Heiße Nächte mit dem Milliardär
Von Andrea Laurence
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Über dieses E-Book
Verlangen, unbezwingbare Sehnsucht - und Angst: Die widersprüchlichsten Gefühle stürmen auf Sabine ein. Denn vor ihrer Tür steht unvermittelt Gavin Brooks! Vor drei Jahren hatte sie eine heiße Affäre mit dem attraktiven New Yorker Milliardär, bis sie sich von ihm trennte. Ihre Welten waren so unterschiedlich, dass Sabine einfach nicht an ein Happy End glauben konnte, auch wenn sie die Nächte mit Gavin nie vergessen hat. Aber warum ist er jetzt in ihr bescheidenes Apartment nach Brooklyn gekommen? Kann es sein, dass er ihr größtes Geheimnis herausgefunden hat?
Andrea Laurence
Bereits im Alter von zehn Jahren begann Andrea Laurence damit, Geschichten zu schreiben – damals noch in ihrem Kinderzimmer, wo sie an einer alten Schreibmaschine saß. Sie hat immer davon geträumt, ihre Romane eines Tages in der Hand halten zu können, und sie arbeitete jahrelang hart, bis sich ihr Traum dann wirklich erfüllte. Ihre Fähigkeit, trockenen Humor und sinnliche Beschreibungen auf ganz spezielle Art und Weise gekonnt zu vermischen, macht ihre Texte zu einem besonderen Leseerlebnis, und sie selbst ist sehr froh, ihre kreativen Geschichten heute mit der Welt teilen zu dürfen! Ihre Freizeit verbringt sie außerdem gerne mit ihren Tieren, zu denen auch ein sibirischer Husky zählt.
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Buchvorschau
Heiße Nächte mit dem Milliardär - Andrea Laurence
IMPRESSUM
Heiße Nächte mit dem Milliardär erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Andrea Lawrence
Originaltitel: „His Lover’s Little Secret"
erschienen bei: Harlequin Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1873 - 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Ute Augstein
Umschlagsmotive: Getty Images / Dahabian, losw
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733727703
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Jetzt solltest du aber endlich Feierabend machen, sonst kommst du noch zu spät."
Überrascht sah Sabine Hayes von der Kasse auf zu ihrer Chefin, der Modedesignerin Adrienne Lockhart Taylor. Seit dreizehn Monaten arbeitete Sabine nun schon als Managerin für Adriennes Modeboutique. „Ich bin gleich fertig."
„Komm, überlass mir einfach die Kasse, und mach dich auf den Weg. Ich bleibe, bis Jill kommt, und halte dann auf dem Heimweg bei der Bank an. Du musst Jared doch bis achtzehn Uhr abholen, oder nicht?"
„Ja. Der Kindergarten würde jede Minute zusätzlich berechnen, die Sabine sich verspätete. Nachdem sie Jared nach Hause gebracht und mit ihm Abendbrot gegessen hätte, würde die Babysitterin für sie einspringen. Zwar liebte Sabine ihre Nebentätigkeit als Yogalehrerin, aber an den Abenden, an denen sie unterrichtete, war ihr Zeitplan immer sehr straff. Alleinerziehende Mutter zu sein war wirklich kein Job für Weicheier. „Ist es denn wirklich in Ordnung für dich, wenn du die Abrechnung für mich machst?
Adrienne beugte sich über den Tresen. „Jetzt fahr schon", erwiderte sie.
Rasch sah Sabine auf ihre Armbanduhr. „Okay", gab sie nach, legte den Inhalt der Kasse in die Banktasche und reichte sie ihrer Chefin. Gott sei Dank war Adrienne an diesem Nachmittag in das Geschäft gekommen, um sich um die neue Dekoration zu kümmern. Die Trendboutique war berühmt für ihre außergewöhnliche Schaufenstergestaltung, in der stets Adriennes Vorliebe für sexy Mode im Vordergrund stand. Sabine war überglücklich, hier arbeiten zu dürfen.
Die meisten Boutiquenbesitzer hatten die Bewerberin mit Nasenpiercing und blauen Haarsträhnen keines zweiten Blickes gewürdigt – ungeachtet der Tatsache, dass ihr Piercing aus einem geschmackvollen Diamanten bestand und ihr Haar in einem exklusiven Friseursalon in Brooklyn gestylt worden war.
Selbst als Sabine in den sauren Apfel gebissen, das Piercing zu Hause gelassen und die Haare umgefärbt hatte, war sie in jedem Geschäft in der Fifth Avenue abgewiesen worden. Es gab mehr als genug arbeitsuchende qualifizierte Verkäuferinnen, die scharf auf einen Job in einem der Trendläden waren, in denen man genug verdiente, um auch als alleinerziehende Mutter ein Kind in New York großziehen zu können.
Noch immer dankte Sabine ihrem Glücksstern für den Tag, an dem sie zufälligerweise Adrienne auf der Straße begegnet war. Damals hatte sie der fremden Frau spontan ein Kompliment für ihr schönes Kleid ausgesprochen und war aus allen Wolken gefallen, als Adrienne ihr verraten hatte, es selbst entworfen zu haben. Daraufhin hatte sie Sabine eingeladen, sie nachmittags in ihrer Boutique zu besuchen.
