Die irische Kellnerin und der Playboy-Milliardär
Von Abby Green
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Über dieses E-Book
"Ich bekomme ein Kind. Dein Kind!" Totenstille herrscht nach Skye O‘Haras Worten in dem opulent geschmückten Ballsaal. Selfmade-Milliardär Lazaro Sanchez schäumt vor Wut. Wie kann die unverschämte Irin es wagen, seine Verlobungsfeier mit dermaßen dreisten Beschuldigungen platzen zu lassen? Doch gleichzeitig überkommt ihn wieder eine heiße Welle der Lust, wie damals in Dublin. Die kämpferische Schönheit mit dem flammend roten Haar will ihn brüskieren? Da hat sie die Rechnung ohne seine Macht und sein Verlangen gemacht …
Abby Green
Abby Green spent her teens reading Mills & Boon romances. She then spent many years working in the Film and TV industry as an Assistant Director. One day while standing outside an actor's trailer in the rain, she thought: there has to be more than this. So she sent off a partial to Harlequin Mills & Boon. After many rewrites, they accepted her first book and an author was born. She lives in Dublin, Ireland and you can find out more here: www.abby-green.com
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Rezensionen für Die irische Kellnerin und der Playboy-Milliardär
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Buchvorschau
Die irische Kellnerin und der Playboy-Milliardär - Abby Green
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2019 by Abby Green
Originaltitel: „Confessions of a Pregnant Cinderella"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2434 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Anja Görgens
Abbildungen: Harlequin S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733714048
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Lazaro Sanchez ließ genüsslich den Blick durch den festlich dekorierten Ballsaal des angesehensten Hotels der Stadt schweifen. Seines Hotels. Tiefe Befriedigung erfüllte ihn. Sein ganzes Leben hatte er auf diesen Moment hingearbeitet. Darauf, vor all diesen Leuten zu stehen, allesamt hochrangige Mitglieder der Madrider High Society, und als ihresgleichen angesehen zu werden!
Noch vor ein paar Jahren wäre das undenkbar gewesen. Mit dem verwahrlosten Teenager von damals, dessen Zuhause die Straße gewesen war, hätten die anwesenden Gäste sich niemals abgegeben. Damals hatte er hastig die Scheiben von Autos geputzt, die an einer roten Ampel warteten, um Geld zu verdienen, hatte Touristen gezeigt, wie sie die langen Schlangen vor den Kunstmuseen und Galerien umgehen konnten, und sich aus Mülleimern ernährt, wenn das Geld nicht reichte, um sich Essen zu kaufen.
Wie immer, wenn er an jene Zeit dachte, gärte tief in ihm die altbekannte Mischung aus Wut und verletztem Gerechtigkeitsempfinden. Von seiner letzten Pflegefamilie war er weggelaufen, nachdem der Vater ihn im Schlafzimmer in eine Ecke getrieben und angefangen hatte, sich die Hose auszuziehen.
Lazaro war aus dem Fenster im ersten Stock gesprungen.
Von seinem dreizehnten Lebensjahr an hatte er für sich selber gesorgt.
Die grausame Ironie der Geschichte war, dass er weder verwaist war noch vom Jugendamt aus einer gewalttätigen Familie geholt werden musste, wie so viele andere Kinder, die in Pflegefamilien aufwuchsen. Seine Eltern hatten ihn freiwillig weggegeben. Und heute Abend befand sich Lazaros Vater genau hier, in diesem Ballsaal. Auch wenn der Mann ihn nicht als seinen rechtmäßigen Sohn anerkennen wollte.
Was seine Mutter anging, so hatte er sie in seinem ganzen Leben nur wenige Male gesehen, und das auch nur aus der Entfernung.
Grund dafür war, dass Lazaro der uneheliche Sohn von zwei Mitgliedern der beiden ältesten und angesehensten Familien Spaniens war. Das Ergebnis einer heimlichen Affäre.
Nur durch eine Reihe von Zufällen hatte er die Wahrheit über seine Herkunft herausgefunden. Ein unachtsamer Sozialarbeiter hatte eines Tages seinen Aktenordner liegen lassen, sodass Lazaro einen Blick auf seine Geburtsurkunde hatte werfen können. Die Namen seiner Eltern hatte er sich gemerkt. Doch als er später nach ihnen geforscht hatte, musste er feststellen, dass es sie nicht gab. Die Namen waren gefälscht gewesen.
Mit zwölf Jahren dann war er zu einer neuen Pflegefamilie gebracht worden. Als die Sozialarbeiterinnen, die ihn im Wagen begleiteten, dachten, er schliefe, erzählte die eine der anderen von dem Gerücht, wessen Sohn Lazaro tatsächlich sei.
Er hatte die Augen fest geschlossen gehalten und sich nicht gerührt. Obwohl er noch so jung war, kannte auch er die Namen der Torres und der Salvadors. Sie zählten zu den reichsten und mächtigsten Dynastien Spaniens; ihre Ahnentafeln ließen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen.
