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Kommissar Jörgensen und die tödlichen Millionen: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Kommissar Jörgensen und die tödlichen Millionen: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Kommissar Jörgensen und die tödlichen Millionen: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
eBook269 Seiten3 Stunden

Kommissar Jörgensen und die tödlichen Millionen: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Kommissar Jörgensen und die tödlichen Millionen: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

Krimi von Peter Haberl & Chris Heller


 

Ein Gewinn von achtzehn Millionen Euro ist ein Grund zur Freude. Die Überraschung über diesen hohen Betrag ist groß bei den Hamburger Eheleuten Sandberg. 

Doch Unerwartetes tritt ein, denn kaum hat das Paar das Geld auf dem Konto, da wird Jürgen Sandbergs Frau entführt. Die Kidnapper fordern die gesamte Summe. 

Jürgen Sandberg wendet sich in seiner Not an die Polizei.

Entführung fällt in die Zuständigkeit der Hamburger Kriminalpolizei, und die beiden besten Kommissare ermitteln – Uwe Jörgensen und Roy Müller.

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum23. Juni 2023
ISBN9798223403999
Kommissar Jörgensen und die tödlichen Millionen: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Kommissar Jörgensen und die tödlichen Millionen - Chris Heller

    Kommissar Jörgensen und die tödlichen Millionen: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

    Krimi von Peter Haberl & Chris Heller

    ––––––––

    Ein Gewinn von achtzehn Millionen Euro ist ein Grund zur Freude. Die Überraschung über diesen hohen Betrag ist groß bei den Hamburger Eheleuten Sandberg.

    Doch Unerwartetes tritt ein, denn kaum hat das Paar das Geld auf dem Konto, da wird Jürgen Sandbergs Frau entführt. Die Kidnapper fordern die gesamte Summe.

    Jürgen Sandberg wendet sich in seiner Not an die Polizei.

    Entführung fällt in die Zuständigkeit der Hamburger Kriminalpolizei, und die beiden besten Kommissare ermitteln – Uwe Jörgensen und Roy Müller.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Cassiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author 

    Kommissar Jörrgensen ist eine Erfindung von Alfred Bekker.

    Chris Heller ist ein Pseudonym von Alfred Bekker.

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    1

    Wir werden von Außerirdischen beherrscht. Wussten Sie das nicht?

    Ich sah den Mann im Verhörraum etwas irritiert an.

    Nein, gestand ich. Davon habe ich noch nichts gehört.

    Es sind Reptiloide. Sie beherrschen unsere Welt aus dem Verborgenen heraus.

    Also hier in Hamburg nicht, gab ich trocken zurück.

    Doch, auch hier in Hamburg. Gerade hier in Hamburg. Ist Ihnen das noch nie aufgefallen?

    Was?

    Er beugte sich vor. Seine Augen waren weit aufgerissen, als er mich ansah.

    Ist Ihnen das wirklich nie aufgefallen?

    Es tut mir Leid, ich weiß jetzt nicht genau, was Sie meinen.

    Na, die Elbphilharmonie!

    Was hat die denn jetzt mit Außerirdischen zu tun?

    Unsereins hat ja irgendwann beigebracht bekommen, auch die absurdesten Fragen und Statements noch höflich zu beantworten. Und zwar auf eine Art und Weise, dass der Gesprächspartner sich auch ernstgenommen fühlt. Allerdings gebe ich zu, dass man da auch mal an seine Grenzen stößt.

    Und nicht selten werden diese Grenzen auch überschritten.

    Aber man lernt nie aus.

    Und man lernt vor allem immer noch Dinge kennen, von denen man eigentlich dachte: Sowas gibt es nicht.

    Aber nein, es geht auch immer noch ein bisschen seltsamer.

    Mein Name ist übrigens Uwe Jörgensen. Kriminalhauptkommissar Uwe Jörgensen, um genau zu sein. Ich gehöre zur sogenannten Kriminalpolizeilichen Ermittlungsgruppe des Bundes. Diese Abteilung ist in Hamburg angesiedelt und da liegt auch unser Schwerpunkt. Wir befassen uns mit Organisierter Kriminalität, Serientätern und Terrorismusabwehr. Und darüber hinaus kümmern wir uns auch um die Fälle, die aus irgendeinem Grund mehr Ressourcen brauchen, um Ermittlungen erfolgreich durchführen zu können.

