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Viel Lärm um Miss Sweetly
Viel Lärm um Miss Sweetly
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eBook265 Seiten3 Stunden

Viel Lärm um Miss Sweetly

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Über dieses E-Book

Alice zerreißt es schier das Herz, als der Marquis ihre prickelnde Liaison beendet, weil er sich eine standesgemäße Braut suchen muss. Nur wenn sie ihm ihr Geheimnis verraten würde, hätte ihr Glück noch eine Chance - aber sein Ruf wäre dann für immer zerstört!

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum2. Mai 2020
ISBN9783733716868
Viel Lärm um Miss Sweetly
Autor

Margaret McPhee

Margaret McPhee lebt mit ihrem Ehemann an der Westküste Schottlands. Ganz besonders stolz ist sie auf ihre Kaninchendame Gwinnie, die mit ihren acht Jahren eine alte Lady unter ihren Artgenossen ist. Als Wissenschaftlerin ausgebildet, hatte sie trotzdem immer eine romantische Ader. Ihrem Mann begegnete sie zum ersten Mal auf der Treppe im Laborgebäude – sie ein paar Stufen über ihm, was sehr vorteilhaft war, denn Margaret ist klein und ihr Mann sehr groß. Es war Liebe auf den ersten Blick, und seitdem sind sie seit 15 Jahren unzertrennlich. Als Kind lebte Margaret die meiste Zeit in einer Traumwelt. Ihre Familie sagte zwar immer, da würde sie herauswachsen, doch darauf wartet sie immer noch. Seit sie bei ihrer Großmutter historische Liebsromane entdeckte – und diese förmlich verschlang – kommt sie nicht mehr davon los. Noch immer liest sie gerne Historicals, kauft sich jetzt aber ihre eigenen. Besonders die Romane von Georgette Heyer faszinierten sie und weckten in ihr den Wunsch, selbst Geschichten über aufregende Regency-Helden zu schreiben. Ihre ersten beiden Manuskripte wurden abgelehnt. Doch dank der Unterstützung anderer Autorinnen schaffte sie es, dass ihr Regency-Roman "The Captain's Lady" veröffentlicht wurde. Margaret genießt es Fahrrad zu fahren, verschönert sich den Nachmittag mit Tee und Keksen und erkundet gern mit ihrem Mann die herrliche Landschaft und die Natur der schottischen Inseln. Sie hofft stets darauf, eines Tages einen Riesenhai im Meer zu Gesicht zu bekommen und einen Seeadler am Himmel zu entdecken.

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    Buchvorschau

    Viel Lärm um Miss Sweetly - Margaret McPhee

    IMPRESSUM

    Viel Lärm um Miss Sweetly erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © 2013 by Margaret McPhee

    Originaltitel: „Mistress To The Marquis"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL SAISON

    Band 23 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

    Übersetzung: Mira Bongard

    Umschlagsmotive: Zharinova Marina / shutterstock

    Veröffentlicht im ePub Format in 05/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733716868

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

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    1. KAPITEL

    London 1811

    Razeby, welche Überraschung! Ich habe dich erst später erwartet."

    Sehr viel später

    Hektisch legte Alice Sweetly Blatt und Füllfederhalter in die Schublade des Sekretärs und schob sie zu. Ihre Unruhe gründete jedoch nicht auf der Tatsache, dass sie auf den Besuch ihres Galans, des Marquis of Razeby, nicht vorbereitet war, sondern vielmehr darauf, dass er immer noch interessiert zur Schublade herüberblickte. Hastig sprang sie auf und eilte zu ihm hinüber, um ihn davon abzulenken. „Du hast mich erschreckt."

    „Verzeih mir, Alice. Das wollte ich nicht. Du hast so gedankenverloren gewirkt", sagte Razeby mit seiner wohlklingend tiefen Stimme.

    „So vertieft war ich gewiss nicht. Ich habe nur einen Brief an einen Freund geschrieben." Durch ihre Nervosität war ihr leichter irischer Akzent stärker zu hören als sonst, und ihre Wangen brannten von heißer, verräterischer Röte bei dieser Lüge.

