Die Bäckerei am Strand: Ein tödliches Plunderstück (Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 4)
Von Fiona Grace
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--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (bezugnehmend auf Der Tod kam vor dem Frühstück)
DIE BÄCKEREI AM STRAND: EIN TÖDLICHES PLUNDERSTÜCK ist Buch Nummer 4 dieser mitreißenden Cozy-Krimireihe der Bestsellerautorin Fiona Grace. Ihr Bestseller Der Tod kam vor dem Frühstück (Ein Cozy-Krimi mit Lacey Doyle) hat fast 200 Fünf-Sterne-Bewertungen erhalten. Das erste Buch der Serie ist EIN CUPCAKE ZUM STERBEN (Buch #1).
Die 34-jährige Allison Sweet, eine Sous-Chefin aus Los Angeles, hat die Nase voll von herablassenden Kunden, ihrem anspruchsvollen Chef und ihrem zerbrochenen Liebesleben. Nach einem schockierenden Vorfall erkennt sie, dass es an der Zeit ist, einen Neuanfang zu wagen und ihren Kindheitstraum zu verwirklichen: Sie beschließt, in eine Kleinstadt zu ziehen und eine eigene Bäckerei zu eröffnen.
Ein Gemeinderat setzt sich für ein neues Gesetz ein, das Steuern und Bußgelder für alle Geschäfte an der Strandpromenade vorsieht, was die Betroffenen in eine missliche Lage bringt – und er hat ausgerechnet Allisons florierende Bäckerei im Visier.
Doch als der Gemeinderat tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Allison. Allison gerät in Panik, als sie begreift, dass alles, wofür sie so hart gearbeitet hat, zunichtegemacht werden könnte, wenn sie das Verbrechen nicht schnell aufklärt.
Wird es Allison – und ihrem treuen Hund, der immer an ihrer Seite ist – gelingen, den Fall zu knacken, bevor es zu spät ist?
Eine urkomische Cozy-Krimireihe voller unerwarteter Wendungen, Romantik, Reisen, gutem Essen und überraschenden Abenteuern. Die Serie DIE BÄCKEREI AM STRAND wird Sie zum Lachen bringen, Sie bis spät in die Nacht in ihren Bann ziehen und Sie werden die liebenswerten Charaktere ins Herz schließen.
Buch #5 (EIN VERRÄTERISCHES TÖRTCHEN) und #6 (EIN VERHÄNGNISVOLLER KEKS) sind auch bereits verfügbar!
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Buchvorschau
Die Bäckerei am Strand - Fiona Grace
DIE BÄCKEREI AM STRAND:
EIN TÖDLICHES PLUNDERSTÜCK
(Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 4)
FIONA GRACE
Aus dem Englischen von Simon Dehne
Fiona Grace
Debütautorin Fiona Grace ist die Verfasserin der LACEY DOYLE COZY-Krimis, welche bisher neun Bücher umfassen; der EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-Krimis, die bisher sieben Bücher umfassen; der BÄCKEREI AM STRAND COZY-Krimis, die bisher sechs Bücher umfassen; und der EINE VILLA IN SIZILIEN-Krimis, die bisher neun Bücher umfassen.
Fiona freut sich, von Ihnen zu hören, also besuchen Sie www.fionagraceauthor.com für kostenlose eBooks und die neuesten Informationen. Schauen Sie vorbei.
© 2021 Fiona Grace. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vertrieb oder Verbreitung des vorliegenden Werkes in jeglicher Form, Speicherung in Datenbanken oder -abfragesystemen ohne vorherige Genehmigung der Autorin nur im Rahmen des US-Urheberrechtsgesetzes aus dem Jahre 1976. Die E-Book-Lizenz des vorliegenden Titels gilt nur für den persönlichen Gebrauch. Weiterveräußerung oder Weitergabe an Dritte ist untersagt. Wenn Sie dieses Buch mit Dritten teilen möchten, erwerben Sie bitte für jeden weiteren Nutzer eine Ausgabe. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht erworben haben bzw. es nicht ausschließlich für Ihren Gebrauch erworben wurde, geben Sie es bitte zurück und erwerben Sie eine eigene Ausgabe. Danke, dass Sie die harte Arbeit der Autorin respektieren. Das vorliegende Werk ist frei erfunden. Namen, Charaktere, Firmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Geschehnisse entspringen entweder der Fantasie der Autorin oder werden in einem fiktionalen Kontext verwendet. Jede Ähnlichkeit zu lebenden oder toten Personen ist rein zufällig. Umschlagbild © Piyawat Nandeenopparit, lizensiert von Shutterstock.com.
