Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die Bäckerei am Strand: Ein verhängnisvoller Keks (Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 6)
Die Bäckerei am Strand: Ein verhängnisvoller Keks (Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 6)
Die Bäckerei am Strand: Ein verhängnisvoller Keks (Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 6)
eBook275 Seiten3 Stunden

Die Bäckerei am Strand: Ein verhängnisvoller Keks (Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 6)

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

„Sehr unterhaltsam. Ich kann dieses Buch jedem Leser, der einen gut geschriebenen Mystery-Roman mit unerwarteten Wendungen und einer durchdachten Handlung zu schätzen weiß, nur wärmstens empfehlen. Sie werden nicht enttäuscht sein. Die perfekte Lektüre für ein regnerisches Wochenende!“
--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (bezugnehmend auf Der Tod kam vor dem Frühstück)

DIE BÄCKEREI AM STRAND: EIN VERHÄNGNISVOLLER KEKS ist Buch Nummer 6 dieser mitreißenden und urkomischen Cozy-Krimireihe der Bestsellerautorin Fiona Grace. Ihr Bestseller Der Tod kam vor dem Frühstück (Ein Cozy-Krimi mit Lacey Doyle) hat fast 200 Fünf-Sterne-Bewertungen erhalten. Das erste Buch der Serie ist EIN CUPCAKE ZUM STERBEN (Buch #1).

Die 34-jährige Allison Sweet, eine Sous-Chefin aus Los Angeles, hat die Nase voll von herablassenden Kunden, ihrem anspruchsvollen Chef und ihrem zerbrochenen Liebesleben. Nach einem schockierenden Vorfall erkennt sie, dass es an der Zeit ist, einen Neuanfang zu wagen und ihren Kindheitstraum zu verwirklichen: Sie beschließt, in eine Kleinstadt zu ziehen und eine eigene Bäckerei zu eröffnen.

Bei Sonnenaufgang findet ein Schatzsucher eine wertvolle Münze am Strand vor Allisons Bäckerei und sie ist vollkommen verblüfft über seinen Fund.

Noch verblüffter ist sie jedoch, als sie ihn ermordet auffindet.

Allison, die mit ihrem Hund und dem Schatz in ihrer Hand am Tatort steht, hätte sich keinen schlechteren Ort und keinen ungünstigeren Zeitpunkt aussuchen können. Sie sieht alles andere als unschuldig aus.

Und wenn sie dieses Verbrechen nicht bald aufklärt, wird alles noch viel schlimmer werden, so viel ist klar.

Eine urkomische Cozy-Krimireihe voller unerwarteter Wendungen, Romantik, Reisen, gutem Essen und überraschenden Abenteuern. Die Serie DIE BÄCKEREI AM STRAND wird Sie zum Lachen bringen, Sie bis spät in die Nacht in ihren Bann ziehen und Sie werden die liebenswerten Charaktere ins Herz schließen.

Schon bald werden weitere Bücher verfügbar sein!
SpracheDeutsch
HerausgeberFiona Grace
Erscheinungsdatum1. Feb. 2022
ISBN9781094345376
Die Bäckerei am Strand: Ein verhängnisvoller Keks (Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 6)

Mehr von Fiona Grace lesen

Ähnlich wie Die Bäckerei am Strand

Ähnliche E-Books

Cosy-Krimi für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Die Bäckerei am Strand

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die Bäckerei am Strand - Fiona Grace

    cover.jpg

    DIE BÄCKEREI AM STRAND:

    EIN VERHÄNGNISVOLLER KEKS

    (Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 6)

    FIONA GRACE

    Aus dem Englischen von Tamara Peiter

    Fiona Grace

    Debütautorin Fiona Grace ist die Verfasserin der LACEY DOYLE COZY-Krimis, welche bisher neun Bücher umfassen; der EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-Krimis, die bisher sieben Bücher umfassen; der BÄCKEREI AM STRAND COZY-Krimis, die bisher sechs Bücher umfassen; und der EINE VILLA IN SIZILIEN-Krimis, die bisher neun Bücher umfassen.