    „Der Glückliche." Er schenkte ihr sein unwiderstehliches Lächeln.

    Sie befürchtete, dass er ihr weitere Fragen zu dem ausgedachten Brief und dem angeblichen Freund stellen würde, doch ganz seinem großherzigem Naturell entsprechend vertraute Razeby ihr wie immer bedingungslos und warf nicht einmal einen weiteren Blick auf den kleinen Sekretär.

    „Beende deinen Brief ruhig. Ich werde mir derweil mit einem Brandy die Zeit vertreiben."

    „Kommt nicht infrage. Allein der Gedanke, dass er ihr beim Schreiben zuschauen könnte, verstärkte die glühende Röte in ihrem Gesicht. Sie senkte den Blick auf den schäbigen mottenzerfressenen Wollschal und das altmodische, einst hübsche, aber nun abgetragene Kleid und wechselte hastig das Thema. „Schau nur, wie ich aussehe! Ich trage diesen alten Fetzen bloß, weil ich meine guten Kleider schonen will. Da sie in Armut aufgewachsen war, fiel es ihr schwer, mit dieser alten Gewohnheit zu brechen. „Für heute Abend habe ich mir bereits ein hübsches Seidenkleid zurechtgelegt. Ich gehe rasch hoch und ziehe mir etwas Anständiges an." Sie wollte an ihm vorübergehen.

    Doch Razeby legte ihr den Arm um die Taille und zog sie an sich. „Keine Sorge, Alice. Du siehst wunderschön aus. Wie immer. Seine Augen, tiefbraun und aufrichtig, hielten ihren Blick fest. Sanft strich er ihr eine verirrte Strähne aus der Stirn. „Habe ich dir nicht gesagt, dass es mir nicht aufs Äußere ankommt, sondern auf die Frau, die sich darunter verbirgt?

    „Schmeichler", sagte sie lächelnd. Ein Prickeln durchflutete sie, als sie seinen stattlichen, männlichen Körper so nah spürte.

    „Es ist die Wahrheit, und das weißt du auch. Razeby konnte mit seinem Charme alles erreichen. Lachend zog er sie noch enger an sich. „Wenn du dir aber neue Kleider wünschst, sollst du sie bekommen.

    „Ich will keine neue Garderobe. Ich habe bereits genug Roben im Schrank, um halb London einkleiden zu können!"

    „Mir gefällt es, dir schöne Dinge zu kaufen. Es macht dich glücklich. Und ich möchte, dass du glücklich bist." Er umfasste ihre rechte Hand.

    Rasch wollte Alice die Hand zur Faust ballen, um die Tintenflecke zu verbergen, aber Razeby rieb bereits mit dem Daumen darüber.

    „Mmmm … Schmunzelnd blickte er sie an. „Mir scheint, du benötigst einen neuen Füllfederhalter.

    „Nein. Sie lachte, aber bei dem Gedanken an den kostbaren silbernen Füllfederhalter, der ihr so viel bedeutete, errötete sie erneut. „Ich will keinen anderen Füllfederhalter. Mir gefällt meiner sehr gut.

    „Das freut mich", murmelte Razeby rau und führte ihre fleckigen Finger an seine warmen Lippen.

    „Du weißt, dass ich glücklich bin. Sehr glücklich sogar … Sie hielt inne, ehe sie mit sanfter Stimme hinzufügte: „Und das nicht etwa, weil du mir so viele schöne Dinge kaufst. Es war die Wahrheit.

    Ein seltsam gequält wirkendes Lächeln trat in sein Gesicht, als er ihr über die Wange strich und tief in die Augen sah.

