Heiße Nacht in starken Armen
Von Sara Orwig
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Über dieses E-Book
Wie sehr hat Lara ersehnt, sich in die Arme eines starken Mannes fallen zu lassen! Und nach dieser heißen Nacht mit dem aufregenden Fremden glaubt sie: Er ist es! Er wird meine geheimsten Sehnsüchte stillen. Da erfährt Lara, wer ihr Liebhaber tatsächlich ist ...
Sara Orwig
Sara’s lebenslange Leidenschaft des Lesens zeigt schon ihre Garage, die nicht mit Autos sondern mit Büchern gefüllt ist. Diese Leidenschaft ging über in die Liebe zum Schreiben und mit 75 veröffentlichten Büchern die in 23 Sprachen übersetzt wurden, einem Master in Englisch, einer Tätigkeit als Lehrerin, Mutter von drei Kindern und Großmutter von 5 Enkelkindern hat Sara den Balanceakt zwischen der Karriere als Autorin und der Familie mehr als hervorragend hinbekommen. Mit über zweihundert ausländischen Ausgaben ist sie in die Oklahoma Professional Writer’s Hall of Fame aufgenommen worden. Sara hat den „Oklahoma University Award“ und zweimal den „Oklahoma Novel of the year Award“ erhalten und sie war in mehreren Bestsellerlisten. Ebenso ist sie Gewinnerin von sechs „Romantic Times Awards“. Sara und ihr Mann reisen gern und sind begeisterte Gärtner, obwohl die Sommer in ihrem heimatlichen Oklahoma so heiß sind, dass viele Pflanzen ihn nicht überstehen.
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Buchvorschau
Heiße Nacht in starken Armen - Sara Orwig
IMPRESSUM
Heiße Nacht in starken Armen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2005 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Estate Affair"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 270 - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733747107
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Juni 1976
Es war eine unangenehme Angelegenheit, aber er musste das Gespräch heute Abend hinter sich bringen. Spencer Ashton stand in der Bibliothek seines Hauses in San Francisco und blickte hinaus in die dunkle Nacht. Vor seinem geistigen Auge sah er das Weingut der Ashtons: fruchtbares Land, auf dem erstklassige Pinot-Noir- und Chardonnay-Trauben wuchsen.
Er ließ seinen Blick durch die Bibliothek schweifen. Wertvolle ledergebundene Bücher standen in den Regalen, Ölgemälde in Goldrahmen schmückten die Wände, Ledersessel, sein vornehmer, massiver Schreibtisch. Zufriedenheit breitete sich in ihm aus, denn jetzt würde sich sein Reichtum weiter vermehren. Er war weit gekommen, seit er Crawley, Nebraska, verlassen hatte!
Die Tür wurde geöffnet, und seine Frau trat ein. Sie kam nur selten in seine Bibliothek, den Kindern war der Zutritt sogar verboten. Spencer hatte diesen Raum für sich beansprucht, als Zufluchtsort vor der Familie.
Er sah Caroline abfällig an. Sie trug ein pinkfarbenes Kleid. Schlicht und einfach, was bezeichnend für sie war. Nach dem heutigen Abend wäre er sie für immer los. Endlich. Er bedauerte, dass die Trennung nicht schon viel früher möglich gewesen war.
„Du wolltest mich sprechen", sagte Caroline und sah ihn aus ihren grünbraunen Augen an.
„Ja, komm herein." Was ist sie bloß für eine graue Maus, dachte er. Absolut keine Frau für ihn. Die Ehe mit ihr hatte einem einzigen Zweck gedient: reich zu werden. Er hatte Caroline nur für seine egoistischen Ziele benutzt.
„Was gibt es, Spencer?"
„Ich verlasse dich, Caroline", sagte er ohne große Vorrede, froh, dass es endlich so weit war.
Sie wurde blass und zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen, und seine Abneigung verstärkte sich. Warum reagiert sie so überrascht?, überlegte er. Hatte sie wirklich geglaubt, ihn halten zu können?
„Mich verlassen!, wiederholte sie. „Spencer, wir haben vier kleine Kinder – wir haben ein Gelübde abgelegt.
„Ich habe die Scheidung schon eingereicht. Es wird morgen in der Zeitung stehen, aber ich dachte, du hörst es lieber von mir."
„Du hast nicht mit mir darüber gesprochen …"
„Es gibt nichts zu besprechen. Ich habe genug von dieser Ehe. Die Aktien der Lattimer Corporation behalte ich. Dein Vater hat mir seine Anteile vermacht", erklärte Spencer und kam damit zum Kern der Sache.
