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Glücksweg
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eBook252 Seiten3 Stunden

Glücksweg

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Über dieses E-Book

GLÜCKSWEG ist der Bericht über den Fortgang einer Lebensgeschichte, und zwar eine Neuauflage, ergänzt um das aktuelle Kapitel XVI, in dem mögliches und lebenswichtiges Glück einer ausführlichen Betrachtung unterworfen werden, die aufzeigt, wie nah sich Glück und Unglück manchmal sind. Der erste Teil seiner Biografie mit dem Titel: 'Eine Kindheit und Jugend im 20. Jahrhundert' ist im Dezember 2014 bei BoD als Buch erschienen. Namen und Ereignisse aus dem ersten Teil werden mitunter erwähnt.
Die Leser erfahren neben romantischen und wirklichkeitsnahen Ereignissen, wie dem sich langsam anbahnenden Begegnen der beiden Protagonisten - dem oftmals in Ich-Form erzählenden Autor und seiner Frau - auch Entwicklungen aus der Arbeitswelt und es werden Bezüge zum politischen Leben und der harten beruflichen Wirklichkeit hergestellt.
Das Ganze erscheint mitunter wie mit Ironie betrachtet und wird dadurch sozusagen zu einem lebensfrohen Zeitroman aus der späten zweiten Hälfte des gerade vergangenen Zwanzigsten Jahrhunderts bis hinein ins 21. Jahrhundert der Bundesrepublik Deutschland. Es ist aber auch ein Bericht darüber, wie Glück gedeutet werden kann, erblühend aus dem Verborgenen, und somit den Zauber unserer Welt ausmachend.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum14. Dez. 2016
ISBN9783739270753
Glücksweg
Autor

Klaus Grunenberg

Klaus Grunenberg wurde am 4.5.1939 in Stargard/Pommern geboren. Nach abenteuerlicher Flucht und behüteter Jugend in einem katholischen Konvikt in Speyer sowie einem Studium an der TH-München- Weihenstephan war er zunächst als Braumeister in Franken und Hessen tätig, mit Beteiligung an der Entwicklung der biologischen Betriebskontrolle, und später im Außendienst der Pharma-Industrie. Seine gesammelte Lyrik, die ihn lebenslang begleitete, hat er in: ROTER KLATSCHMOHN SPRANG AUS DEN FELDERN und seine Prosa in: AUF DER SUCHE NACH DEN GOLDENEN ÄPFELN DER HESPERIDEN bei BoD veröffentlicht. Er hat drei Söhne und vier Enkel und lebt mit seiner Frau im unterfränkischen Gerolzhofen.

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    Buchvorschau

    Glücksweg - Klaus Grunenberg

    Und das Licht leuchtete

    Zeitroman

    Für meine Frau Maria Eleonora

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    Kapitel I

    Kapitel II

    Kapitel III

    Kapitel IV

    Kapitel V

    Kapitel VI

    Kapitel VII

    Kapitel VIII

    Kapitel IX

    Kapitel X

    Kapitel XI

    Kapitel XII

    Kapitel XIII

    Kapitel XIV

    Kapitel XV

    Kapitel XVI

    Kapitel XVII

    Kapitel XVIII

    Einleitung

    GLÜCKSWEG ist der Bericht über den Fortgang einer Lebensgeschichte, deren erster Teil mit dem Titel: „Eine Kindheit und Jugend im 20. Jahrhundert" im Dezember 2014 bei BoD als Buch erschienen ist. Namen und Ereignisse aus dem ersten Teil werden also mitunter erwähnt.

    Diese Ausgabe ist eine durchgesehene und überarbeitete Neuauflage mit Einfügung des Kapitel XVI, in dem gedanklich darüber diskutiert wird, wie nah das Glück am Unglück liegen kann und seine Entstehung, aber auch Gestaltungsmöglichkeit, noch einmal beleuchtet werden.