    Plötzlich spielte es keine Rolle mehr, dass sie bereits seit sechs Monaten seine Mätresse war und seitdem fast jede Nacht mit ihm verbracht hatte. Wenn er sie mit diesem glühenden Blick anschaute, flammte immer noch die gleiche prickelnde Begierde in ihr auf wie bei ihrer ersten Begegnung im Theatre Royal in Covent Garden. Ihre intime Beziehung hatte die Leidenschaft, oder welche Gefühle auch immer zwischen ihnen bestehen mochten, keineswegs gedämpft, sondern vielmehr noch angefacht. In ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge, ihre Haut kribbelte überall und ihr wurde ganz heiß. Unvermittelt löste er den Blick und sah mit nachdenklicher, fast finsterer Miene aus dem Fenster. „Alice …"

    Was auch immer er hatte sagen wollen, schien vergessen, als sie ihn an sich zog, um mit einem Kuss seine sorgenvolle Miene zu vertreiben.

    Razeby erwiderte den Kuss mit gleicher Inbrunst. Stürmisch eroberten seine warmen Lippen die ihren, so wie damals, als er sie im Mondlicht vor dem Bühneneingang geküsst hatte.

    Sie löste sich von ihm und musterte ihn mit schalkhaftem Lächeln, während sie leicht über die harte Wölbung seiner Hose strich und spürte, wie ihn ein Schauer durchrieselte. Leise aufstöhnend bog er sich ihr entgegen, ehe er ihre Hand packte und von der Versuchung fortzog.

    Sein Blick verdunkelte sich und in seinen Augen stand das vertraute Funkeln, das die Flammen ihrer Begierde noch höher lodern ließ. „Alice, du bist ein unartiges Mädchen", flüsterte er an ihrem Ohr. Seine samtige Stimme sandte kleine Schauer über ihre Haut.

    „Sehr unartig sogar, Razeby. Sie biss sich auf die Unterlippe. „So unartig, dass du mich womöglich übers Knie legen musst.

    „Ich würde meine Pflichten vernachlässigen, wenn ich es nicht täte." Sie nahm das Verlangen in seiner Stimme wahr.

    „Und wenn dich eines auszeichnet, dann, dass du deine Pflichten immer erfüllst." Wieder glaubte sie, einen Schatten in seinen Augen aufblitzen zu sehen, also zog sie die Röcke ein wenig hoch, um ihm einen Blick auf ihre bestrumpften Fesseln zu gewähren. Sie wollte dafür sorgen, dass er vergaß, was auch immer ihn bekümmerte. Und es gelang ihr.

    „Sei vorsichtig, Miss Alice Sweetly", warnte er.

    „Ich bin viel lieber wagemutig, James Brundell, Marquis of Razeby. Aber genau diese Eigenschaft gefällt dir ja besonders an mir, nicht wahr?" Sie hob die Augenbrauen und öffnete spielerisch die obersten Knöpfe ihres Kleides. Der Stoff fiel auseinander und gab die Wölbung ihrer Brüste über dem hauchdünnen Unterkleid preis.

    Razebys Blick verschleierte sich. Ohne sie aus den Augen zu lassen, befeuchtete er sich die Lippen. „Alice, du bist eine Versuchung, der ich nicht widerstehen kann."

    „Das will ich hoffen." Lachend zog sie die Nadeln aus dem blonden Haar, sodass es ihr wie ein Wasserfall über die Schultern floss.

    Razeby schlüpfte aus seinem maßgeschneiderten schwarzen Jackett und warf es hinter sich aufs Sofa. Anschließend zog er seine cremefarbene Weste aus. Alice griff nach seinem kunstvoll gebundenen Halstuch, löste den Knoten und legte es über die Sofalehne. Unter dem blendenden Weiß seines eleganten Hemdes zeichnete sich schwach der dunkle Flaum auf seiner Brust ab. Sie ließ den Blick tiefer gleiten, zu der eng anliegenden wildledernen Reithose, die seine muskulösen Schenkel ebenso erahnen ließ wie seine Erregung. Und schließlich noch ein Stückchen tiefer zu den polierten schwarzen Stiefeln, die durch den Ritt von seinem Stadthaus am Leicester Square zu dem Haus in der Hart Street, das er für sie gemietet hatte, mit Staub überzogen waren.

