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Eine Villa in Sizilien: Orangenhaine und Vergeltung (Ein Hund und Katz Wohlfühlkrimi – Band 5)
Eine Villa in Sizilien: Orangenhaine und Vergeltung (Ein Hund und Katz Wohlfühlkrimi – Band 5)
Eine Villa in Sizilien: Orangenhaine und Vergeltung (Ein Hund und Katz Wohlfühlkrimi – Band 5)
eBook273 Seiten5 Stunden

Eine Villa in Sizilien: Orangenhaine und Vergeltung (Ein Hund und Katz Wohlfühlkrimi – Band 5)

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Über dieses E-Book

„Ausgesprochen unterhaltsam. Wärmstens allen Liebhabern ausgezeichneter Krimis empfohlen, mit überraschenden Wendungen und einer gut durchdachten Handlung. Sie werden nicht enttäuscht sein! So lässt sich ein Wochenende bei schlechtem Wetter am besten verbringen!“
– Buch- und Filmrezensionen (über Der Tod kam vor dem Frühstück)

EINE VILLA IN SIZILIEN: ORANGENHAINE UND VERGELTUNG ist der 5. Band einer wunderbaren neuen Wohlfühlkrimi-Reihe der Bestseller-Autorin Fiona Grace, die auch Der Tod kam vor dem Frühstück geschrieben hat, einen Nr. 1 Bestseller mit über 100 Fünf Sterne-Bewertungen (und einem kostenlosen Download)!

Audrey Smart, 34, hat ihr Leben von Grund auf verändert: Sie hat ihr Dasein als Tierärztin (und eine Reihe gescheiterter Liebesbeziehungen) hinter sich gelassen und ist nach Sizilien gezogen, um ein Haus für 1 Dollar zu kaufen – und eine damit verbundene Renovierung in Angriff zu nehmen, womit sie sich allerdings überhaupt nicht auskennt. Sie ist damit beschäftigt, das neue Tierheim der Stadt zu leiten, während sie gleichzeitig ihr Haus renoviert und wieder auf Verabredungen geht.

Audrey erhält einen Anruf, um einen verletzten Streuner in einem Orangenhain auf einem alten Landgut zu finden. Aber wartet dort auch die Liebe auf sie? Denn der Besitzer des Guts ist charmant und gutaussehend – so jemand ist ihr noch nie begegnet. Könnte er vielleicht sogar ein Mafioso sein?

Es folgen nie enden wollende Überraschungen, und auf dem Rückweg aus dem Hain findet sie sogar noch etwas: eine Leiche.

Band 6 der Serie – CANNOLI UND EIN TODESFALL – ist jetzt ebenfalls erhältlich!

Ein Wohlfühlkrimi mit einer ordentlichen Prise Humor und voller Intrigen, romantischer Szenerien, Tiere, Essen, Wein – und natürlich Liebe. EINE VILLA IN SIZILIEN wird Sie im Sturm erobern, und Sie werden das Buch erst wieder zur Seite legen, wenn Sie es zu Ende gelesen haben.

„Das Buch ist mit viel Herz geschrieben, und die Handlungsstränge fügen sich so nahtlos zusammen, dass weder der Charakter des Buches noch die Geschichte darunter leiden. Und dann erst die Figuren, so viele tolle Figuren! Ich kann Fiona Graces nächstes Buch kaum erwarten.“
– Amazon-Rezension (über Der Tod kam vor dem Frühstück)

„Wow, was für ein rasantes Tempo! Dieses Buch lässt einen nicht mehr los! Ich empfehle es allen Krimi-Liebhabern, die auf Geschichten mit unerwarteten Wendungen, Romantik und einem verloren geglaubten Familienmitglied stehen. Gerade lese ich schon das nächste Buch!“
– Amazon-Rezension (über Der Tod kam vor dem Frühstück)

