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Ein erlesener Racheakt (Ein Toskanischer Weingarten Cozy-Krimi – Buch 5)
Ein erlesener Racheakt (Ein Toskanischer Weingarten Cozy-Krimi – Buch 5)
Ein erlesener Racheakt (Ein Toskanischer Weingarten Cozy-Krimi – Buch 5)
eBook320 Seiten4 Stunden

Ein erlesener Racheakt (Ein Toskanischer Weingarten Cozy-Krimi – Buch 5)

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Über dieses E-Book

„Höchst unterhaltsam. Dieses Buch gehört in die Regale aller Leser, die einen gut geschriebenen Mystery-Roman mit zahlreichen Twists und einer ausgefeilten Handlung zu schätzen wissen. Sie werden nicht enttäuscht sein. Bestens geeignet für ein kaltes Wochenende am Kamin!“
--Buch- und Filmkritiken, Roberto Mattos (über Der Tod kam vor dem Frühstück)

EIN ERLESENER RACHEAKT (EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-KRIMI) ist das fünfte Buch in einer charmanten, neuen Krimi-Reihe von Bestsellerautorin Fiona Grace, Autorin von Der Tod kam vor dem Frühstück (Buch Nr. 1), einem #1-Bestseller mit über 1000 Fünf-Sterne-Bewertungen – und als kostenloser Download verfügbar!

Olivia Glass, 34, kehrt ihrem alten Leben als angesehene Werbefachfrau in Chicago den Rücken und zieht in die Toskana, entschlossen, dort ein neues, einfacheres Leben zu beginnen – und ihren eigenen Weingarten aufzubauen.

Eine angesehene Weintour, veranstaltet von einem weltbekannten Museum, kommt in die Stadt. Als diese auch an der Weinkellerei hält, in der Olivia arbeitet, scheint das der große Durchbruch für das Weingut zu sein. Doch als eines der Tourmitglieder tot aufgefunden wird, ist plötzlich alles in Gefahr.

Kann Olivia den Mörder finden und den Ruf der Kellerei retten?

Ein urkomischer Trip, vollgepackt mit gutem Essen, Wein, irrwitzigen Wendungen, Romantik und einem neugewonnenen, tierischen Freund – und im Mittelpunkt ein rätselhafter Kleinstadtmord, den Olivia aufklären muss.

Der TOSKANISCHE WEINGARTEN ist eine fesselnde Krimi-Serie mit Lachern von der ersten bis zur letzten Seite.

Buch 6 der Serie ist ebenfalls bald erhältlich!
SpracheDeutsch
HerausgeberFiona Grace
Erscheinungsdatum12. Mai 2021
ISBN9781094344799
Ein erlesener Racheakt (Ein Toskanischer Weingarten Cozy-Krimi – Buch 5)

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Ein erlesener Racheakt (Ein Toskanischer Weingarten Cozy-Krimi – Buch 5) - Fiona Grace

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EIN ERLESENER RACHEAKT

(Ein toskanischer Weingarten Cozy-Krimi – Buch Fünf)

FIONA GRACE

Aus dem Englischen von Anneka Hoffmann

Fiona Grace

Debütautorin Fiona Grace ist die Verfasserin der LACEY DOYLE COZY-Krimis, welche bisher neun Bücher umfassen; der EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-Krimis, die bisher sieben Bücher umfassen; und der BÄCKEREI AM STRAND COZY-Krimis, die bisher sechs Bücher umfassen.

Fiona freut sich, von Ihnen zu hören, also besuchen Sie www.fionagraceauthor.com für kostenlose eBooks und die neuesten Informationen. Schauen Sie vorbei.

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Copyright © 2020 von Fiona Grace. Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt, verbreitet oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Datenabfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen verschenkt werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist ein Werk der Belletristik. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Produkt der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jackenbild Copyright Zoom Team, verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com.