    Sie kannte jeden Zentimeter seines gebräunten Körpers, jeden harten Muskel. Sein Duft war ihr ebenso vertraut wie sein Geschmack. Sie genoss es, seine Haut unter den Fingerspitzen zu fühlen und seinen hämmernden Herzschlag zu spüren, nachdem er sie geliebt hatte. Er erfüllte ihr Herz mit einer tiefen Zuneigung und mit Begehren.

    Verführerisch reckte sie den Po empor und schwang die Hüften, um ihn zu necken.

    „Du spielst ein gefährliches Spiel, Alice."

    „Gibst du dich etwa schon geschlagen?", fragte sie über die Schulter hinweg.

    Er machte einen Schritt auf sie zu, worauf sie hinter das Sofa zurückwich.

    „Wenn ich dich fange, Alice …"

    „Falls du mich fängst … Lächelnd hob sie die Augenbrauen. „Was wirst du dann tun?, fragte sie.

    „Ich werde dir die Röcke hochschieben."

    „Ja?", hauchte sie.

    „Und dich übers Knie legen."

    „Und dann?" Vor sehnsuchtsvoller Erwartung war sie ganz atemlos.

    Er trat näher ans Sofa heran. Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern. „Du weißt, dieses Spiel kann nur auf eine Weise enden, Alice."

    „Tatsächlich? Und wie, Mylord?"

    Er griff über das Sofa hinweg nach ihr. Alice wich aus und lief zur Tür des Salons. „Du musst schon ein bisschen flinker sein, Razeby!"

    Auf dem Treppenabsatz holte er sie ein. Fest schloss er den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Sie schrie auf und brach gleich darauf in Lachen aus.

    „Kleine, verführerische Hexe", flüsterte er ihr ins Ohr und küsste die Kuhle an ihrem Hals.

    Sie war völlig außer Atem, doch Razeby schien überhaupt nicht angestrengt. Mit einer Leichtigkeit, als sei sie nicht schwerer als eine Feder, hob er sie über die Schulter und trug sie die Treppe hinauf.

    „Razeby!", protestierte sie und strampelte heftig. Zur Antwort bekam sie bloß einen leichten Klaps auf den Po. Wenig später schob er mit dem Fuß die Tür zum Schlafzimmer auf und warf sie aufs Bett.

    „Also dann, meine Liebe, sagte er. „Wir haben noch etwas zu erledigen. Ich glaube, es hatte etwas mit ‚übers Knie legen‘ zu tun.

    „Ach ja?" Lachend rollte sie auf den Bauch und kroch rasch übers Bett, um ihm auszuweichen.

    „Du wirst mir nicht entkommen", sagte er mit strenger Stimme, während er die Finger um ihre Knöchel schloss und sie wieder zu sich zog, wobei ihre Röcke hochrutschten. Er schob den Stoff noch höher und entblößte die nackte Haut über den Strümpfen und ihr Gesäß.

    „Welch herrlicher Anblick", murmelte er, und ihr stockte der Atem, als er die Finger über ihre Hüften wandern ließ.

    Die Matratze sank ein, als er sich setzte. Aufkeuchend spürte sie, wie er sie packte und ihr entblößtes Gesäß an sich zog.

    „Habt Gnade, Mylord Razeby, ich bitte Euch", rief sie schmunzelnd und ganz atemlos vor Erwartung.

    „Ich versichere dir, mein Liebes, bei dir kenne ich weder Gnade … noch Zurückhaltung." Zärtlich strich er über ihre Rundungen und gab ihr dann mehrere sanfte Klapse.

    Sie lachte, und er fiel in ihr Lachen ein, ehe er sie an sich zog und küsste. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss mit all der Leidenschaft, die in ihr brannte. Gemeinsam sanken sie auf das Bett zurück; liebevoll strich sie ihm über das Gesicht und durchs Haar.

    „Alice", flüsterte er und ließ die Lippen sanft über ihre Wange streifen. Seine dunklen Augen, so samtig braun wie flüssige Schokolade, blickten sie voller Zärtlichkeit und Verlangen an.

    „Razeby", sagte sie weich.