„Das Buch hält einen in Atem. Mit der richtigen Mischung aus Figuren, Orten und mit viel Gefühl. Es ist mir schwergefallen, mit dem Lesen aufzuhören, und ich möchte unbedingt das nächste Buch aus dieser Reihe lesen.“
– Amazon-Rezension (über Der Tod kam vor dem Frühstück)
SpracheDeutsch
HerausgeberFiona Grace
Erscheinungsdatum5. Nov. 2021
ISBN9781094351421
Eine Villa in Sizilien: Orangenhaine und Vergeltung (Ein Hund und Katz Wohlfühlkrimi – Band 5)

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    Buchvorschau

    Eine Villa in Sizilien - Fiona Grace

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    EINE VILLA IN SIZILIEN:

    ORANGENHAINE UND VERGELTUNG

    (Ein Hund und Katz Wohlfühlkrimi – Band 5)

    FIONA GRACE

    Fiona Grace

    Debütautorin Fiona Grace ist die Verfasserin der LACEY DOYLE COZY-Krimis, welche bisher neun Bücher umfassen; der EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-Krimis, die bisher sieben Bücher umfassen; der BÄCKEREI AM STRAND COZY-Krimis, die bisher sechs Bücher umfassen; und der EINE VILLA IN SIZILIEN-Krimis, die bisher neun Bücher umfassen.

    Fiona freut sich, von Ihnen zu hören, also besuchen Sie www.fionagraceauthor.com für kostenlose eBooks und die neuesten Informationen. Schauen Sie vorbei.

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    Copyright © 2021 von Fiona Grace. Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt, verbreitet oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Datenabfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen verschenkt werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist ein Werk der Belletristik. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Produkt der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jackenbild Copyright Pigprox, verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON FIONA GRACE

    EIN HUND UND KATZ WOHLFÜHLKRIMI

    EINE VILLA IN SIZILIEN: OLIVENÖL UND MORD (Buch #1)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: FEIGEN UND EIN KADAVER (Buch #2)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: VINO UND EIN TODESFALL (Buch #3)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: KAPRIOLEN UND EIN UNGLÜCK (Buch #4)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: ORANGENHAINE UND VERGELTUNG (Buch #5)

    EIN COZY-KRIMI AUS DER BÄCKEREI AM STRAND

    EIN CUPCAKE ZUM STERBEN (Buch #1)

    EINE MÖRDERISCHE MAKRONE (Buch #2)

    EIN GEFÄHRLICHER CAKE-POP (Buch #3)

    EIN HEXEN-COSY-KRIMI

    SKEPTIKER IN SALEM: EINE MORDSFOLGE (Tome #1)

    SKEPTIKER IN SALEM: EINE FOLGE DES VERBRECHENS (Tome #2)

    SKEPTIKER IN SALEM: TODESFOLGE (Tome #3)

    EIN COZY-KRIMI MIT LACEY DOYLE

    DER TOD KAM VOR DEM FRÜHSTÜCK (Buch #1)

    FÄHRTENSUCHE IM SAND (Buch #2)

    VERBRECHEN IM CAFÉ (Buch #3)

    EIN VERHÄNGNISVOLLER BESUCH (Buch #4)

    EIN TÖDLICHER KUSS (Buch #5)

    EIN MALERISCHER MORD (Buch #6)

    VERSTUMMT DURCH EINEN ZAUBER (Buch #7)

    VERDAMMT DURCH EINE FÄLSCHUNG (Buch #8)

    KATASTROPHE IM KLOSTER (Buch #9)

    EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-KRIMI

    EIN ERLESENER MORD (Buch #1)

    EIN ERLESENER TODESFALL (Buch #2)

    EIN ERLESENES VERBRECHEN (Buch #3)

    EINE ERLESENE VERFÜHRUNG (Buch #4)

    EIN ERLESENER RACHEAKT (Buch #5)

    EINE ERLESENE AUSEINANDERSETZUNG (Buch #6)

    EIN ERLESENER HINTERHALT (Buch #7)

    INHALT

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL EINS

    Audrey Smart grub ihre Fingernägel in die Armlehne, als die kleine Propellermaschine, in der sie saß, aufsetzte und über die Schotterpiste holperte. Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie nur eine karge Landschaft. Sie erstreckte sich bis zu den schwarzen Bergen in der Ferne, deren Spitzen in den dichten Wolken verschwanden.