BÜCHER VON FIONA GRACE

EIN HUND UND KATZ WOHLFÜHLKRIMI

EINE VILLA IN SIZILIEN: OLIVENÖL UND MORD (Buch #1)

EINE VILLA IN SIZILIEN: FEIGEN UND EIN KADAVER (Buch #2)

EIN COZY-KRIMI AUS DER BÄCKEREI AM STRAND

EIN CUPCAKE ZUM STERBEN (Buch #1)

EINE MÖRDERISCHE MAKRONE (Buch #2)

EIN COZY-KRIMI MIT LACEY DOYLE

DER TOD KAM VOR DEM FRÜHSTÜCK (Buch #1)

FÄHRTENSUCHE IM SAND (Buch #2)

VERBRECHEN IM CAFÉ (Buch #3)

EIN VERHÄNGNISVOLLER BESUCH (Buch #4)

EIN TÖDLICHER KUSS (Buch #5)

EIN MALERISCHER MORD (Buch #6)

VERSTUMMT DURCH EINEN ZAUBER (Buch #7)

VERDAMMT DURCH EINE FÄLSCHUNG (Buch #8)

KATASTROPHE IM KLOSTER (Buch #9)

EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-KRIMI

EIN ERLESENER MORD (Buch #1)

EIN ERLESENER TODESFALL (Buch #2)

EIN ERLESENES VERBRECHEN (Buch #3)

EINE ERLESENE VERFÜHRUNG (Buch #4)

EIN ERLESENER RACHEAKT (Buch #5)

INHALT

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

KAPITEL DREIẞIG

KAPITEL EINUNDDREIẞIG

KAPITEL ZWEIUNDDREIẞIG

KAPITELDREIUNDDREIẞIG

KAPITEL VIERUNDDREIẞIG

KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

KAPITEL EINS

Als Olivia Glass an einem windigen Wintermorgen zur Arbeit kam, war sie überrascht, eine Frau in einem schicken, grauen Businessanzug ungeduldig vor dem Eingang zu La Leggendas Verkostungsraum auf und abgehen zu sehen.

Olivia war verwirrt, denn die Öffnungszeiten des Weinguts waren im Internet eindeutig ausgeschrieben und auch in Form eines glänzenden Messingschilds am Tor angeschlagen. Sie war nun eine Stunde früher hier, um alles für den Tag vorzubereiten, und hatte nicht erwartet, bereits jemanden hier anzutreffen.

Eilig marschierte sie die gepflasterte Zufahrt entlang, wobei sie ihren Schal zurechtrückte und ihr schulterlanges, blondes Haar glattstrich.

Angetan von dem plötzlichen Tempowechsel tänzelte Erba, Olivias Adoptivziege, flott voran, und ihr zottiges, orange-weißes Winterfell wehte in der frischen Brise. Da schlug die junge Ziege, die stets nur Flausen im Kopf hatte, einen Umweg zu einem der Blumenkübel auf dem Parkplatz ein – auf dem, wie Olivia bemerkte, ein brandneuer, silberner Range Rover parkte. Leichtfüßig sprang Erba in den Kübel und knabberte dort an der in einem vor Frost schützenden Strohbett gepflanzten Geranie.

„Erba! Raus da!", schimpfte Olivia. Die Ziege nutzte die Situation ganz klar, um vor der frühen Besucherin anzugeben.

„Bion giorno!", begrüßte Olivia die Fremde. Ihrem dunklen Haar und dem stilsicheren Outfit nach zu urteilen, vermutete Olivia, dass sie eine Einheimische war. „Posso aiurtala?"

Obwohl ihre Aussprache noch immer etwas ungeschickt war, war Olivia ein wenig stolz darauf, die Dame in der Landessprache fragen zu können, ob sie ihr helfen konnte. Sie machte enorme Fortschritte. Vor einem Monat war sie dazu noch nicht in der Lage gewesen.

Zu ihrer Enttäuschung war die Frau von ihrer Leistung allerdings nicht sonderlich beeindruckt.

„Sie klingen nicht italienisch, entgegnete sie mit einem scharfen, britischen Akzent, nachdem sie einen missbilligen Blick in Erbas Richtung geworfen hatte. „Sie sind keine der Vescovis, denen dieses Weingut gehört, oder?

Sich enttarnt fühlend schüttelte Olivia den Kopf.

„Ich gehöre nicht zur Vescovi-Familie, gestand sie. „Aber ich arbeite hier. Ich bin die leitende Sommelière.

