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Ein Cowboy-Milliardär zum Geburtstag, bitte: Weihnachten in der Whiskey Mountain-Berghütte, #1
Ein Cowboy-Milliardär zum Geburtstag, bitte: Weihnachten in der Whiskey Mountain-Berghütte, #1
Ein Cowboy-Milliardär zum Geburtstag, bitte: Weihnachten in der Whiskey Mountain-Berghütte, #1
eBook362 Seiten4 Stunden

Ein Cowboy-Milliardär zum Geburtstag, bitte: Weihnachten in der Whiskey Mountain-Berghütte, #1

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Über dieses E-Book

Alles, was sich die Hausangestellte der Whiskey Mountain Lodge zu ihrem Geburtstag wünscht, ist ein gutaussehender Cowboy-Milliardär. Und Colton könnte ihr diesen Wunsch erfüllen - wäre er nur nicht nach Coral Canyon geflohen, weil er vor dem Altar verlassen wurde…

 

Annie Pruitt hat jahrelang für die Whittaker-Brüder gearbeitet und nachdem die Lodge in ein schickes Bergresort umgewandelt wurde, kümmert sie sich dort um die Gästezimmer. Sie hat all die Menschen gesehen, die in die Whiskey Mountain Lodge gekommen sind und dort die große Liebe gefunden haben.

Und sie möchte die Nächste sein.

 

Als sich die ganze Familie zu Annies Geburtstagsparty versammelt, soll sie sich etwas wünschen. Ganz einfach: Sie wünscht sich einen eigenen Cowboy-Milliardär! Keine fünf Minuten später taucht ein attraktiver Mann namens Colton Hammond auf.

 

Colton braucht eine Bleibe, nachdem seine Verlobte ihn vor den Augen seiner Freunde und Familie vor dem Altar stehengelassen hat. Er hat Colorado den Rücken gekehrt und wird definitiv nicht mehr zurückkehren. Er ist auch nicht an Frauen oder Verabredungen interessiert. Er braucht lediglich eine Unterkunft für ein paar Nächte. Und er hat viel Gutes über die Whiskey Mountain Lodge gehört - aber anscheinend nicht, dass sie jedes Jahr in den Ferien wegen einer privaten Veranstaltung geschlossen ist.

 

Doch die Whittakers sind sehr zuvorkommend und finden selbstverständlich ein Bett für Colton. Zwischen ihm und Annie fliegen die Funken und bei so vielen Störenfrieden in der Lodge haben er und Annie wirklich keine Chance, sich einfach zu ignorieren.

 

Wird Annies Geburtstagswunsch in Erfüllung gehen? Oder wird Coltons vernarbtes Herz die beiden davon abhalten, glücklich zu werden?

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum10. Jan. 2023
ISBN9798215701393
Ein Cowboy-Milliardär zum Geburtstag, bitte: Weihnachten in der Whiskey Mountain-Berghütte, #1
Autor

Liz Isaacson

USA Today bestselling author Liz Isaacson writes clean and inspirational romances, and has multiple #1 bestsellers in half a dozen categories.

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    Buchvorschau

    Ein Cowboy-Milliardär zum Geburtstag, bitte - Liz Isaacson

    KAPITEL 1

    Annie Pruitt sprühte nur so vor Energie, als sie die Kellerstufen der Whiskey Mountain Lodge hinaufstieg. Die Tür am oberen Ende der Treppe war zugeschoben, doch als die gesamte Familie oben in der Küche in Gelächter ausbrach, konnte keine Barriere dieses Geräusch eindämmen.

    Annie lächelte, denn sie liebte die Familie Whittaker und alle, die zu dieser Familie gehörten. Und sie selbst und ihre Töchter gehörten jetzt auch dazu.

    Sie hielt auf der obersten Treppenstufe inne und tastete mit den Fingern nach der Vertiefung, um die Tür aufzuschieben. Sie ließ sich leicht bewegen, denn in der Whiskey Mountain Lodge lief jetzt alles wie eine gut geölte Maschine. Nicht, dass es vorher nicht so gewesen wäre, doch Graham und Beau hatten acht Monate lang gearbeitet, um die Lodge auf Vordermann zu bringen und wieder zu einem vollwertigen Luxusurlaubsziel in den wunderschönen Teton Mountains zu machen.