    Montagna.

    Endlich war sie da. Und vielleicht – nur vielleicht – würde sie ihren Vater wiedersehen.

    Das war schließlich der Grund, warum sie hierhergekommen war. Um ihren Vater zu finden, den sie vergöttert, aber nicht mehr gesehen hatte, seit sie 13 gewesen war. Das lang ersehnte Wiedersehen; der Stoff, aus dem Hollywood-Filme gemacht sind, mit vielen Tränen und Taschentüchern.

    Aber das ist nicht der einzige Grund, machte sich eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf bemerkbar, als sie zum vorderen Teil des Flugzeugs ging und der Pilot ihr die Treppe hinunter aufs Rollfeld half. Die anderen drei Passagiere – alles Einheimische, wie es schien – gingen zu einem kleinen, weißen Gebäude mit der Aufschrift Montagna Aeroporto, also folgte sie ihnen mit ihrer schweren Reisetasche auf dem Rücken.

    Über die anderen Gründe wollte sie aber jetzt nicht nachdenken.

    Aber sie – Grund Nummer eins und Grund Nummer zwei – schienen das anders zu sehen. Jedes Mal, wenn sie sich während des halbstündigen Fluges in ihrem Kopf hatten breitmachen wollen, hatte Audrey sich einen Klaps gegeben, um sie zu vertreiben. Leider vergeblich.

    Als sie ihr Handy aus dem Flugmodus schaltete, sah sie eine SMS von Grund Nummer eins: Hoffe, du genießt es dort. Vermisse dich.

    Sie stöhnte leise. Mason Legare, ihr sexy Landsmann, der nicht weit von ihrem Haus in Mussomeli auf Sizilien – wo sie ihre Tierarztpraxis betrieb – entfernt wohnte, war gutaussehend, freundlich, hilfsbereit und … hatte das denkbar schlechteste Timing.

    Als sie das Flughafengebäude erreichte, zögerte sie und überlegte, ob sie ihm antworten sollte. Sie entschied sich dagegen. Es war Mason gewesen, der sie hierher geschickt hatte, auf eine wahrscheinlich aussichtslose Suche, ohne vorher auszukundschaften, ob das überhaupt zielführend war. Mason und …

    Ihr Handy surrte. Eine SMS von G, dem Besitzer des La Mela Verde, dem beliebtesten Café in Mussomeli. Ich freue mich auf unser Date, Principessa.

    „Oh nein, sagte sie laut und hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht, wenn er hier gewesen wäre. Das Letzte, woran sie denken wollte, war ein Date. Das Wort „Date hatte bei ihr immer zu Ausschlag geführt.

    Und doch hatte sie an diesem Wochenende zwei davon vor sich – eines mit Mason und eines mit G. Die zwei und ihr schlechtes Timing. Schlechtes Timing könnte der Titel ihrer Lebensgeschichte sein. Nachdem sie seit ihrer Ankunft in Mussomeli vor über vier Monaten um den heißen Brei herumgeredet hatten, hatten endlich beide – gleichzeitig – zugegeben, dass sie mit ihr ausgehen wollten.

    Zu sagen, es hätte ihr die Sinne vernebelt, wäre eine Untertreibung. Sie mochte beide, aus völlig unterschiedlichen Gründen, also hatte sie nicht Nein sagen können. Eine Zeit lang hatte sie gedacht, es wäre Mason, der Amerikaner, mit dem sie so viel gemeinsam hatte. Aber dann, als sie G kennengelernt hatte, hatte sie sich eingestehen müssen, dass sie auch ihn mochte. Er hatte ihr geholfen, sich in Mussomeli einzuleben, hatte sie liebevoll und herzlich empfangen. Und er war einer der Hauptgründe, warum sie das Städtchen ihr Zuhause nennen konnte. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, willkommen zu sein, und war immer für sie da gewesen – mit einer herrlichen Schüssel Ciambotta und charmanten Worten.

