Annas Traum von der Liebe
Von Laura Wright
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Über dieses E-Book
Grant Ashton ist ein fantastischer Liebhaber, der Anna alle erotischen Wünsche von den Augen abliest. Aber das reicht ihr nicht. Sie träumt von einem gemeinsamen Leben, einer Familie - wozu Grant nicht bereit ist. Doch so leicht gibt Anna nicht auf …
Laura Wright
Laura hat die meiste Zeit ihres Lebens damit verbracht, zu singen, an Tanzturnieren teilzunehmen oder als Schauspielerin zu arbeiten. Erst als sie begann, Romane zu schreiben, hat sie ihre wahre Leidenschaft und Berufung entdeckt! Geboren und aufgewachsen ist sie in Minneapolis, Minnesota. Danach lebte Laura für einige Zeit in New York, Milwaukee und Columbus, Ohio. Heute ist sie froh, einen Ort gefunden zu haben, an dem sie bleiben möchte: in Los Angeles. Ihr gemütliches Zuhause teilt sie mit ihrem Ehemann Daniel, der Theaterproduktionen leitet, ihren zwei Kindern und drei verwöhnten Hunden. Die Stunden, die Laura nicht über einem Manuskript verbringt, nutzt sie oft, um mit ihren Kindern zu spielen, in Kunstausstellungen oder ins Kino zu gehen. Außerdem malt sie, mag Waldspaziergänge und entspannt sich gern beim Picknicken am See. Viel Spaß findet sie auch daran, in der Küche zu werkeln oder ausgelassen mit den Hunden zu toben.
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Buchvorschau
Annas Traum von der Liebe - Laura Wright
IMPRESSUM
Annas Traum von der Liebe erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2005 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Savor the Seduction"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 280 - 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733747145
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
In der achtzehnten Etage des Ashton-Lattimer-Gebäudes im Financial District von San Francisco saß ein schlanker Mann mit silbernen Haaren und grünen Augen hinter seinem pompösen Marmorschreibtisch. Diesen hatte er vor fünf Jahren extra anfertigen lassen. Der elegante italienische Maßanzug betonte die athletische Figur des Mannes.
Mit den Fingern seiner rechten Hand trommelte er gedankenverloren neben dem Telefon auf die Platte, als erwartete er ungeduldig einen Anruf, während er sich mit der linken Hand über das Kinn strich.
Es war halb zehn Uhr morgens, und er sollte eigentlich arbeiten. Doch seine einfältige Sekretärin hatte eine lästige Besucherin in sein Allerheiligstes vorgelassen. Er runzelte die Stirn und machte ein finsteres Gesicht. Diese Frau hatte hier nichts zu suchen, und dass sie es geschafft hatte, zu ihm vorzudringen, ärgerte ihn maßlos.
„Spencer, wir müssen miteinander reden."
„Ich wüsste nicht, was es noch zu sagen gibt."
Er empfand nichts als Verachtung, als Alyssa Sheridan ihn mit Tränen in ihren großen braunen Augen ansah und über ihren flachen Bauch strich. In dem schlichten weißen Kleid, die langen dunklen Haare zu einem lockeren Knoten gesteckt, wirkte sie auf ihn unscheinbar und reizlos. Früher hatte er sie mal schön gefunden.
Er lehnte sich in seinem schwarzen Ledersessel zurück und lächelte zynisch. „Was glaubst du eigentlich, was du mit deinen Krokodilstränen erreichen kannst, Alyssa?"
„Ich will nur, dass du deinem Kind ein Vater bist."
„Vergiss es. Ich will das Kind nicht. Ich habe schon genug."
„In deinem Herz ist bestimmt noch Platz für ein weiteres."
„Nein."
„Spencer, bitte …"
„Hier bin ich für dich Mr. Ashton", unterbrach er sie scharf.
Er blickte auf ihren Bauch. „Woher soll ich wissen, dass das Kind überhaupt von mir ist?"
Ein Muskel zuckte in ihrem Kinn. „Natürlich ist es dein Kind. Sie schüttelte den Kopf. „Ich war mit keinem anderen Mann zusammen.
„Das behauptest du. Aber wer weiß? Schließlich war es auch für mich ein Leichtes, dich in mein Bett zu bekommen."
„Wie kannst du so etwas sagen! Ich verstehe dich nicht."
„Was ist daran nicht zu verstehen?"
