Kommissar Jörgensen und die toten Täter: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Von Chris Heller und Peter Haberl
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Kommissar Jörgensen und die toten Täter: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Krimi von Peter Haberl & Chris Heller
Jens Milzow wird von Frankfurt nach Hamburg versetzt, weil er bei einer Vernehmung Gewalt angewendet hat. Er wird verzehrt von Hass, seit seine Tochter einem pädophilen Verbrechen zum Opfer fiel. Aber auch bei dem Ermittler Uwe Jörgensen lässt er sich hinreißen, denn in Hamburg laufen Ermittlungen gegen einen Pornoring. Wie weit wird in seinem Hass gehen?
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Kommissar Jörgensen und die toten Täter - Chris Heller
Kommissar Jörgensen und die toten Täter: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Krimi von Peter Haberl & Chris Heller
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Jens Milzow wird von Frankfurt nach Hamburg versetzt, weil er bei einer Vernehmung Gewalt angewendet hat. Er wird verzehrt von Hass, seit seine Tochter einem pädophilen Verbrechen zum Opfer fiel. Aber auch bei dem Ermittler Uwe Jörgensen lässt er sich hinreißen, denn in Hamburg laufen Ermittlungen gegen einen Pornoring. Wie weit wird in seinem Hass gehen?
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Alfred Bekker
© Roman by Author
Kommissar Jörgensen ist eine Erfindung von Alfred Bekker.
Chris Heller ist ein Pseudonym von Alfred Bekker.
© dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
Mein Name ist Uwe Jörgensen. Ich bin Kriminalhauptkommissar hier in Hamburg. Mein Kollege Roy Müller und ich gehören zu einer Sonderabteilung, die sich um besondere Fälle kümmert. Alles, was mit Organisiertem Verbrechen, Serientätern oder Terrorismusabwehr zu tun hat, gehört in unser Gebiet.Und dazu noch alles andere, was andere Abteilungen nicht schaffen, weil ihre Ressourcen dafür nicht ausreichen.
Wenn wir nicht gerade im Außendienst sind, dann arbeiten Roy und ich im Hauptpräsidium. Das ist ein ziemlich großer Gebäudekomplex und da ist immer etwas los.
Ein riesiger Zirkus ist das, könnte man sagen.
*
Jens Milzow hatte sich vor Björn Randow aufgebaut und die Arme in die Seiten gestemmt.
»Nun rede schon, Randow«, grollte Milzows Organ. »Wo ist das Mädchen? Meine Geduld mit dir geht langsam zu Ende.«
»Wie soll ich das verstehen?«, blaffte Randow. »Wollen Sie mir etwa drohen?«
»In deinem Wagen wurden Spuren von dem Mädchen gefunden. Das Kind wurde in deinem Auto transportiert. Wohin hast du es gebracht? Wer ist noch an der Sache beteiligt?«
Randow schwieg verbissen.
Milzow wandte sich ab. Er wechselte einen Blick mit seinem Kollegen. Lars Dickmann, der andere Beamte, zuckte mit den Achseln. Eine Geste, die hilflose Ohnmacht verriet.
Jens Milzow ging zum Fenster. Er starrte nach draußen. Sein Blick verlor sich in der Ferne. Eine eiskalte Hand aus der Vergangenheit griff nach ihm ...
Milzow spürte das Feuer in seiner Seele, den brennenden Hass in seinem Herzen. Der Kampf, der sich in seinem Bewusstsein abspielte, war von seinen Zügen deutlich abzulesen.
»Lebt das Mädchen überhaupt noch?«, hörte Milzow seinen Kollegen fragen.
»Ich habe mit der Entführung nichts zu tun«, blaffte Randow. »Wie oft muss ich euch das noch sagen? Keine Ahnung, wie die Spuren in meinen Wagen kommen konnten. Vielleicht habe ich die Kleine mal im Auto mitgenommen. Schließlich wohnt sie ja in meiner Nachbarschaft.«
»Vielleicht!«, echote Lars Dickmann. »Eventuell, möglicherweise! Das ist mir zu vage, Randow. Du weißt es selbst nicht mal genau? O verdammt, Randow, du kannst uns nicht für dumm verkaufen! Du bist wegen zweier Vergewaltigungen vorbestraft. Wir haben Haare von dem Mädchen in deinem Wagen entdeckt. Die Gen-Struktur der Haare hat hundertprozentige Übereinstimmung mit der des Mädchen ergeben. Nun spuck es schon aus, Randow! Wo hast du das Mädchen versteckt?«
Die Worte erreichten nur den Rand von Milzows Bewusstsein. Seine Gedanken schweiften zurück – zwei Jahre. Vor seinem geistigen Auge erstand das Gesicht seiner Tochter. Es war ein hübsches Kindergesicht mit strahlend blauen Augen. Blonde Haare rahmten es ein.
Milzow begann schneller zu atmen. Der Hals wurde ihm eng. Peggy war tot. Die Erinnerung an sie überwältigte den Mann. Er hatte das Furchtbare, das ihm widerfahren war, seelisch und geistig nicht überwunden. Eine unsichtbare Faust schien ihn zu würgen. Er befand sich in einer fürchterlichen Gemütsverfassung.
Langsam wandte er sich um. Sein finsterer Blick heftete sich auf Björn Randow. Dieser lümmelte sich auf seinem Stuhl. Weit hatte er die Beine von sich gestreckt. Ein höhnisches Grinsen ließ seine Augen glitzern. Jetzt erstarrte dieses Grinsen. Etwas an Jens Milzow warnte Randow. Er setzte sich gerade und zog die Beine an. Von Milzow ging etwas aus, das ihn jäh beunruhigte. Der Ausdruck eines nur mühsam unterdrückten Zorns in Milzows Gesicht ließ erkennen, dass er kurz vor der Explosion stand.