    Fiona freut sich, von Ihnen zu hören, also besuchen Sie www.fionagraceauthor.com für kostenlose eBooks und die neuesten Informationen. Schauen Sie vorbei.

    © 2021 Fiona Grace. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vertrieb oder Verbreitung des vorliegenden Werkes in jeglicher Form, Speicherung in Datenbanken oder -abfragesystemen ohne vorherige Genehmigung der Autorin nur im Rahmen des US-Urheberrechtsgesetzes aus dem Jahre 1976. Die E-Book-Lizenz des vorliegenden Titels gilt nur für den persönlichen Gebrauch. Weiterveräußerung oder Weitergabe an Dritte ist untersagt. Wenn Sie dieses Buch mit Dritten teilen möchten, erwerben Sie bitte für jeden weiteren Nutzer eine Ausgabe. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht erworben haben bzw. es nicht ausschließlich für Ihren Gebrauch erworben wurde, geben Sie es bitte zurück und erwerben Sie eine eigene Ausgabe. Danke, dass Sie die harte Arbeit der Autorin respektieren. Das vorliegende Werk ist frei erfunden. Namen, Charaktere, Firmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Geschehnisse entspringen entweder der Fantasie der Autorin oder werden in einem fiktionalen Kontext verwendet. Jede Ähnlichkeit zu lebenden oder toten Personen ist rein zufällig. Umschlagbild © S_Photo, lizensiert von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON FIONA GRACE

    EIN HUND UND KATZ WOHLFÜHLKRIMI

    EINE VILLA IN SIZILIEN: OLIVENÖL UND MORD (Buch #1)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: FEIGEN UND EIN KADAVER (Buch #2)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: VINO UND EIN TODESFALL (Buch #3)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: KAPRIOLEN UND EIN UNGLÜCK (Buch #4)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: ORANGENHAINE UND VERGELTUNG (Buch #5)

    EINE VILLA IN SIZILIEN: CANNOLI UND EIN TODESFALL (Buch #6)

    EIN COZY-KRIMI AUS DER BÄCKEREI AM STRAND

    EIN CUPCAKE ZUM STERBEN (Buch #1)

    EINE MÖRDERISCHE MAKRONE (Buch #2)

    EIN GEFÄHRLICHER CAKE-POP (Buch #3)

    EIN TÖDLICHES PLUNDERSTÜCK (Buch #4)

    EIN VERRÄTERISCHES TÖRTCHEN (Buch #5)

    EIN VERHÄNGNISVOLLER KEKS (Buch #6)

    EIN HEXEN-COSY-KRIMI

    SKEPTIKER IN SALEM: EINE MORDSFOLGE (Tome #1)

    SKEPTIKER IN SALEM: EINE FOLGE DES VERBRECHENS (Tome #2)

    SKEPTIKER IN SALEM: TODESFOLGE (Tome #3)

    EIN COZY-KRIMI MIT LACEY DOYLE

    DER TOD KAM VOR DEM FRÜHSTÜCK (Buch #1)

    FÄHRTENSUCHE IM SAND (Buch #2)

    VERBRECHEN IM CAFÉ (Buch #3)

    EIN VERHÄNGNISVOLLER BESUCH (Buch #4)

    EIN TÖDLICHER KUSS (Buch #5)

    EIN MALERISCHER MORD (Buch #6)

    VERSTUMMT DURCH EINEN ZAUBER (Buch #7)

    VERDAMMT DURCH EINE FÄLSCHUNG (Buch #8)

    KATASTROPHE IM KLOSTER (Buch #9)

    EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-KRIMI

    EIN ERLESENER MORD (Buch #1)

    EIN ERLESENER TODESFALL (Buch #2)

    EIN ERLESENES VERBRECHEN (Buch #3)

    EINE ERLESENE VERFÜHRUNG (Buch #4)

    EIN ERLESENER RACHEAKT (Buch #5)

    EINE ERLESENE AUSEINANDERSETZUNG (Buch #6)

    EIN ERLESENER HINTERHALT (Buch #7)

    INHALT

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    EPILOG

    KAPITEL EINS

    Ali blieb wie angewurzelt stehen und blinzelte erstaunt, als sie die Silhouette ihres Vaters in der offenen Tür der leeren Pizzeria erblickte. Sie rieb sich die Augen und konnte kaum glauben, was sie da sah. War das eine Art Traum? Eine Halluzination? Oder war der Mann, der da vor ihr stand, im Schein des Mondlichts, wirklich ihr lang verschollener Vater?