    Genug, um ihr den Verstand zu rauben. 

    Das Einzige, woran sie hatte denken können, war zu fliehen, obwohl sie gerade erst nach Hause zurückgekehrt war, nachdem sie sich um die streunenden Katzen auf Lipari, einer Insel vor der Nordküste Siziliens, gekümmert hatte.

    Zum Glück hatte sie Concetta, ihre Assistentin. Diese hatte ihr, nachdem sie von ihren „Männerproblemen" erfahren hatte, vorgeschlagen, einen Tag Urlaub zu nehmen, um darüber nachzudenken und zu entscheiden, was zu tun wäre. Sie hatte den Ausschlag auf Audreys Haut, hervorgerufen durch Stress, gesehen und ihr befohlen, sich auszuruhen, um den Kopf freizubekommen.

    Männerprobleme? Seit wann hatte Audrey in ihren 35 Jahren jemals Männerprobleme gehabt? Eigentlich hatte sie sich immer nur damit herumschlagen müssen, dass diese sich von ihr fernhielten.

    Und jetzt, da sie zwei Männer hatte, hatte sie Ausschlag bekommen.

    Als sie über ihre Flucht nachgedacht hatte, war ihr der Gedanke gekommen, zu der Ursache all ihrer Männerprobleme zurückzukehren. Zu der Quelle, der sie entsprungen waren: Montagna. Zu ihrem Vater. 

    Audrey musste innerlich darüber lachen, als sie in ein übelriechendes Taxi stieg – das Einzige am Bordstein. Sie schaute auf ihre Notizen, die sie sich gemacht hatte: die Adresse eines Mannes namens Smart, die Einzige im Telefonbuch von Montagna. Anstatt ihr katastrophales Italienisch zum Besten zu geben, zeigte sie dem Fahrer das zerknitterte Stück Papier. Er nickte, und sie fuhren los.

    Die Stadt Montagna in Norditalien war sogar noch abgelegener als die Insel Lipari. Diese war von Touristen besucht worden, aber diese Gegend war offenbar Niemandsland. Als sie den Flughafen hinter sich gelassen hatten, fuhren sie durch eine Stadt, die nur aus Feldwegen bestand. Deren Staub wehte in einer dichten Wolke hinter dem Taxi, und Audrey blinzelte, um erkennen zu können, was draußen vor sich ging. Kinder spielten barfuß auf der Straße. Eine Frau in einem Kleid und mit einem Kopftuch trug einen Korb voller Wäsche vor sich her. Die Häuser sahen aus, als bestünden sie nur aus einem Zimmer und waren aus wahllosen Stücken ausrangierten Holzes zusammengeschustert.

    Klar, Dad. Der Reiz dieses Ortes ist unverkennbar. Für das hier hast du uns verlassen?

    Während ihrer Kindheit war ihr Vater ihr Ein und Alles gewesen. Was sie bis jetzt getan hatte, um das 1-Dollar-Haus, das sie in Sizilien gekauft hatte, zu renovieren, hatte sie von ihm gelernt. Obwohl sie sich nur an wenig aus ihrer gemeinsamen Zeit erinnern konnte, da es schon so lange her war, hatte sie diese Lektionen behalten. Sie und die Erinnerung an eine Postkarte, die er immer in seiner Brusttasche getragen hatte.

    Ein Bild von diesem Ort, Montagna.

    Sie rümpfte die Nase, als sie an das alte Foto dachte. Es war wunderschön gewesen. Friedlich. Erholsam. Ein Bild von der Sonne, die über den schwarzen Bergen unterging und das Meer orange färbte. Zwei Möwen, die im rosa gesprenkelten Himmel ihre Runden zogen. So sah es hier aber nicht aus. Oder doch?