    Sie hatten vier weitere Mitarbeiter eingestellt, Annies Arbeitszeit auf Vollzeit erhöht und alle Zimmer für Übernachtungen verfügbar gemacht, sogar die Master-Suite. Beau und Lily waren den Canyon hinunter in die Stadt Coral Canyon gezogen und die Brüder hatten auf dem Hügel hinter dem Gebäude eine Blockhütte für die Managerin gebaut, die nun den Laden führte.

    Annie mochte Patsy Foxhill sehr, und für jemanden von Patsys zierlicher Figur und ihrem jungen Alter führte sie ein strenges Regiment.

    „Da ist sie, rief Graham, als Annie die Küche betrat. „Celia wollte gerade vorschlagen, dass wir dich nach oben holen. Er grinste, und seine Augen funkelten verheißungsvoll.

    Annie schüttelte den Kopf. „Du hast gesagt, dass es um sechs Uhr Abendessen gibt. Es ist Viertel vor." Sie warf einen Blick auf die versammelte Runde am Küchentisch. Heute Abend war der erste Abend, an dem sie alle in der Lodge zu ihrer jährlichen Weihnachtsfeier zusammenkamen.

    Die nächsten sechs Tage würden sie das Hotel in eine Festtagszentrale verwandeln, unter anderem war für übermorgen eine Baumfällaktion geplant.

    Denn ab heute Abend und mindestens die nächsten vierundzwanzig Stunden würde Mutter Natur Schnee fallen lassen. Zumindest laut Wettervorhersage. Eigentlich sollte sich die Familie erst morgen Abend in der Lodge einfinden, doch sie waren früher angereist, um dem schlechten Wetter zu entgehen.

    Alle Gäste waren an diesem Morgen abgereist und eigentlich sollte Annie zwei Tage Zeit haben, die Lodge von oben bis unten zu reinigen, bevor die Whittakers und Everetts eintrafen. Jetzt hatte sie nur vier Stunden Zeit.

    Als Eli und Meg angekommen waren, dann Andrew und Becca, und dann Beau und Lily, hatten sie einfach ihre Koffer in ihre Zimmer gestellt, und Annie hatte die Betten abgezogen und die Wannen geschrubbt, alles um das Gepäck herum.

    Auch Lilys Schwestern und Eltern waren ein fester Bestandteil der Weihnachtstradition in der Lodge geworden, und Vi und Todd sowie Rose und Liam waren an diesem Tag ebenfalls eingetroffen. Fran und Jack Everett waren gekommen, nachdem Annie die Zimmer im Obergeschoss fertiggestellt hatte, ebenso Amanda und Finn, ihr neuer Mann, sowie Celia und Zach.

    Annies Gedanken kreisten in diesen Tagen am meisten um Amanda und Celia. Sie hatte gesehen, wie die beiden in einer neuen Beziehung glücklich geworden waren, und sie wollte das auch für sich. In den letzten Jahren war sie mit ein paar Männern ausgegangen, doch mit keinem davon hatte es geklappt.

    Sie war jetzt im mittleren Alter und ging jeden Tag so an, wie sie es nach dem Tod ihres Mannes gelernt hatte; allein. Sie wollte aber nicht für immer allein sein und schon gar nicht irgendjemandem zur Last fallen.

    „Wo ist Bree?, fragte sie. „Es sind noch nicht mal alle da.

    Plötzlich tauchte Amanda auf und umarmte sie. „Alles Gute zum Geburtstag!"

    Annie kicherte, als sie die ältere Dame ebenfalls umarmte. „Ich danke dir."

    „Ich weiß, es ist schon ein paar Wochen her, fuhr sie fort. „Aber Finn und ich waren schon so lange nicht mehr in der Lodge. Sie streckte Annie einen Umschlag entgegen, Annie betrachtete ihn gerührt und verspürte nichts als Dankbarkeit für Amanda und Finn.

    „Ihr hättet mir nichts mitbringen müssen." Sie warf einen Blick zum Tisch, an dem sich noch einige andere aufhielten. Ein paar Kinder rannten in die Küche und baten Celia aufgeregt um ein kleines Stückchen von dem Schokoladenbrot, das sie an diesem Tag gebacken hatte. Sie scheuchte sie hinaus und Annie hatte Amanda den Umschlag noch immer nicht abgenommen.