    Vorsichtig trat sie einen Schritt näher an die offene Tür heran. Die kühle Meeresbrise kitzelte ihr Gesicht. In der Ferne kreischten lärmende Möwen in einem Chor, der sich mit dem Geräusch der sanft brechenden Wellen vermischte. Etwas an diesem Moment gab Ali das Gefühl, dass sie flüstern sollte.

    „Dad?, sagte sie und trat einen weiteren Schritt nach vorn, wobei ihre Schritte über den gefliesten Boden der Pizzeria scharrten und durch den großen, leeren Raum hallten. „Bist du es wirklich?

    „Ja, ich bin’s, antwortete der Fremde in der Tür. „Dad.

    So oft Ali sich diesen Moment ausgemalt hatte, jetzt, wo er endlich da war, fehlten ihr plötzlich die Worte.

    In der Stille wippte Richard unbeholfen von einem Fuß auf den anderen und steckte seine Hände tief in die Hosentaschen seiner zerlumpten Cargohose. Seine Haut, einst blass wie ihre eigene, war nunmehr rötlich gegerbt, wie die eines alten Bauern. Zeit und seine nomadische Lebensweise waren ihm nicht gut bekommen. Sein Gesicht war wettergegerbt, die grauen Stoppeln an seinem Kinn überdeckten wunde Hautpartien. Er sah aus, als wäre er direkt aus dem australischen Outback hierhergekommen, was keine allzu schlechte Schlussfolgerung war – sein letzter bekannter Aufenthaltsort war schließlich ein Wohnmobilpark in der Mojave-Wüste.

    „Bist du gefahren?", hörte Ali sich selbst sagen, bevor sie innerlich erschauderte. Die Frage erschien ihr in Anbetracht der Umstände vollkommen unangemessen. Ihr über lange Zeit verschollener Vater war gerade wieder in ihr Leben getreten, und sie fragte nach seiner Fahrt. Aber irgendwo musste das Gespräch ja beginnen.

    Richard Sweet sah genauso unbeholfen aus, wie Ali sich fühlte, und nickte knapp. „Ja."

    Ihre Augenbrauen hoben sich. „In deinem silbernen Wohnwagen?"

    Er stieß ein verlegenes Glucksen aus. „Nein, nein, keine Sorge, ich habe das Wohnmobil in Desert View stehenlassen. Ich bin mit einem normalen Auto gefahren."

    Bei der Erwähnung von Desert View kam die Erinnerung an ihre Reise dorthin wieder vor Alis geistigem Auge zurück. Sie war zu dem Wohnmobilpark in der Mojave-Wüste gefahren, um ihren Vater zu suchen, nachdem sie ihn an seinem letzten bekannten Aufenthaltsort aufgespürt hatte, nur um von einem barfüßigen, Banjo-spielenden Nomaden zu erfahren, dass er vor kurzem weggegangen war. Sie hatte den Mann gebeten, ihre Kontaktdaten an ihren Vater weiterzugeben, sobald er zurückkam, und hatte die schmerzlich unverblümte Antwort erhalten, dass es in Bezug auf Richard Sweet kein Wann gäbe, sondern nur ein Falls. Ali hatte den Wohnmobilpark niedergeschlagen verlassen, ohne den geringsten Hoffnungsschimmer, dass sie ihren Vater jemals wiederfinden würde.

    „Du hast also doch meine Nachricht bekommen?", stammelte sie.

    „Das habe ich. Ich bin direkt hierhergekommen. Daher die späte Stunde. Er blickte auf sein Handgelenk hinunter. „Oder doch eher früh, sollte ich wohl sagen. Ich hatte nicht erwartet, dass du wach bist …

    „Wir haben eine Party gefeiert. Sie ging bis spät in die Nacht."

