzt, daß die Anna und du – daß es eben nix wird.«

    »Und du, du hast mitgehalten, wie? Das Geld ist schlechter angelegt, als hättest du es im Ofen verbrannt. Dann tät’s dich wenigstens noch wärmen. Ich sag es dir noch mal. Zwischen der Dorle und mir war nie mehr als Freundschaft!«

    »I will dir ja nur sagen, daß ich nix gegen dich hätt’ als Schwiegersohn. Die Dorle, die weiß wie man eine Hütte bewirtschaftet – und i könnt’ auch viel für dich tun. Überleg’s dir gut! Das war sicher nur ein Urlaubsflirt. Das gibt’s ja häufig. Die Madeln kommen her, vergucken sich in einen unserer Burschen und wenn sie weg sind, dann is alles aus und vorbei. Wirst schon sehen! Wenn du willst, kannst ja am Sonntag mal zu uns zum Essen kommen. I geb dir den guten Rat, dir die Dorle warmzuhalten. Bist doch ein echtes Mannsbild! Wer könnt’ es dir verdenken. Es haben schon andere auf mehreren Hochzeiten getanzt. Und von mir erfährt niemand was.«

    »Trachsel, schäm’ dich! Preist dein Madl an wie saures Bier. Pfui, was für ein Vater bist du denn? Außerdem hörst jetzt auf über die Anna herzuziehen, sonst kannst was erleben! Hörst? Der Huber muß aufpassen, daß ich ihm net sein vorlautes Mundwerk polier’. Des kannst ihm sagen. Ich will keinen weiteren Schmarrn hören, sonst komme ich in den ›Ochsen‹ und räum’ auf. Das war’s jetzt, Trachsel! Jetzt ziehst mit deinen Fischen weiter, bevor die anfangen zu stinken!«

    Antonius Baumberger wandte sich ab und pfiff nach seinem Hund. Der Neufundländer kam angerannt. Sie gingen ins Haus.

    »Deine Blicke verheißen nix Gutes, Toni!«

    »Hab’ ein paar deutliche Worte mit dem Trachsel reden müssen.«

    »Ah, es geht um die Anna! Dann versteh ich!«

    »Du weißt, was geredet wird im Dorf, Mutter?«

    »Schon lang, Toni! Bin froh, daß du die ganze Zeit oben in der Berghütte bist und nix hörst.«

    »Zum Donnerwetter! Sind die denn alle narrisch geworden?

    »Narrisch sind die net, Bub! Die Dorle kann sich nur net damit abfinden. Deine Braut wäre sie gern gewesen.«

    »Schmarrn! Ich hat’ nie etwas mit ihr. Es war einfach nur Freundschaft, genau wie mit der Thea. Seit sich das von der Anna und mir rumgesprochen hat, sind alle total durchgedreht.«

    »Deine Anna muß bald mal wiederkommen. Wie ist es? Bald ist Schützenfest. Kommt sie?«

    »Sie will’s versuchen.«

    Toni war ärgerlich. So sehr er seine Heimat liebte, manchmal ging ihm das Geratsche zu weit. Ja, es wurde auch wirklich Zeit, daß seine geliebte Anna mal wieder über ein verlängertes Wochenende kam. Er hatte Sehnsucht nach ihr. Schön waren die Tage zusammen mit ihr auf der Berghütte gewesen. Er vermißte sie sehr. Obwohl Toni schon seit Kinderzeit den Umgang mit der Einsamkeit der Berge gelernt hatte, so war diese Einsamkeit ohne Anna etwas Neues für ihn. Sein Leben empfand er als leer, ohne Annas Fröhlichkeit. Ihm fehlte ihr Lachen, ihr liebes anschmiegsames Wesen und ihre Zärtlichkeit.

    *

    Es war schon sehr spät. Jens Angermann saß in seinem Arbeitszimmer vor dem Computer und brütete schon stundenlang an der Lösung eines Problems. Auf dem Boden um ihn herum lagen Dutzende von Papierausdrukken.

    Sein Zwillingsbruder betrat das Zimmer.

    »Immer noch bei der Arbeit? Hör doch auf! Das wird heute nichts mehr. Ich habe schon vor drei Stunden Schluß gemacht.«

    »Ich bin eben ganz anders. Ich bleibe dran.«

    »Ist das wieder einer deiner Vorwürfe?«

    »Nein, Jörg, nur eine einfache Feststellung. Wir stecken bis unter die Decke in Arbeit, und du machst pünktlich Schluß, wie immer. So erreicht man nichts!«

    »Wer weiß? Wir haben doch bis jetzt immer alles geschafft.«

    »Ja! Und warum haben wir das geschafft? Weil ich immer bis zur letzten Minute geackert habe!«

    »Wir wären auch so fertig geworden. Du willst dich doch nur mal wieder aufspielen!«

    Jens nahm die Hände von der Tastatur. Er drehte sich auf dem Stuhl herum und schaute seinem Zwillingsbruder ins Gesicht.