BÜCHER VON FIONA GRACE
EIN HUND UND KATZ WOHLFÜHLKRIMI
EINE VILLA IN SIZILIEN: OLIVENÖL UND MORD (Buch #1)
EINE VILLA IN SIZILIEN: FEIGEN UND EIN KADAVER (Buch #2)
EINE VILLA IN SIZILIEN: VINO UND EIN TODESFALL (Buch #3)
EINE VILLA IN SIZILIEN: KAPRIOLEN UND EIN UNGLÜCK (Buch #4)
EINE VILLA IN SIZILIEN: ORANGENHAINE UND VERGELTUNG (Buch #5)
EIN COZY-KRIMI AUS DER BÄCKEREI AM STRAND
EIN CUPCAKE ZUM STERBEN (Buch #1)
EINE MÖRDERISCHE MAKRONE (Buch #2)
EIN GEFÄHRLICHER CAKE-POP (Buch #3)
EIN TÖDLICHES PLUNDERSTÜCK (Buch #4)
EIN HEXEN-COSY-KRIMI
SKEPTIKER IN SALEM: EINE MORDSFOLGE (Tome #1)
SKEPTIKER IN SALEM: EINE FOLGE DES VERBRECHENS (Tome #2)
SKEPTIKER IN SALEM: TODESFOLGE (Tome #3)
EIN COZY-KRIMI MIT LACEY DOYLE
DER TOD KAM VOR DEM FRÜHSTÜCK (Buch #1)
FÄHRTENSUCHE IM SAND (Buch #2)
VERBRECHEN IM CAFÉ (Buch #3)
EIN VERHÄNGNISVOLLER BESUCH (Buch #4)
EIN TÖDLICHER KUSS (Buch #5)
EIN MALERISCHER MORD (Buch #6)
VERSTUMMT DURCH EINEN ZAUBER (Buch #7)
VERDAMMT DURCH EINE FÄLSCHUNG (Buch #8)
KATASTROPHE IM KLOSTER (Buch #9)
EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-KRIMI
EIN ERLESENER MORD (Buch #1)
EIN ERLESENER TODESFALL (Buch #2)
EIN ERLESENES VERBRECHEN (Buch #3)
EINE ERLESENE VERFÜHRUNG (Buch #4)
EIN ERLESENER RACHEAKT (Buch #5)
EINE ERLESENE AUSEINANDERSETZUNG (Buch #6)
EIN ERLESENER HINTERHALT (Buch #7)
INHALTSVERZEICHNIS
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
KAPITEL EINUNDZWANZIG
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
EPILOG
KAPITEL EINS
„Ali!, ertönte Pipers Stimme hinter den schweren Stahltüren der Bäckerei. „Wir haben keine Choco Chip Cookies mehr!
„Eine Ladung Choco Chip Cookies, kommt sofort!", rief Ali zurück.
Sie ließ die Schüssel Cupcake-Glasur prompt stehen, die sie gerade zubereitete, und eilte zu der Theke, an der sie Kekse herstellte.
Inzwischen hatte Ali ihre Fertigungsprozesse genau im Griff. Wie ein Oktopus mit acht Armen schnappte sie sich eine Zutat nach der anderen von den Regalen und schüttete sie auf die stählerne Thekenoberfläche. Sie warf ihren langen, geflochtenen blonden Zopf zurück und machte sich daran, den Teig zu mischen.
Es war ein geschäftiger Tag in Allison Sweets Bäckerei, dem Seaside Sweets. Seit sie ihre neueste Kreation herausgebracht hatte – eine breite Auswahl an Keksen – brummte ihr Laden. Die Kekse gingen weg wie – nun, warme Semmeln – und sowohl die Ortsansässigen als auch die Touristen der Willow Bay Strandpromenade rissen sie ihr und ihrer Assistentin Piper geradezu aus den Händen.
Selbst durch die Tür zum Verkaufsraum hindurch konnte Ali das Murmeln ihrer Gäste hören. So wie es sich anhörte, musste der Laden gerade voll sein. Sie lächelte stolz, während sie ihren Teig weiter vermischte.