    Die Leser erfahren neben romantischen und wirklichkeitsnahen Ereignissen, wie dem sich langsam anbahnenden Begegnen der beiden Protagonisten, dem oftmals in Ich-Form erzählenden Autor und seiner Frau, auch Entwicklungen aus der Arbeitswelt und es werden Bezüge zum politischen Leben und der harten beruflichen Wirklichkeit bei uns in Deutschland hergestellt.

    Das Ganze erscheint mitunter wie mit Ironie betrachtet und wird dadurch sozusagen zu einem lebensfrohen Zeitroman aus der späten zweiten Hälfte des gerade vergangenen 20. Jahrhunderts bis hinein ins 21. Jahrhundert der Bundesrepublik Deutschland. Es ist aber auch ein Bericht darüber, wie Glück gedeutet werden kann, erblühend aus dem Verborgenen, und somit den Zauber unserer Welt ausmachend.

    I

    Im Sonnenschein auf der Bank zu sitzen und den Garten genießen, den Amseln zuzunicken, auf Geräusche aus dem Nachbargarten zu lauschen, oder ob ein Auto kommt, das kann sehr viel sein im Leben. Und heute früh, gleich nach dem Wachwerden der aufschreckend ominöse Satz im Gehirn: Der Tod wirft uns den Anker fürs Leben zu! Mein lieber Scholli, das ist etwas Anderes, das geht einem nach, ist zugängig den ganzen Tag. Ich habe es gleich meiner Frau erzählt. Sie hat gelacht und dazu genickt. Eben macht sie sich einen Tee. Zeit für ein Gedicht:

    Der Tag erscheint mir gar nicht lang,

    Ich sitz auf meiner Rentnerbank,

    Im Kopf, da wirbelt ein Gedicht,

    Die Sonne lacht mir ins Gesicht,

    Und alles scheint sehr licht und klar,

    So sonnenhell, so sonderbar.

    Ich erzähle euch jetzt etwas: Im Sommer hatte ich – bei wärmendem Sonnenschein auf nackter Haut - Moos von den Kieselsteinen des flachen Garagendachs gepflückt, oben sitzend auf einem hölzernen Schemel, mit einer kleinen Harke in der Hand und, weil einen die Sonne gerade so schön neckte, daran gedacht, wie gut man es doch hat und ob man nicht lieber mal wieder etwas Anderes zupfen sollte, schwarzen Krauser zum Beispiel, und nicht nur Moos vom flachen heißen Garagendach, Herrschaftszeiten! Und bei bald acht Milliarden Menschen auf unserer Erde überall diese Revolten weltweit gegen die Systeme, zwar von hier oben betrachtet weit weg, aber immer zugegen in meinem Kopf. Somit wäre fürs erste verkündet, was wichtig ist.

    Ich sage euch noch etwas: Das hier ist erzählte Geschichte vom Leben und vom Daneben, ist Sahnekirsch, Rohkost, ist wie der Blick in einen großen Spiegel aus alter Zeit, ist wie Gartenerde, siebenmal geharkt und gesiebt, ist ein Leben in zeitweiliger Freude trotz Arthritis, verkalkter Herzkranzgefäße und was es sonst noch gibt an Verunsicherung, ist Nachbargeplauder, Kunstwerk und Alltag, ist Lebkuchenteig, irgendwann einmal als köstliches Gebäck herumgereicht, womöglich am frühen Morgen, bevor die Säge aufschreit und Gott gerade dabei ist, aufzuschimmern. Und es ist das Wirken von Mann und Frau, ist Ehe und Familie mit Kindern in langanhaltender Freude, ohne den Sog in moderne Tristesse, weil der Bezug zur Ewigkeit fehlt, ist Sorge und Not, ist das gemeinsame Gebet um Rettung und die freudige Gewissheit danach, wenn man kindhaft geglaubt hat und es noch glauben kann, dass Gott einem hilft. Also, lest es, ihr WLAN-Anbeter! Es ist auch für euch gemacht und es ist preisverdächtig.