    „Oh. Er lächelte. „Gab es einen Anlass?

    „Es war die Abschiedsparty eines Freunds. Er zieht nach Italien, um zu heiraten."

    Ali presste ihre Lippen zusammen. Die Party, die sie zuvor genossen hatte, kam ihr plötzlich albern und frivol vor. Nachdem sie sechzehn Jahre lang keinen Kontakt zu ihrem Vater gehabt hatte, wollte sie wirklich darüber reden?

    Sie lenkte das Gespräch auf ihre gescheiterte Suche nach ihm in der Mojave-Wüste. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du meine Nachricht erhalten würdest. Es hat ein bisschen Überredungskunst benötigt. In ihren Tonfall mischte sich eine gewisse Schärfe, als sie sich daran erinnerte, wie der Banjo-spielende Mann viel mehr daran interessiert schien, die Saiten seines Instruments zu zupfen und mit dem kleinen Windhund zu seinen Füßen zu plaudern, als sich ihre Notlage anzuhören. Als sie jetzt in ihren Gedanken noch einmal alles Revue passieren ließ, wurde Ali klar, dass die ganze Reise ein Fiasko gewesen war, ein vernichtender Schlag, der sie in Bezug auf ihren verschwundenen Vater noch mehr verunsichert hatte, denn je. „Ich war mir nicht sicher, ob Banjo-Mann die Nachricht weitergeben würde.

    Richard schaute sie mit schokoladenbraunen Augen an, die sie kaum wiedererkannte, und gluckste. „Banjo-Mann? Das wird ihm gefallen, wenn ich es ihm sage."

    Ali ärgerte sich darüber, dass er den Ernst ihrer Worte nicht begriffen hatte. „Er hat gesagt, du kommst vielleicht erst in Monaten zurück, drängte sie. „Vielleicht sogar Jahren.

    „Diesmal waren es nur Tage", sagte Richard nüchtern und fügte ein Schulterzucken hinzu, das Ali noch mehr verärgerte.

    Sie blinzelte ihn an, voller widersprüchlicher Gefühle. Er hatte den Subtext ihrer Aussage überhaupt nicht verstanden, und eine plötzliche Erkenntnis traf Ali wie ein Vorschlaghammer in die Brust. Der Mann, der im Schein des Mondes vor ihr stand – ihr Vater –, war jetzt in jeder Hinsicht ein Fremder. Er hatte eine andere Energie als in ihrer Erinnerung, weniger Selbstvertrauen, weniger innere Stärke. Er sah nicht einmal mehr wie er selbst aus. Seine Ohren waren größer. Seine Augen und sein Mund waren durch die Schwerkraft nach unten gezogen worden. War das der Grund, warum Teddy sie davor gewarnt hatte, nach ihm zu suchen? Hatte ihr großer Bruder instinktiv gewusst, dass die Jahre ihn in etwas Unerkennbares verwandeln würden, nicht nur in Bezug auf sein Aussehen, sondern auch in Bezug auf sein Wesen? Hatte sie einen schrecklichen Fehler begangen, als sie diesen Weg einschlug?

    „Ich muss sagen, unterbrach Richards Stimme ihr besorgtes Grübeln, „ich war überrascht, als ich sah, dass du jetzt in Willow Bay wohnst. Ich habe dich hierher mitgenommen, als du ein kleines Mädchen warst. Wir sind mit dem Riesenrad gefahren. Erinnerst du dich?

    „Ich erinnere mich", antwortete Ali.

    Tatsächlich war es diese glückliche, nostalgische Erinnerung an die Fahrt mit dem leuchtend gelben Riesenrad am Ende des Piers gewesen, die sie dazu gebracht hatte, überhaupt nach Willow Bay zu ziehen. Aber sie hatte im Moment keine Lust, dieses Detail mit ihm zu teilen.

    Ein angespanntes Schweigen legte sich über sie.

