Männer sind Gänseblümchen
Von Lise Gast
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Buchvorschau
Männer sind Gänseblümchen - Lise Gast
www.egmont.com.
Als ich die Handbremse anzog – der Platz vor dem Altersheim ist ein wenig bergig, und der Wagen sollte nicht etwa rückwärts in die schön gepflegten Rabatten hineinrollen –, als ich also die Handbremse zog, überlegte ich einmal: Tust du es? Sprichst du drüber? Wenn es erst ausgesprochen ist, wird es wahr. Solange man noch mit niemandem, mit nie-niemandem darüber gesprochen hat, gehört es einem noch, und man kann selbst entscheiden. Wenn man es aber erzählt hat ... Und warum bin ich hergefahren? Bitte? Um zu erzählen. Um zu fragen. Um mich beraten zu lassen. Um vielleicht – vielleicht noch zu dem Entschluß zu kommen: Finger weg davon. Erspar es dir. Erspar dir Unruhe, Enttäuschungen, Schmerzen ...
Oder nicht?
Doch. Also.
Ich öffnete das Schloß des Sicherheitsgurtes, streckte die Beine aus dem Wagen und stand draußen. Wühlte, wieder zurückgebückt, auf den hinteren Sitzen zwischen dem bekannten Reiseallerlei, das sich bei mir immer ansammelt – also wenn ich nicht mehr allein fahre, muß das anders werden –, und zog schließlich, wer sagt denn, daß ich nie etwas finde – die Pralinenschachtel heraus, die ich Tante Nanina zugedacht hatte. Keine schnellgekaufte Allerweltsmarke, sondern ein bestimmtes, langgesuchtes, endlich gefundenes Schokoladenkonfekt, ingwerhaltig, das Tante Naninas Magen guttun würde. Ich habe in mancher Beziehung ein gutes Gedächtnis, für Gedrucktes und für Menschen und ihre Eigenheiten. Wenn ich ein Gedicht gelesen habe, das mir gefällt, erinnere ich mich später, ob es auf der rechten oder linken Seite, oben oder unten im Buch steht, wie die Verse abgeteilt sind und ähnliches. Und bei Menschen, nun, da merke ich mir kleine Schwächen, Vorlieben und Eigenarten ohne mein Zutun, fast gegen meinen Willen ... Tante Nanina ist Baltin, und die Gastfreundlichkeit dieses Volkes ist ja bekannt. Ihre Mutter besaß ein Büchlein, in dem alle Pahlens und Wistinghausens, Heykings und Löringhoffs und wie sie sonst alle hießen, aufgezeichnet waren, hinter jedem Namen drei leere Spalten. In die schrieb sie: Etwa – Onkel Jeromin Stackelberg, Schmandbonbons, Sechserbock am Schwedenhügel, Trabergespann. Da wußte man, neben wem er bei Tisch sitzen mußte, um sich gut zu unterhalten, und was man ihm abends auf den Nachttisch stellte, wozu man ihn bei der Jagd »bat«. Gäste wurden zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gebeten, ein wahrhaft königlich gastfreies Land.
Solch ein Buch hätte ich nicht gebraucht. Wenn mir jemand, der mir nahesteht, gelegentlich sagt, daß er Muskatnuß über Rosenkohl liebt, einen Hauch nur, aber ohne den sei der ganze Rosenkohl nichts wert – dann weiß ich das ohne Mühe zehn Jahre später noch. Und wenn ein anderer irgendwann einmal geäußert hat, die besten Seiten aus Thomas Manns »Josef und seine Brüder« seien die ersten sechzig, die so schwer zu lesen sind, dann steht mir bei Nennung seines Namens sofort dieses Buch vor Augen, mit dem gelbbräunlichen Einband aus grobem Leinen und dem Kopf des bärtigen Mannes darauf.