    Wie dieser Bekloppte in das Raster unserer Zuständigkeit geraten war, kann ich Ihnen ehrlich gesagt auch nicht sagen. Aber Zuständigkeiten sind nunmal so.

    Die Elbphilharmonie hat eine Form, die darauf hinweist, dass Außerirdische ihre Hand im Spiel haben, sagte der Mann. Also vorausgesetzt natürlich, die Aliens haben überhaupt Hände... Sie verstehen, was ich meine?

    Nicht so ganz, sagte ich.

    Na, sie könnten ja auch amöbenhafte Wesen sein, die nur gelegentlich menschliche Gestalt annehmen. Um ehrlich zu sein: Es spricht viel für diese Möglichkeit. Dazu gibt es einige Studien, die aber von der herrschenden Regierung unter Verschluss gehalten werden.

    So ein Glück für Sie.

    Was?

    Na, dass Sie reingucken durften. Sonst wüssten Sie ja nicht, was drinsteht und könnten mir jetzt auch nichts davon berichten.

    Seine Augen wurden sehr schmal.

    Er fixierte mich mit seinem Blick und für einige Augenblicke wusste ich nicht, worauf diese Situation jetzt hinauslaufen würde. Man hat immer so ein Gefühl, in welche Richtung sich die Dinge enztwickeln. Aber Gefühl kann einen auch manchmal ziemlich in die Irre leite Habe ich selbst schon erlebt.

    Ich glaube, Sie denken, dass ich Scheiße rede, sagte er dann.

    Dann haben Sie mich missverstanden.

    Sie denken, das ich nicht ganz richtig ticke, und mich nur wichtig machen will.

    Ich habe keine vorgefasste Meinung, sondern  höre mir einfach an, was Sie zu sagen haben und versuche, es zu verstehen.

    Das ist alles?

    Das ist alles.

    Lächerlich!

    Hören Sie...

    Nein, Sie hören jetzt ersteinmal mir zu! Wieso verschwende ich eigentlich mit jemandem wie Ihnen meine Zeit? Können Sie mir das wenigstens mal sagen?

    Nun, ich...

    Wahrscheinlich sind Sie doch auch nur einer von denen.

    So wie mein Kollege?

    Ja, wie Ihr Kollege!

    Das Wort Kollege schien eine Art gewesen zu sein. Jedenfalls ging jetzt die Rür auf und ein Kolle kam herein.

    Uwe?

    Ja?

    Kommst du mal eben kurz vor die Tür?

    Moment.

    *

    Der Kollege war Roy Müller, mit dem ich schon seit langem in dieser Sonderabteilung zusammenarbeite. Kriminalhauptkommissar Roy Müller. Ich kenne ihn besser, als andere Leute ihre Ehefrau. Und wahrscheinlich haben wir insgesamt in den letztn Jahren auch mehr Zeit miteinander verbracht, als es bei den meisten Paaren der Fall ist.

    Was gibt es Neues, Roy?, fragte ich.

    Es musste irgendetwas Neues geben, denn sonst hätte Roy mich nicht einfach so aus dem Verhör geholt.

    Irgendwas musste geschehen sein, was diesen Schritt rechtfertigte.

    Vielleicht gab es Erkenntnisse des Erkennungsdienstes oder sonstwas. Ich konnte da im Moment nur spekulieren. Es gab da viele Möglichkeiten.

    Aber ganz egal, was es auch sein mochte: Ich war Roy dankbar dafür, dass er mich zumindest für den Moment von diesem Ufo-Fritzen erlöst hatte.

    Der konnte nämlich wirklich ziemlich nervig sein.

    Der Mann ist aus der Geschlossenen Abteilung der Psychiatrie entlaufen, stellte Roy fest.

    Irgendwie wundert mich das nicht, gab ich zurück.

    Er ist jedenfalls kein Fall für uns.

    Und die acht Menschen, die er umgebracht hat?

    Umgebracht haben will, korrigierte mich der Kollege Roy Müller. Manchmal kam es offenbar doch auf sprachliche Feinheiten an.

    Wie meinst du das?, fragte ich."

    Die acht leben alle noch.

    Haben die Kollegen festgestellt.

    Gott sei Dank.

    Und soweit wir feststellen konnten, sind sie auch nicht in Wahrheit reptiloide Aliens.

    Ich hoffe, die Kollegen haben DNA-Proben genommen.

    Selbst das würde unseren Freund im Verhörraum wohl nicht überzeugen, Uwe.

    Auch wieder wahr.

    Jedenfalls wird das kein Fall, um den wir uns kümmern müssen, Uwe.