    In meinem Keller finde ich beim Herumstöbern im PC eine Geschichte, vor langer Zeit schon erstellt, und gleich daneben andere Gedanken schriftlich fixiert, die ich jetzt einmal zusammenfügen könnte zu einem Ganzen, zu einem kleinen Etwas, einer Novelle, einem Roman vielleicht. Eine dieser Notizen hat den Titel:

    Einzeln geh`n wir durch die Welt, bis es uns nicht mehr gefällt.

    Der Text dazu lautet folgendermaßen:

    „Manchmal scheint es wirklich so zu sein, als erschienen Heinzelmännchen und hülfen den Menschen. Meistens aber geschieht das im Märchen. Im wirklichen Leben, da existieren andere, eher sonderbare Personen, die durch unsere schöne Welt stolpern wie, zum Beispiel die Einzelmännchen. Wie bitte? Gut, da fehlt ein H in der Bezeichnung des Objekts, äh, des Subjekts, der Person, vielmehr deren Mehrzahl, der Personen. Aber das ist nicht alles. Heinzelmännchen treten nämlich in der Mehrzahl auf. Einzelmännchen dagegen erscheinen meist als einzelne Personen, wie es der Bezeichnung dieser Objekte, Subjekte oder Personen zukommt:

    Einzelmännchen, wie`s gefällt, leben einzeln in der Welt. Oftmals hat man sie geseh`n, einsam durch die Wälder geh`n.

    Und während es neben den Einzelmännchen auch gesellige Mainzelmännchen gibt, wie wir wissen, sind Einzelfrauen nicht oft anzutreffen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Mädchen und Frauen sind meist ebenso gesellige Wesen wie die aus Mainz:

    Einzelfrauen sah man selten, dass sie einzeln sich gesellten, Stehen beieinander gern, loben sich und Gott, den Herrn.

    Und wie das Leben sich abspielt, meist in weiblicher und in männlicher Eigenart nämlich, genau so gestalten beide Arten auch ihr Trachten, ihr Wissen, ihre eigene Art und geben sich gemäß, wobei heute, also im Moment zumindest, das Gleichgeschlechtliche gleichfalls seine Berechtigung im Beieinandersein erwirkt, nur nicht überall auf unserer Erde anerkannt oder beliebt, wie man weiß:

    Man kann Einzelmännchen seh`n, wie sie bei sich selber steh`n,

    Und sie liebten schon als Kind, Sonne, Sand, das Meer, den Wind.

    Dabei geht es den Einzelnen der männlichen Gattung oftmals um das Schöne, das Gute und das Hehre, den Sieg und die Ehre und das posaunen sie in die Welt. Manchmal auch singen sie; dann allerdings gerne im Verein mit anderen Einsamen:

    Oft hört man vom Einzelmann, dass er sehr schön singen kann. Einen löblichen Choral? Bitte, ruft man: noch einmal!

    Oft auch sieht man es, ahnt oder hört es sogar an den Stimmen, erkennt es an der Mode, der Haartracht, dem Schuhwerk, den Taschen, den Täschchen, man riecht es sogar am Einzelnen, ob es Mann ist oder Frau. Und in Gesprächen, wobei man nicht ungern alle verschiedenen Fernsehanstalten ansprechen möchte, palavern diese und jene, also alle - auch die vermeintlich Gleichgeschlechtlichen, - oft puren Mist:

    Einzelmann und Einzelfrau, beide kennt man meist genau, Er ist er und sie ist sie, ob am Abend oder früh.

    Nicht nur Hunger, auch Durst plagt manchen Mann, obwohl heutzutage auch die Frau einen guten Zug hat. Das kann man erleben, wenn zum Beispiel im Fernsehen auf`s Oktoberfest hinüber geschaltet wird. Da schwingen die Dirndl-Röcke leicht dahin und mit kräftiger Hand wird die Maß gepackt, dass es eine Lust ist, allein schon bei Zuschauen. Doch abhängig wird wohl eher der Einzelmann:

    So ein Einzelmännchen hat, selten wird er davon satt, Einen Sixpack Bier bei sich, meistens mehr auch sicherlich.

