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Morde um Mitternacht
Morde um Mitternacht
Morde um Mitternacht
eBook103 Seiten2 Stunden

Morde um Mitternacht

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Über dieses E-Book

Zwei mysteriöse Morde geschehen in den Stunden um Mitternacht. Die Opfer sind Männer, die zuvor auf einer Ü30-Party feierten. Die Mordermittlungen kreisen um ein Frauenfoto und einen roten Lippenstift. Ist Rache an der eigenen Schwester das Tatmotiv, oder jagt die Kripo falschen Spuren nach? Erst nach einem weiteren Mord und einer Geiselnahme löst sich das Rätsel.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum25. Jan. 2016
ISBN9783738056433
Morde um Mitternacht

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    Buchvorschau

    Morde um Mitternacht - Christiane Baumann

    Christiane Baumann

    Morde um Mitternacht

    Dieses ebook wurde erstellt bei

    Verlagslogo

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Morde um Mitternacht

    Impressum neobooks

    Morde um Mitternacht

    Erste Woche

    Sonntagnacht

    Er rollte von ihr herunter. Stöhnte erschöpft, als hätte er einen Zweitausender im Dauerlauf bestiegen.

    Sie dagegen war noch nicht einmal warmgelaufen. Enttäuscht taxierte sie seinen nackten Körper. Er war nicht besonders muskulös, aber durchaus straff und gut gebaut. Sonst hätte sie sich niemals von diesem Angeber abschleppen lassen. Versprach ihr großspurig den besten Sex ihres Lebens! Klar, dass er übertrieben hatte, doch diese Nummer…die war ja wohl das Letzte! Sie hatte nichts gespürt. Nichts! Hatte der Typ das nicht mitgekriegt? Der lag zufrieden neben ihr. Sein Penis jetzt klein und zusammengekringelt wie eine verschrumpelte Erbse. War vorher sicher auch nicht viel größer gewesen.

    Sie erwartete ein Wort der Entschuldigung für diese Nullnummer.

    „Das war’s?", fragte sie.

    „Für mich schon. Wenn’s bei dir nicht so war, dafür kann ich nichts", brachte er hervor.

    Sie wollte lachen, damit sich ihre Anspannung löste, doch irgendetwas in ihr sperrte sich, sie kam sich vor wie innerlich festgezurrt.

    „Dass es für mich eine Pleite war, hat nun wirklich nicht an mir gelegen", hörte sie sich.

    „Über mich hat sich noch nie eine Frau beschwert", sagte er mit geschlossenen Augen.

    „Hattest wohl nur verlogene Weiber im Bett."

    Sein Atem hatte sich beruhigt, die behaarte Brust hob und senkte sich in schöner Regelmäßigkeit. Wollte der etwa einschlafen? Sie stieß ihn an.

    „Was denn!", fragte er unwirsch.

    „Warum bist du geschieden?"

    „Geht dich nichts an."

    „Hast du Kinder?"

    Seine Antwort war kaum zu hören. Der war also Vater, sogar von zwei Kindern. Und die Mutter verzichtete auf seine weiteren Dienste. Das konnte sie nachvollziehen, obwohl: Sex war ja nicht alles im Leben.

    „Siehst du deinen Nachwuchs oft?", fragte sie.

    Er räkelte sich aus dem Bett und zog seine Unterhose an. Wenn sein angeblich bestes Stück verborgen war, machte er eine ganz gute Figur.

    „Ich sehe meine Kinder jedes zweite Wochenende, wenn nichts dazwischen kommt. Willst du noch was trinken?"

    „Nein, ich verschwinde lieber."

    Sie begann sich anzuziehen. So eine Pleite! Diese flüchtigen sexuellen Abenteuer waren zum Kotzen, brachten nichts als Frust.

    Der Mann trank Bier aus der Flasche. Breitbeinig stand er vor ihr und wirkte zufrieden.

    Wahrscheinlich würde er keinen einzigen Gedanken mehr an sie verschwenden, sobald sie aus seiner Wohnung war. Und wenn doch, würde er vor seinen Kumpels mit einer Version dieses Abends prahlen, in der er der Überflieger war.

    Ihre Hand, die gerade nach ihrem Pulli greifen wollte, erschlaffte. Das vertraute Rauschen im Ohr kündigte sich wieder an. „Weißt du, sagte sie, „so beschissen wie mit dir habe ich mich lange nicht gefühlt. Deiner Frau muss es ähnlich ergangen sein. Wie viele Jahre hat sie es mit dir ausgehalten? Bis die Kinder aus dem Gröbsten raus waren, ja? Danach hat sie dich rausgeschmissen. Und warum? Mal einen Moment drüber nachgedacht?!

    „Eh, ich brauche keine Predigt von dir!"