Mein Gedächtnis ist aber in anderer Beziehung bedauerlich löchrig, ja, fast ein Faß ohne Boden, so daß ich mich schäme, es einzugestehen. Ich bin unfähig, mir auch nur das geringste zu merken, was Geld oder Geldsachen betrifft. Ich kann keinen Zinseszins ausrechnen und stolpere alljährlich über die einfachsten Dinge der Steuererklärung, die ich immer wieder von neuem zu lernen gezwungen bin. Wenn meine Verleger ahnten, wie unwissend ich in Geldsachen bin, ich weiß nicht, wie sie reagierten. Sie würden mich vermutlich entmündigen lassen. Aber der liebe Gott hat seine Gaben ungleich an mich verschwendet, hier reichlich und da außerordentlich spärlich. Er wird wissen, warum.
Aber wohin gerate ich! Bleiben wir bei Tante Nanina, der Leiterin des Altersheims in Oberbayern, die jetzt vor mir stand – groß, schön, mit vollen Schultern unter der seidenen Bluse und dunkelblondem, noch nicht ergrautem Haar – wie hergehext stand sie da, als habe sie meine überraschende Ankunft geahnt. Sie lächelte mir zu, als ich den Kopf wieder aus dem Auto zog, in das ich zurückgetaucht war, und nun blieb mir keine Wahl mehr. Ich fühlte ihre Arme um mich und hörte ihre Stimme im geliebten, oft kopierten, nie erreichten Baltendeutsch: »Kind, Kindchen – wie härrlich! Komm härrein!«
Es ist schon so: je älter man wird, desto lieber hört man sich ›Kind‹ nennen. Solange man wirklich eins ist, haßt man es. Später wird es immer köstlicher.
Tante Nanina ist, so meine ich, die einzige, die noch Kind zu mir sagt. Wir gingen ins Haus.
Und dann saßen wir uns in ihrem Zimmer gegenüber. Hell war es hier, luftig, die Balkontür geöffnet, und der Blick ging über sich schon leise färbende Wälder. »Schön wohnst du«, sagte ich, »ein unvergleichlicher Blick! Und du betreust lauter alte Damen? Daß ihnen das gefällt, glaub’ ich ohne Frage. Aber dir? Gefällt es dir auch?«
Sie sah mich an, den Kopf ein ganz klein wenig schief haltend.
»Ich habe noch nie darüber nachjedacht, ob es mir jefällt«, sagte sie. »Aber wenn ich darüber nachdenke, ja, dann jefällt es mir.«
Ich sah sie an. So war sie immer. In guten Zeiten – ja, die Zeiten sind gut. In bösen – und was für böse hatte sie ertragen müssen! – nun, sie sind von Gott geschickt. Tante Nanina blieb auch mit Kopftuch und abgerissenem Flüchtlingskleid Tante Nanina.
Ich schaute mich um: Bücher, ein Schreibtisch, Bilder darauf. Ein Herr, breites, geprägtes Gesicht, Augen, die in eine große Weite zu sehen schienen. Er war tot – seit langem. Daneben die silbergerahmte Fotografie von drei Jungen, alle in Matrosenblusen.
»Deine Söhne – wie geht es ihnen?«
»Danke, gut. Der älteste ist in Brasilien. Ich möchte da nicht wohnen, ich müßte immer denken: ›Schlangen!‹, er sagt, das sei Unsinn, aber ich glaube es nicht. Hans Heinrich ist in Bonn. Ihn sehe ich selten ... Aber Johannes. Ja, er war immer ein zärtliches Kind. Er ruft jeden Abend an.«
Ich nahm einen Anlauf.
»Tante Nanina, ich bin gekommen ...«
»Härraus damit! Wo tut es weh?« Es war wie eh und je, man brauchte nicht darum herumzureden.
»Ach, Tantchen, mein Herz ist in einen Dornbusch gefallen. Du weißt, Sankt Nikolaus in Not, von Timmermans. Du hast es uns immer vorgelesen, am Nikolaustag ...