     Natürlich könnte es dieser Ort sein. Das Foto war bei Sonnenuntergang aufgenommen worden. Die Dunkelheit hätte die schäbigen Häuser verbergen können.

    So, so, Dad. Wenn ich mein ganzes Leben lang von diesem Ort geträumt hätte und hier angekommen wäre, dachte sie, während sie einem Kind in einem zu kurzen Hemd, das seinen Bauch entblößte, dabei zusah, wie es einen alten Reifen die Straße hinunterrollte, hätte ich wahrscheinlich den erstbesten Rückflug genommen.

     Aber auch wenn sie ihn vor über 20 Jahren das letzte Mal gesehen hatte, hatte sie diese Postkarte nie vergessen. Nie hatte sie die Hoffnung aufgegeben, dass sie ihn eines Tages wiedersehen würde. Und jetzt war er so nah. Als Concetta ihr also gesagt hatte, sie sollte sich einen Tag freinehmen, um sich zu entspannen, hatte sie den Sprung gewagt. Das Ticket hatte sie bereits gehabt. Jetzt war es an der Zeit, ihre brennende Neugier zu befriedigen, ein für alle Mal.

    Wie würde es werden? Vielleicht würde ihr Vater sie hereinbitten, sich freuen, sie zu sehen, ihr eine große Schüssel Nudeln machen und darauf bestehen, dass sie die nächste Woche bei ihm wohnte. Sie konnte sich gut vorstellen, ihre beiden Verehrer anzurufen und ihnen zu sagen, dass etwas dazwischengekommen wäre, und beide Verabredungen absagte. Vielleicht für immer. Aber jetzt wollte sie nicht daran denken, ihnen einen Korb zu geben. Sie konnte es nicht.

    Aber sie würde zurückkehren müssen. Ihre Praxis wartete auf sie.

    Heute Abend. Sie würde zurückfahren und entscheiden, zu welchem Date sie gehen würde. Heute Abend.

    Jetzt würde sie ihren Vater wiedersehen.

    Das Taxi fuhr auf eine Straße aus Sand, direkt am Strand. Hier gab es kleine Bungalows mit Strohdächern, nur wenige Schritte vom Meer entfernt. Obwohl sie nicht mehr als Hütten waren, war der Blick auf das aquamarinblaue Tyrrhenische Meer, gesprenkelt mit kleinen, grünen Inseln, atemberaubend. Männer und Frauen saßen auf den Stufen vor ihren Häusern und beobachteten sie aufmerksam, während das Taxi vorbeifuhr. Kinder wühlten im Sand, ihr Lachen hallte durch die warme Luft. Auch ein Fischer, der gerade seine Angel auswerfen wollte, drehte sich zu ihr um. Audrey hatte das Gefühl, dass hier normalerweise nicht viel Verkehr herrschte.

    Nun, wenn mein Vater Ruhe und Frieden von der Hektik der Back Bay Boston gehabt haben wollte, dann hat er sich den perfekten Ort ausgesucht.

    Das Taxi hielt vor einem kleinen, blauen Haus, das von Seegras überwuchert war. Von allen Häusern war es das Schönste und am wenigsten Heruntergekommene, abgesehen von demjenigen daneben. Die anderen sahen aus wie die Hütte der „Drei kleinen Schweinchen", zusammengeschustert aus diversen Materialien und eine leichte Beute für die nächste steife Brise. Dieses Haus jedoch, auch wenn es klein war, schien von einem kundigen Schreiner gebaut worden zu sein. Genau wie …

    Dad?

    Ein Garten voller Wildblumen, übersät mit zerbrochenen Muscheln und Sand. Olivenbäume wuchsen neben der Tür, und ihre Kronen bildeten eine Art Vordach. Audrey starrte darauf, die Hand am Türgriff des Taxis, unfähig, sich zu bewegen.