Sie holte gerade Luft, um die Frau zu fragen, wer sie war, doch bevor sie dazu kam, fuhr die Frau bereits fort, als hätte sie keine Zeit für Geplauder oder eine Erklärung. „Ich würde mich gerne ein wenig umsehen, wenn ich darf."

„Wir öffnen erst in einer Stunde, daher können wir Ihnen keine Weinverkostung anbieten. Wünschen Sie eine Tour über das Gelände oder sind Sie aus einem anderen Grund hier?", fragte Olivia. Sie hoffte, dass die Fremde sich einverstanden erklären würde, später wiederzukommen, wenn sie tatsächlich geöffnet hatten. Oder ihr zumindest erklärte, weswegen sie hier war.

Doch sie tat nichts von beidem. Stattdessen verschränkte sie die Arme, legte den Kopf schräg und starrte Olivia über ihre perfekte Nase hinweg an.

Olivia hatte das ungute Gefühl, dass es sie weiter provozieren würde, wenn sie jetzt noch weitere Fragen stellte. Und was schadete es schon, wenn sie die Dame sich kurz umsehen ließ?

„Bitte, kommen Sie rein", bot sie an, nahm ihre Schlüssel und schloss die imposanten Eingangstüren auf. Der diamantene Katzenschlüsselanhänger, ein Geschenk von Danilo, ihrem neuen Freund, glitzerte in der noch tiefstehenden Morgensonne. Der Anblick der Katze erfreute Olivia jedes Mal aufs Neue.

Lächelnd ließ sie die Fremde in dem anthrazitfarbenen Hosenanzug eintreten, die dann auch schleunigen Schrittes und mit auf dem Granitboden klackernden Absätzen an ihr vorbei in die Lobby marschierte.

Was hatte sie hier nur vor, fragte sich Olivia. Das war ziemlich merkwürdig! Die Dame schien die Vescovi-Familie zwar zu kennen, aber offensichtlich nicht persönlich. Keiner der drei Vescovis – Marcello, Antonio oder Nadia – hatte gestern etwas von einem Besuch erwähnt.

Olivia hoffte, dass die Fremde es drinnen nicht als zu kalt empfand. Die Kaminfeuer in der Lobby und dem Verkostungsraum zu entfachen war eine ihrer ersten täglichen Aufgaben und einer der Hauptgründe, weswegen sie an diesen frostigen Morgen so früh zur Arbeit antrat. Diese riesigen Räume mit den hohen Decken waren zu Beginn des Tages noch eiskalt.

„Wenn die Feuer brennen, ist es viel wärmer hier drin", sagte sie entschuldigend. Sie wusste zwar, dass sie damit lediglich das Offensichtliche aussprach, aber sie wollte zumindest ein wenig Konversation betreiben. Obwohl diese Frau es anscheinend ziemlich eilig hatte, gab es keinen Grund, weswegen sie nicht versuchen sollte, ihr so freundlich wie möglich zu begegnen.

Zu Olivias Erstaunen wühlte die Dame nun in ihrer Handtasche, holte ein schwarzes Klemmbrett hervor und begann, Notizen darauf niederzukritzeln.

War sie vielleicht von der Gesundheits- und Sicherheitsinspektion, fragte sich Olivia. Sie arbeitete erst seit einigen Monaten auf La Leggenda und wusste nicht, ob derartige Besuche von Zeit zu Zeit durchgeführt wurden. Allerdings hätte sie erwartet, dass solche Personen eher italienischer Abstammung waren und ein gewöhnlicheres Auto fuhren als das glänzend silberne Statussymbol, das draußen vor der Tür stand.

„Ist das eine Inspektion?", fragte sie und hoffte, die Situation so aufklären zu können.

„Öffnen Sie die bitte für mich", sagte die Frau nur und deutete auf die breiten Bogentüren, die in den Verkostungsraum führten.

Verunsichert drückte Olivia die Türen auf. Der Kunde war immer König, aber diese Begegnung fühlte sich zunehmend ungewöhnlich an. Wann würde sie ihr endlich erklären, wieso sie hier war?