    Richard schaute sich in der leeren Pizzeria um. Emilio und seine Verlobte Maria hatten gerade den gesamten Inhalt an Fat Tony, den freundlichen örtlichen Mafioso, verkauft, damit Ali die Pacht für den leeren Laden übernehmen und dort ihre Bäckerei vergrößern konnte. Das war der Grund, warum sie sich entschlossen hatte, nach der Party in den Laden, anstatt nach Hause ins Bett zu gehen; sie wollte hier stehen und sich ihre Zukunft ausmalen. Stattdessen wurde sie von einem plötzlichen Eindringling aus ihrer Vergangenheit unterbrochen.

    „Sieht aus, als hätte ich dich gerade noch erwischt, sagte Richard. „Ziehst du aus?

    „Oh. Nein, antwortete Ali und merkte, dass es sich um ein Missverständnis handelte. „Ich wohne hier nicht.

    Sie erinnerte sich daran, wie sie die Kontaktdaten, die sie Banjo-Mann gegeben hatte, gezwungenermaßen hingekritzelt hatte. Anstatt ihre Wohnadresse zu schreiben, hatte sie stattdessen eine Wegbeschreibung zu der Reihe von drei Geschäften in der kleinen Nische an der Strandpromenade angegeben, wo ihre kleine Bäckerei zwischen zwei Pizzerien lag. Den Namen ihres Ladens hatte sie nicht aufgeschrieben. Nicht einmal, dass es ein Laden war, wenn sie daran dachte. So nomadisch wie ihr Vater war, hatte er wohl angenommen, dass sie in der Pizzeria wohnte. Aber nur weil er daran gewöhnt war, die ungewöhnlichsten Orte in ein Zuhause zu verwandeln, hieß das nicht, dass sie es auch war!

    „Tust du nicht?", fragte Richard und sah verwirrt aus.

    „Nein. Ich habe eine Wohnung am Ende der Straße. Das hier ist ein Laden, den ich gerade erst gepachtet habe. Da fiel ihr ein, dass ihr Vater gar nicht wusste, dass sie eine Bäckerei besaß. „Ich erweitere meine Bäckerei. Ich pachte die Räumlichkeiten nebenan.

    Richards Augenbrauen gingen vor Überraschung in die Höhe. „Du betreibst eine Bäckerei?"

    Sie nickte und rieb sich zaghaft die Hände, da sie sich plötzlich verlegen fühlte. Ihr Vater hatte sie immer ermutigt, ihren Träumen zu folgen, und sie fragte sich, wie er auf die Nachricht reagieren würde, dass sie das tatsächlich getan hatte. 

    „Willst du sie sehen?", fragte sie.

    „Sehr gerne", antwortete Richard.

    Zum ersten Mal seit seinem plötzlichen Auftauchen erkannte Ali plötzlich den Vater ihrer Erinnerungen. Er war immer noch da, lauerte irgendwo tief in seinen braunen Augen, wie ein Gefangener, der weggesperrt worden war und nicht ausbrechen konnte.

    Sie spürte, wie sich etwas in ihrem Inneren bewegte, wie auftauender Frost, und bedeutete ihm mit einem kleinen, aufgeregten Summen, ihr aus der Pizzeria zu folgen. Sie schloss die Tür fest hinter sich und führte ihren Vater den kurzen Weg über die Promenade zur Bäckerei nebenan, wobei sie ihm verstohlene Blicke zuwarf.

    „Im Moment herrscht hier ein ziemliches Chaos, sagte sie, während sie nervös versuchte, ihren Schlüssel ins Schloss zu stecken. „Wegen der Party. Es ist noch viel Kuchen übrig, falls du Hunger hast.

    „Und diesen Kuchen hast du mit deinen eigenen schönen Händen gebacken?", fragte Richard.

    Ali stand wie erstarrt auf der Stelle und blinzelte erstaunt, als sie die Silhouette ihres Vaters in der offenen Tür der leeren Pizzeria betrachtete. Sie rieb sich die Augen und war sich nicht sicher, ob sie glauben konnte, was sie da sah. War das eine Art Traum? Eine Halluzination? Oder war der Mann, der vor ihr stand und vom Mondlicht umrahmt wurde, wirklich ihr lange verlorener Vater?

