Schöne Becca - Erotik pur!
Von Barbara McCauley
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Über dieses E-Book
Die Luft knistert vor Erotik, als Trace Ashton nach fünf Jahren seine schöne Exverlobte Becca wiedersieht. Obwohl sie die Liebe zwischen ihnen grausam verriet, wird er gegen seinen Willen sofort wieder in Beccas Bann gezogen. Was kann er nur dagegen tun?
Barbara McCauley
Barbara McCauley hat bis jetzt 17 Romances geschrieben, von denen viele auf den amerikanischen Bestsellerlisten erschienen. Für ihre besonders lebendigen, mitreißenden Liebesromane hat sie den Livetime Achievement Award und einige andere begehrte Auszeichnungen erhalten. Barbara lebt im sonnigen Kalifornien. Sie ist eine leidenschaftliche Gärtnerin und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit Freunden und Familie. Ihre Freude am Lesen führt sie darauf zurück, dass sie das jüngste von fünf Geschwistern war. Lesen erschien ihr immer so wundervoll friedlich im Gegensatz zu den geschwisterlichen Auseinandersetzungen! Obwohl ihr Terminplaner stets randvoll ist, ist sie aktives Mitglied bei den „Romance Writers of America".
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Buchvorschau
Schöne Becca - Erotik pur! - Barbara McCauley
IMPRESSUM
Schöne Becca – Erotik pur! erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2005 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Name Your Price"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 282 - 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733747152
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Spencer Ashton spürte, dass er sterben würde.
Bis zu diesem Moment hatte er noch nie über seinen Tod nachgedacht. Seine Arroganz und sein Stolz hatten den Gedanken an die eigene Sterblichkeit nicht zugelassen. Schließlich war er mit seinen zweiundsechzig Jahren ein Mann im besten Alter. Vor Gesundheit strotzend, attraktiv, dazu wohlhabender, als er sich je erhofft hatte. Er hatte alle seine Ziele erreicht. Er besaß schnelle Autos, elegante Villen und konnte jede Frau bekommen, die er haben wollte.
Der Sohn eines bescheidenen Farmers aus Podunk, Nebraska, und dessen unscheinbarer Frau hatte es wahrlich zu etwas gebracht. Zugegeben, er war über Leichen gegangen, um ans Ziel zu kommen, hatte Menschen skrupellos benutzt und dann eiskalt abserviert. Doch das war ihm egal gewesen.
Zumindest war es ihm bis zu dem Zeitpunkt egal gewesen, als die Kugel in seine Brust eindrang.
Erstaunt starrte Spencer den heruntergekommenen Mann mit den fettigen Haaren an, der abgedrückt hatte: Wayne Cunningham. Dann richtete er seinen Blick auf die Frau an dessen Seite.
Grace. Sein eigen Fleisch und Blut.
Ihre grünen Augen funkelten ihn eiskalt an.
Spencer blickte hinab auf seine Hand, die er gegen sein Herz drückte. Blut sickerte durch die Finger. Warmes, dunkelrotes Blut tropfte auf seine dreihundert Dollar teure Seidenkrawatte von Armani.
Er wollte etwas sagen, doch es kam nur ein undefinierbarer Laut heraus.
„Was sagst du, Daddy? Abgrundtiefer Hass sprach aus ihren Worten. Sie trat näher an den ledernen Schreibtischstuhl heran, auf dem Spencer starb. Ein höhnisches Grinsen umspielte ihre knallroten Lippen, als sie sich über ihn beugte. „Hast du die Sprache verloren?
„Grace …" Er schaffte das eine Wort, dann begann er Blut zu spucken.
„Ich wollte immer nur das, was mir zusteht. Ich hatte ein Recht darauf", fauchte sie ihn an und wich zurück. „Ich hatte es verdient, verdammt! Grant und ich waren noch nicht einmal aus den Windeln heraus, als du uns verlassen hast. Wir hatten nichts, absolut nichts!"
Sie fuhr sich durch die braunen Haare und setzte ihre Schimpftirade fort. „Unsere Mutter ist deinetwegen an gebrochenem Herzen gestorben. Nicht ein einziges Mal hast du an sie gedacht oder an die kleinen Kinder, die du im Stich gelassen hast. Während wir von Almosen der Kirche leben und Klamotten aus dem Secondhandshop tragen mussten, hast du in einer herrschaftlichen Villa gelebt und mit deiner reichen zweiten Frau und den vier Bälgern, die du mit ihr hast, in teuren Gourmetrestaurants gegessen."