Ihr erhöhtes Kundenaufkommen hatte sie nur noch mehr angespornt. Bereits jetzt schmiedete sie Pläne für ihr nächstes Produkt – Plunder – und wartete nur darauf, dass der jetzige Ansturm ein wenig nachließ, damit sie diese Pläne mit Piper teilen konnte. Doch momentan schien es einfach nie eine ruhige Minute zu geben.
In dem Moment hörte sie das schrille Ring-Ring des Telefons. Nur eine Sekunde später rief Piper: „Es ist Teddy!"
Ali lächelte, als sie den Namen ihres Bruders vernahm. Ihr großer Bruder, der auf dem besten Wege war, ein berühmter Schauspieler zu werden – das behauptete er zumindest – war nicht nur ihr bester Freund, sondern so etwas wie ein Ersatzvater für sie, seitdem ihr echter Vater Richard die Familie verlassen hatte.
Doch als Ali klar wurde, dass Teddy im Laden angerufen hatte und nicht auf ihrem Handy, quollen unmittelbar Sorgen in ihr auf. Teddy wusste, dass er nur im Notfall auf dem Festnetz anrufen sollte, also musste etwas Schlimmes passiert sein.
Ihr Herz fing an zu pochen. Hastig wischte sie sich ihre mehligen Hände an der Schürze ab und eilte durch die Türen in den Verkaufsraum und zur Theke, wo ihre hübsche blonde Assistentin das Telefon zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt hatte.
Zu Alis Überraschung plauderte Piper fröhlich mit ihrem Bruder, während sie gerade die Bestellung eines Gastes auf der Kasse eingab. Es schien kein besonders großer Notfall zu sein, wenn Teddy und Piper sich so ungezwungen unterhielten. Ali entspannte sich. Ihr dramatischer Bruder verwendete den Begriff „Notfall" wahrscheinlich eher großzügig. Als Schauspieler hatte er nun mal einen Hang zum Übertreiben.
„Das macht fünfzehn Dollar, bitte", sagte Piper zu dem Gast vor der Theke, als Ali auf sie zuging.
Ali streckte ihre Hand aus und Piper nahm gleichzeitig das Geld entgegen und überreichte ihr das Telefon. Die beiden wirbelten geradezu wie zwei Ballerinas umher, damit Piper die Kasse öffnen und Ali aus dem Weg verschwinden konnte.
Ali bedeckte den Sprecher des Telefons mit der Hand und fragte: „Kannst du die Kekse zu Ende machen?"
„Schon dabei", antwortete Piper und schloss die Kasse mit einem lauten Ding, bevor sie unter dem Telefonkabel abtauchte und in der Küche verschwand.
Die Dame, die Piper bedient hatte, nahm ihre Gebäckbox von der Theke, drehte sich um und verließ den Laden. An ihre Stelle trat eine junge Frau mit glänzendem braunem Haar, das sie zu einem Dutt hochgesteckt hatte. Sie kam auf die Theke zu.
Ali wollte ihren leicht zu verärgernden Bruder nicht warten lassen, aber ihr Geschäft kam zuerst. Sie ließ die Hand auf dem Sprecher – und ignorierte eine Vision ihres Bruders vor ihrem inneren Auge, der ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden tippelte – und begrüßte ihren Gast. „Willkommen im Seaside Sweets. Was kann ich für Sie tun?"
„Zwei Regenbogen-Cupcakes für meine Kleinen, bitte", antwortete die Dame.
Da bemerkte Ali erst die beiden schüchternen Mädchen, die sich halb hinter ihrer Mutter versteckten. Sie hatten passende rosa Kleidchen an und sie musste unmittelbar grinsen.
„Wollt ihr zwei auch Regenbogen-Streusel?", fragte sie sie.
Sie liebte es, Kinder als Gäste zu haben und sprach sie immer an, wenn sie mit an die Theke kamen. Sie konnte sich noch gut erinnern, als sie selbst klein gewesen war, wie stolz sie sich immer gefühlt hatte – meistens, nachdem sie ihr Vater erst ermutigt hatte – wenn sie selbst etwas hatte bestellen oder kaufen dürfen.
Diese beiden Mädchen wirkten allerdings extrem schüchtern. Sie klammerten sich an die Hosenbeine ihrer Mutter und lugten hinter ihr hervor.