    Vorsichtig trat sie einen Schritt näher an die offene Tür heran. Die kühle Meeresbrise kitzelte ihr Gesicht. In der Ferne kreischten lärmende Möwen miteinander, ihr Chor vermischte sich mit dem Geräusch der sanft brechenden Wellen. Etwas an diesem Moment gab Ali das Gefühl, dass sie flüstern sollte.

    „Ganz genau", sagte Ali.

    „Dann würde ich gerne etwas davon kosten."

    Ali lächelte und spürte, wie ein kindlicher Schwindel sie überkam. Es war ein seltsames Gefühl, das schon lange in ihr geschlummert hatte. Sie konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal ihren Vater stolz auf sich hatte machen wollen …

    Sie stieß mit der Schulter gegen die Tür, um sie zu öffnen, und schwankte, als sie endlich nachgab. „Sie ist etwas schwergängig", erklärte sie.

    Richard folgte ihr hinein. Seine abgenutzten Lederstiefel passten nicht zu den malerischen pfefferminzfarbenen und weißen Schachbrettfliesen in der Bäckerei. Paillettenkonfetti, das von der Party übrig geblieben war, funkelte überall auf dem Boden. Ein schimmerndes Folienbanner hing an der Wand und verkündete: Emilio & Maria … That’s Amore. Ali riss es herunter und fühlte sich plötzlich unwohl.

    Richard trat weiter hinein und schaute sich die Einrichtung an. Ali hatte für ihre Bäckerei eine Einrichtung im Shabby-Chic-Stil gewählt und zog pastellfarbene Holzregale und Blumenkissen allem Schlichten oder Modernen vor. Die karierten Vorhänge an den Fenstern verdeckten den größten Teil des Mondlichts, und Ali war im Stillen froh, dass ihr Vater ihre Bäckerei nicht vollständig begutachten konnte. Sie wollte nicht, dass er ein Urteil über den Laden abgab.

    „Bist du schon lange hier?", fragte Richard. Er sprach übermäßig förmlich, als wäre er ein Immobilienmakler und nicht ein Familienmitglied. Ali spürte, wie ihre anfängliche Fröhlichkeit ins Wanken geriet, als ihr bewusst wurde, wie unangenehm es ihrem Vater war, in ihrem Besitz zu stehen, und der Gedanke daran löste eine Flut von Kummer in ihr aus.

    „Ein paar Monate, sagte sie ihm. „Ich konnte das Geschäft dank eines Darlehens von Teddy eröffnen.

    Sie kniff die Lippen zusammen und merkte zu spät, dass sie mit der Erwähnung des Namens ihres Bruders auf den schmerzhaftesten und wundesten Punkt drückte, den sie hätte treffen können. Richards und Teddys letztes persönliches Treffen war in einen Schreikampf epischen Ausmaßes ausgeartet. Ali fragte sich oft, ob Richard sich ohne den Streit vielleicht nicht so weit von ihnen distanziert hätte.

    „Wie auch immer, sagte sie schnell, um von jedem ernsten Thema wegzukommen. „Ich habe dir ein Stück Kuchen versprochen. Ich bin gleich wieder da. Setz dich. Sie wies auf den Fensterplatz, den Lieblingsplatz ihrer besten Freundin Delaney und des Stadtstreuners Scruff.

    Als Richard sich auf den hölzernen Kastensitz sinken ließ, raste Ali davon und stieß die schwingende Stahltür zur Küche auf.

    In der kühlen Dunkelheit der Küche pochte Alis Herz vor Nervosität. Dass ihr Vater hier war, brachte sie ganz schön aus dem Konzept.

    „Reiß dich zusammen, Ali", sagte sie zu sich selbst.

    Sie schritt über den gefliesten Boden und riss die Tür des großen Industriekühlschranks auf. Licht und ein kalter Wind strömte ihr entgegen, was eine Gänsehaut über ihre Arme zog.