    Der Fahrer räusperte sich. „Sedici al mare", sagte er und deutete auf den Zettel, den sie ihm gezeigt hatte. Dann zur Tür, als wollte er sagen: Geh schon.

    „Oh. Das ist es?"

    Er nickte.

    Grazie mille", erwiderte sie und reichte ihm das Fahrgeld.

    Sie stieg aus und fröstelte trotz der fast 30 Grad. Das Taxi fuhr sofort los, als sie die Tür zugeschlagen hatte, und machte damit jede Hoffnung auf eine Flucht zunichte. Audrey schob ein paar Äste beiseite und spähte durch die offenen Fenster, in der Hoffnung, einen Blick auf die Bewohner des Hauses zu erhaschen. Aber in dessen Innerem war es dunkel. Sie konzentrierte sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, voller Angst, sie würden sie im Stich oder weglaufen lassen, dem Taxi hinterher.

    Er war über 20 Jahre lang aus ihrem Leben verschwunden. 20 Jahre, in denen er hätte zurückkehren können. Und doch hatte er ihr nie geschrieben, ihr nie gesagt, wohin er gegangen war. Er hatte sich nicht einmal verabschiedet, und ihre Mutter hatte sich geweigert, von ihm zu sprechen, als wäre sein Name ein Schimpfwort. Wann immer Audrey sie gefragt hatte, ob sie noch Kontakt zu ihm hätte, war die Antwort stets die Gleiche gewesen: „Das spielt keine Rolle. Er ist ein für alle Mal aus unserem Leben verschwunden, und wir sind ihn los."

    Audrey hätte wütend sein müssen, aber sie war es nicht … Lediglich neugierig. Sie hatte sich ohne ihn zurechtgefunden, ohne seine Hilfe. Sie wollte nichts von ihm. Sie wollte nur den Mann kennenlernen, der ihr das Leben geschenkt hatte. Es war ihr egal, ob er sich ärgern würde, sie zu sehen, oder ob er sie wegschickte … Sie wollte nur wissen, wer er war. Und – das war die wichtigste Frage – warum er gegangen war.

    Das war doch nicht zu viel verlangt, oder?

    Sie drückte die Schultern durch, ging schnell die letzten paar Schritte und stand schließlich vor der ramponierten Fliegentür. Da sie keine Klingel sah, klopfte sie an dessen Rahmen. „Hallo?"

    Im Inneren konnte sie eine Bewegung ausmachen, die sie zunächst dem Wind zuschrieb, der Dinge ins Haus wehte. Aber dann bemerkte sie eine große, stämmige Silhouette, die sich erhob und langsam auf sie zukam.

    Sie atmete nun stoßweise.

    Die Gesichtszüge der Person kamen langsam in ihr Blickfeld. So vieles war anders, aber langsam konnte sie die Ähnlichkeit zu dem Mann erkennen, den sie einst gekannt hatte. Ein kräftiges Kinn, nun übersät mit grauen Bartstoppeln. Ein einst leicht kahler Kopf, der jetzt nur noch ein paar verbliebene Haarsträhnen aufwies, die in den Himmel ragten. Gebräunte Haut von der Arbeit im Freien, von der Sonne gegerbt. Augen, die tiefblau und etwas traurig waren, als wären sie voller Bedauern. Bedauern darüber, dass er seine Familie im Stich gelassen hatte?

    Er blieb stehen, die Finger am Türgriff, einen fragenden Ausdruck im Gesicht.

    Sie schluckte. „Dad?"

    KAPITEL ZWEI

    Der neugierige Ausdruck des Mannes verwandelte sich in eine Art Entsetzen. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Die Falten in seinem wettergegerbten Gesicht wurden noch ausgeprägter. Er knirschte mit den Zähnen und stieß dann einen Schwall italienischer Worte aus, die kein Ende nehmen wollten.

    Und Audrey wurden ein paar Dinge klar. Ihr Vater hatte auf seinem Unterarm ein Tattoo von einem vierblättrigen Kleeblatt gehabt. Und eine gerade, schön geformte Nase, nicht so eine flache, breite wie dieser Mann. Außerdem hatte der Typ ein lilafarbenes Muttermal auf der Wange.

