Gemeinsam ins Glück!: Toni der Hüttenwirt 294 – Heimatroman
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"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Es war spät geworden. Petra schloss die kleine Wohnung auf, in der sie mit ihrer Tochter Sandra die letzten Jahre gewohnt hatte. »Kommt herein!« Sandra lief gleich hinein. Dieter, Thomas und Hertha Steier folgten ihr. »Puh, ich mache erst einmal Kaffee«, sagte Petra. »Ich glaube, es gibt in Waldkogel keinen, der uns nicht angehalten und beglückwünscht hätte. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass unsere Verlobung einen solche Wirbel auslöst.« »Madl, wenn ich darf, koche ich Kaffee für alle, dann kannst du einpacken«, sagte Hertha Steier. »Oh, Hertha, das wäre wunderbar. Der Kaffee steht oben rechts im Küchenschrank.« Gustav Steier kam und brachte Koffer, die er daheim geholt hatte. »Leute, hört mir zu!«, rief er. »In der Wirtschaft von Xaver und Meta Baumberger hat es sich schnell herumgesprochen, dass sich Petra und Dieter verlobt haben und Petra einen Teil ihrer Sachen zu uns bringen will. Wundert euch nicht, wenn draußen gleich eine Menge Autos halten und leere Kisten, Koffer und Kartons gebracht werden. Mei, ist das schön! So viele Waldkogeler freuen sich und packen mit an.
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Buchvorschau
Gemeinsam ins Glück! - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt
– 294 –
Gemeinsam ins Glück!
Und alle Waldkogeler freuen sich mit ihnen!
Friederike von Buchner
Es war spät geworden. Petra schloss die kleine Wohnung auf, in der sie mit ihrer Tochter Sandra die letzten Jahre gewohnt hatte.
»Kommt herein!«
Sandra lief gleich hinein. Dieter, Thomas und Hertha Steier folgten ihr.
»Puh, ich mache erst einmal Kaffee«, sagte Petra. »Ich glaube, es gibt in Waldkogel keinen, der uns nicht angehalten und beglückwünscht hätte. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass unsere Verlobung einen solche Wirbel auslöst.«
»Madl, wenn ich darf, koche ich Kaffee für alle, dann kannst du einpacken«, sagte Hertha Steier.
»Oh, Hertha, das wäre wunderbar. Der Kaffee steht oben rechts im Küchenschrank.«
Gustav Steier kam und brachte Koffer, die er daheim geholt hatte.
»Leute, hört mir zu!«, rief er. »In der Wirtschaft von Xaver und Meta Baumberger hat es sich schnell herumgesprochen, dass sich Petra und Dieter verlobt haben und Petra einen Teil ihrer Sachen zu uns bringen will. Wundert euch nicht, wenn draußen gleich eine Menge Autos halten und leere Kisten, Koffer und Kartons gebracht werden. Mei, ist das schön! So viele Waldkogeler freuen sich und packen mit an. Wie ich das sehe, ist die Wohnung im Nu leer, bis auf die Möbel.«
»Aber das geht doch nicht!«, protestierte Petra und ließ sich auf einen Küchenstuhl sinken.
Dieter neigte sich zu ihr und küsste sie. »Ganz ruhig, mein Liebling, es geht alles. Das musst du verstehen. Unsere Verlobung kam für alle überraschend. Da wir nicht groß gefeiert haben, war es den Waldkogelern nicht möglich, uns etwas zu schenken. Das machen sie jetzt, indem sie dir helfen, deine Sachen auf unsern Hof zu bringen.«
»So ist es, Dieter«, stimmte ihm seine Mutter zu.
»Das wird ein Chaos geben«, seufzte Petra, die erkannt hatte, dass Widerstand zwecklos war.
»Ich nehme das in die Hand«, sagte Hertha, ganz die zukünftige Schwiegermutter. »Petra, packe in zwei Koffer, was du für Sandra und für dich selbst die nächsten Tage brauchst. Vergiss eure Dokumente nicht! Gustav wird das gleich ins Auto laden. Thomas, du hilfst Sandra dabei, in ihrem Zimmer alles einzupacken. Dieter, du übernimmst das Wohn-Schlafzimmer. Ich kümmere mich um die Küche. Jeder Koffer und jeder Karton wird beschriftet. Daheim stellen wir alles in die Scheune, je nach Zimmer geordnet. Dann kommt nichts durcheinander. Mach dir keine Sorgen, Petra!«, sagte Hertha. »Ich werde eine Menge Kaffee kochen. Gustav, du rufst Xaver Baumberger an. Er soll ein paar Kästen Bier neben unsere Haustür stellen. Die Mannsbilder werden später durstig sein.«
Jeder hatte seine Anweisungen. Alles ging wie am Schnürchen. Petras und Sandras Koffer waren gepackt, Gustav Steier trug sie ins Auto.
Da kamen auch schon die Leute, die unbedingt helfen wollten. Bald war die kleine Wohnung gerammelt voll.
Hertha Steier legte den Arm um Petras Schultern. »So, Madl, jetzt setzt du dich hin und lässt die andern machen. Komm, trinke einen Becher Kaffee!«
»Hertha, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Die vielen Leute!«
»Nix sollst du sagen. Lass sie nur machen! Alles wird gut.«
Binnen einer Stunde waren alle Schränke leer. Die gefüllten Kisten, Kartons und Koffer waren in den Autos verstaut. Im Konvoi fuhren sie zum Steier Hof. Dort dirigierten Dieter und sein Vater alles in die Scheune. Hertha nahm Petra und die Kinder mit ins Haus.