Nein, sie marschierte unbehelligt und ohne ein Dankeschön in den großen, sauberen und aufgeräumten Verkostungsraum! Olivia fragte sich, ob sie denn nun zumindest so etwas wie Bewunderung empfand, als sie diesen majestätischen Raum mit seinen gerahmten Plakaten und Informationsbroschüren an den Wänden und den ordentlich arrangierten Tischen und Stühlen betrat. Und natürlich das Herzstück – der lange Verkostungstresen mit seinem dramatischen Hintergrund aus Eichenfässern und dem La Leggenda-Logo darüber.

Die Frau schritt durch den Raum, gefolgt in einigem Abstand von Olivia.

„Wo sind die Toiletten?", fragte sie plötzlich.

„Die sind –", begann Olivia, doch da wurde sie bereits unterbrochen.

„Schon gut, jetzt habe ich die Ausschilderung gesehen. Nicht gerade auffällig platziert", bemerkte die Frau missbilligend.

Sie ging zielstrebig den Korridor entlang und bog zu Olivias Verblüffung geradewegs in die Herrentoilette ab!

„Das ist die falsche!", rief Olivia noch, aber erhielt keine Antwort von drinnen.

Das musste eine Inspektion sein, entschied Olivia. So ein Fehler konnte ihr unmöglich aus Versehen unterlaufen sein. Die Beschilderung war ja auch nicht so unauffällig! Immerhin gab es zu solch früher Stunde keine peinlichen Zusammenstöße mit anderen Besuchern.

Olivia wartete am Ende des Flurs und tappte unsicher von einem Fuß auf den anderen.

Eine Minute später kam die Dame wieder heraus und verschwand diesmal auf die Damentoilette.

Dann schwang die Tür auf, und die Frau stapfte wieder in den Verkostungsraum, wobei sie sich eifrig Notizen machte. Was waren das für Notizen, fragte sich Olivia und wünschte sich, dass die Frau beim Niederschreiben ihrer Eindrücke ihre Stirn nicht so in Falten legen würde. Olivia machte sich zunehmend Sorgen, dass diese Eindrücke negativ sein mussten.

Sie blickte zum anderen Ende des Verkostungsraums.

„Sie haben hier auch ein Restaurant?"

„Ja. Es ist ziemlich berühmt", steuerte Olivia bei und hoffte, der Dame somit zum ersten Mal ein wenig imponieren zu können.

„Mal sehen", sagte die Frau, offensichtlich noch immer unbeeindruckt, wobei der Kommentar ganz klar an sich selbst gerichtet war. Olivia folgte ihr, als sie zielstrebig durch die Doppeltüren trat.

„Wieso sehen Sie sich hier um?, versuchte es Olivia und hoffte, damit einen Ton erwischt zu haben, der eher den Eindruck einer geläufigen Frage erweckte, anstatt „Ihr Verhalten wird langsam verdächtig zu schreien.

Doch sie erhielt keine Antwort und spürte, dass die Frau ihre Fragen als nichts mehr als unwichtiges Hintergrundrauschen betrachtete.

Nach einem kurzen Blick durch das Restaurant mit seinen polierten Tischen und blitzblanken Möbeln, alles bereit für den anstehenden Tag, steuerte die Frau die Küche an.

„Einen Moment!", rief Olivia. Aber natürlich wurde sie von der Dame erneut ignoriert.

Olivia spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Das war das Reich ihrer Rivalin Gabriella. Die Restaurantmanagerin mit den stets schick zurechtgemachten, hellbraunen Haaren war Marcellos Exfreundin, die auch nach Ende ihrer Beziehung ihren Job auf La Leggenda behalten hatte. Seit dem Tag, an dem Olivia auf dem Weingut angekommen war, hatte Gabriella sie als Bedrohung betrachtet, und die Beziehung zwischen ihr und Olivia war stets heikel gewesen.

Wenn Gabriella nun hereinkam und sah, wie eine Fremde in ihrer Küche herumschnüffelte, würde sie ausrasten – und ihre Wut würde sich sicher nicht gegen die dunkelhaarige Frau richten, sondern gegen Olivia, weil sie es zugelassen hatte.