„Das kannst du nicht machen!, schrie sie ihn an. „Mein Vater hat dir in gutem Glauben alles überlassen. Er hat dir als meinem Mann und dem Vater unserer Kinder, seiner Enkelkinder, Land und Aktien und Vermögen überschrieben. Er hat es nicht getan, damit du seiner Tochter und seinen Enkeln alles nimmst! Das werde ich nicht zulassen!
In ihren Augen brannte ein Feuer, das Spencer überraschte. Er hatte damit gerechnet, dass sie in Tränen ausbrechen und bitten und betteln würde. Stattdessen ballte sie die Fäuste und zitterte vor Wut.
„Tatsache ist, dass er mir alles vermacht hat, Caroline. Alles. Ende der Diskussion."
„Ich werde mit meinem Anwalt sprechen. Diese Diskussion ist noch lange nicht zu Ende. Ich werde das Testament anfechten. Du kannst den Kindern nicht das Erbe und mir meine Lebensgrundlage wegnehmen!"
„Kann ich nicht? Spencer mochte keinen Widerspruch und hatte eine Auseinandersetzung mit ihr nicht erwartet. Er stellte sich vor sie und drückte schmerzhaft ihre Schultern, bis sie das Gesicht verzog. „Wenn du versuchst, mich aufzuhalten, dann nehme ich dir die Kinder weg, und du hast gar nichts mehr. Unsere Angestellten werden, wenn ich es will, beschwören, dass du Drogen nimmst.
„Das ist eine Lüge! So etwas habe ich nie getan!"
„Diese Leute werden unter Eid aussagen, dass du es tust."
„Du bezahlst sie dafür, dass sie lügen!, schrie Caroline mit schriller Stimme. „Du bist ein Unmensch, Spencer!
, stieß sie hervor. „Du kannst mir nicht die Kinder nehmen!" Jetzt liefen ihr die Tränen die Wangen hinab, wie er es erwartet hatte, und sie zitterte am ganzen Körper.
Er ließ die Hände sinken.
„Wenn du auch nur einen Schritt unternimmst, um das Testament anzufechten, dann siehst du die Kinder nie wieder. Hast du mich verstanden, Caroline?", fuhr er sie wütend an, weil sie es gewagt hatte, ihm zu drohen. Er würde sie ruinieren, wenn sie seine Pläne durchkreuzte!
Caroline blickte Spencer mit Tränen in den Augen an. Wie hatte sie sich in diesem Mann getäuscht. Er war ein herzloser, berechnender Mistkerl. Von Anfang an hatte er sich nichts aus ihr und den gemeinsamen Kindern gemacht. Er war nur an ihrem Erbe interessiert. Und sie war so dumm gewesen, auf seine Lügen hereinzufallen. Er verdiente ihre Tränen nicht.
„Ich weiß jetzt endlich, was für ein Mensch du bist, Spencer", sagte sie. Ihre Stimme bebte vor Angst und Wut. „Die Kinder haben etwas Besseres als dich verdient. Ich kann vielleicht nicht verhindern, dass du uns alles nimmst, aber ich kann dafür sorgen, dass meine Kinder zu anständigen, ehrlichen und liebenswerten Menschen heranwachsen. Und ich werde alles dafür tun, dass sie nicht so werden wie du. Ich besitze noch das Weingut meiner Mutter. Das kannst du mir nicht nehmen. Also geh, wenn du meinst. Vielleicht tust du uns allen damit einen Gefallen."
Verblüfft starrte Spencer Caroline an, und in ihren Augen sah er etwas, was er nie zuvor gesehen hatte: Stärke.
Er schüttelte das merkwürdige Gefühl ab, das ihn plötzlich überkam. „Du akzeptierst also widerspruchslos meine Bedingungen?"
Caroline straffte die Schultern. „Ja."
Spencer konnte sein Glück kaum fassen. Er war sie und die Kinder endlich los! Erleichtert stürmte er in das Foyer und stieß fast mit seinem ältesten Sohn zusammen.
Der achtjährige Eli Ashton starrte Spencer aus großen, runden Augen an. Er war so blass wie seine Mutter. „Ich hasse dich!", schrie er und schlug mit seinen kleinen Fäusten auf ihn ein.
Spencer holte aus und ohrfeigte Eli so hart, dass der Junge taumelte. Dann stürmte er zur Tür und kehrte Caroline und den Kindern für immer den Rücken.
1. KAPITEL
Neunundzwanzig Jahre später
Wer hat Spencer Ashton ermordet? Eli Ashtons Blick glitt über die verbliebenen Trauernden, die nach der Beisetzung zum Leichenschmaus zum Ashton Estate gekommen waren. Die Veranstaltung neigte sich dem Ende zu, doch noch unterhielt sich die Familie angeregt mit den Trauergästen und hatte Elis Anwesenheit nicht wahrgenommen. Anderenfalls wäre er längst aufgefordert worden zu gehen.