Vom Schmerz umnebelt starrte Spencer seine Tochter an. Jahrelang hatte er diesem Miststück und ihrem Mann viel Geld gezahlt, damit seine erste Ehe ein Geheimnis blieb. Die Wahrheit war trotzdem ans Licht gekommen. Und da jetzt jeder wusste, dass er mit Sally verheiratet gewesen war und sich nie hatte scheiden lassen, hatte Spencer keinen Grund mehr gesehen, weiterhin Erpressungsgelder zu zahlen. Sollten Grace und ihr Versager von Ehemann doch durch die Straßen ziehen und hinausposaunen, dass Spencer ein Bigamist war!
Als Wayne die Waffe zog, hatte Spencer im Traum nicht damit gerechnet, dass dieser wehleidige Idiot überhaupt den Mumm besaß, auch tatsächlich abzudrücken.
Ein Denkfehler, den er jetzt mit dem Leben bezahlte.
Wayne trat nervös von einem Fuß auf den anderen. „Grace, Baby, lass uns verschwinden, bevor jemand kommt."
„Seit einer Stunde ist Feierabend. Es ist niemand mehr hier. Ein boshaftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Vor morgen früh kommt keiner.
„Baby, ich weiß. Trotzdem …"
„Wir verschwinden, wenn ich mit dem da fertig bin, verdammt. Und keine Sekunde früher. Grace beugte sich über den Tisch ihres Vaters und starrte ihm in die Augen. Augen, die dieselbe Farbe hatte wie ihre. „Und das alles hat dir noch nicht gereicht, du habgieriger, kaltherziger, mieser Schuft. Du wolltest alles haben. Deshalb hast du dieser Frau alles gestohlen. Du hast sie benutzt, abserviert und die nächste geheiratet.
Lilah.Seine dritte Frau. Wahrscheinlich die Einzige, die mich wirklich verstanden hat, dachte Spencer. Die einzige Frau, die genauso ehrgeizig gewesen war wie er selbst. Sie war eine kluge Frau und in jüngeren Jahren auch sehr hübsch gewesen. Sie hatte ihm einen Sohn und zwei Töchter geschenkt und sogar seine vielen Affären geduldet – bis auf die letzte, aus der ein Kind hervorgegangen war.
Der kleine Jack.
„Jetzt bezahlst du dafür, du Mistkerl", hörte Spencer Grace sagen, obwohl ihre Stimme aus weiter Ferne zu kommen schien.
Die Kälte des Todes kroch durch seine Adern. Die Zeit schien stehen zu bleiben, Dunkelheit umgab Spencer Ashton. Und mit der Dunkelheit kam die Erkenntnis, dass Grace recht hatte. Jetzt musste er für alles geradestehen, was er in seinem Leben angerichtet hatte. Plötzlich schoss ihm jede Sünde durch den Kopf, im Zeitraffer sah er Gesichter und Bilder …
So viele, dachte er.
Und mit dem letzten Atemzug, als das eisige Dunkel ihn umschloss, erkannte Spencer Ashton, dass er in der Hölle schmoren würde.
1. KAPITEL
Er hätte damit rechnen müssen.
Trace Ashton hatte natürlich gewusst, dass sie in der Stadt war. Mehr als einmal war in den vergangenen Tagen ihr Name hinter seinem Rücken geflüstert worden. Er hatte das leise Gemurmel gehört und die verstohlenen Blicke in seine Richtung gesehen. Becca Marshalls Rückkehr nach Napa Valley war ein gefundenes Fressen für die Klatschweiber, und die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Trotzdem wusste er nicht, was seine Aufmerksamkeit in die Richtung des kleinen hübsch gedeckten Tisches in dem Straßencafé gelenkt hatte. Vielleicht die dicke dunkelbraune Mähne, die einen reizvollen Kontrast zu ihrem hellen Rollkragenpullover bot, oder vielleicht die vertrauten hohen Wangenknochen und die gerade Nase. Vielleicht sogar die anmutigen Gesten ihren langen Finger, während sie mit jemandem sprach, der außerhalb seines Blickfelds saß.
Nein, das alles ist es nicht, dachte er, als er Becca anstarrte. Denn – noch bevor er auf dem Bürgersteig stehen geblieben war, bevor er über die Straße geblickt hatte, bevor er sie durch die Scheibe des Lokals gesehen hatte, hatte er einfach gewusst, dass sie da war. Er hatte ihre Nähe gespürt.