Sobald sich die Gelegenheit ergeben hatte, hatte er nach weiteren Informationen gesucht. Und obwohl es nur ein Gerücht gewesen war, wusste er sofort, dass es stimmte, als er ein Foto seines Vaters sah, das ihn zeigte, als er im gleichen Alter wie Lazaro gewesen war. Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen, wenn Lazaro auch die auffälligen grünen Augen seiner Mutter geerbt hatte.
Er begann, die palastartigen Wohnsitze der Torres und der Salvadors in einem exklusiven Madrider Vorort zu beschatten. Er beobachtete, wie sie ein und aus gingen, sah seine Halbgeschwister. Ein Sohn seines Vaters fiel ihm besonders auf – Gabriel Torres. Aus irgendeinem Grund war Lazaro völlig auf ihn fixiert. Vielleicht lag es daran, dass sie beinahe gleichaltrig waren.
Eines Tages entdeckte er die gesamte Familie in einem Restaurant im Herzen von Madrid. Sie feierten den Geburtstag seines Halbbruders.
Lazaro hatte draußen gewartet, und als die Familie das Restaurant schließlich verließ – die Frauen in teuren Designerkleidern und behangen mit wertvollem Schmuck, die Männer in maßgeschneiderten Anzügen –, baute er sich vor seinem Vater und Gabriel auf.
„Ich bin dein Sohn!" rief er, am ganzen Körper zitternd. Er sah seinen Vater an, der hoch über ihm aufragte, und spürte den Blick seines Halbbruders auf sich, der ihn ansah, als stammte Lazaro von einem anderen Planeten.
Dann ging alles sehr schnell. Wie aus dem Nichts tauchten mehrere Männer auf, und ehe er sich versah, lag Lazaro in einer staubigen kleinen Gasse neben dem Restaurant. Sein Vater riss ihn am Haar hoch und spuckte ihn an.
„Du bist nicht mein Sohn – und wenn du dich mir oder meiner Familie noch einmal näherst, wirst du es bitter bereuen!"
Das war der Moment gewesen, in dem Lazaros Ehrgeiz geweckt worden war. Der Ehrgeiz, es eines Tages in genau die Position zu schaffen, in der sie ihm in die Augen sehen mussten. Eine Position, in der er sie allein durch seine Anwesenheit verhöhnen würde, in dem Wissen, dass er es geschafft hatte, all ihren Versuchen, ihn aus ihren Familien zu verbannen, zum Trotz.
Und nun stand er hier, im selben Raum wie sein Vater und sein Halbruder Gabriel – mit dem er sich gerade eine Schlacht um den Kauf und die Sanierung einer der ältesten Markthallen Madrids lieferte.
„Lazaro?" Eine leise Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Und er wandte den Kopf, um die Frau anzusehen, wegen deren sich alle hier versammelt hatten.
Leonora Flores de la Vega.
Mit ihrem ausnehmend aparten Gesicht, dem langen schwarzen Haar, den dunkelgrauen Augen und der perfekten Figur mit Rundungen an genau den richtigen Stellen war sie zweifellos eine der schönsten Frauen Spaniens.
Und sie hatte den richtigen Hintergrund.
Ihre Familie mochte verarmt sein – was genau genommen einer der Gründe für die Eheschließung war –, doch ihr Name war ebenso alt und angesehen wie der der Torres und der Salvadors. Und das war mit Geld nicht zu bezahlen.
Und genau deshalb wollte Lazaro sie zur Ehefrau. Die Heirat würde ihn einen Schritt näher zu den Kreisen bringen, die ihm seit jeher verwehrt gewesen waren, egal wie viele Millionen er verdient hatte. Ein Schritt näher an die endgültige Akzeptanz.
„Ist alles in Ordnung?, fragte Leonora. „Du schaust so grimmig.
Lazaro rang sich ein erzwungenes Lächeln ab und hielt ihr die Hand hin. Leonora nahm sie, und er schlang die Finger um ihre. Nichts. Nicht einmal der Hauch einer Reaktion. Aber schließlich heiratete er sie nicht aus Leidenschaft, sondern wegen etwas sehr viel Verlässlicherem. Es ging um sein Vermächtnis. Er würde diejenigen, die ihn zu ignorieren versuchten, zwingen, ihn endlich anzuerkennen.
„Es ist alles okay. Ich war nur in Gedanken versunken."
Er beobachtete, wie sie den Blick durch den Saal wandern ließ, als suche sie jemanden, und wie ihre Wangen dunkler wurden. Sie biss sich auf die Unterlippe.
„Ist mit dir alles in Ordnung?"
Leonora wirkte immer so ruhig und beherrscht, dass es eigenartig war, sie plötzlich nervös und abgelenkt zu sehen.
Doch sie sah Lazaro an und lächelte. „Ja, ist es."