    Ich kann nicht sagen, dass ich das wirklich bedauere, Roy.

    Ich auch nicht. Aber der Chef hat schon wieder was Neues für uns.

    So?

    Wir sollen in sein Büro kommen.

    Na, dann...

    Eins kann man über unseren Job wirklich nicht sagen: Dass er langweilig sei.

    *

    Die Türglocke läutete bei Jürgen Sandberg. Er schlug die Augen auf. Finsternis umgab ihn. Die rote Digitalanzeige des Radioweckers zeigte 0 Uhr 35 an. Es läutete erneut.

    So ein verdammter Schiet!

    Jürgen Sandberg fluchte in sich hinein, schleuderte die Bettdecke von sich und schwang die Beine aus dem Bett. Dann drückte er sich hoch. Schlaftrunken taumelte er zur Tür, kam ins Wohnzimmer, machte Licht und durchquerte ihn. Dann war er bei der Wohnungstür. Er schaute durch den Spion, konnte aber niemand sehen. Also öffnete er die Tür soweit, wie es die Sicherungskette zuließ.

    Etwas Schweres prallte gegen das Türblatt. Es gab einen trockenen Krach. Die Kette wurde aus der Verankerung gerissen. Die Tür flog auf und traf Jürgen Sandberg an der Stirn. Im nächsten Moment glitt eine Gestalt zur Tür herein, etwas Stahlhartes traf Jürgen Sandberg an der Schläfe. Seine Sinne schwanden. Er brach wie vom Blitz getroffen zusammen.

    Zwei Männer drangen in die Wohnung ein. Sie waren maskiert. Einer hielt eine Glock in der rechten Hand. Damit hatte er Jürgen Sandberg niedergeschlagen. Der andere schloss die Tür hinter sich. Zielstrebig schritten die beiden zur Schlafzimmertür.

    „Was ist denn los, Jürgen?", fragte die müde Stimme einer Frau.

    Einer der Maskierten machte Licht. Er richtete die Pistole auf Bianca Sandberg.

    Mit einem Ruck saß die Frau. Schlagartig war sie hellwach.

    „Was ..."

    „Steh auf und zieh dich an! Mach schon!"

    Im Wohnzimmer ächzte Jürgen Sandberg.

    „Kümmere dich um ihn!", knurrte der Gangster mit der Pistole.

    Sein Kollege schwang wortlos herum und ging zu Jürgen Sandberg hin. Der war zu sich gekommen, hatte sich aufgesetzt und drückte seine Hand gegen die Stelle, an der ihn die Pistole getroffen hatte. Im Lichtschein, der aus dem Schlafzimmer fiel, war sein Gesicht gut zu erkennen. Seine Augen drückten Verständnislosigkeit aus.

    Der Gangster zog einen Kabelbinder aus Plastik aus der Jackentasche, und ehe Jürgen Sandberg sich versah, waren seine Hände auf den Rücken gefesselt.

    „Großer Gott, keuchte er, „was ...

    „Keine Fragen!, zischte der Gangster. „Außerdem solltest du dir denken können, was Sache ist.

    „Ihr ... ihr wollt Geld ..."

    Der Gangster schaute sich um und fand, was er suchte. Es war eine kleines Dekorationsdeckchen auf einem Sideboard, auf dem eine farbig verzierte Blumenvase stand. Er holte sich das Deckchen, zerriss es und stopfte Jürgen Sandberg eines der Stücke als Knebel in den Mund.

    Die Verständnislosigkeit in Jürgen Sandbergs Blick wich dem Begreifen und der Angst. Er brachte nur noch unverständliche Laute zustande. Der Maskierte musterte ihn ohne Gemütsregung und schwieg.

    Es vergingen wenige Minuten, dann kamen der Gangster mit der Pistole und Bianca aus dem Schlafzimmer. Sie trug eine Bluse und eine Jeans. Ihre Haare waren unordentlich.

    Bianca zuckte zusammen, als sie ihren Mann gefesselt und geknebelt am Boden sitzen sah. Unwillkürlich stockte sie im Schritt.

    „Weiter!", drängte der Maskierte.

    Die Frau schritt an ihrem Mann vorbei. Jürgen Sandberg musterte sie aus weit aufgerissenen Augen. Der Maskierte mit der Glock schenkte ihm keinen Blick. Er und Bianca verließen die Wohnung. Der zweite Gangster folgte und zog hinter sich die Tür zu. Das leise Klappen schien für Jürgen Sandberg etwas Abschließendes, etwas Endgültiges zu beinhalten.