Für einen Moment überkam ihn heiße Wut, doch er unterdrückte das Gefühl schnell. Ihre Rückkehr nach Napa lässt mich kalt, redete er sich ein. Sie lässt mich kalt. Was gewesen war, gehörte der Vergangenheit an. Schnee von gestern. Verdammt, sie waren damals noch so jung gewesen. Er war gerade einundzwanzig geworden und sie zwanzig. Er hatte sie damit aufgezogen, dass sie in der Öffentlichkeit noch nicht einmal Alkohol trinken durfte. Und sie hatte ihn einen alten Mann genannt.
Bei allem, was in den letzten Monaten geschehen war – der Mord an seinem Vater, die Verhaftung und das Geständnis seiner Halbschwester, die heftigen Streitereien innerhalb der Familie – hatte er sich tatsächlich oft wie ein alter Mann gefühlt.
Und jetzt Becca.
Er trat unter die schwarze Markise eines geschlossenen Antiquitätengeschäfts und starrte durch die Scheibe des Cafés. In den fünf Jahren, seit er Becca das letzte Mal gesehen hatte, war sie noch hübscher geworden.
In dem sanften Licht des weihnachtlich dekorierten Cafés schimmerte ihre Haut seidig, und die großen braunen Augen mit den langen dichten Wimpern leuchteten. Augen, an die er sich nur zu gut erinnerte. Wie er sich an so vieles im Zusammenhang mit Becca erinnerte. Ihr heiseres Lachen, ihr wunderschöner, geschmeidiger Körper, ihre süßen sinnlichen Lippen, ihre unglaubliche Leidenschaft.
Ihr Verrat.
Ihm wurde heiß und kalt zugleich. Verdammt, er war in die Stadt gekommen, um mit seiner Schwester essen zu gehen, und nicht, um sich an alte Zeiten zu erinnern.
Er beobachtete, wie Becca die Lippen zu einem Lächeln verzog, sah die Grübchen in ihren Wangen. Zähneknirschend überquerte er die Straße.
Der Klang von Schlittenglocken und das Klappern von Hufen auf Asphalt empfing Becca, als sie das Restaurant verließ und in die kalte Nachtluft trat. Eine Pferdekutsche fuhr an ihr vorbei, und Becca lächelte den Kutscher an, als dieser grüßend den Hut lüftete. Auf dem Rücksitz saßen ein Mann und eine Frau, eingemummt in dicke Mäntel und warme Mützen. Sie winkten ihr zu und wünschten frohe Weihnachten.
Weihnachten war im Napa Valley schon immer eine wunderbar märchenhafte Zeit gewesen. Blinkende Lichter in allen Schaufenstern, das bewegliche Rentier und Santa Claus auf dem Dach von McIntye Hardware, der riesige, geschmückte Tannenbaum in Old Town, dem Zentrum von Napa. Sie atmete die frische, würzige Luft ein.
Es war ein schönes Gefühl, nach langer Zeit wieder zu Hause zu sein.
Die Hände tief in die Manteltaschen gesteckt, lief sie die Straße entlang und nahm alles in sich auf. Einige Geschäfte gab es nicht mehr, seit sie vor fünf Jahren weggezogen war, andere waren neu eröffnet worden. Emily’s Bed and Linen, ein Wäschegeschäft, war jetzt eine elegante Brautmodenboutique, der traditionelle Geschenkeladen Old Town Vintage Gifts war einer Boutique namens Très Chic Fashion gewichen, und aus Britwells Tea Shop war ein Restaurant geworden.
Veränderungen waren nun einmal unvermeidlich. Man konnte dagegen ankämpfen, man konnte sie ablehnen, man konnte sogar vor ihnen davonlaufen. Aber so sehr man sich auch anstrengte, sie ließen sich nicht aufhalten.
Veränderungen gehörten einfach zum Leben.
Leise Musik und das melodische Geräusch einer Glocke zogen sie an die Fensterfront eines kleinen Spielwarengeschäfts. Sie blieb stehen und betrachtete einen etwa sechzig Zentimeter großen aufblasbaren tanzenden Schneemann im Schaufenster. Er trug einen schwarzen Zylinder mit rotem Band und eine Jacke und schüttelte eine kleine Glocke zu der Melodie von „Jingle Bell Rock". Ein kleines rothaariges Mädchen stand fröhlich lachend im Laden und deutete aufgeregt auf den Schneemann.
Zum Glück gibt es wenigstens noch ein paar Dinge, die sich nicht ändern, dachte Becca