Er drückte ihre Hand. „Ich bin froh, dass du eingewilligt hast, meine Frau zu werden. Ich glaube, wir werden eine gute Ehe führen und es schaffen, glücklich zu sein."
Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht, und ihr Lächeln schien für den Bruchteil einer Sekunde zu gefrieren, doch dann antwortete sie: „Ja. Das hoffe ich."
In diesem Moment wurde Lazaro klar, dass er diese Frau kaum kannte. Er hatte sie wegen ihres Namens auserwählt, und sie waren ein paar Mal miteinander ausgegangen – mehr nicht. Er mochte sie. Und dass ihre Familie sich in großen finanziellen Schwierigkeiten befand, war kein Geheimnis. Er hatte die Gelegenheit ergriffen, dem Gerede um sein Playboy-Dasein ein Ende zu bereiten und ein Stück näher dahin zu kommen, wo er hin wollte.
Als er Leonora vorgeschlagen hatte, dass sie heiraten sollten und er dafür die Schulden ihrer Familie tilgen würde, hatte sie, ohne zu zögern, eingewilligt.
Er ließ sie los und legte einen Arm um ihre Taille. Eine intime und besitzergreifende Geste. Und noch immer nichts. Sein Puls geriet nicht einmal ins Stolpern.
Lazaro sagte sich, dass körperliche Anziehungskraft nicht alles war. Lust und Leidenschaft waren niedrige Beweggründe. Er war der lebende Beweis dafür, dass man in der feineren Gesellschaftsschicht aus ganz anderen, pragmatischeren Gründen den Bund der Ehe einging und seine Begierden heimlich und im Verborgenen auslebte. Doch so war er nicht. Er hatte mehr Selbstkontrolle als die meisten der hier Anwesenden.
Plötzlich meldete sich sein Gewissen, und ein Bild nahm vor seinem inneren Auge Konturen an. Eine Erinnerung, um genau zu sein. Eine, die ihn immer häufiger verfolgte. Als regte sich sein Gewissen umso stärker, je näher der Hochzeitstermin kam.
Was absolut lächerlich war. Er hatte überhaupt keinen Grund, sich schuldig zu fühlen.
Wirklich nicht? fragte eine innere Stimme ihn schnippisch. Warum kannst du dann nicht aufhören, an sie zu denken?
„Sie" war eine Frau, der er vor gut drei Monaten begegnet war. In einer anderen Stadt und bevor er angefangen hatte, sich mit Leonora zu treffen. Eine zierliche Frau mit langen roten, ungebändigten Haaren und Sommersprossen überall. Mit kleinen, runden Brüsten und festen, rosafarbenen Brustspitzen. Mit einem überraschend kurvenreichen Körper …
„Lazaro …"
Entsetzt über die Lebendigkeit dieser Erinnerung und die Auswirkung, die sie rein körperlich auf ihn hatte, sah er Leonora an. Eine Erinnerung, die ihn quälte, während die wunderschöne Frau aus Fleisch und Blut, die direkt neben ihm stand, nicht das Geringste in ihm auslöste.
Das Lächeln, mit dem sie ihn ansah, reichte nicht bis zu ihren Augen. „Du tust mir weh."
Erst da fiel Lazaro auf, dass er die Finger in ihre Taille gebohrt hatte. Sofort lockerte er seinen Griff. „Entschuldige bitte."
Diese sexy Fremde war ein Niemand gewesen. Sofort schämte er sich. Na schön, dann hatte er sie eben mehr begehrt als jede andere Frau in den letzten Jahren, doch es war nur eine Nacht gewesen, in einer anderen Stadt. In der ihn niemand kannte und hinter seinem Rücken über ihn sprach.
Die Frau – die Unbekannte – hatte nicht die leiseste Ahnung gehabt, wer er war, und das war erfrischend gewesen. Es hatte dafür gesorgt, dass die unglaubliche und unmittelbare Anziehungskraft zwischen ihnen absolut unwiderstehlich war. Und hochexplosiv.
Sie war noch Jungfrau gewesen. Jungfrau! Das Wort hallte in seinem Kopf wider und wider und besaß noch immer die Macht, ihn zu erschüttern, denn das hatte er nicht erwartet. Und dieser Umstand hatte ihm die erotischste Erfahrung seines Lebens beschert …
Jetzt reichte Leonora ihm ein Glas Champagner, und er schüttelte leicht den Kopf, als könne er sich so von der verstörenden Erinnerung befreien.
„Deine Berater scheinen andeuten zu wollen, dass es Zeit für die Bekanntgabe ist. Bist du bereit?"
Lazaro vertrieb jeden Gedanken, jede Erinnerung und jedes Bild der Unbekannten und sah seiner zukünftigen Ehefrau in die Augen, der Frau, die ihm endgültig den Zutritt in eine Welt verschaffen würde, der ihm vom Tag seiner Geburt an verweigert worden war.
„Ja, antwortete er und stieß mit ihr an. „Sagen wir es ihnen.
Skye O’Hara