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Über dieses E-Book

Die Jura-Studentin Annette, die einen Sommer lang bei einem Magazin jobbt, muss den angehenden Surfer-Star Maik interviewen. Aus der anfänglichen Distanz zwischen beiden wird Nähe, als sie sich näher kennenlernen. Einer perfekten Nacht am Strand folgt ein perfekter Sommer – und beide verlieben sich.

Was passiert in einem gemeinsamen Leben nach diesem Anfang? Nicht alles ist perfekt – doch reicht schon ein "Fast perfekt"? Es heißt ja, dass es immer weitergeht, egal was passiert. Und so nimmt auch das Schicksal von Annette und Maik seinen Lauf …
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum13. Juni 2016
ISBN9783741822841
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    Buchvorschau

    Fast Perfekt - Mark Baug

    Ein windiger Sommer Mitte der Achtziger

    Eigentlich ist alles so perfekt, dachte sie und streichelte über seine blonden Brusthaare. Wie braun seine Haut durch die Sonne ist! Sie schaute auf ihre zarten Hände und trotz der Dunkelheit sah sie, wie blass ihre im Gegensatz zu seiner war.

    Sie waren gestern Abend zusammen eingeschlafen. Beide hatten auf der Matratze in seinem Auto gelegen – es war ein alter Bulli, in dem er lebte und der für ein Auto sehr geräumig war.

    Sie hatte einen wunderschönen Traum in ihrer ersten gemeinsamen Nacht. Nun war sie vor ihm wach geworden, lag in seinen Armen und spürte, wie er atmete. Sein Brustkorb hob ihre Hand leicht an, wenn er einatmete, und senkte sie, wenn er ausatmete. Sie beobachtete, wie er friedlich schlief. Kein Muskel war angespannt. Er lag neben ihr und war wie in eine tiefe Entspannung eingetaucht.

    Die Sonne würde in wenigen Minuten aufgehen, die Dämmerung schickte schon das erste Licht über die Dünen. Es ist ein schöner Moment, dachte sie, mein schönster Moment. Als dann das erste Licht durch das Fenster fiel, hatte sie Angst, dass dieser Moment schon bald wieder vorbei sein würde. Ihre Hand lag immer noch auf seiner Brust. Sie sollte federleicht sein und ihn nicht stören, aber sie sollte dort liegen, damit sie spüren konnte, wie friedlich er atmete. Sie betrachtete ihn sehr genau. Sie wollte sich jedes Detail einprägen. Draußen pfiff der Wind und die Brandung hatte einen anderen Rhythmus als seine Atmung.

    Sie wunderte sich nach wie vor, dass er sich vor zwei Tagen auf ihren Vorschlag so schnell eingelassen hatte, einfach zu zweit rauszufahren. An diesem einsamen Strand waren die Wellen höher, die Brandung härter und der Wind stärker. Sie merkte, dass es sein Strand war. Sie spürte, dass er hier schön häufiger war und nun hatte er sie mitgenommen und sie lagen in seinem alten Bulli. Sie hatte seine ganze Aufmerksamkeit. Das war anders als vorhin, als er mit seinen Kumpels abhing. Er brüllte häufig an. Er wollte ihre Aufmerksamkeit und sie gaben sie ihm, indem sie ihm genauso laut antworteten.

    Für ihnen sind die Wellen das Wichtigste, so viel wusste sie. Er übte Sprünge mit seinem Surfbrett, wie sie vorher noch keiner gefahren war.

    Vor zwei Wochen hatte sie den Auftrag bekommen, ein Interview mit ihm zu führen. Nun hatte sie nur noch diese Woche. Der Redaktionsschluss war gesetzt, an diesem ließe sich nichts verändern, sagte ihr Redakteur. „Das verstehen Sie doch, oder?", fragte er sie, obwohl es nicht als Frage gemeint war. Eine Frage wie ein Befehl. Sie war keine Journalistin, sondern eine Studentin, die einen Job für den Sommer suchte. Wenn sie nicht rechtzeitig liefern würde, würde sie sich nicht wegen des Geldes ärgern, sondern weil sie es nicht geschafft hatte. Etwas nicht zu schaffen, das kam bei ihr nicht vor.