    „Wir haben auch etwas für dich", sagte Graham und legte ein leuchtend rotes Paket auf den Tresen, der die große Küche vom Essbereich trennte, in dem jetzt die meisten Besucher saßen. Weitere Geschenke tauchten auf und Annie presste ihre Hand auf ihr Herz. Tränen drohten, ihr über das Gesicht zu laufen, aber sie hielt sie zurück.

    Vielleicht war sie so berührt, weil sie langsam auf die Fünfzig zuging und ihre Gefühle ließen sich nicht mehr so leicht kontrollieren, denn eine kleine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. Sie wischte sie weg und sagte: „Ach ihr Lieben. Das wäre doch nicht nötig gewesen."

    „Aber wir wollten es", sprach Eli. Er stand auf und hob ein schlankes, blaues Päckchen hoch, das offensichtlich von jemandem eingepackt worden war, der weniger ungeschickte Cowboyfinger hatte als er. Er drängte ihr das Geschenk nahezu auf, und Annie nahm es schließlich mitsamt dem Umschlag entgegen.

    „Nun, das weiß ich zu schätzen", entgegnete sie.

    „Man wird nicht jeden Tag sechsundvierzig, sagte Amanda. „Es ist ein gutes Jahr. Eines meiner besten. Sie lächelte, und das Lächeln wirkte wunderbar auf ihrem Gesicht. Annie hätte nie gedacht, dass Amanda in diesem Jahr siebzig Jahre alt geworden war, und sie konnte nur hoffen, dass sie in weiteren vierundzwanzig Jahren so gut aussehen würde wie Amanda.

    Bei dem Gedanken krampfte sich ihr Magen zusammen. Noch vierundzwanzig Jahre. Würde sie all diese Tage mit einem Schwamm in der Hand verbringen müssen und ihre beiden Katzen die einzigen Lebewesen sein, die zu Hause auf sie warteten?

    Sie blickte auf den Umschlag und dachte daran, dass Emily und Eden, ihre erwachsenen Töchter, immer noch zu Hause wohnten. Bevor sie ihn oder das Geschenk öffnen konnte, schrie irgendwo im Haus ein Kind, und jemand kam durch die Hintertür und rief die Worte: „Der Sturm fängt jetzt schon an."

    Bree steckte ihren Kopf um die Ecke und nahm ihre Mütze ab, die so viel Schnee trug, dass er auf den Boden fiel und sich zu einem faustgroßen Haufen zusammenballte. Annie runzelte die Stirn, denn sie wusste, dass sie diejenige sein würde, die ihn wegfegen musste.

    „Da draußen braut sich was zusammen, sagte sie. „Wir haben es kaum den Weg hinauf geschafft.

    „Gut, dass wir heute alle hierbleiben", sagte Celia, und Bree verschwand um die Ecke, um ihre Wintersachen im Abstellraum neben dem Hintereingang aufzuhängen. Das Geschnatter wurde wieder lauter; Rose machte sich auf den Weg, um die Quelle der Schreie zu finden, da sie annahm, dass es sich um einen ihrer Drillinge handelte. Sie und Liam hatten zwei Jungen und ein Mädchen, die gerade erst zwei geworden waren und entsprechend laut sein konnten.

    Bree und Elise gesellten sich hinzu, und Annie fühlte sich weniger allein. Sie hatten auch keine Partner oder Ehemänner, und sie war plötzlich nicht mehr die Einzige.

    „Das Essen ist fertig", rief Sophia und stellte einen großen Topf auf den Tresen. Sie war als Vollzeitköchin in der Lodge eingestellt worden, um Frühstück und Abendessen für die Gäste zu kochen. Celia arbeitete nur noch an den Wochenenden, wenn samstags nur das Abendessen und sonntags Mittagessen angeboten wurde, und zog es vor, den Rest ihrer Zeit im Dog Valley auf Zachs Farm zu verbringen.

    Annie fragte sich, wie dieses Leben wohl aussehen würde. Ein paar Stunden am Tag arbeiten und in einem schönen, modernen Haus leben, zusammen mit dem Mann, den sie liebte. Ihre Brust zog sich erneut zusammen und sie sammelte ihre Geschenke ein, wobei sie gute Miene machte.

    Annie hatte vor langer Zeit gelernt, zu lächeln, in jeder Situation einen Silberstreif zu finden und das Beste aus ihren Umständen zu machen.