Randow zog die Schultern zusammen, als wehte ihn ein eisiger Hauch an.
»Ich will eine Zigarette«, sagte er, und seine Stimme klang belegt. Er spürte fast körperlich den Anprall der unheilvollen Drohung, die Milzow verströmte.
Milzow kam auf ihn zu.
»Ich bin Nichtraucher. Hast du eine Zigarette für ihn, Lars?«
»Nicht dabei. Ich habe sie im Büro liegenlassen.«
»Hol ihm einen Glimmstängel, Lars!«
Verunsichert schaute Randow an dem Polizisten in die Höhe, der vor ihm angehalten hatte.
Lars Dickmann verließ den Vernehmungsraum.
»Also, Randow, was ist? Willst du nun reden? Leg endlich ein Geständnis ab! Die Beweise gegen dich sind erdrückend. Ich will von dir wissen, wo sich das Mädchen befindet.«
»Ich weiß es nicht. Ich habe mit der Sache nichts ...«
Milzow schlug zu. Seine flache Hand landete auf Randows Wange. Der Kopf des Gefangenen wurde auf die rechte Schulter gedrückt. Randow schrie entsetzt auf. Er sprang auf. Der Stuhl kippte polternd um. Milzow packte ihn mit beiden Händen an der Jacke und zog ihn dicht an sich heran. »Rede!«, zischte er.
»Ich ... ich werde mich beschweren«, keuchte Randow.
»Ich will es jetzt von dir hören!« Milzow bückte sich nach dem Stuhl, stellte ihn auf und drückte Randow darauf nieder. Über den Gefangenen gebeugt stand er da. Sein angespanntes Gesicht war ganz dicht vor dem Randows. Die Glätte in seinen Zügen war zerbrochen. Björn Randow spürte den unsichtbaren Strom von unerbittlicher Härte und Kompromisslosigkeit, der von dem Polizeibeamten ausging. Milzows Augen glitzerten wie Eiskristalle.
»Sie haben mich geschlagen«, brach es über Randows Lippen. »Das hat ein Nachspiel. Mein Anwalt wird ...«
Milzow schlug erneut zu. Randows Kopf wurde in den Nacken geschleudert.
»Sag mir, wo sich das Mädchen befindet!«, presste Milzow hervor. »Oder ich schlage dich in Stücke.«
Da kam Dickmann zurück. Er erfasste sofort, was sich abspielte. Mit drei schnellen Schritten war er bei Milzow und riss ihn an der Schulter zurück.
»Bist du wahnsinnig?«, schnappte er und versetzte Milzow einen Stoß.
Jens Milzow fuhr sich mit der flachen Hand über das Gesicht. Das fiebrige Glitzern in seinen Augen erlosch. Es mutete an, als erwachte er aus der Trance.
»Wir müssen das Versteck des Mädchens herausfinden«, murmelte er. »Sonst ist die Kleine verloren.«
Milzow verstummte. Fast zeitlupenhaft langsam, mit hängenden Schultern, wandte er sich um und ging zur Tür. Er verließ den Vernehmungsraum. Dickmann ging zum Telefon an der Wand und verständigte den Wachhabenden, dass er Randow abholen lassen könne, um ihn wieder zu arretieren.
»Dieser Wahnsinnige hat mich zweimal geschlagen«, fauchte Randow. »Ich werde dafür sorgen, dass er seinen Dienst quittieren muss. Mein Anwalt wird die Öffentlichkeit aufklären. Sie wird endlich erfahren, mit welchen Methoden ihr Geständnisse erzwingt.«
Lars Dickmann verzog das Gesicht. Er schaute ziemlich zerknirscht drein und fragte sich, wieso sich Milzow derart gehenlassen konnte.
2
»Ich kann Ihr Vorgehen nicht dulden, Jens«, sagte Bernhard Schoknecht, der Chef des Präsidiums in Frankfurt. »Randows Anwalt hat die Sache publik gemacht. Der Fall sorgt landesweit für Schlagzeilen. Die Nachrichten sind voll davon. Deutschland hat seinen neuen Folterskandal, heißt es in den Medien. Von Seiten des Justizministeriums wird eine vorbehaltlose Untersuchung des Vorfalles gefordert.«
»Sie kennen meine Beweggründe, Chef.«
»Ja. Aber das ist keine Entschuldigung. Die Öffentlichkeit will Ihren Kopf, Jens. Sie sind nicht mehr tragbar für die Kriminalpolizei.«
»Chef«, sagte Milzow mit Nachdruck, »ich wollte nichts weiter als das Mädchen retten. Dass Randow der Entführer des Kindes war, war definitiv. Dass das Kind keine Chance hatte, sich aus eigener Kraft zu befreien, war uns allen klar.« Milzows Stimme sank herab. »Chef, das Mädchen wurde vor vier Tagen gefunden. Tot. Missbraucht. Es hätte vielleicht gerettet werden können. Das Mädchen ist in dem Versteck regelrecht verhungert.«
»Dafür landet Randow im Hochsicherheitstrakt«, sagte der Chef.
»Das macht das Mädchen auch nicht wieder lebendig, Chef. Mein Bestreben war es, das Versteck des Kindes von Randow zu erfahren. Ich habe nicht aus niedrigen Beweggründen gehandelt.«
»Ich weiß das, Jens. Sie wurden von der Hoffnung geleitet, das Mädchen noch lebend zu finden. Aber das rechtfertigt nicht die Mittel, die Sie angewandt haben. Ich kann Ihnen nicht helfen, Jens ...«
Schoknecht brach ab und kniff die Lippen zusammen. Versonnen musterte er Jens Milzow. Es war, als scheute er sich auszusprechen, was gesagt werden musste. Schließlich