    Sie ging einen Schritt auf ihn zu, sah, wie seine behaarte Brust wieder heftig bebte, diesmal nicht vor Erschöpfung, sondern vor Wut.

    „Ich weiß zwar nicht, wie es dir gelingt, mit deinem kleinen Hampelmann zum Höhepunkt zu kommen, aber ich habe nicht das Geringste von ihm gespürt, nicht das Geringste! Und ich wette, dass noch nie eine Frau irgendetwas von ihm gespürt hat!"

    „Du blödes Aas bist komplett verrückt! Hau bloß ab!"

    Sie stand unbeweglich. Etwas brannte in ihr. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, während er ihr ihre Hose an den Kopf warf und anfing, sie mit Schimpfwörtern zu belegen und derb zu schubsen. Dann spürte sie rechts und links an den Oberarmen seine Schläge.

    Sie schlug zurück, so hart, dass er überrascht innehielt.

    „Du blödes Miststück!", brüllte er und holte mit seiner Rechten aus.

    Blitzschnell duckte sie sich weg und rannte in die Küche. Hörte, wie er hinter ihr her schnaufte.

    Sie zog eine Schublade vom erstbesten Küchenteil auf und hatte plötzlich ein großes Messer in der Hand.

    Er lief direkt in die scharfe Metallklinge. Dieser Idiot!!

    Entsetzt wich sie vor ihm zurück, bis sie ein Möbel im Rücken spürte. Der Mann sackte vor ihr mit aufgerissenem Mund langsam auf den gekachelten Fußboden und blieb bewegungslos liegen. Mit dem blutigen Messer tief in seinem Bauch.

    Um Himmels willen!! War der etwa tot?

    Sie beugte sich über ihn und prüfte seinen Puls. Unglaublich, er war tatsächlich tot! Eben noch war sie mit ihm im Bett gewesen, und jetzt war er mausetot!

    Einige Minuten vergingen, ohne dass sie sich bewegen konnte. Ein hoher schriller Ton in ihrem rechten Ohr ließ sie zusammen zucken. Ein schmerzhafter Weckruf. Sie durfte nicht länger untätig sein. Sie sah auf ihre Uhr: Kurz nach Mitternacht, und der Sekundenzeiger rückte unaufhaltsam vorwärts. Eile war geboten.

    Denk nach, forderte sie sich auf. Denk nach, wie du dich retten kannst! Es gibt eine Lösung, du musst sie unbedingt finden!

    Die Frau versuchte, sich zu konzentrieren. Sie holte tief Luft, legte eine Hand auf ihre Brust, um sich besser zu spüren. Nur nicht in Panik davon laufen, das wäre ein schlimmer Fehler. Sie musste überlegt handeln, halbwegs planvoll vorgehen. Das Wort Gottvertrauen fiel ihr komischerweise ein. Unsinn! Kalte Vernunft war jetzt gefragt. Sie musste ihre Spuren vernichten und von sich ablenken. Aber wie?

    Eine halbe Stunde später wusch eine nackte Frau in der Wohnung von Gregor Haupt ihr benutztes Weinglas ab und stellte es in einen Hängeschrank zu gleichen Gläsern. Sie durchsuchte das Smartphone des Toten nach Bildern, auf denen sie zu sehen sein könnte. Wie erwartet…nichts.

    Das benutzte Kondom nahm sie mit einem Papiertaschentuch auf und steckte es in ihre Handtasche.

    Die Frau spürte Durst und trank einige Schluck Wasser. Sie atmete ein paar Mal durch, dachte, sie müsste sich beruhigen. Aber sie war überhaupt nicht aufgeregt. Selbst der schrille Ton im Ohr war wieder verschwunden.

    Sie ging in die Küche, fasste dem Toten unter die Achseln und schleifte ihn mit aller Kraft über den Flur ins Bad. Es war recht groß, mit getrennter Badewanne und Duschkabine. Vor dem Fenster war eine blickdichte Jalousie herunter gelassen.

    Die Frau wollte den Toten in die Wanne hieven, aber alle Versuche scheiterten, sie schaffte es einfach nicht. Nach Luft ringend, starrte sie auf die Leiche, die leicht seitwärts gekrümmt zu ihren Füßen lag. Sie schob die Leiche weg von der Wanne in die Mitte des Bads. Mit einem Ruck zog sie das Messer aus dem Mann, spülte das Blut ab und steckte es in ihre Tasche, um es bei Gelegenheit in der Spree zu entsorgen.

    Die Frau fing an zu zittern, ihre Zähne schlugen aufeinander. Eine verspätete Panikattacke, befürchtete sie, bis ihr klar wurde, dass sie vor Kälte klapperte, weil sie nackt war. Daran konnte sie im Moment nichts ändern. In der Küche fand sie

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