Als Sabine der Einladung gefolgt war, war sie hin und weg gewesen von der inspirierenden Atmosphäre des Geschäfts. Hochwertige Mode mit Pfiff – da hatte Sabine nicht lange gezögert und ihre Bewerbung eingereicht, nachdem sie von Adrienne erfahren hatte, dass die Designerin eine Leiterin für die Boutique suchte. Der Job war nicht nur überdurchschnittlich gut bezahlt – Adrienne war darüber hinaus auch eine fabelhafte Chefin. Ihr war völlig gleichgültig, welche Haarfarbe Sabine hatte – im Augenblick zierten fliederfarbene Highlights ihre Frisur –, und sie reagierte stets verständnisvoll auf die besonderen Bedürfnisse einer alleinerziehenden Mutter.
Schnell griff Sabine nach ihrer Tasche, winkte Adrienne zum Abschied zu und verließ das Geschäft durch den Hinterausgang. Obwohl der Kindergarten nur ein paar Blocks entfernt lag, musste sie sich ziemlich beeilen und den anderen Fußgängern ausweichen, die offenbar alle Zeit der Welt zu haben schienen.
Endlich hatte sie ihr Ziel erreicht und öffnete das Tor, das auf den kleinen Hof führte. Hastig lief sie den Treppenaufgang hinauf und betätigte genau drei Minuten vor sechs den Türöffner. Kurz darauf befand sie sich bereits auf dem Weg zur U-Bahn, ihren kleinen Sohn auf dem Arm.
„Hey, mein Kleiner, sagte sie. „Hattest du einen schönen Tag?
Jared nickte begeistert. Erstaunt stellte Sabine wieder einmal fest, wie sehr er in den vergangenen Wochen gewachsen war. Mittlerweile hatte er so gut wie keinen Babyspeck mehr im Gesicht und sah seinem Vater von Tag zu Tag ähnlicher. Als sie Jared das erste Mal in den Armen gehalten und in seine braunen Augen geblickt hatte, da hatte sie geglaubt, in Gavins Gesicht zu sehen. Sie hoffte inständig, dass er die Attraktivität seines Vaters, aber das mitfühlende Herz seiner Mutter geerbt hatte.
„Was möchtest du heute Abend denn gerne essen?"
„Spa…ketti."
„Schon wieder Spaghetti? Das hatten wir doch erst gestern. Irgendwann siehst du bestimmt selbst mal so aus wie eine Nudel."
Lachend umklammerte Jared ihren Hals, und Sabine atmete tief den beruhigenden Duft des Babyshampoos ein, bevor sie ihren Sohn auf die Stirn küsste. Er hatte ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt, doch für nichts auf der Welt würde sie ihn wieder hergeben.
„Sabine?", rief da jemand plötzlich hinter ihr, als sie an einem Restaurant vorbeiging und schon beinahe den Eingang zur U-Bahn-Station erreicht hatte.
Sofort blieb sie stehen und drehte sich erstaunt zu dem Mann im marineblauen Anzug um, der an einem der Tische auf dem Bürgersteig saß und ein Glas Wein trank. Irgendwie kam er ihr bekannt vor, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht an seinen Namen erinnern. Woher kannte sie ihn bloß?
„Du bist es also wirklich, sagte er, stand auf und kam auf sie zu. Als er ihre verwirrte Miene bemerkte, lächelte er. „Du hast keine Ahnung, wer ich bin, stimmt’s? Ich bin Clay Oliver, ein Freund von Gavin. Wir sind uns vor ein paar Jahren auf einer Vernissage begegnet.
Plötzlich fröstelte Sabine, und sie lächelte gezwungen. „Oh, klar, erwiderte sie und drehte Jared so, dass er dem besten Freund seines Vaters den Hinterkopf präsentierte. „Ich glaube, ich habe dir damals Champagner über das Hemd geschüttet, kann das sein?
„Ja!, rief er, offensichtlich erfreut darüber, dass sie sich erinnerte. „Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt?
Neugierig betrachtete er das Kind auf ihrem Arm. „Anscheinend bist du ziemlich beschäftigt gewesen."
„Ja, ziemlich. Sabine hatte das Gefühl, dass ihr das Herz vor Aufregung aus der Brust springen würde, und verzweifelt sah sie über die Schulter zu der U-Bahn-Station. „Hör mal, ich habe leider keine Zeit, weil mein Babysitter auf mich wartet. War nett, dich wiederzusehen, Clay. Mach’s gut.
Nachdem sie ihm hastig zugewunken hatte, drehte sie sich um und eilte die Treppen zur Station hinunter. Sie kam sich vor wie eine Verbrecherin, die vom Tatort floh. Nervös sah sie sich auf dem Bahnsteig um. Anscheinend war Clay ihr nicht gefolgt – das hoffte sie zumindest. Doch sie würde sich erst richtig sicher fühlen, wenn sie sich wieder im Herzen Brooklyns und außerhalb von Gavins Einflussbereich befand.
Ob Clay sich Jared genau angesehen hatte? War ihm die Ähnlichkeit aufgefallen? Sie betete, dass das nicht der Fall war.