„Wo ist nur der Mann geblieben, den ich kannte? Der Mann, von dem ich dachte, dass er sich etwas aus mir macht, der sich um mich kümmern würde – der Mann, in den ich mich …"
„Stopp! Seine Augen funkelten bedrohlich. „Wir haben ein paar Mal Sex gehabt, mehr nicht. Ein netter Zeitvertreib, aber ohne jede Bedeutung.
Sie wurde kreidebleich. Lange Zeit blieb sie stumm. Dann hob sie den Kopf und sagte leise: „Was ist mit deiner Frau? Vielleicht sollte ich ihr einmal von deinem kleinen … Zeitvertreib erzählen?" Wieder traten ihr Tränen in die Augen.
Er lachte hämisch. „Du hältst dich wohl für sehr clever. Aber – Pech für dich – meine Frau weiß nämlich, dass ich mich ab und zu mit anderen Frauen vergnüge."
„Und sie hat nichts dagegen?"
„Sagen wir mal so, erwiderte er arrogant. „Sie kann nichts dagegen tun. Niemand schreibt mir etwas vor.
Er zog die Augenbrauen hoch. „Niemand."
Tränen liefen ihr über die Wangen.
Spencer hatte kein Mitleid mit ihr. Seine einzige Sorge war, dass die Tränen auf seinen Schreibtisch tropften. Das Salz könnte den Marmor angreifen. „Wenn es sonst nichts mehr gibt …", sagte er hastig.
„Nur eines noch. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. „Du bist ein widerlicher Bastard, Spencer.
Er schnaubte verächtlich. „Vielleicht bin ich das, aber wenn du die Sache nicht regelst …, er deutete auf ihren Bauch, „… dann musst du dich bald um deinen eigenen Bastard kümmern. Und zwar ohne meine Hilfe.
Sie legte die Hände an den Bauch, als wollte sie das kleine Wesen, das in ihr wuchs, vor seinen Worten beschützen.
Sein Blick kehrte zu den Unterlagen auf seinem Schreibtisch zurück. „Und wenn du noch einmal versuchst, in mein Büro einzudringen, dann lasse ich dich festnehmen."
Er blickte erst wieder auf, als die Tür zugeknallt wurde. Doch als er es tat, lächelte er.
1. KAPITEL
Rote Locken, große grüne Augen und ein Lächeln, das einen schwach werden ließ.
„Hab dich lieb, Mommy."
Mommy, dachte Anna Sheridan gerührt. Sie breitete dem Jungen die Arme aus.
Ihrem Sohn.
Sie hatte sich daran gewöhnt, ihn so zu nennen, obwohl er nicht ihr leiblicher Sohn war. Er war ihr Neffe, das Kind ihrer Schwester Alyssa. Aber der Tod ihrer Schwester und das Desinteresse des Vaters an seinem Kind hatten Anna und Jack zwangsläufig zusammengeführt – hatten sie wunderbarerweise zu Mutter und Kind von ersten Tag seines Lebens an gemacht.
Natürlich war Jack noch zu klein, um die Umstände zu verstehen, doch Anna wusste, dass sie ihm irgendwann die Wahrheit sagen musste. Jetzt aber, dachte sie, als er in ihre Arme geflogen kam und ihr einen klebrigen Kuss auf die Wange gab, jetzt würde sie ihn einfach beschützen, ihn lieben und bemuttern, so gut sie konnte.
Anna blickte zum Himmel. Von dort oben sah Alyssa ganz sicher auf sie herunter und achtete darauf, dass Anna dem kleinen Jack ihre ganze Liebe schenkte. Trotz ihres Leichtsinns, ihrer Schwächen und ihrer Fehler war Alyssa ein guter Mensch gewesen, und sie hätte für ihr Kind nur das Beste gewollt. Keine leichte Aufgabe für Anna, aber sie erfüllte die hohen Erwartungen gern. Was konnte es Schöneres geben, als sich um diesen süßen Jungen zu kümmern?
„Laufen, Mommy?" Jack sah sie hoffnungsvoll aus großen Augen an.
Anna lächelte. Jack war ein kleiner Wildfang. Für ihn gab es nichts Schöneres als herumzurennen – außer Pizza essen vielleicht. Auf The Vines hatte das Kind glücklicherweise genug Platz zum Toben. Anna und Jack hatten Unterschlupf auf dem Weingut gesucht, als die Presse herausgefunden hatte, wer Jacks Vater war. Von dem Tag an hatte Anna keine Ruhe mehr gehabt. Die Journalisten hatten nichts unversucht gelassen, um an ein Interview zu kommen.