Ich habe mich verliebt, Tante Nanina. Stell dir vor, in meinem Alter! Entsetzlich. Verliebt in einen – nun etwas jünger ist er als ich, auch das noch. Es ist fürchterlich, und ich würde es niemandem sagen als dir. Ich schlage mich schon eine ganze Weile damit herum. – Und er ist auch noch dazu Buchhändler.«
»Warum ›noch dazu‹? Buchhändler ist besser als Viehtreiber oder Walfischfänger.«
»Findest du wirklich?« Ich atmete auf. »Ich ja auch. Im Grunde ist das doch ein schöner Beruf ...
Aber sonst – o Tantchen. Es ist bestimmt die zweitgrößte Dummheit meines Lebens, und das will etwas heißen. Ich kann nichts dafür. Ich bin da hineingeschlittert wie – nun, es flog mir an wie eine Ohrfeige. Klatsch, da war es geschehen. Und ich wollte doch nie wieder ... Im Grunde wollte ich schon, verstehst du?« Unter Tante Naninas Augen wurde einem alles klar, schon damals, als ich noch ein Kind und sie die angebetete, schöne, soeben verlobte junge Erwachsene war. »Ich war«, fuhr ich fort, »wie soll ich das erklären, sogar bereit für so etwas. Die Kinder sind groß, Jochen ist zur Zeit in Kanada, nicht für immer, bewahre, nur für höchstens fünf Jahre, mit Frau und Kind, und Imma hat den zweiten Sohn. Ich war dort, solange ich gebraucht wurde. Ich werde ja immer wieder einmal gebraucht. Aber doch nicht ständig. Ich bin jetzt das, was man frei nennt – frei zu bisweiliger Verfügung. Wunderschön, endlich erreicht. Ich kann aufstehen und schlafengehen, wann ich will, ohne jemanden zu stören, die Nächte durcharbeiten oder überhaupt nichts tun, die Butter sparen oder verschwenden. Ich bin da, endlich da, wohin man sich jahrzehntelang gewünscht hat, da ist man natürlich bereit, sich nach so langen Jahren wieder um die Männer zu kümmern. Endlich wieder; ich fand es immer schade, keine Zeit für sie zu haben. Aber ich nahm es eben hin, so wie man in den unvergessenen, gräßlichen Zeiten hinnahm, daß man nie satt wurde und kein einziges Kleid besaß, in dem man einigermaßen menschlich aussah.
So, nun hast du also wieder Zeit dafür, dachte ich, als Imma geheiratet hatte, und höchst vergnügt ging ich hin und kaufte mir ein tolles Sportkostüm, eine betäubend schöne lange Hose, und, mein Traum seit je, eine Lederjacke. Ging zum Friseur, erbat eine neue Frisur, suchte mir ein teures Make-up aus und startete, nicht zum Männerfang, so nicht, Tante Nanina, aber hinein in ein neues Leben. Und zu dem würden, so glaubte ich zuversichtlich, auch Männer gehören.
Ich behielt recht. Daß ich mich aber verliebte, und so sehr, und was dann wurde, und was noch werden würde – ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht, sozusagen. Und nun sitze ich da ...
Also er ist Buchhändler. Nicht sehr groß, jedenfalls kleiner – etwas kleiner als ich. Mich hat die Natur ja mit einer ziemlichen Größe ausgestattet, das ist nämlich gar nicht sehr leicht für eine Frau zu ertragen. Die passenden Männer sind für eine große Frau gar nicht so zahlreich.