    Stille umgab ihn. Er begann, an seinen Fesseln zu zerren. Der Schädel schmerzte ihm von dem Schlag mit der Pistole. Er versuchte, mit der Zunge den Knebel herauszustoßen. Es gelang ihm nicht. Er rieb sich die Handgelenke wund. Schließlich gab er auf und erhob sich.

    Es gelang ihm, die Tür zu öffnen. Die Treppenhausbeleuchtung war erloschen. Der Lichtknopf leuchtete rot durch die Dunkelheit. Jürgen Sandberg stellte sich mit dem Rücken zur Wand und drückte ihn. Das Licht flammte auf. Der Mann erreichte die Tür der benachbarten Wohnung ...

    2

    Herr Bock rief uns zum Rapport. Es war kurz nach zehn. Ich hatte das Verhör mit dem Bekloppten Reptiloidenjäger noch in frischer Erinnerung.  Mandy, die Sekretärin unseres Chefs, drückte uns jedem noch einen Becher mit dem vorzüglichen Kaffee in die Hand, für den sie im ganzen Hamburger Polizeipräsidium berühmt war.

    Danke, sagten Roy und ich mit einer Verzögerung von cirka einer halben Sekunde, was dafür sorgte, dass wir in einem leicht asynchronen Chor sprachen.

    Er wartet schon, sagte sie.

    Nachdem der Chef unseren Morgengruß erwidert und uns Plätze am Konferenztisch angeboten hatte, sagte er: „Es geht um eine Entführung, Uwe, Roy. Eine Frau namens Bianca Sandberg wurde in der Nacht auf gestern von zwei maskierten Gangstern gekidnappt. Ihr Mann hat vor vier Wochen achtzehn Millionen Euro in der Lotterie gewonnen. Forderungen haben die Erpresser bisher nicht gestellt. Aber das ist sicher nur eine Frage der Zeit."

    Der Chef brach ab und schaute uns abwechselnd an.

    „Warum erfahren wir erst heute davon?", fragte ich.

    Gute Frage.

    Das würde ich auch sagen.

    Ich werde sie Ihnen beantworten.

    Bin gespannt.

    „Zunächst hat das Polizeikommissariat in dem Fall ermittelt. Gestern Nachmittag wurde er dann zuständigkeitshalber an uns abgegeben."

    Also das Übliche.

    Das Übliche.

    Kidnapping ist ein Fall für unsere Abteilung. Wenn der Chef uns über das Verbrechen unterrichtete, hieß das nichts anderes, als dass er uns mit der Klärung beauftragen wollte. Allerdings waren Roy und ich gerade auch noch an einem Geldfälscherring dran. Eine Bande, die sich auf Hundert-Euro-Noten spezialisiert hatte. Die Sache stand kurz vor der Aufklärung. Den irren Alienjäger mussten wir uns ja jetzt zum Glück nicht auch noch aufhalsen.

    Manchmal weiß man wirklich nicht, wo einem der Kopf steht.

    Ich brachte einen entsprechenden Einwand, indem ich sagte: „Wir stehen kurz vor der Aufklärung des Falles mit den gefälschten Hundert-Euro-Noten, Chef. Sollten wir diesen Fall nicht abschließen? Mit dem Kidnapping-Fall könnten Sie doch ..."

    „Die Kidnapper sind ziemlich brutal vorgegangen, Uwe, erklärte Herr Bock. „Bianca Sandberg ist ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Ihr Leben ist möglicherweise gefährdet. Und ich habe niemand anderen, der sich des Falles annehmen könnte. Die Geldfälscher laufen Ihnen nicht weg. Der Chef zeigte ein ernstes Lächeln. „Außerdem sind Sie beide sehr wohl in der Lage, an zwei Fällen gleichzeitig zu arbeiten."

    Wenn Sie das sagen...

    Ich habe vollstes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten, das wissen Sie!

    Ja.

    Wäre deser Teil der Angelegenheit also geklärt.

    Na, wenn das kein Kompliment war!

    Ich schielte zu Roy hinüber. Unsere Blicke trafen sich. Gewiss dachten wir beide dasselbe. Da aber erklang wieder die sonore Stimme des Chefs.

    „Und weil das so ist, Uwe, Roy, übertrage ich Ihnen beiden den Fall Sandberg. Tun Sie, was in Ihrer Macht steht, um Bianca Sandberg aus der Hand der Kidnapper zu befreien!"