In dem Moment hörte sie auf dem Parkplatz das ungeduldige Knirschen von Reifen. Der Klang von Gabriellas Sportwagen war unverwechselbar. Sie kam zum denkbar ungünstigsten Moment!

Olivia wirbelte herum und starrte besorgt hinaus auf den Parkplatz. Dann drehte sie sich wieder zur Küche um, wo die Frau noch immer beschäftigt war.

„Sind Sie fertig da drin?", rief sie, aber als Antwort hörte sie lediglich die sich entfernenden Schritte, als die Frau sich weiter in Gabriellas Territorium vorwagte.

Von draußen hörte sie, wie eine Autotür zuschlug. Olivia hätte am liebsten vor Fassungslosigkeit die Arme in die Luft geworfen. Es schien unmöglich, diese aufdringliche Fremde loszuwerden, ohne sie beim Arm greifen und mit Gewalt davonschleifen zu müssen. Aber wenn sie nicht schnell etwas unternahm, könnte der Dritte Weltkrieg jeden Moment ausbrechen. Olivia korrigierte sich schnell, als sie draußen das Klicken von Gabriellas Absätzen auf dem Pflaster hörte. Da gab es kein „könnte". Sie waren nur wenige Augenblicke von einer Explosion entfernt, wenn Olivia jetzt kein Notfallplan einfiel, um den Supergau zu verhindern.

KAPITEL ZWEI

Auf die Schnelle fiel Olivia nur eine einzige Strategie ein. Sie musste sich Zeit verschaffen, indem sie Gabriella an der Tür aufhielt. Da die unbekannte Frau es eilig zu haben schien, würde sie sich vermutlich nicht sehr viel länger umsehen. Wenn Olivia die Restaurantmanagerin eine Weile aufhalten konnte, könnte sie das Unheil möglicherweise vollständig abwenden.

Olivia lief zum Seiteneingang des Restaurants und kam dort zur gleichen Zeit an wie Gabriella. Mit ihrem in allerlei Brauntönen gesträhnten Haar zu einem perfekten Dutt gesteckt und ihrem stets makellosen Make-up – außer vielleicht einer Spur zu viel Mascara – sah Gabriella wie immer astrein gestylt aus.

In dem Moment, in dem sie Olivia erblickte, verzog sie angesäuert das Gesicht und sah sie streitsüchtig an.

„Was willst du?", fragte sie.

„Ich wollte dich nur etwas fragen", sagte Olivia unschuldig.

Gabriella sah sie sofort misstrauisch an. „Was?"

Das war eine äußerst gute Frage! Olivia spürte, wie ihre Synapsen zu glühen begannen, als sie sich den Kopf nach einem geeigneten Thema zerbrach.

Zum Glück kam ihr da die rettende Idee.

„Dieser Teich da, sagte sie und deutete auf ein malerisches Gewässer in der Ferne hinter dem Restaurantgarten. „Einer der Kunden hat mich gestern gefragt, ob es dort auch Fische gibt. Ich wusste es nicht, darum dachte ich, ich frage am besten dich.

Gabriella starrte sie fassungslos an, als hätte Olivia ihr gerade etwas auf Altgriechisch erzählt.

„In dem Teich gibt es keine Fische. Der ist nur Dekoration. Wieso fragst du mich das? Ich bin zu beschäftigt für dumme Fragen über Teichangelegenheiten! Frag das nächste Mal Marcello. Oder geh und schau selbst nach. Ihr Blick war so durchdringend, dass Olivia das Gefühl hatte, als läge sie gerade auf dem Röntgentisch. „Du solltest dich an die Arbeit machen. Wie ich sehe, sind die Feuer noch nicht an!

Bei dem ungebetenen Karriereratschlag stellten sich Olivia die Nackenhaare auf. Hielt sich Gabriella denn für Olivias Boss? Was sollte das, dass sie ihr auftrug, die Feuer anzuzünden, wenn Olivia das in den letzten zwei Wochen jeden Tag getan hatte, noch bevor Gabriella überhaupt eingetroffen war?

Das war das Problem, entschied Olivia. Gabriella hielt sich für ihre Chefin, und das war zum Teil der Grund, weswegen sie keinen Respekt vor ihr hatte.

Und Gabriella war noch nicht fertig. Sie wurde gerade erst warm und fuhr unbeirrt fort.