    Sie holte den mehrstöckigen Festtagskuchen aus dem Kühlschrank und trat die Tür hinter sich zu, dann trug sie den schweren Kuchen zur metallenen Zubereitungstheke hinüber und stellte ihn vorsichtig ab. Ihre Hände zitterten, als sie die Frischhaltefolie entfernte und einen Teller mit einem Stück Kuchen für ihren Vater vorbereitete. War es sein zu erwartendes Urteil, das sie nervös machte? Oder war es etwas anderes – der Gedanke, dass er genauso plötzlich wieder im Äther verschwinden würde, wie er aufgetaucht war?

    Sie holte tief Luft, um ihre Nerven zu beruhigen, und schob sich dann rückwärts durch die Doppelflügeltür in die Bäckerei. Als sie sich umdrehte, blinzelte sie gegen die unerwartete Helligkeit des Ladenlichts.

    „Du hast den Lichtschalter gefunden", kommentierte sie.

    „Ja. Und Gesellschaft."

    Als sich Alis Augen an die veränderte Helligkeit gewöhnt hatten, erkannte sie, dass neben ihrem Vater auf der Fensterbank kein anderer als Scruff saß, der Streuner von der Promenade. Er blickte auf und bellte fröhlich, als er Ali sah.

    „Oh!, rief Ali aus. „Das ist Scruff. Unser freundlicher, örtlicher Streuner. Sie brachte den Teller herüber und schob ihn vor ihrem Vater auf den Tisch. „Scruff, das ist mein Dad."

    Er bellte wieder, und Ali nahm den Platz neben ihm ein, froh, dass es jetzt einen Puffer zwischen ihr und ihrem Vater gab. Sie vertraute Scruff, dass er intuitiv wusste, dass sie ihn brauchte.

    „Sieh an, sieh an, sagte Richard und blickte auf den Kuchenteller vor ihm hinunter. „Das sieht sehr professionell aus.

    „Gut zu wissen, sagte Ali und lächelte stolz. „Ich habe das Rezept von einem echten Konditor gelernt, als ich in Frankreich studiert habe.

    Richard hielt inne, die Gabel über dem Kuchen schwebend, seine Augen wurden vor lauter Erstaunen groß. „Du hast in Frankreich studiert?"

    Ali runzelte die Stirn. „Ja. Warum sagst du das so, als ob es für dich so eine Überraschung wäre?" Hielt er sie nicht für klug genug für ein solches Unterfangen? Hannah war immer die klügste der Sweet-Geschwister gewesen, und Ali hatte sich oft von ihrer hochfliegenden älteren Schwester in den Schatten gedrängt gefühlt.

    Richard kratzte sich am Kinn, ihm war die Frage offensichtlich unangenehm. „Gut, es ist nur … Um ehrlich zu sein, klingt es wie etwas, von dem deine Mutter wollen würde, dass du es tust."

    Ali verkrampfte sich. Er hatte natürlich recht. Sie war auf Drängen ihrer Mutter Georgia ins Ausland gegangen, um sich ausbilden zu lassen, genauso wie es auf Drängen ihrer Mutter geschehen war, dass sie den Job bei Eclair’s bekommen hatte, den sie inzwischen verabscheute. Aber das war kein Thema, das sie mit ihrem Vater besprechen wollte. Es fühlte sich nicht richtig an. Ihre Mutter hatte trotz all ihrer Fehler zu ihr gehalten, als er es nicht getan hatte. Auch wenn sie Ali auf den falschen Weg gedrängt hatte, so war sie doch wenigstens da gewesen und hatte sich genug um ihr Leben gekümmert, um es wenigstens zu versuchen. Was hatte Richard getan? Er hatte sie verlassen, als es schwierig geworden war!

    Ali spürte, wie eine plötzliche Welle der Negativität über sie hereinbrach. Ihr Vater war erst seit kurzem wieder in ihrem Leben, und schon fühlte sie sich, als würde sie sich mit ihm auf einem Riesenrad im Kreis drehen. Ihr wurde schwindelig

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1