Und dann die Drohungen.
Anna überlief es kalt. Dem Himmel sei Dank für Caroline und Lucas. Sie waren ganz wundervolle Menschen und hatten sich erstaunlich großmütig gezeigt – genau wie Jacks Halbgeschwister. Jeder auf Louret Vineyards hatte Anna seine Unterstützung angeboten und Jack mit Liebe überschüttet, wofür Anna unendlich dankbar war.
Sie blickte hinaus auf die sanfte Hügellandschaft von Louret Vineyards. Das prächtige Wohnhaus im französischen Baustil lag inmitten ertragreicher Weinberge. Nicht weit entfernt glitzerte ein kleiner See. Neben dem Haus befanden sich die Ställe.
Anna, die mit ihrer Schwester Alyssa in bescheidenen, fast ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war, hätte sich niemals vorstellen können, dass eine Welt wie diese überhaupt existierte. Und im Gegensatz zu ihrer Schwester hatte sie auch nicht danach gesucht. Sie hatte nur einen einzigen Wunsch gehabt: es einmal besser zu haben. Und dank ihrer Ausbildung, dank ihres geliebten Lehrerberufs, war ihr das auch gelungen.
„Laufen, Mommy? Laufen", wiederholte Jack.
„Tut mir leid, Schatz. Mommy geht es heute nicht so gut. Anna schlug ihm nur ungern eine Bitte ab, aber heute fühlte sie sich wirklich nicht wohl. Ihr Magen rebellierte seit dem Frühstück, und sie war erschöpft. „Aber ich habe einen Ball. Ich werfe ihn, und du läufst hinterher und bringst ihn mir zurück.
Jack hüpfte aufgeregt herum und rief strahlend: „Ball, Ball, Ball!", bis Anna ihn endlich auf die Wiese warf.
Jack fühlte sich wohl auf dem Weingut. Hier hatte er Platz zum Toben, Tiere und eine große Familie. Es würde nicht einfach für ihn werden, diesen herrlichen Ort zu verlassen und in die Wohnung in der Stadt zurückzukehren, sobald der Mord an Spencer aufgeklärt war.
Anna wurde schwer ums Herz. Auch ihr würde der Abschied nicht leichtfallen. Zwar fühlte sie sich hier nicht ganz so zu Hause wie der kleine Jack, aber es gab etwas – jemanden, den sie schrecklich vermissen würde.
Trotz des kalten Novembertages war ihr plötzlich heiß. Anna fragte sich, ob es daran lag, dass sie Fieber hatte, oder ob der Mann daran schuld war, der ihr vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche nicht aus dem Kopf ging. Der Mann, der gerade in diesem Moment auf sie zukam. Der große, selbst-beherrschte Mann mit den dunklen Haaren und den grünen Augen – der Mann, der sie alles vergessen ließ, wenn er sie nur berührte.
Ihr Herz pochte heftig. In seinen verwaschenen Jeans und dem blauen Flanellhemd wirkte er in diesem noblen Weinanbaugebiet etwas deplatziert. Doch sein gesundes Selbstvertrauen machte das wett. Dieser Mann fühlte sich überall zu Hause. Auf diesem Weingut, beim Viehtrieb, auf dem Traktor und im Bett einer Frau, die ihn anbetete.
Ja, Grant Ashton erweckte den Anschein, als könnte ihn nichts erschüttern. Lachend hob er den kleinen Jack hoch und wirbelte ihn durch die Luft. Doch Anna hatte Grant auch schon anders erlebt. Erst vor ein paar Monaten hatte er in San Francisco in Untersuchungshaft gesessen, und er und Anna hatten sich gefragt, ob er jemals wieder seine Freiheit genießen würde. Während dieser schrecklichen Zeit war sein Selbstvertrauen tief erschüttert gewesen, und Anna hatte seine Angst gespürt.
Deshalb hatte sie sich auch seinem Wunsch widersetzt, die leidenschaftliche Nacht mit ihm geheim zu halten, und der Polizei berichtet, wo Grant die Nacht verbracht hatte, als Spencer Ashton ermordet wurde.
In ihrem Bett.
Grant gab Jack den Ball und ging zu Anna. Trotz ihres Unwohlseins wäre sie am liebsten aufgesprungen und hätte sich in seine Arme geschmiegt.
Doch sie unterdrückte den Wunsch nach körperlicher Nähe. In den letzten Tagen war sie Grant sogar aus dem