Wie viele dieser Menschen hatten Spencer wirklich gemocht? Die Zahl seiner Feinde war sicher höher als die seiner Freunde.
Außer Eli war keiner aus seinem Zweig der Familie erschienen, und er wusste, warum. Niemand von ihnen war hier willkommen. Die Spannung zwischen den beiden Familien war bei der Beerdigung greifbar gewesen. Doch er war neugierig gewesen und wollte das Haus sehen, das einmal seiner Mutter gehört hatte und eigentlich immer noch gehören sollte. Das Haus und die Weinberge seines Großvaters. Alles hat Spencer ihr gestohlen, dachte Eli verbittert.
Er steckte die Hände in die Hosentaschen seines schwarzen Anzugs, schlenderte durch die große Empfangshalle und trat hinaus auf die Veranda. An die gepflegten parkähnlichen Garten schlossen sich die ertragreichen Weinberge an. Als leitender Winzer auf dem Weingut seiner Familie wusste er, dass bald saftige Früchte an den Reben hängen würden. Schon jetzt waren winzige grüne Trauben zu erkennen. Es war der erste Juni, und das Wetter war bisher gut gewesen.
Wieder ließ er seinen Blick über die Weinberge schweifen und empfand nichts als Wut. All das hatte Spencer seiner Mutter gestohlen! Erst vor Kurzem war Grant Ashton, Spencers ältester Sohn, aufgetaucht, von dem niemand etwas gewusst hatte. Spencer war in Nebraska schon einmal verheiratet gewesen. Und diese Ehe war nie geschieden worden. Ein Skandal, der sich schnell herumgesprochen hatte. Spencer hat Bigamie begangen, dachte Eli. Also standen ihm rechtmäßig das Erbe seines Großvaters, dieses Anwesen, die Villa, die Weinberge und alles andere gar nicht zu.
„Brauchen Sie etwas, Sir?", fragte eine Frau.
Eli sah sie flüchtig aus den Augenwinkeln heraus an. „Im Moment brauche ich vor allem Ruhe. Ich bin nach draußen gegangen in der Hoffnung, hier allein zu sein", gab er barsch zurück. Reiß dich zusammen, sagte er sich. Die Frau kann nichts für deine schlechte Laune.
„Und ich dachte, all die Wichtigtuer seien im Haus", erwiderte sie leise.
Eli war bestürzt. Er vergaß seinen Ärger und sah der Frau nach, die zurück ins Haus lief. Mit einem Blick nahm er die langen, prachtvollen Beine wahr, die hohen Schuhe, das ärmellose schwarze Kleid, das knapp über ihrem Knie endete. Die rötlich braunen Locken waren hochgesteckt. Einige Strähnen hatten sich gelöst und weckten in ihm den Wunsch, ihre Haare zu zerzausen.
„So, erst reizen Sie also einen Mann, und dann laufen Sie weg?", rief er ihr nach.
Sie blieb stehen und drehte sich ganz langsam um, als hätte sie alle Zeit der Welt. In dem Moment, als sich ihre Blicke trafen, lag ein Knistern in der Luft. Sie schlenderte auf ihn zu. Ihre anmutigen Bewegungen ließen seinen Puls schneller schlagen. Und als er in ihre braunen Augen sah, die von den längsten Wimpern umrandet waren, die er je gesehen hatte, ging sein Atem schneller. Ihre Augen fesselten ihn. Eli sah das Funkeln in ihnen. Sie hatte einen aufreizenden Gang, wiegte leicht die Hüften, doch es war die Provokation in ihrem Blick, die seinen rasenden Pulsschlag nicht zur Ruhe kommen ließ.
„Egal, was Sie machen, ich laufe nicht weg."
„Wirklich? Das höre ich gern. Es beschwört all die Dinge herauf, die ich gern tun würde."
„Was zum Beispiel?", forderte sie ihn heraus.
„Sie in die Arme schließen und leidenschaftlich küssen, gestand er mit heiserer Stimme. Sein Verhalten überraschte ihn selbst. Normalerweise benahm er sich Frauen gegenüber, die er nicht kannte, nicht so. „Zuerst aber würde ich Sie gern zu einem Drink und dann zum Dinner einladen.
„Wir kennen uns doch überhaupt nicht", erwiderte sie kühl.
„Das können wir schnell ändern. Ich heiße Eli." Er reichte ihr die Hand. „Und Sie