    Also … nicht ihr Vater. War sie wirklich so blind gewesen?

    Nein. Irgendwie hatte sie gewusst, dass sie ihrem Vater hier nicht begegnen würde. Aber tief in ihrem Inneren hatte sie eine kindliche Hoffnung gehegt. Die Hoffnung eines 13-jährigen Mädchens, das seinen Helden für immer verloren hatte.

    Sie machte einen Schritt zurück. „Ähm, tut mir leid. Sprechen Sie Englisch? Lei parla inglese? Ich bin auf der Suche nach meinem Vater. Kennen Sie einen Miles Smart?"

    Seine Augen verengten sich. „Smart?"

    Sie kam sich in diesem Augenblick alles andere als smart vor. „Ja. Ich dachte, hier wohnt jemand, der so heißt. Sie griff nach ihrem Handy. Vielleicht konnte sie ihm ihre Suchergebnisse zeigen. „Zumindest stand das online, wo ich nachgesehen habe …

    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Kein Smart."

    Audreys Stimmung sank in den Keller. Nun, so viel dazu.

    „Oh. Grazie. Es tut mir leid, dass ich Sie gestört habe", sagte sie und entfernte sich. Sie drehte sich um und stellte fest, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie zurück zum Flughafen kommen sollte. Der nächste Flug wäre erst am späten Nachmittag, laut dem Flugplan, den sie in Messina mitgenommen hatte. Von dort aus konnte man zu verschiedenen kleinen Städten auf dem Festland fliegen, zu günstigen Preisen. Sie griff nach ihrem Handy und schaute auf das Display. Kein Empfang.

    Nun, der Flughafen war nicht so weit weg. Ich könnte ihn wahrscheinlich zu Fuß erreichen.

    Sie machte einen Schritt und hörte einen lauten Knall, nicht weit weg von ihr. Eine Sekunde lang dachte sie, es wäre eine Fehlzündung eines Autos gewesen. Das musste es gewesen sein, oder? Das hier war schließlich nicht Amerika. Es konnte kein Schuss gewesen sein, oder? Nicht in dieser kleinen, idyllischen Stadt in Italien, in der ihr Vater so lange gelebt hatte.

     Aber dann rannten ein paar verwahrlost aussehende Teenager wie der Blitz die Straße hinunter und schauten über ihre Schultern, als würde ihnen jemand folgen. Einer von ihnen hielt etwas Schwarzes in der Hand, das definitiv eine Waffe hätte sein können. 

    Mit weit aufgerissenen Augen drehte Audrey sich um und ging zurück zum Haus. Sie wollte darum bitten, das Telefon zu benutzen. Wenn man hier überhaupt Telefonanschlüsse hatte. Oder um ein Versteck, falls diese Teenager sie entdecken würden und ausrauben wollten. Sie drückte sich die Tasche an die Brust und wünschte sich, sie hätte nicht so viel Geld mitgenommen. Aber sie hatte sich bei der Abreise gedacht: Was, wenn ich den Ort genauso liebe wie mein Vater und mir ein Souvenir-T-Shirt kaufen möchte? Oder eine Nacht im Hotel bleiben? Oder

    Einfach nur dumm. Diese ganze Reise. Sie wollte keine weitere Sekunde hierbleiben.

    Vielleicht war es ihrem Vater genauso gegangen.

    Plötzlich steckte eine Frau ihren Kopf aus dem hübschen Bungalow nebenan. Sie winkte. „Sie suchen Miles Smart?", fragte sie mit einem vermutlich australischen Akzent.

    Audrey nickte aufgeregt. „Ja, genau. Haben Sie von ihm gehört?"

    Die attraktive Frau nickte. „Er ist nicht mehr hier. Er ist seit mindestens zehn Jahren nicht mehr hier gewesen. Sind

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