Nun, sehr viel kleiner als ich ist er nicht, eine Handbreit vielleicht, höchstens, wirklich. Breit in den Schultern, also – nun sagen wir: untersetzt, nicht klein. Denn mit kleinen Männern habe ich noch nie zu tun gehabt und auch etwas Angst davor; ein mir sehr lieber Bekannter von früher, der übrigens auch nicht groß ist, hat mir dereinst gesagt: ›Hüte dich vor kleinen Männern, sie sind gefährlich.‹
Also Vorsicht! Und keinerlei Erfahrung auf meiner Seite! Aber der Blitz schlug ein, wahrscheinlich, weil mich der Blitz seiner Augen traf, wenn ich einmal poetisch werden darf. Nüchtern gesprochen: sofern man Farben steigern kann, hat er die aller- aller-, allerblausten Augen der Welt. Es gibt keine Möglichkeit, sich blauere vorzustellen. Kein Friderizianisches Blau, das wäre zu streng. Kein – doch, am ehesten ein Chagall-Blau. Vielleicht kannst du dir dieses Blau vorstellen. Nicht einmal die Brille stört oder schwächt ab.
Tante Nanina, fürchte nicht, daß ich ins Schwärmen gerate, aber ich muß dir doch einen Begriff davon geben, was mir geschah. Sein Gesicht ist rund, gleichmäßig braun und von einer freundlichen Bubenhaftigkeit. Ja, das trifft es am ehesten. Haar ziemlich kurz und schon graudurchsetzt. Der Mund ... der ist nächst den Augen das Bemerkenswerteste an ihm. Schmal ausgespart und beweglich in den Lippen wie der eines Lehrers oder Schauspielers, in den Winkeln ein wenig heruntergezogen, was einem anderen Gesicht, wie man annehmen könnte, einen etwas melancholischen Ausdruck geben würde. Ihm nicht, erstaunlicherweise. Die Art, wie er einen, nachdem er gesprochen hat, ansieht, hat etwas Aufforderndes, Fragendes – auf jeden Fall aber etwas Unverwechselbares. Ich höre lieber auf, Tante Nanina, von seinem Aussehen zu sprechen, ich merke wieder einmal, wie schwer es ist, ein Gesicht zu beschreiben, so zu beschreiben, daß der Zuhörer es sich so vorstellt, wie man selbst es sieht.
Seine Buchhandlung ist nicht die unseres Städtchens. Sie liegt in der Universitätsstadt, die ich gut kenne, weil Jochen eine Zeitlang dort studierte. Ich war auf der Durchfahrt und wieder einmal auf der Jagd nach einem bestimmten Buch, das ich früher sehr geliebt habe. Falls man es wirklich bekommt, ist es vielleicht eine Enttäuschung. So wie einem das manchmal auch mit Menschen geht, die man lange nicht gesehen hat. Es ist nicht die Universitätsbuchhandlung, nein. Eine kleine, am Markt, winzig, schmal, so breit wie die Tür, durch die man hineingeht. Ich ging also hinein, in die Buchhandlung – und in mein Schicksal.«
Tante Nanina lächelte.
»Das erste, was mir auffiel, war, daß er nicht aufstand. Er saß auf einem Schemel, die Beine gespreizt, die Ellbogen auf den Knien, und horchte auf den Plattenspieler, der ein Lied von Brecht spielte.
›Das war die Hanna Kasch, mein Kind ...‹
Es ist hinreißend im Rhythmus, auch im Text, man vergißt es nie, wenn man es ein einziges Mal gehört hat. Hier kann man die Platte nicht kaufen, nur im Osten. Ich muß es haben, unbedingt. Vielleicht kauf’ ich mir wegen dieser einen Platte ein Tonbandgerät, um die Hanna Kasch aufzunehmen.
Das also spielte er und hörte zu. Ich blieb stehen, es war ziemlich dunkel im Raum, und hörte zu.
›Toll‹, sagte ich, als es zu Ende war, ›ganz, ganz toll. Woher ist das?‹
Er sah auf und mich an. Er trägt eine Brille, die er manchmal auf die Stirn hinaufschiebt, und er hat tiefliegende Augen. Sein Gesicht ist rund, das sagte ich schon. Er sah mich an.
›Nicht wahr?‹ fragte er und sah mich weiter an. ›Brecht. Die Hanna Kasch. Ich hab’ den Text hier.‹
Er langte ein Buch vom Regal, Brechts gesammelte Werke, erster von zehn Bänden, schlug es auf.
