Die Gambitspielerin: Eine Kriminalerzählung
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Die Gambitspielerin - Christiane Baumann
29. Juni 2012: abends an der polnischen Ostsee
Der Mann saß am Strand, knapp zwei Meter vom Wasser entfernt. Sie hatte ihn nicht sogleich bemerkt, denn ihr Blick war aufs Meer gerichtet, während sie auf dem dünnen Streifen nassen Sandes hin und her gelaufen war. Ihre Hosenbeine waren feucht geworden, deshalb bückte sie sich und krempelte den unteren Rand der Hose hoch. Als sie aufblickte, sah sie ihn, einen älteren Mann, der bewegungslos im Sand hockte und aufs Meer schaute, neben sich eine Tasche. Ansonsten war der Strand menschenleer. Nur sie beide. Plötzlich überkam sie ein ungutes Gefühl, es ging jedoch schnell vorüber, kaum wurde sie sich dessen bewusst. Sie richtete sich auf. Glutrot die Sonne, eine Feuerscheibe, die im Meer ertrank. Dieses Naturschauspiel fesselte sie nicht. Ihre Gedanken waren bereits beim morgigen Spiel. Ein weiterer Sieg und sie konnte dieses Schachturnier mit einer sehr guten Platzierung beenden. Wie immer würde sie mit e4 beginnen, also den Königsbauern zwei Schritte vorziehen. Ihr Gegner hatte ihre Standarderöffnung sicher längst recherchiert. In früheren Spielen hatte er auf e4 seinen Königsbauern mit e5 dagegen gesetzt. Wenn er damit rechnete, dass sie daraufhin in ihr geliebtes, altmodisches und romantisches Königsgambit mit f4 überleitete, verzichtete er möglicherweise auf e5 und spielte wahrscheinlich „sizilianisch", also c5. Sie wollte dann das Morragambit anwenden. Fünfzig Wertzahlpunkte mehr als sie konnte ihr Gegner vorweisen, das war eine durchaus machbare Angelegenheit.
Der Mann vor ihr kramte in seiner Tasche. Sie war unentschieden, ob sie ihren Spaziergang fortführen oder ins Hotel zurückkehren sollte, um ein Glas Wein in der Bar zu trinken. Vielleicht hätte sie Gesellschaft dabei und traf auf einen Turnierteilnehmer. Die meisten männlichen Spieler waren ohne Frau angereist. Weil sie solo waren, weil sie eine Zeitlang allein sein wollten, weil die Ehefrau sie beim Spiel stören würde oder weil das Weib während der zehn Tage, die das Turnier dauerte, nicht das fünfte Rad am Wagen sein wollte? Darüber könnte sie endlos spekulieren. Sie jedenfalls hatte keinen Partner im Schlepptau. Ob die Männer Single waren oder verheiratet, interessierte sie im Grunde genommen nicht. Auch der einsame Mann am Strand war als solcher belanglos. Er nahm etwas in die Hand, es war eine Kamera. Keines dieser kleinen billigen Teile, die in eine Hosentasche passten, nein, es war eine Profikamera. Ihr wurde klar, warum er regungslos im Sand saß, offensichtlich wollte er den Sonnenuntergang fotografieren. Ein Sonnenuntergang. Da war eine Erinnerung, längst vergessen, jeden Tag gegenwärtig. Sie näherte sich dem Mann und erkannte ihn als jenen Deutschen, der sich an die Gruppe der Turnierteilnehmer gehängt hatte, aber nicht am Spiel teilnahm. Ein Sonderling, und in Claras Augen vor allem ein dicker alter Mann in zu weiten kurzen Hosen. Ein Anblick, auf den sie gern verzichtet hätte.
„Hallo", sagte er zu ihr. Clara bemühte sich um ein Lächeln und nickte ihm zu. Sie wollte sich von ihm ihre gute Laune nicht verderben lassen. Morgen war das Turnier zu Ende, und übermorgen würde sie nach Berlin zurückfahren. Zuvor, beim abendlichen Abschiedsfest, kam die Ehrung als beste Teilnehmerin auf sie zu, was bei vier Frauen keine besondere Auszeichnung war. Nächstes Jahr könnte sie erneut hier sein, um abermals die Beste zu werden. Nein, überlegte Clara, vielleicht würde sie eher zu einem Turnier in die Schweiz fahren, in die Berge. Seit langem plante sie eine Reise dorthin. Es wurde Zeit, einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Fast ein Jahr blieb, sich zu entscheiden.
„Setzen Sie sich", forderte der Mann und klopfte mit seinen dicken Fingern den Sand platt, nachdem er einige besonders große Steine beiseite geräumt hatte. Clara zögerte. Sie hörte ein Trappeln und Sekunden später rauschte etwas Großes dicht an ihr vorüber.
„So eine Unverschämtheit", schnauzte der Mann. Er schaukelte in seiner Empörung ein wenig hin und her. Fettwanst, dachte Clara. Sie sah Pferd und Reiter nach. Ein junger Mann mit nacktem, braun gebranntem Oberkörper und wehendem schwarzen Haar. Er verschmolz mit dem Tier zu einem Körper, elegant, schwerelos und zugleich voller Kraft. Clara genoss den Anblick, solange es ging, denn das Pferd preschte sehr schnell am Ufer entlang. Ein Erlebnis, das ihre Stimmung wieder verbesserte. Danke, murmelte Clara dem Reiter hinterher und setzte sich.
„Die Polen, ein Volk, das Krach liebt und sich an keine Regeln hält", schimpfte der sitzende Mann.
„Ja, das ist doch wunderbar. Was treiben Sie hier?", fragte Clara.
„Ich fotografiere den Sonnenuntergang, wenn man mich lässt und nicht über den Haufen rennt", sagte er barsch.
„Sonnenuntergänge gibt es überall. Fahren Sie wirklich deshalb nach Polen? Obwohl Sie Land und Leute schrecklich finden?"
„Die Anwendungen sind billiger, und jetzt ist es zu spät, die Sonne ist untergegangen. Beide schauten aufs Meer hinaus. Clara in sich versunken, der Mann missmutig. Er machte sich an seinem Apparat zu schaffen. „Diese Aufnahmen sind von gestern
, drängte er Clara, seine Fotos anzuschauen.
„Sie haben ja nur Sonnenuntergänge fotografiert, interessiert Sie nichts anderes? Gestern war doch ein Brautpaar am Strand und Leute, die tanzten!"
„Was soll ich damit? Nein, gucken Sie die Unterschiede. Gestern war der Himmel um Nuancen bewölkter als