    „Aber wäre es denn so schwer, mir jemanden zu geben, mit dem ich alt werden kann?", fragte sie sich und richtete ihre Frage nach oben. Nach oben durch die Decke. Hoch durch den Sturm. Hoch, hoch, hoch und hoffentlich bis zu den Ohren des Herrn.

    „Danke, sagte sie zu allen, nickte und lächelte. „Ich danke euch so sehr. Sie eilte ins Wohnzimmer, legte die Geschenke auf den dem Sessel und rief die beiden Teenager, die auf der Couch saßen. „Kommt schon, Kinder. Es ist Zeit für das Abendessen."

    Bailey und Stockton waren die ältesten der Whittaker-Kinder und ihnen blieben als Spielgefährten nur die anderen Kinder unter fünf Jahren. Deshalb hockten sie meist zusammen, redeten über ihre Freunde oder schauten sich etwas auf ihren Handys an.

    Sie standen auf, und Bailey schlang ihre Arme um Annie. „Oh, sagte sie und tätschelte den Kopf des Mädchens. „Wofür ist das?

    „Alles Gute zum Geburtstag", sagte sie und lächelte zu ihr hoch. Bailey war immer ein besonnenes Kind gewesen, und sie war zu einer Vierzehnjährigen herangereift, die sich genauso ruhig verhielt wie ihre Mutter.

    „Danke", entgegnete Annie.

    „Stockton und ich haben Sophia und Celia mit dem Kuchen geholfen, sagte sie. „Ich glaube, er wird dir gefallen.

    „Da bin ich mir sicher", sagte Annie und entspannte sich weiter. „Meinst du, wir könnten zuerst Kuchen essen?

    Stockton antwortete: „Ich werde Celia fragen", und eilte ihnen voraus.

    „Ich glaube nicht, dass wir zuerst Kuchen essen können", wandte Bailey ein.

    „Warum nicht?, fragte Annie. „Ich hasse es, mit dem Nachtisch bis nach dem Essen zu warten. Dann bin ich immer zu satt.

    „Gutes Argument", sagte Bailey, und Annie kicherte.

    Sie traten durch die Tür, eine Wand vor ihnen zwang sie nach links oder rechts. Auf der linken Seite und durch die Tür hindurch befand sich die Hauptküche. Rechts befand sich der Essbereich, und Annie ging in diese Richtung, wohl wissend, dass es für die Anzahl der Personen im Haus viel zu still war.

    Und sie wusste aus Erfahrung, dass Stille nichts Gutes bedeutete. Wenn Kinder still waren, bedeutete das in der Tat Ärger. Einmal hatten Emily und Eden während einer ihrer Schweigeattacken eine von Annies Wänden vollständig bemalt.

    Es war also definitiv etwas im Esszimmer los. Annie bog hinter Bailey um die Ecke und versuchte, gleichzeitig in die Küche und nach links und rechts und zurück ins Esszimmer zu blicken.

    Lauter Gesang ertönte, und sie musste grinsen, als alle, die sich zu ihrer zweiten Familienweihnachtsfeier versammelt hatten, ihr zum Geburtstag gratulierten. Die verflixten Tränen kamen wieder und Annie versuchte dieses Mal nicht einmal, sie wegzuwischen.

    Celia entzündete die Kerzen auf einem riesigen Schokoladenkuchen auf dem Tisch, und Annie dirigierte spielerisch mit beiden Händen, als das Ständchen zu Ende ging.

    Sie trat vor, um die Kerzen auszublasen, und jemand rief: „Wünsch dir was!"

    Annie schloss ihre Augen und fragte sich, was sich eine sechsundvierzigjährige Witwe wohl wünschen sollte.

    Ich wünsche… ich wünsche… ich wünsche mir einen eigenen Cowboy-Milliardär, in den ich mich verlieben kann.

    Sie schmunzelte über den lächerlichen Gedanken, öffnete die Augen und blies die Kerzen aus. Zum Glück hatte Celia nicht sechsundvierzig, sondern nur eine Vier und eine Sechs aufgestellt, sodass sie nur zwei Flammen auspusten musste.

    „Danke, ihr Lieben", sagte sie, als die letzten Beifallsrufe verstummten.

    Celia deutete in die Küche, wo Sophia mit einem Stapel Teller herauskam und Stockton mit Gabeln folgte. „Und da ich Annie kenne, seit sie in die Stadt gezogen ist, weiß ich, dass sie Süßigkeiten bevorzugt. Also gibt es zuerst den Kuchen."