Petra sah etwas verwirrt aus. Hertha schmunzelte.
»Petra, mein Madl«, lächelte sie Petra an. »Es kommt dir vor wie ein Traum. Bisher bist du allein mit allem fertig geworden. Jetzt hast du Dieter und uns an deiner Seite. Und einen großen Freundeskreis dazu! Seit Gustavs Geburtstag redeten alle ohnehin nur über Dieter und dich, – wie bezaubernd ihr zusammen getanzt habt und was ihr für ein schönes Paar seid. Es gibt niemand, der sich nicht über eure Liebe mitfreut. Was habt ihr vorhin auf dem Spaziergang nicht für Hände geschüttelt!«
Petra lächelte. »Ja, es war heftig. Mir tat die Hand schon weh.«
»Oh, dann musst du einen kalten Umschlag drum machen«, rief Thomas. Er nahm ein frisches Küchenhandtuch aus dem Küchenschrank und machte es nass.
»Gib mir deine Hand, Petra!«, sagte er.
Sie lächelte und streckte dem Bub die Hand hin.
Liebevoll wickelte er das Handtuch um ihre Hand. »Das tut gut, das wird dir helfen«, sagte er.
»Ich glaube«, sagte Petra, »ich habe dir noch nie gesagt, dass du ein wunderbarer Bursche bist. Schon lange habe ich dich in mein Herz geschlossen. Ich habe dich lieb, Thomas.«
Thomas strahlte. »Ich dich auch, Petra!« Der Bub schlang die Arme um ihren Hals und drückte sie. »Ich habe mir schon lange gewünscht, dass du meine Stiefmutter wirst. Aber Stiefmutter hört sich schlimm an.«
»Ja, da hast du recht, es klingt schlimm«, sagte Petra. »Wir müssen uns ein anderes Wort ausdenken, Thomas.«
»Genau! Ich und Sandra, wir werden uns etwas ausdenken. Nicht wahr, Sandra?«
»Machen wir«, gähnte Sandra.
»Ihr solltet schlafen gehen«, lächelte Petra. »Und vielen herzlichen Dank für eure Hilfe! Soll ich mit euch hinaufgehen?«
»Schmarrn, wir sind keine Babys mehr!«, wehrte Thomas ab.
»Nein, das seid ihr wirklich nicht mehr«, schmunzelte Petra.
Sandra grinste verlegen und errötete. Sie senkte den Blick, als sie ihre Mutter ansprach. »Mama, wenn du und Dieter verheiratet seid, bekommt ihr dann ein Baby?«
»Kann sein, kann aber auch nicht sein. Ist das wichtig?«
Sandra warf Thomas einen Blick zu. »Nein, so wichtig ist das nicht. Ich dachte nur…«
Petra lächelte die Kinder an. »Wir haben euch, einen feschen Buben und ein fesches Madl. Dieter und ich sind wunschlos glücklich. Jetzt ist genug geredet! Ihr könnt ja kaum noch aus den Augen sehen. Geht jetzt schlafen!«
Sandra und Thomas sagten zuerst Petra gute Nacht, dann Hertha.
»Wir müssen noch raus in die Scheune Großvater und Onkel Dieter gute Nacht sagen«, sagte Thomas.
Hertha stoppte die Kinder und schob sie sanft in die andere Richtung. Sie versprach den beiden, die Gute-Nacht-Wünsche auszurichten.
Die Kinder gingen hinauf in ihre Kinderzimmer.
»Jetzt ist es wirklich dein Zimmer, Sandra«, betonte Thomas.
»Wenn alle meine Sachen ausgepackt sind, werde ich mich zuhause fühlen.«
Thomas versprach, ihr am nächsten Tag zu helfen, ihre Spielsachen und Bücher auszupacken.
An diesem Abend verkrochen sich die Kinder schnell in die Federn. Sie waren sehr müde und schliefen gleich ein.
Dieter und Gustav kamen herein.
»Hast du dich verletzt?«, fragte Dieter besorgt, als er Petras umwickelte Hand sah.
Petra lachte. »Ich hatte nur beiläufig erwähnt, dass mir vom vielen Händeschütteln die Hand wehtat. Da schritt Thomas sofort zur Tat und machte mir einen Umschlag.«
»Das wundert mich nicht, Petra. Thomas verehrt dich«, schmunzelte Dieter. »Du bist die Größte für ihn.«
»Das ist schlimm, Dieter. Du musst mit ihm sprechen. Er soll mich nicht auf einen Sockel stellen. So etwas geht immer schief.«
Dieter setzte sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern. »Keine Sorge, mein Schatz, ich werde mit Thomas sprechen. Ich werde ihm sagen, dass er deinen Anweisungen genauso zu folgen hat wie meinen und meiner Eltern. Und wenn er erkennt, dass du ihm nichts durchgehen lässt, wird er dich bald nicht mehr auf ein Podest stellen. Das regelt sich alles von selbst, nach der Hochzeit.«
Petra lächelte und lehnte den Kopf an Dieters Schulter. Er drückte ihr einen Kuss auf ihr Haar.
»Du hast recht, Dieter«, lächelte Petra.
Er gab ihr wieder einen Kuss. »Es hat alle interessiert, wann wir heiraten. Man konnte den Eindruck haben, sie würden uns nur helfen, um das herauszubekommen.«
»Richtig«, sagte seine Mutter, »es wird Zeit, dass ihr euch darüber Gedanken macht.«
»Das entscheidest du,