    Ihre Blicke verfingen sich und er schenkte ihr einen stürmischen, innigen Kuss. Dann stand er auf und zog sich Hemd und Hose aus. Sie nestelte immer noch an den Knöpfen ihres Kleides, als er zu ihr zurückkehrte.

    „Lass mich dir helfen", bot er an, um gleich darauf wie ein kriegerischer Wikinger das Kleid am Kragen zu packen und es ihr vom Leib zu reißen.

    „Wie ungeduldig, Mylord", tadelte sie.

    „Das ist allein deine Schuld, Weib."

    „Als Nächstes wirst du mich noch ans Bett binden."

    Prüfend ließ er den Blick zu der schwarzen Seidenkordel schweifen, die über dem Kopfende des Bettes hing. „Das sparen wir uns für später auf."

    „Wenn Ihr darauf besteht, Mylord."

    „Jawohl, Miss Sweetly."

    Sie lächelte und spürte, wie ihr allein beim Gedanken daran noch heißer wurde.

    Brummend schob er den dünnen, zerrissenen Stoff und das raschelnde Unterkleid zur Seite und ließ den hungrigen Blick über ihren nackten Körper gleiten. „Weißt du, was du mit mir machst?" Sie konnte die Anspannung in seiner Stimme hören und in seinem Gesicht sehen. Spielerisch fuhr er mit den Fingern über ihre Brüste, worauf sich die Spitzen aufrichteten und beinah unerträglich schmerzten.

    „Ich habe da so eine Ahnung", murmelte sie, als er den Kopf senkte und mit der Zunge über ihre Knospen leckte. Ein Stöhnen entfuhr ihr, laut und sehnsuchtsvoll. Sie wölbte sich ihm entgegen, und er umschloss mit den Lippen ihre Brust. Die Finger in sein dunkles Haar gekrallt, zog sie ihn an sich und wünschte, er würde niemals aufhören, sie zu liebkosen. Sie wollte mehr, so viel mehr. Liebevoll neckte er jede der harten, empfindlichen rosigen Spitzen, bis sie das Gefühl hatte, zu zerfließen. Sie versuchte, sich zusammenzunehmen, ihm zu widerstehen. Er erkannte, wie nahe sie davor stand, die Beherrschung zu verlieren, und schenkte ihr ein verruchtes Lächeln.

    „Keine Gnade, Alice", sagte er mit leiser, samtweicher Stimme und bewegte seine Zunge auf derart geschickte Weise, dass sie sich nicht länger beherrschen konnte. Sie ließ sich fallen, und ihr Körper explodierte in einem Feuerwerk der Ekstase. Überwältigende Schauer der Wonne durchfuhren sie, rissen sie mit sich, erfüllten sie von Kopf bis Fuß, und sie keuchte in verwundertem Entzücken laut auf.

    Das Prickeln war noch immer nicht verflogen, als er schließlich den Kopf hob und sie ansah. „Razeby", flüsterte sie liebevoll.

    Sie ließ die Hände über seine gebräunten Schultern nach unten zu seinem Bizeps gleiten. Durch all die Fechtübungen, Faustkämpfe und die vielen Stunden hoch zu Ross war sein Körper sehnig und muskulös, so stark und männlich.

    „Du bringst mich um den Verstand", sagte sie.

    „Schuldig im Sinne der Anklage", gab er zu, und seine Augen funkelten verführerisch. Er zog eine Spur Küsse über ihren Hals, über ihre Wangen und ihr Kinn. Wieder spürte sie Verlangen in sich aufsteigen.

    Mit den Lippen streifte sie über seine nackte Schulter, während sie eine Hand tiefer gleiten ließ, um seine harte Männlichkeit zu liebkosen. Sie spürte, wie er unwillkürlich zusammenzuckte, und hörte, wie er scharf den Atem einsog.

    „Alice …"

    Keck biss sie ihm in die Schulter.

    Mit Inbrunst nahm Razeby ihre Lippen gefangen und eroberte geschickt mit der Zunge ihren Mund, während sie die Beine um ihn schlang und ihn willkommen hieß.