    In den ersten Tagen kam sie nicht an ihn heran – an den aufgehenden Stern der Windsurfer-Szene. Ihr Auftrag war eindeutig: einen Artikel über Maik zu schreiben.

    „Und kommen Sie mir nicht mit Ausreden, einer Ersatzstory über die anderen Surfer, einen wunderschönen Strand als Geheimtipp oder irgendetwas anderem. Ich will ein Interview mit ihm, nur mit ihm", sagte ihr Redakteur, als sie sein Büro verließ.

    Zu viele Jungs waren um ihn, vor allem zu viele laute Jungs, die alle um seine Aufmerksamkeit buhlten. Und vor allem waren da auch noch die vielen jungen Frauen. Sie sahen alle aus wie Playmates, verhielten sich wie Groupies und schienen nur ein Ziel zu haben: Maik. Das schien sie mit ihnen gemeinsam zu haben. Aber ansonsten? Sie fiel nicht auf, das war ihr von Anfang an klar. Sie war ganz anders als diese Mädchen. Ihre Figur war zierlich, sie hatte blasse Haut und studierte Jura. Diese gut aussehenden Frauen fuhren den Jungs zu Wettkämpfen nach oder besuchten sie beim Training. Egal, was diese Frauen sonst machten, dies war nicht ihre Hauptbeschäftigung. Über solche Frauen rümpfte sie sonst die Nase, Surfer konnte sie nur aus der Ferne und wäre nie auf die Idee kommen, mit ihnen Zeit zu verbringen. Es schienen zwei verschworene Gemeinschaften zu sein und sie stand dazwischen und war nirgendwo richtig dabei. Was dachte sich nur mein Redakteur dabei, mich auszusuchen? Es war gleichzeitig faszinierend, es war neu, aber sie gehörte nicht dazu, das wusste sie und das wussten die anderen. Sie musste aber diesen Artikel schreiben, denn sie wollte etwas Neues machen, sich ausprobieren, erfahren, was sie besonders konnte. Dies schien aber nicht dazuzugehören. Seit fünf Semestern studierte sie nun Jura, fing in diesem Sommer diesen Job bei diesem Surfer-Magazin an, weil sie mal etwas anderes machen wollte, als nur im Büro die Akten zu wälzen. Ihr Vater, ein anerkannter Anwalt in Hamburg, wusste nichts von diesem Job – und selbstverständlich noch weniger von dieser Nacht.

    Gut, sie war die meiste Zeit brav, nicht nur in seinen Augen, sondern sie hatte bisher auch nichts zu verbergen gehabt. Sie war sich sicher, dass sie aber etwas Neues, vor allem etwas Eigenes wagen wollte. Aber dass es so weit gehen würde, hätte sie sich nicht gedacht. Dass es zu dieser Nacht kommen würde, hätte sie nicht mal gewagt zu träumen.

    Vor zwei Tagen nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und ging einfach auf ihn zu, als er mit seinen Jungs über Wind, Wellen und das richtige Tuch sprach. Eine andere Chance sah sie nicht mehr. Tagelang hatte sie keine Möglichkeit gefunden, um mit ihm zu sprechen.

    „Hi, Maik. Sein vollständiger Name war Michael. Sie hatten sich alle eine amerikanische Variante ihres Vornamens zugelegt. „Kannst du mal kurz mitkommen? Dieser Satz hat sie viel Überwindung gekostet, ihren ganzen Mut, aber sie sagte sich, jetzt oder nie. Sie sah keine andere Möglichkeit, zu viel Zeit hatte sie damit verbracht, ihn zufällig alleine zu erwischen. Nun sprach sie ihn an vor allen Jungs und Frauen und er kam einfach

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