Doch als die Dame ihnen einen ermutigenden Blick zuwarf, nickten sie Ali langsam zu.
„Zwei Regenbogen-Cupcakes mit Regenbogenstreuseln – kommt sofort!", grinste Ali.
Kindern ihre Regenbogen-Cupcakes zu überreichen war eine der größten Freuden an Alis Job. Sie liebte es, das Grinsen und die Aufregung auf ihren Gesichtern zu sehen, wenn sie das bunte Gebäck erblickten.
Sie klemmte den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter ein und begann, die Regenbogenglasur frisch auf den ersten Cupcake aufzutragen.
Eigentlich wollte sie erst ihre Gäste bedienen und sich dann um Teddy kümmern, doch jetzt, wo sie den Hörer am Ohr hatte, hörte sie, dass ihr ungeduldiger Bruder vor sich hin sang. Er wiederholte immer wieder: „Ali? Ali-ali-ali-ali-ali?"
Sie verdrehte ihre Augen, arbeitete jedoch weiter und antwortete: „Ja, Teddy?"
„Oh! Na endlich!, rief ihr Bruder. „Was um Himmels willen geht da bei euch vor sich?
„Na ja, ich bin damit beschäftigt zu arbeiten, antwortete Ali ruhig und trocken. „Dir ist schon klar, dass du das Festnetztelefon angerufen hast, oder?
„Ich hatte keine Wahl, antwortete Teddy. „Du hast mich schließlich ignoriert.
„Ich habe dich nicht ignoriert", entgegnete Ali. Sie kämpfte damit, den Hörer an Ort und Stelle zu halten, während sie die Glasur auftrug. Das war einfacher gesagt als getan. „Ich bin nur nicht rangegangen. Weil ich auf der Arbeit bin."
„Sag bloß", antwortete Teddy sarkastisch.
Ali sah sich in ihrem Laden um und stellte fest, dass an jedem ihrer Tische Gäste saßen. Zum Glück standen jedoch hinter der Dame, die geduldig auf ihre Cupcakes wartete, keine wartenden Kunden an. Nachdem sie sie und ihre süßen Töchter bedient hatte, könnte sie Teddy endlich ihre gesamte Aufmerksamkeit widmen, die ihm offenbar so wichtig war.
„Teddybär, kann ich dich zurückrufen?, fragte sie und verrenkte sich noch weiter, damit der Hörer nicht herunterfiel. „Ich habe hier gerade einen Gast und danach habe ich Zeit für dich.
„Auf keinen Fall! Ich habe zehn Versuche gebraucht, um dich ans Telefon zu bekommen! Ich weigere mich, über eine Sekretärin mit meiner Schwester zu sprechen! Das ist ein Notfall!"
Ali verdrehte ihre Augen. Sie liebte Teddy, aber manchmal war er wirklich eine echte Dramaqueen. Piper war ihre Assistentin und nicht ihre Sekretärin, und das wusste er genau. Aber Teddys Kopf steckte manchmal in den Wolken Hollywoods fest …
„Du weißt genau, dass ich von dir nicht erwarten würde, meine Anrufe anzunehmen, wenn du gerade auf einem Set wärst", zischte Ali angespannt.
„Hörst du mir vielleicht einfach mal zu?", verlangte Teddy.
Als sie die Streusel auf die Cupcakes auftrug, warf Ali der wartenden Dame einen verstohlenen Blick zu. Sie stand geduldig da und schien sich nicht im Geringsten daran zu stören, dass Ali telefonierte.
„Na gut, gab sie schließlich auf. „Anscheinend habe ich keine Wahl, also was ist los? Was ist der Notfall? Was ist so wichtig, dass du mich hundertmal auf der Arbeit anrufen musstest?
Vor Ärger zitterten ihre Hände und einige Regenbogen-Streusel fielen von ihrem Löffel auf den Boden. Zum ersten Mal runzelte die Dame vor der Kasse die Stirn.
Ali fühlte sich unmittelbar schlecht. Jetzt ruinierte sie schon ihre Bestellung. Sie konnte es einfach nicht akzeptieren, weniger als perfekt zu sein. Jeder einzelne ihrer Gäste trug zu dem Erfolg ihrer Bäckerei bei und sie verdienten nichts als das Beste. Teddys „Notfall" musste einfach warten.