    »Wir mögen zwar gleich aussehen. Aber gleich sind wir nicht. Ich war immer der, der viel mehr für alles arbeiten mußte, während dir alles in den Schoß fiel. Das war in der Schule schon so. Verschwinde, du Genie! Laß mich in Ruhe!«

    »Ganz wie du willst. Dann werde ich jetzt zu Beate fahren und sie trösten«, provozierte Jörg seinen Bruder lachend. »Sie hat mich schon dreimal angerufen. Du nimmst ja kein Telefon ab.«

    »Wann ich den Hörer abnehme und mit Beate spreche, ist meine Sache. Beate ist mit mir verlobt. Was wir beide haben, geht dich nichts an. Laß die Finger von Beate, Jörg!«

    »So, meinst du! Klingt, als ob du Angst hättest, sie zu verlieren. Bist doch eifersüchtig, Bruderherz, wie?«

    »Das ist meine Angelegenheit.«

    »Dann kümmere dich auch darum. Also, wenn Beate meine Verlobte wäre, dann würde ich sie auf Händen tragen.«

    »Das ist sie aber nicht. Beate hat sich für mich entschieden. Ich habe schon lange bemerkt, daß dir das nicht paßt. Nicht ich bin eifersüchtig, sondern du! Ich warne dich, treibe keinen Keil zwischen Beate und mich, sonst wirst du es spüren.«

    »Dazu gehören immer zwei. Beate fühlt sich vernachlässigt von dir.«

    »Das hat sie dir anvertraut?«

    Jörg Angermann grinste seinen Zwillingsbruder an.

    »Mehr oder weniger – ja! Sie machte gewisse Äußerungen!«

    Jens sprang vom Stuhl auf und ergriff seinen Bruder vorne am Hemd.

    »Was soll das heißen?« brüllte er.

    »Jungs, werdet ihr nie erwachsen! Was ist jetzt schon wieder los? Wor­über streitet ihr?« Ihre Mutter war ins Zimmer getreten.

    »Laß, Mutter! Das geht nur uns etwas an! Männersache. Du willst, daß wir uns wie Erwachsene verhalten, dann laß uns das hier wie Erwachsene austragen«, zischte Jens, der vor Wut rot im Gesicht war. Wenn es um Beate ging hatte er kein Verständnis. Sein Bruder löste seine Hand.

    »Mutter, ich wollte Jens nur sagen, daß Beate über das Wochenende verreist. Sie wollte es Jens selbst sagen, aber der ging mal wieder nicht ans Telefon. Sie wollte es mit ihm besprechen. Da das aber mal wieder nicht möglich war, habe ich ihr geraten, einfach zu fahren.«

    »Ach, laß mich in Ruhe!«

    Jens Angermann stürmte aus dem Zimmer. Er rannte die Treppe hinauf unter das Dach. Ich muß hier raus, sonst vergesse ich mich, dachte er. Schnell zog er sich um. Er schlüpfte aus seinem dunklen Anzug, den er im Büro trug, in seine lederne Kniebundhose und ein kariertes Hemd. Sein gepackter Rucksack stand im Schrank. Er stopfte noch ein paar Pullover und Wäsche hinein, zog seine Wanderschuhe an und griff nach seiner wetterfesten Jacke.

    Ohne einen Gruß, mit verschlossener Miene, ging er an seiner Mutter und seinem Bruder vorbei.

    »Läufst du mal wieder fort?« rief sein Bruder ihm zu.

    Statt einer Antwort plazierte Jens einen Kinnhaken im Gesicht seines Bruders.

    Wie in Trance stieg Jens in sein Auto und fuhr zum Flughafen. Der nächste Inlandsflug in Richtung Berge war seiner. Er übernachtete im Flughafenhotel und nahm am nächsten Morgen einen Bus in Richtung Waldkogel. Waldkogel war ihm von einem ebenfalls bergbegeisterten Gast in der Hotelbar empfohlen worden, mit dem er ins Gespräch gekommen war.

    *

    Nach zweimaligem Umsteigen erreichte Jens am Nachmittag Waldkogel. Endhaltestelle der Linie war die Haltestelle vor der Kirche, mitten im Ort. Er stieg aus und schaute sich um. Auf dem Kirchplatz standen ein Brunnen und daneben eine Bank. Jens stellte seinen Rucksack ab. Er machte sein Taschentuch am Brunnen naß und

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