›Bitte.‹ Ich nahm das Buch, er setzte den Saphir neu auf.
Das war die Hanna Kasch, mein Kind,
die die gentlemen eingeseift ...
Ich las mit. Ein paar Strophen fehlen auf der Platte. Wir hörten das Lied zu Ende.
›Und das kennt hier niemand‹, sagte er und legte den Tonarm herum, ›was wollten Sie übrigens?‹
Er fragte das so, daß ich merkte, es war ihm gleichgültig, ob ich etwas kaufte oder nicht. Ich fühlte, wie verwandt mir das war – mir ist es auch gleichgültig, ob mein Buch groß herauskommt und ein Bestseller wird oder nicht – wenn es nur so wird, wie ich will – wenn nur ich damit einverstanden sein kann. Ich merkte eine überraschende Verwandtschaft der Einstellung bei ihm und mir. Noch wollte ich es nicht glauben –
Ich nannte das Buch, er tauchte in das Dunkel seines Lädchens hinein und blieb eine Weile verschwunden. Ich stand und fühlte noch den Rhythmus des Liedes in mir nachklopfen.
Durch fünfzig Jahre in Regen und Wind
sie schliefen in einem Bett ...
›Hier.‹ Er war wieder aufgetaucht, hielt mir das Buch auf flacher Hand entgegen. Ich nahm es. ›Kostet?‹ Er nannte den Preis. Als ich bezahlt hatte und mich zur Tür wandte, fühlte ich plötzlich, daß ich nicht gehen konnte. So jedenfalls nicht. Irgend etwas hielt mich zurück, ganz stark. Ich drehte mich um.
›Nun?‹ fragte er, und diesmal sah ich ein Lächeln in seinen Augenwinkeln. Nur da. Der Mund lächelte nicht mit. Ich habe das ganz genau wahrgenommen.
›Ich möchte – kann ich den Brecht bekommen, ich meine, den ersten Band? Nicht gleich alle zehn‹, es war mir peinlich, das zu sagen. Aber ich brachte es heraus.
›Gewonnen‹, sagte er.
›Was gewonnen?‹ fragte ich.
›Meine Wette.‹
›Wette? Gegen wen?‹
›Gegen mich selbst. Ich habe gegen mich selber gewettet, daß Sie das Buch kaufen. Bert Brecht, erster Band. Und gewonnen. Bitte!‹
Er hatte den Band bereits eingeschlagen, in das Spezialpapier seiner Buchhandlung. Es ist ein sehr geschmackvolles Einschlagpapier, golden, mit den bekanntesten Bauten der Stadt bedruckt, das heißt mit Graphiken dieser Bauten. Stiftskirche, Schloß – sehr schön, eigenartig. Nichts für das große Publikum, wie er mir später sagte. Er hat nicht viel übrig für das große Publikum, mehr für das erlesene. Das hat er nie gesagt, aber man merkt es. Ich schaute das Papier an.
›Schön. Ich meine das Papier.‹
›Wieder gewonnen‹, sagte er, und diesmal lächelte sein Mund mit. ›Ich wußte wiederum, daß Sie das sagen würden.‹
›Und was werde ich als nächstes sagen?‹ fragte ich, ein wenig ärgerlich. Das erstemal hatte es mir Spaß gemacht, das zweitemal irritierte es mich. Er lachte jetzt richtig.
›Wenn ich es vorher sage, tun Sie es natürlich nicht. Schade. – Also dann. Noch einen Wunsch?‹
Ich zögerte. Dann ging ich. Erst langsam, dann schneller, schnell, wie auf der Flucht. Aber ich wußte schon, daß es zu spät war.«
Ich schwieg. Ich hatte eigentlich gar nicht gemerkt, daß ich erzählte, richtig erzählte, als schriebe ich. Aber mir hatte jemand zugehört! Wenn man schreibt, hört einem keiner zu, und man kann korrigieren und wegstreichen und einfügen und neu schreiben. Wenn man schreibt,