„Dein Job ist es, den Leuten Wein zu verkaufen. Nicht, sie dazu zu ermuntern, auf der Suche nach Fischen übers Gelände zu streunen!"

Während sich Olivia einen bissigen Kommentar verkniff, hörte sie Schritte hinter sich. Sie hoffte, dass das bedeutete, dass die Frau in dem grauen Anzug ihre Blitzinspektion beendet hatte.

„Danke für die Information", sagte Olivia gelassen und wandte sich ab. Sie hatte eine Antwort bekommen, auch wenn die überaus unhöflich gewesen war. Doch was viel wichtiger war, sie hatte es geschafft, die Explosion abzuwenden, die stattgefunden hätte, wenn Gabriella die Fremde in ihrer Küche gefunden hätte!

Gabriella stampfte an ihr vorbei und murmelte dabei wütend vor sich hin: „Fische! Fische?"

Olivia lief zurück in den Verkostungsraum und fragte sich, ob die Frau noch weitere Hilfe benötigte, und hoffte, dass sie ihr nun endlich erklärte, wer sie war und wieso sie hier war.

Aber sie kam zu spät. Die Frau marschierte bereit aus der Lobby. Bis Olivia ihr endlich nach draußen gefolgt war, beschleunigte der Range Rover bereits mit heulendem Motor die Zufahrt hinunter.

Sie war ohne ein Dankeschön abgefahren und hatte keine Begründung für ihren mysteriösen Besuch dagelassen, und Olivia wurde das ungute Gefühl nicht los, dass dieser seltsame Vorfall sie oder La Leggenda auf die eine oder andere Weise in Schwierigkeiten bringen würde.

Olivia versuchte, diesen Zwischenfall bestmöglich aus ihrem Kopf zu verdrängen und eilte wieder zurück in die Lobby, um sich an die Aufgabe zu machen, der sie auch ohne Gabriellas grobe Aufforderung nachgekommen wäre. Während sie das Feuerholz in den Kamin stapelte, brodelte sie vor Wut beim Gedanken an die respektlose Attitüde der Restaurantmanagerin.

Olivia hatte keine Ideen mehr, wie sie damit umgehen sollte. Sie hatte es mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft versucht. Sie hatte mit eiskalter Professionalität experimentiert. Sie entlockte den Anzündhölzern eine Flamme und erinnerte sich dabei daran zurück, wie sie einst sogar versucht hatte, Gabriella zu ignorieren, was sich allerdings als unmöglich erwiesen hatte, da sie immerhin in aneinandergrenzenden Räumen in der gleichen, vielbesuchten Weinkellerei arbeiteten.

Sie hatten sich bereits von Anfang an auf dem falschen Fuß erwischt, erinnerte sich Olivia, während sie dem Feuer mit dem antiken, ledernen Blasebalg weiter Leben einhauchte. Als Marcellos Exfreundin wäre Gabriella auf jede alleinstehende Frau eifersüchtig gewesen, die er eingestellt hätte. Die Tatsache, dass es bereits zu Beginn zwischen Olivia und Marcello gefunkt hatte, hatte der Situation nicht gerade geholfen.

Nachdem sie und Marcello entschieden hatte, die Sache zwischen ihnen nicht weiter zu verfolgen, da es ihrem Arbeitsverhältnis schaden würde, hatte Gabriella darauf reagiert und war eine Weile freundlicher gewesen. Olivia hatte in Gabriellas Gegenwart demonstrativ und wiederholt ihren neuen Freund erwähnt, in der Hoffnung, dass das zum Weltfrieden beitragen würde. Das hatte auch kurz geklappt, aber dann hatte Gabriella einen neuen Grund gefunden, auf Olivia wütend zu sein. Sie hatte an Olivias Status als leitende Sommelière und ihren zunehmend wichtiger werdenden Pflichten Anstoß gefunden.

Ihre wachsende Position war ein Segen, dachte Olivia. Immerhin bedeutete das, dass sie unabhängig arbeiten konnte. Wenn sie nur daran dachte, dass Gabriella ihre Vorgesetzte sein könnte! Ihr Leben wäre unerträglich!