    Annie grinste Stockton an, der ein Gesicht machte, als wäre Weihnachten sechs Tage zu früh gekommen. „Hast du gefragt?"

    „Sie hatte den Kuchen schon rausgestellt, sagte der Junge. „Ehrlich.

    „Hallo?"

    Annie drehte sich zu der unbekannten männlichen Stimme um und die anderen Blicke richteten sich ebenfalls auf den Besucher.

    Ein großer Mann stand da, in Cowboystiefeln, Jeans, dem größten, bauschigsten Mantel, den Annie je gesehen hatte und einem herrlich weißen Cowboyhut ohne ein Fleckchen Schnee darauf.

    „Ich habe angeklopft, sprach er. „Aber man hat mich wohl nicht gehört. Er setzte ein Lächeln auf und Annie wäre beinahe auf der Stelle ohnmächtig geworden. Er hatte ein hübsches Lächeln, perfekt umrahmt von einem dunklen Bart mit mehr Salz als Pfeffer. Sie mochte dieses silberne Haar an einem Mann wirklich sehr, und ihr Herz schlug ein paar Schläge schneller.

    „Tut mir leid, wenn ich sie störe, sprach er. „Ich hatte nur gehofft…, dass Sie heute Abend ein Zimmer freihätten. Mein Bruder hat hier einmal mit seinem Sohn übernachtet, und er meinte, es sei ein toller Ort und –

    „Wir haben bestimmt ein Zimmer frei, sagte Lily zu dem Fremden neben ihr, der gerade die Party gestürmt hatte. „Und Sie können auch zum Kuchen und zum Abendessen bleiben.

    „Ich kann bezahlen", sprach er.

    „Oh, die Lodge ist ausgebucht, sagte Patsy und blickte zu Lily und dann zu Graham, der ebenfalls nach vorne gekommen war. „Aber ich denke, wir können Sie für eine Nacht unterbringen. Sie schenkte ihm ein knappes Lächeln, aber Annie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Sie musste seinen Namen wissen, woher er kam und wie lange er in der Stadt bleiben würde.

    ‘Eine Nacht’ hallte es in ihren Ohren wider und sie begann verzweifelt zu beten, dass Gott mehr Schnee schicken würde. So viel Schnee, dass sie tagelang nicht einmal die Lodge verlassen konnten.

    „Okay, sagte der Mann und schälte sich aus seinem dicken Mantel. „Ich bin Ihnen sehr dankbar. Er streckte Patsy die Hand aus. „Sie scheinen hier das Sagen zu haben. Ich bin Colton Hammond."

    Colton Hammond. Das war die Art von Name, bei dem Annie vor dem Einschlafen vor sich hinträumen konnte und sie ertappte sich dabei, wie sie seufzte, bevor sie sich aufrappelte und sich wieder dem Kuchen zuwandte. Schokolade. Ja, alles, was sie brauchte, war Schokolade, um sich wieder auf den richtigen Gedanken zu bringen.

    Eine Menge Schokolade.

    KAPITEL 2

    Colton Hammond betrachtete die Gruppe von Menschen und suchte sich diejenigen heraus, die zusammengehörten. Es waren Paare hier, und alleinstehende Frauen. Ein paar Frauen mit sehr ähnlichem Haar. Verschiedene Generationen mit Großmüttern, Müttern und Kindern. Cowboys, die sich alle sehr ähnlich sahen. Colton wusste alles über solche Familien, denn er hatte vier Brüder, darunter ein Zwillingspaar.

    Es war ihm ziemlich egal, wer mit wem zusammen war und wie sie alle miteinander verwandt waren. Er brauchte eine Bleibe, und Gray hatte ihm den Namen dieser Unterkunft geschickt, als Colton in seinem Wagen erst die Stadt Ivory Peaks und dann den ganzen Bundesstaat Colorado hinter sich gelassen hatte.

    Und es wäre ihm nur recht, wenn er nie wieder dorthin zurückkehren würde.

    Ein paar Leute drehten sich um und sahen ihn an, und er ging weiter in den weitläufigen Bereich im hinteren Teil des Gebäudes. Kein Wunder, dass sie sein Klopfen nicht gehört hatten. Der Geräuschpegel hier reichte aus, um Colton auf den Gedanken zu bringen, dass die Rückbank seines Wagens vielleicht doch einen guten Schlafplatz abgeben würde.