Als sie kurz darauf mit noch immer wild klopfendem Herzen in der U-Bahn saß und Jared umarmte, der auf ihrem Schoß saß, versuchte sie, sich zu beruhigen.
Es war beinahe drei Jahre her. Bald würde Jared seinen zweiten Geburtstag feiern, und bisher war es Sabine gelungen, Gavin zu verheimlichen, dass er einen Sohn hatte. Die ganze Zeit über war sie weder ihm noch einem seiner Bekannten über den Weg gelaufen. Sie verkehrten auch nicht gerade in denselben Kreisen – denn zwischen ihnen beiden lagen Welten. Nachdem sie sich von ihm getrennt hatte, hatte er sie weder angerufen noch eine SMS an sie geschickt. Ganz offenbar vermisste er sie nicht allzu sehr.
Trotzdem war Sabine seitdem nie mehr ganz zur Ruhe gekommen, denn sie wusste, dass Gavin früher oder später herausfinden würde, dass er einen Sohn hatte. Falls Clay es ihm nicht schon an diesem Abend erzählte, würde es eben ein anderes Mal geschehen, wenn sie zufällig wieder einem seiner Freunde über den Weg lief. Je älter Jared wurde, desto weniger ließ sich die Ähnlichkeit mit seinem Vater verleugnen.
Dann würde es lediglich eine Frage der Zeit sein, bis Gavin wutentbrannt bei ihr auftauchte und sein Recht einforderte. Bisher hatte er schließlich immer bekommen, was er wollte. Doch Sabine wusste, dass es ihm dieses Mal nicht gelingen würde. Jared war ihr Sohn. Gavin hingegen war ein Workaholic, der überhaupt keine Ahnung hatte, was er eigentlich mit einem Kind anfangen sollte. Ganz bestimmt wollte Sabine ihren Sohn nicht von irgendwelchen Nannys und Internatslehrern erziehen lassen – denn genau so hatte die traurige Kindheit seines Vaters ausgesehen.
Nachdem sie an der nächsten Station in den Bus umgestiegen waren, erreichten sie ein paar Minuten später Sabines kleine Wohnung in der Nähe des Marine Parks in Brooklyn, wo sie seit fünf Jahren wohnte. Zwar war es nicht der nobelste Ort der Welt, dafür aber relativ sicher und sauber. Außerdem gab es in unmittelbarer Nähe einen Supermarkt. Je älter Jared wurde, desto enger wurde es leider in dem Apartment, aber sie kamen schon zurecht.
Bevor ihr Sohn geboren worden war, hatte Sabine den größten Teil ihres Schlafzimmers als Atelier benutzt. Doch nach Jareds Geburt hatte sie die Leinwände zusammengepackt und ein fröhliches Wandbild über die Krippe gemalt. Jared hatte viel Raum zur Verfügung, und nicht weit von der Wohnung entfernt gab es einen Park, in dem er herumtoben und im Sand buddeln konnte.
Im Grunde hatten Jared und sie ein ziemlich schönes Leben – zumal sie bei ihrer Ankunft damals in New York am Boden zerstört gewesen war und kein Dach über dem Kopf gehabt hatte. Damals hatte sie als Kellnerin gejobbt und sich die restliche Zeit ihrer Kunst gewidmet. Heute musste sie zwar jeden Penny umdrehen, aber sie kamen zurecht.
„Spa…ketti!", rief Jared triumphierend, als sie die Wohnung betraten.
„Okay, ich mache dir ja Spa…ketti." Sabine setzte ihn vor den Fernseher und schaltete die Lieblingssendung ihres Sohnes ein, zu der er tanzte und sang, während sie das Essen zubereitete.
Nachdem Jared seine Mahlzeit beendet und Sabine sich umgezogen hatte, blieben nur noch wenige Momente, bevor ihre Flurnachbarin Tina eintreffen und den kleinen Mann für die Nacht fertig machen würde. Normalerweise schlief Jared schon tief und fest, wenn Sabine wieder nach Hause kam. Sie fand es zwar schrecklich, ihren Sohn nicht ins Bett bringen zu können, doch er brauchte dringend seinen Schlaf, weswegen sie ihn nicht bis zu ihrer Rückkehr warten ließ.
Laut klopfte es an ihrer Tür. Tina schien zeitiger dran zu sein als gewöhnlich – was Sabine nur recht sein konnte, denn dann erwischte sie den früheren Bus und konnte sich vor dem Unterricht noch ein wenig aufwärmen.
„Hey, Tina …", begann sie, nachdem sie die Tür geöffnet hatte, verstummte jedoch sofort, als sie nicht wie erwartet ihre zierliche Nachbarin vor sich stehen sah.
Oh, nein – das durfte doch nicht wahr sein!
Gavin.
Ihr wurde mit einem Mal schwindelig, und Halt suchend griff sie nach dem Türrahmen. Übelkeit stieg in ihr auf, und trotzdem erwachten einige Regionen ihres Körpers schlagartig zum Leben – Regionen, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Bereits damals hatte Gavin es meisterlich verstanden, ihren Körper