    „Wurde ihr Ehemann schon einvernommen?"

    „Ja. Die Kollegen vom Polizeikommissariat haben mir das Vernehmungsprotokoll zugefaxt. Es gibt nicht viel her. Die beiden maskierten Verbrecher drangen in der Nacht um null Uhr fünfunddreißig in die Wohnung ein, schlugen Jürgen Sandberg nieder, fesselten und knebelten ihn und nahmen Bianca Sandberg mit. Dem Mann gelang es, einen Nachbarn zu alarmieren, der die Kollegen verständigte. Einer der Täter war bewaffnet. Mehr konnte Jürgen Sandberg nicht aussagen."

    „Seltsam", murmelte ich.

    Kriminaldirektor Bock sah mich mit eine fragenden Blick an. Seine Augenbrauen wurden dabei hochgezogen.

    Was ist seltsam?, hakte er nach.

    Vielleicht nicht so wichtig, sagte ich.

    Alles kann wichtig sein.

    Also gut...

    Ich höre?

    „Warum haben die Kidnapper nicht gleich an Ort und Stelle irgendwelche Forderungen gestellt?"

    „Auf diese Frage gibt es im Moment keine Antwort, versetzte der Kriminaldirektor. „Eine eventuelle Erklärung wäre vielleicht, dass es sich um Auftragstäter handelte, dass sie die Entführung für jemanden erledigten. Aber das ist reine Theorie.

    „Die Kerle sind also in die Wohnung spaziert, resümierte Roy, „schlugen Jürgen Sandberg nieder und nahmen seine Frau mit. Einfach so.

    „Genauso sieht es aus", bestätigte Herr Bock.

    „Hat man die Nachbarn befragt? Haben sie gegebenenfalls etwas beobachtet?"

    „Man hat sie befragt, aber niemand konnte etwas sagen. Die einzige Aussage, die wir haben, ist die von Jürgen Sandberg. Und die ist dürftig genug."

    „Man wird abwarten müssen, was die Kidnapper fordern, wandte Roy ein. „Bei der Geldübergabe schlagen wir dann zu.

    „Und Bianca Sandberg wird es womöglich auszubaden haben", gab der Chef zu bedenken.

    „Wir müssen eine Fangschaltung in der Wohnung Sandbergs installieren lassen, sagte ich. „Und dann müssen wir wohl in der Tat abwarten, dass sich die Entführer melden.

    „Sie haben völlig freie Hand, sagte Herr Bock. „Schöpfen Sie sämtliche Möglichkeiten aus, um die Frau zu befreien. Die Kidnapper werden das Leben Bianca Sandberg in die Waagschale werfen, um an das Geld der Sandbergs ranzukommen.

    „Wir werden unser Möglichstes tun", versicherte ich.

    „Das weiß ich. Da Ihre Aufklärungsquote mit Abstand die höchste im Bereich Hamburg ist, habe ich Sie beide mit dem Fall betraut."

    „Danke für die Blumen", knurrte Roy, und es hörte sich ziemlich humorlos an.

    Der Chef brachte uns mit seinem Hinweis auf unsere erfolgreiche Arbeit in Zugzwang. Im Klartext hieß das, dass er ein positives Ergebnis erwartete. Und wir würden alles daran setzen, um ihn nicht zu enttäuschen. In Führungskreisen nennt man das Mitarbeitermotivation.

    Herr Bock verstand es vorzüglich, auf dem Klavier der Mitarbeitermotivation zu spielen. Da war er wahrhaftig ein Virtuose.

    Dann werden wir mal unter Beweis stellen, dass wir uns unseren guten Ruf auch wirklich verdient haben, Uwe, meinte Roy, nachdem wir das Büro von Herrn Hoch verlassen hatten - selbstverständlich nicht, ohne uns von Mandy noch einmal die Kaffeebecher vollmachen zu lassen.

    Dieses gute, exquisite Gebräu gab es schließlich nur hier, im Vorzimmer von Herrn Kriminaldirektor Jonathan Bock.

    Überall sonst im Hamburger Polizeihauptpräsidium gab es zwar reichlich Kaffee, aber den musste man sich normalerweise aus einem Automaten holen. Und diese Automatenbrühe war zwar ganz annehmbar, wenn man sonst nichts hatte. Aber mit Mandys Edelbohne war das einfach nicht zu vergleichen. Wirklich nicht.

    3

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