    Nur die eisigen Temperaturen und die Gefahr, unter mehreren Metern Schnee begraben zu werden, veranlassten ihn, in dieser Küche bleiben. Er griff nach oben und rückte seinen weißen Cowboyhut zurecht, um wenigstens das Gefühl zu haben, dass er hierher gehörte; zu all den anderen Männern, die praktisch dasselbe trugen wie er.

    „Kuchen", sagte eine Frau und reichte ihm einen Teller mit einem dicken Stück Schokoladenkuchen.

    „Danke, Ma’am", sagte er, aber sie war schon weitergegangen. Die Blondine, die vorhin gesprochen hatte, beugte sich vor und gab Colton zu verstehen, dass er sich an den Tisch neben ihr setzen konnte. Eine andere Frau saß direkt vor der Torte, und er warf ihr einen Blick zu.

    „Haben Sie Geburtstag?", fragte er.

    „Irgendwie schon", sagte sie.

    Colton griff nach einer Gabel und machte sich daran, den Kuchen auf dem Teller vor ihm zu probieren. „Was soll das heißen, irgendwie schon?"

    Sie lächelte, und Colton mochte die Art, wie ihr Gesicht aufleuchtete. Sie hatte ein paar Sommersprossen auf ihrer Nase und ihren Wangen, und die gefielen Colton. Aber er würde sich nicht von einem hübschen Gesicht mit Sommersprossen einfangen lassen.

    Das hatte er schon hinter sich.

    „Mein Geburtstag war vor ein paar Wochen, sagte sie. „Aber wir haben beschlossen, ihn dieses Jahr in der Lodge zu feiern. Sie schenkte ihm wieder dieses Lächeln, und diesmal bemerkte er ihre geraden, weißen Zähne, die von diesen hübschen rosa Lippen eingerahmt wurden.

    Sein Gesicht wurde ganz heiß und er konzentrierte sich auf seinen Kuchen. Sein Herz raste, das Blut schoss nur so durch seine Adern und Colton versuchte, sich insgeheim zu versichern, dass er nicht wegzulaufen brauchte. Diese Frau war keine Bedrohung für ihn. Das war sie nicht.

    „Wie heißen Sie?", fragte er.

    „Annie", antwortete sie.

    „Wie in ‘The sun will come out … tomorrow’?"

    Sie blinzelte ihn an und Colton wurde klar, wie er sich angehört haben musste. „Ich meine, es ist ein schöner Name."

    „Danke." Sie nahm einen weiteren Bissen vom Kuchen, und Colton nahm seinen ersten. Seine Geschmacksnerven forderten ihn auf, noch einen Bissen zu nehmen. Dann noch einen.

    „Das ist der beste Schokoladenkuchen, den ich je gegessen habe„" sagte er. Und er hatte in seinem Leben schon in Dutzenden von Spitzenrestaurants gegessen.

    „Celia hat ihn gebacken, erwiderte Annie und deutete mit ihrer Gabel. „Sie ist diejenige, die Ihnen den Kuchen gereicht hat. Sie ist seit Jahren die Küchenchefin hier oben.

    Colton sah, wie sie sich mit einem Cowboy in der Küche unterhielt und ihren eigenen Kuchen genoss.

    „Sophia ist auch unsere Köchin, fuhr Annie fort. „Sie arbeitet unter der Woche. Celia ist nur an den Wochenenden hier.

    „Und jetzt sind alle hier oben?", fragte er.

    „Ja. Annie strich ihr schulterlanges Haar hinter ihr Ohr und warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor sie wieder wegschaute. „Den Whittakers gehört diese Lodge. Sie nickte dem Mann zu, der aus dem hinteren Teil der Menge aufgetaucht war. „Graham hat sie vor einigen Jahren gekauft. Er hat mich als Reinigungskraft eingestellt, Celia als Köchin und Bree als Dekorateurin und für die Außenanlagen. Jeder der vier Brüder hat irgendwann einmal hier gewohnt, aber sie haben jetzt alle andere Häuser. Vor etwa eineinhalb Jahren haben sie die Lodge wieder in ein Bergresort verwandelt."

    Colton lauschte gern ihrer Stimme, obwohl er sich nicht sonderlich für die Lektion in Familiengeschichte interessierte. Er nickte jedoch und fragte sich, ob er sich einfach ein weiteres Stück Kuchen gönnen sollte, wenn er mit diesem fertig war.