Zurück im Verkostungsraum, um dort das nächste Feuer zu entzünden, sah sie, dass ihr junger Assistent Jean-Pierre gerade angekommen war.

„Guten Morgen! Ähm, ich meine, buon giorno!" Jean-Pierres freundliche Begrüßung riss sie aus ihren trübsinnigen Gedanken.

„Buon giorno", antwortete sie und dachte, wie witzig es doch war, dass sie, eine Amerikanerin, und Jean-Pierre, ein Franzose, ihr Bestes gaben, so viel Italienisch wie möglich miteinander zu sprechen, beide fest entschlossen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.

In stockendem, sorgsamem Italienisch fuhr Jean-Pierre fort und zupfte nachdenklich an seinen ungebändigten, braunen Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen. „Welch ein wundervoller Morgen, wenn auch ein wenig frisch. Kann ich dir bei deiner Brandstiftung helfen?"

Trotz dieses sympathischen Versprechers lächelte Olivia ermutigend und reichte ihm den Blasebalg.

„Bitte! Es ist ziemlich anstrengend mit diesen Dingern. Du kannst gerne übernehmen, und ich gehe und entferne die Flaschen aus dem Lagerraum."

Jean-Pierre nahm ihr mit verwirrtem Blick den Blasebalg ab.

Auf dem Weg zum Verkostungstresen ging Olivia in ihrem Kopf noch einmal das durch, was sie gerade gesagt hatte. Ihre Aussprache war doch korrekt gewesen, oder etwa nicht?

„Verdammt", murmelte sie vor sich hin. Ihre Aussprache war perfekt gewesen, aber sie hatte das falsche Wort benutzt. Statt rimuovere, was „entfernen" bedeutete, hatte sie rompi gesagt. Sie hatte Jean-Pierre also gerade souverän mitgeteilt, dass sie nun die Weinflaschen zerschmettern würde! Kein Wunder, dass er sich so nervös umgesehen hatte, als sie durch die Seitentür in den Lagerraum gegangen war.

Eine neue Sprache zu lernen war kein Spaziergang, dachte Olivia und war dankbar, dass die meisten Besucher der Kellerei aus anderen Ländern stammten, selbst im Winter, wenn der Tourismus zurückging.

Sie prüfte die Verkostungsbögen und bereitete einige Flaschen des Sangiovese-Rotweins vor, sowie die berühmte Miracolo Rotweinmelange, den neuen Roten, den Nadia, die Winzerin, erst kürzlich kreiert hatte, und zwei Weißweine – den Vermentino und den Chardonnay – sowie La Leggendas Sekt, den Metodo Classico.

Der Rosé, den sie selbst hergestellt hatte, war ein unerwarteter Erfolg gewesen, obwohl Olivia in Sachen Weinmischung keinerlei Erfahrung gehabt hatte. Er verkaufte sich sogar so gut, dass man ihn von der Verkostungsliste genommen hatte, weil der Vorrat zu Neige ging. In der nächsten Saison, versprach Nadia, würden sie die dreifache Menge davon produzieren und dabei weiterhin Olivias ursprüngliches Rezept benutzen.

Sie war stolz darauf und einige Schritte näher an ihrem Ziel, mit ihrer eigenen Weinmarke eine erfolgreiche Winzerin zu werden.

Stimmen von draußen signalisierten ihr, dass die ersten Gäste eingetroffen waren, und Olivia lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre anstehende Arbeit. Die spanischen Touristen, die nun die Kellerei betraten, waren in Skijacken gehüllt und eindeutig hier, um die schneebedeckten Nordhänge zu ihrem Vergnügen zu nutzen.

„Willkommen und buon giorno, begrüßte sie die Gäste, als sie an den Verkostungstresen traten, und war entzückt, dass sie sich eine Pause von ihren Outdoor-Aktivitäten gegönnt hatten, um La Leggenda zu besuchen. „Wünschen Sie das komplette Menü oder nur drei ausgewählte Weine?

„Nur drei, per favor", sagte die Frau, die die Gruppe anführte, lächelnd.

„Rot, weiß oder ein Mix?", fragte Olivia. Während sie sprach, wurde sie wieder daran

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