Durch den Hörer bemerkte Ali, wie Teddy tief einatmete, um vermutlich in einen endlos langen Monolog zu verfallen. Doch bevor er anfangen konnte, legte sie den Hörer hin und fing noch einmal von vorne an.
Dieses Mal war sie ungestört und sie trug die Glasur so kunstvoll auf die Cupcakes auf, wie ein Maler eine frische Leinwand bearbeitete. Sie türmte perfekte kleine Wirbel auf, die wie zwei Regenbogenberge aussahen. Anschließend ließ sie die Streusel auf die kleinen Berge fallen, als wären sie eine Regenbogen-Schneeschicht.
Zufrieden drehte sich Ali um und reichte den Mädchen ihre Cupcakes über die Theke hinweg. „Ta-da!"
Die Augen der beiden fingen unmittelbar an zu leuchten, als sie ihre Süßspeisen erblickten. Die Größere von ihnen ließ den Hosenzipfel ihrer Mutter zuerst los und streckte begierig ihre Hände aus.
„Wow!", rief sie und jegliche Schüchternheit schien verschwunden zu sein.
Auch die Jüngere der beiden verwandelte sich in nur einem Augenblick. Sie war auf einmal genauso selbstbewusst, sprang hinter ihrer Mutter hervor und schnappte sich den zweiten Cupcake.
„Schau, Amber!, rief sie aufgeregt. „So viele Streusel!
Ali grinste. „Amber?, fragte sie die Ältere. „Ist das dein Name?
Auch wenn sie ihren Cupcake nicht für eine Sekunde aus den Augen ließ, nickte sie. „Ich bin Amber. Das ist Georgia."
Ali lächelte. „Meine Mutter heißt auch Georgia", sagte sie und erinnerte sich plötzlich daran, dass sie schon allzu bald sie und ihre Bäckerei zum ersten Mal besuchen wollte – dieses Wochenende, um genau zu sein. Das würden zwei sehr anstrengende Tage werden. Georgia Sweet hatte es Ali mehr als nur deutlich gemacht, was sie von ihrem Traum, eine Bäckerei zu eröffnen, hielt. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn sie immer noch in dem hochnäsigen Restaurant, Eclair’s, arbeiten würde, in dem sie sich mit unhöflichen Gästen und einem Boss hatte herumschlagen müssen, der jeden Tag aufs Neue am Rande eines Nervenzusammenbruches stand.
„Was sagen wir zu der netten Dame?", fragte die Mutter ihre beiden Töchter.
„Danke!", riefen sie gemeinsam.
Mit einem dankbaren Lächeln reichte sie Ali eine Zehn-Dollar-Note.
Ali nahm sie entgegen und öffnete die Kasse. Sie gab die Bestellung ein und die Schublade öffnete sich mit einem Ding. Sie nahm das Wechselgeld heraus und reichte es der Dame.
„Vielen Dank!", sagte sie, als sie das Geld entgegennahm.
„Kommen Sie bald wieder!", antwortete Ali.
Sie winkte ihnen zu und die beiden Mädchen winkten zurück. Dann drehten sie sich um und verließen das Geschäft.
Was für eine nette Familie, dachte Ali, als sie ihnen hinterherblickte, wie sie die Strandpromenade von Willow Bay entlangspazierten.
Plötzlich erinnerte sie sich daran, dass Teddy immer noch am Telefon war und schnappte sich schnell den Hörer von der Theke. Als sie ihn ans Ohr hielt, plauderte Teddy aufgeregt.
„Ali?, sagte er. „Ali? Ist alles in Ordnung? Bist du umgekippt? Bist du noch da? Soll ich einen Krankenwagen rufen? Ali? Ali?
„Ich bin hier!, unterbrach ihn Ali. „Ich musste nur einen Gast bedienen. Was hast du gesagt?
„Heißt das, du hast mir gar nicht zugehört?", rief Teddy ungläubig.
„Tut mir leid!, entschuldigte sich Ali. „Ich höre dir ja jetzt zu. Was ist denn los?
Als sie Teddy erneut tief Luft holen hörte, bemerkte sie, dass die rostige Schublade der Kasse sich nicht ganz geschlossen hatte. Sie ging herüber und drückte sie mit ihrer Hüfte zu.
„Ich glaube, ich habe Dad gefunden."
Mit einem Mal schien die gesamte Welt stillzustehen.