    „Wie auch immer, sprach Annie. „Sie haben ein paar Leute mehr eingestellt und alle dreizehn Zimmer vermietet – außer vom zwanzigsten Dezember bis zum fünften Januar oder so. Dann kommen sie alle hier zusammen, um traditionell mit der Familie zu feiern und Zeit miteinander zu verbringen.

    „Es ist erst der Neunzehnte", sagte Colton.

    „Ja, wir sind einen Tag früher gekommen, wegen des Sturms." Sie schenkte ihm ein weiteres Lächeln und Colton fragte sich, wie es wohl wäre, so lächeln zu können. Er hatte schon seit Wochen keinen Grund mehr gehabt, willentlich zu lächeln, und tatsächlich fühlte es sich an wie mehrere Jahre statt nur Wochen.

    „Also, sprach einer der Männer und zog den Stuhl heran, den die blonde Frau irgendwann verlassen hatte. „Was führt Sie nach Coral Canyon?

    Colton blickte den Mann an und wurde sofort defensiv. Er hatte nicht damit gerechnet, sich länger als ein paar Minuten mit jemandem unterhalten zu müssen. Zum Glück war er mitten in eine Familienfeier hineingeplatzt.

    „Ich möchte nur die Feiertage außerhalb der Stadt verbringen", entgegnete er kühl. Aber er hatte den anderen Cowboy nicht einen Moment lang getäuscht.

    „Nun, ich bin Graham Whittaker, und Sie können gerne so lange bleiben, wie Sie wollen. Er blickte auf, als jemand seinen Namen nannte. „Ich werde Patsy bitten, Ihnen ein Zimmer zu beschaffen.

    „Danke", erwiderte Colton und aß sein letztes Stück Kuchen auf.

    Graham stand auf und klopfte Colton auf die Schulter, was eine körperliche Vibration durch seinen Arm schickte, aber auch ein ärgerliches Summen. Er war zweiundvierzig Jahre alt und er hatte es nicht nötig, herablassend wie ein Dreißigjähriger behandelt zu werden.

    Er hatte Unternehmen gegründet und sie verkauft. Er hatte einen MBA-Abschluss gemacht, während er im Familienunternehmen als leitender Marketingdirektor arbeitete. Er hatte einen Master in Biologie und biologischer Forschung von der Yale University, und er hatte an wissenschaftlichen Projekten mit hohem Entwicklungsstand gearbeitet.

    Er gab es nur ungern zu, aber Colton hatte mit einem einzigen Blick die ganze Lodge in sich aufgesogen, und er wusste genau, was er tun würde, damit mehr Leute hier übernachteten. Nicht, dass die Lodge nicht schon jede Nacht für das nächste Jahr ausgebucht gewesen wäre, aber wenn er für sie arbeiten würde, wäre sie es ganz sicher.

    „Sie werden vielleicht länger als eine Nacht hierbleiben müssen", sagte Annie zu seiner Linken, und Colton bekam fast ein Schleudertrauma, weil er nach links und rechts, rechts und links schaute.

    „Ja, der Schnee soll heftig werden", sagte er. Wäre das Wetter besser gewesen, säße Colton immer noch in seinem Wagen und hätte die kanadische Grenze im Visier gehabt. Frustration machte sich in seiner Brust breit, und er kämpfte dagegen an. Er kämpfte fest dagegen.

    „Zeit zum Essen." Celia erhob sich auf einen Stuhl und streckte beide Arme hoch. Alle setzten sich, und Colton genoss die vergleichsweise Stille. Dieser Ort hatte viel Energie, und das gefiel Colton. Zumindest im Vergleich zu dem Farmhaus am östlichen Rand von Ivory Peaks, wohin Colton nach dem gescheiterten Heiratsversuch geflohen war und das nur Kummer zu bieten hatte, sowie die Fähigkeit, einen Mann in einem einzigen Moment völlig zu überwältigen.

    Sein Vater war gerade achtundsiebzig geworden und kam mit der Arbeit auf der Farm nicht mehr hinterher. Seine Mutter hatte noch nie auf der Farm gearbeitet, und die meiste Zeit verbrachte sie damit, sich um die greise Mutter seines Vaters zu kümmern, sie alle zu ernähren und für saubere Kleidung zu sorgen.