    Voller Leidenschaft gaben sie sich diesem sinnlichen Tanz hin, der so alt war wie die Zeit, wurden eins miteinander und teilten alles auf dieser Reise, die nur ein Ziel kannte. Immer schneller bewegten sie sich, immer stürmischer, bis die Erlösung kam und sie seinen Namen rief, während er sich gleichzeitig in ihr ergoss. Erbebend umklammerte sie ihn, drohte in tausend Sternensplitter zu zerbersten, gefangen von einer Magie, die alles andere vergessen machte.

    Danach hielt er sie wie immer in seinen starken Armen, als wolle er sie vor der ganzen Welt beschützen. Sie spürte seinen warmen Atem im Haar und seine besitzergreifende Hand auf ihrer Brust, die Wärme seines Körpers und ihr eigenes Glühen. Seine Lippen streiften ihr Haar, und das Herz hüpfte ihr vor Glückseligkeit. Noch enger kuschelte sie sich an ihn und genoss die Wonne ihrer Zweisamkeit.

    Aber als sie die Augen öffnete und seinen Blick suchte, sah sie darin dieselbe nachdenkliche Sorge wie zuvor im Salon. Sacht strich sie über seine bartstoppelige Wange. „Was hast du, Razeby? Seit mehreren Wochen schien er ihr schon seltsam verändert, ganz anders als gewohnt. „Dich bekümmert doch etwas.

    Forschend musterte er sie, und einen Augenblick lang dachte sie, dass er ihr anvertrauen würde, was ihm auf dem Herzen lag. Dann aber änderte sich seine Miene und er schenkte ihr dieses vertraute betörende Lächeln, bei dem sie innerlich dahinschmolz.

    „Nichts, was nicht noch eine Weile warten könnte." Er ergriff ihre Hand und drückte sie an seine Lippen.

    Von dunkler Vorahnung ergriffen, wollte sie sich nicht so leicht beschwichtigen lassen. „Razeby", fing sie an, doch er rollte sie auf den Rücken und legte sich auf sie, ohne den Blick von ihr zu nehmen.

    „Bitte, jetzt noch nicht", sagte er. Mit einem Kuss erstickte er ihren Protest. Der Kuss führte zu einem weiteren, und noch einem, bis die Leidenschaft sie erneut verschlang und alles andere unwichtig wurde.

    2. KAPITEL

    Razeby stand am Fenster seines Arbeitszimmers und beobachtete das rege Treiben auf dem Leicester Square. Aus einer Gasse ratterte ein Kohlenkarren heran, zwei Reiter grüßten einander, Dienstboten eilten über die Gehsteige, um Besorgungen für ihre Herrschaft zu erledigen. Als er ein Dienstmädchen sah, das einen Kinderwagen schob, wandte er sich rasch vom Fenster ab.

    Sein Blick fiel auf die Brandykaraffe auf seinem Schreibtisch. Trotz der frühen Stunde füllte er ein Glas und nahm einen Schluck.

    Heiß rann der Alkohol durch seine Kehle. Razeby atmete tief durch und stellte das Glas auf den Brief, der vor ihm auf dem Tisch lag. Ein Tropfen rann vom Rand und verwischte die Worte, die ihm sein Cousin Atholl geschrieben hatte. Atholl, der allen Ratschlägen zum Trotz in die Kavallerie eingetreten war, um gegen Napoleon zu kämpfen. Noch eine Erinnerung. Überall, wohin er sah, quälten ihn Erinnerungen.

    Das Haus lag totenstill. Nur das gleichmäßige Ticken der Standuhr war zu hören und gemahnte ihn daran, dass ihm die Zeit viel zu schnell durch die Finger rann. Lange hatte er abgewartet, fast zu lange. Er konnte es nicht länger hinausschieben.

    Er dachte an Alice, seine Alice; ihre wunderschönen dunkelblauen Augen, ihre Leidenschaft, ihren klugen Geist, ihre Herzlichkeit. So sehr freute sie sich auf das Feuerwerk heute Abend. Er

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