Die regen Unterhaltungen ihrer Gäste schienen zu verstummen. Allein das Geräusch der Kasse, die Ali gerade geschlossen hatte, hallte in ihrem Kopf wider.
Plötzlich fühlte es sich an, als wäre alles nur ein Traum. Selbst die pfefferminzgrünen Fliesen unter Alis Füßen schienen sich zu drehen.
„D-du …, stotterte sie und packte den Hörer fester. „Bitte was?
„Ich glaube, ich habe Dad gefunden."
Der Hörer in Alis Hand wurde ganz rutschig vor Schweiß. Sie hatte ihn jetzt so fest in der Hand, dass ihre Knöchel weiß anliefen. Sie stützte sich mit der anderen Hand an der Theke ab, um nicht an Ort und Stelle umzukippen.
„Entschuldigung!, ertönte eine Stimme. „Ich hätte gerne einen schwarzen Filterkaffee.
Ali warf einen Blick über ihre Schulter und entdeckte einen Herrn in einem grauen Anzug, der an der Theke wartete. Sie war so abgelenkt gewesen, dass sie nicht einmal die Glöckchen über der Eingangstür gehört, geschweige denn gesehen hatte, wie er hereingekommen war. Sie brauchte mehrere Sekunden, bis sie antworten konnte.
„Sorry. Ja. Natürlich", murmelte sie leise vor sich hin.
Sie ging zur Kaffeemaschine herüber und nahm den großen Bottich heraus.
„Ali?, ertönte Teddys Stimme über das Telefon. „Ali? Bist du noch da?
„Ja, antwortete sie tonlos und goss den Kaffee in eine große Tasse. Sie ging zurück zu dem Herrn, der geduldig wartete, und stellte sie lustlos vor ihm ab. „Bitte beehren Sie uns bald wieder
, sagte sie automatisch.
„Wollen Sie gar kein Geld von mir?, fragte der Mann grinsend. Doch plötzlich blickte er sie besorgt an. „Alles in Ordnung mit Ihnen? Sie sind ja ganz bleich.
„Ich – ich habe nur gerade Neuigkeiten erfahren", antwortete Ali immer noch so tonlos wie ein Zombie.
Der Mann nickte verständnisvoll und legte sein Geld auf die Theke. Er nahm seinen Kaffee und ging wortlos zu einem der Tische.
Ali blickte das Geld benommen an. Ihre Hand zitterte.
„Teddy?, sagte sie. „Sag das noch einmal.
Teddy antwortete ruhig und bestimmt. „Ali. Ich habe Dad gefunden."
KAPITEL ZWEI
Das Wort „Dad" hallte in Alis Kopf wider.
„Bist du dir sicher?", fragte sie.
Ihre Stimme klang schwach und schüchtern, wie die eines Kindes. Sie hielt den Telefonhörer immer noch fest umklammert.
„Zu neunundneunzig Prozent", antwortete ihr Bruder.
Ali stützte sich erneut mit der Hand an der Theke ab, um nicht umzukippen. Nicht nur aufgrund der Tatsache, was Teddy ihr gerade erzählte, sondern gerade, weil er es war, der mit ihr darüber sprach.
Erst vor einigen Monaten war ihr Bruder nicht gerade begeistert gewesen, als sie ihm erzählt hatte, dass sie nach ihrem Vater suchen wollte. Er hatte dem Mann nie vergeben können, der sie im Kindesalter verlassen und sie im Laufe der Jahre weniger und weniger kontaktiert hatte, bis der Kontakt schließlich vollständig abgebrochen war. Ihre Entscheidung, ihn wiederzufinden, hatte für einigen Ärger zwischen den Sweet-Geschwistern gesorgt, doch am Ende hatte Teddy eingelenkt. Ali hatte nur nicht erwartet, dass er tatsächlich etwas unternehmen würde – höchstens, dass er ihr bei ihrem Unternehmen beistand. Dass er so schnell etwas herausgefunden hatte, musste heißen, dass er unmittelbar regelrechte Ermittlungen aufgenommen haben musste.
Alis Hals fühlte sich ganz trocken an. Sie zupfte an ihrem Kragen und fächerte sich Luft zu. Ihr war, als konnte sie kaum atmen.
„Wie hast du ihn gefunden?", bekam sie gerade noch heraus.
„In einem alten Telefonbuch", sagte Teddy.
Alis