    Colton hatte gedacht, dass er dort vielleicht ein oder zwei Monate untertauchen könnte. Bis zum neuen Jahr. Dann könnte er in das Hochhaus in der Innenstadt von Denver zurückkehren, wo die HMC ihr weltweites Büro betrieb.

    Dann war der Artikel über seine Demütigung an die Medien durchgesickert, komplett mit Handyfotos. Für Colton war es nicht neu, mit den Folgen einer schlechten Presse umzugehen. Schließlich hatte er damit seinen Lebensunterhalt für die HMC, also die Hammond Manufacturing Corporation verdient – ein Jahrzehnt lang.

    Aber die Tatsache, dass Priscilla, die Frau, in die er fünf Jahre seines Lebens investiert hatte, ihn allein vor dem Altar hatte stehen lassen, hatte sein Selbstvertrauen zerstört. Er wusste nicht mehr, wie er mit den Medien verhandeln sollte, um die Fotos anzufechten. Er war nicht in der Lage, eine Erklärung zu verfassen und sie vor laufender Kamera vorzulesen.

    Also er wusste schon noch, wie man die Fotos anfechten und eine offizielle Erklärung im Namen der HMC abgeben konnte.

    Aber das wollte er nicht. Nicht mehr.

    Also war er mit einigen Sicherheitsleuten zu seinem Apartment im Norden der Stadt gefahren und hatte sich hineingeschlichen, um schnell ein paar Taschen zu packen. Er hatte sie auf den Rücksitz seines Wagens verfrachtet, noch schnell vor den Augen seiner Sicherheitsleute getankt und zum Abschied seinen Cowboyhut vor ihnen gelüftet.

    Er war schon den ganzen Tag unterwegs gewesen, als die Warnung des nationalen Wetterdienstes übers Radio kam. Zum Glück hatte er das noch mitbekommen, denn vorher hatte er gar nicht richtig zugehört. Und er hatte sofort Gray angerufen, damit der ihm half, eine Unterkunft zu finden.

    „Whiskey Mountain Lodge", hatte sein Bruder ohne zu zögern vorgeschlagen.

    Und nun saß Colton am Tisch, während eine zierliche Frau einen Raum voller Erwachsener und Kinder bediente.

    „Wir haben Sandwiches mit gegrilltem Schweinefleisch, sagte sie, und Coltons Magen knurrte. „Jede Menge Pommes und Dips. Gemüseteller. Tomaten-Basilikum-Suppe. Hühnersuppe. Käsecracker. Es gibt von allem reichlich, also lassen Sie es sich schmecken.

    Einer der anderen Männer erhob sich, und zwar noch bevor Celia vom Stuhl aufstehen konnte. Er sagte nichts, aber er schob sich den Cowboyhut vom Kopf und verschränkte die Arme. Zu Coltons großer Überraschung taten alle anderen im Raum dasselbe, und Colton nahm hastig seinen Hut ab, bevor jemand seine Verwunderung bemerkte.

    Dieser Mann – eindeutig einer von Grahams Brüdern – sagte: „Lieber Herr, wir danken Dir für diese Gaben auf unserem Tisch. Wir sind dankbar für unseren Vater, der mit seinem Fleiß eine gute Zukunft für uns aufgebaut hat. Wir sind dankbar für alle, die hier in der Lodge arbeiten und uns dieses Familienerlebnis ermöglichen. Schenke ihnen deinen Segen und hilf uns, uns daran zu erinnern, wer wir sind, woher wir kommen und wen wir repräsentieren. Oh, und wir sind dankbar für Colton und dafür, dass er sicher hier angekommen ist. Amen."

    „Amen", riefen alle im Chor und im Raum wurde es sofort wieder laut, als alle aufstanden, ihre Kinder zu sich holten und begannen, die Teller mit Essen zu füllen.

    Colton stand auf und ging aus dem Weg, sein Herz war von dem Gebet berührt. Wir sind dankbar für Colton.

    Er kannte nicht einmal den Namen des Mannes, der jetzt einen zwei oder drei Jahre alten Jungen in den Armen hielt. Er fragte das Kind, ob es von allem ein bisschen haben wollte, setzte es schließlich in einen Hochstuhl in der Ecke und kehrte zum Buffet zurück.

    „Holen Sie sich bitte etwas zu essen",

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