    Aber, wenn er es alleine nicht mehr mit sich selbst aushält, wird der Einzelmann besonders einsam und rettet sich ins Poetische, in die Poesie bricht er dann richtiggehend ein, was ihn meist erfreut, aber oft nicht die Leserinnen oder Leser, geschweige denn die Zuhörer seiner Gebilde:

    Einzelmann ist gerne Dichter, edle Texte schreibt er nicht mehr, Sagt er, die schrieb Hölderlin, er streift lieber durch Berlin.

    Berlin steht hier als Metapher für Heimat, für Haus und Hof (!), also für Geborgenheit, obwohl nachts in Berlin alleine auf einem der zugigen Bahnhöfe, ich weiß nicht! Doch Einzelmann gibt nicht auf, schließlich hat auch er seine edle Seite und ist gar nicht so egozentrisch, wie wir denken würden. Für einen kleinen und guten Spruch ist er immer zu haben und das lieben selbst die Einzelfrauen mitunter:

    Denn in dieser großen Stadt trifft er, was im Sinn er hat, Findet seine Einzelfrau und sie lieben sich. Genau!"

    So also ist es mit dem Schreiben. Etwas wird ausgedacht, hingeschrieben, einwenig geprüft, hier und da noch etwas zurecht gezupft und dann wird es langsam wirklich gut und beim Lesen, da wirkt es vielleicht in einem nach, weil schließlich etwas herauskommt wie dieses gerade hier. Und wenn es sich zudem noch reimt, ist es wie ein kindliches Gedicht, es kitzelt und ist unwillkürlich witzig mitunter. Denn irgendwann fängt es an mit den Gedankenspielen, schon im Kindesalter. Man kann es nicht genau sagen, wann es beginnt, aber irgendwann ist es soweit.

    Siehst du dort hinten die Buchen?

    Die brauchst du nicht mehr zu suchen.

    Aber die blühenden Linden,

    Die darfst du suchen und finden.

    So klang es aus fröhlichem Kindermund und Mutti war ganz außer sich. Unser Klauschen, ein Dichter verkündete sie, mein Gott! Und auch später immer wieder:

    Kalte Sophie zieht vorbei,

    Es ist Frühling und zwar Mai,

    Zieht vorbei in kalter Nacht,

    Noch bevor du aufgewacht.

    Und unser Ersatzvater, ehemals kaiserlicher Artillerist und späterer SA-Mann im Warthegau, lächelte vieldeutig in sich hinein und ich war glücklich, den Faden des Erfolges zum Glück gefunden zu haben. Da lag es also, das geistige Brot, das mich nährte schon lange und das mich begleiten sollte ein Leben lang.

    So sollte es also sein, mein schönes Leben: eher humorvoll und gediegen, vielleicht auch fromm, wie im Konvikt zu Speyer gelehrt. Wie es etwa Gaudi war und es zum Ausdruck bringen wollte? Antonio Gaudi, ihr kennt ihn, den frommen Architekten aus Barcelona! Seine SAGRADA FAMILIA, dieser enorme Bau, der nicht fertig werden will, ist vielleicht Zeuge seiner kindlichen Frömmigkeit. Und so ist dieser Bau ein Beispiel für die Unmöglichkeit, Gott zu erfassen, gefüllt mit einem erhabenen Glauben, wie es auch das Kunstwerk der katholischen Liturgie ist, in dem sich die Eucharistie versteckt. Dass ihr es nur wisst! Der Glaube spukt im Gehirn herum, ist eine geistige Übung, richtet dies und das an und manchmal ermöglicht er Halt, genau wie die Poetik.

    Was es nicht alles gibt. Und die Leser werden sich daran erinnern, dass sie in ihrer Kindheit oder noch in ihrer Jugend etwas geglaubt haben, an ein schönes Etwas sich hielten. Ein Kind, wenn es glücklich ist, glaubt an das Glück, es lebt davon.

    Und klar, es hätte ja stimmen können, also das, was man glaubte. Weil es nämlich so fühlbar schön war und sichtbar fast, als man noch glaubte. Immer wenn die Sonne lacht, glauben die guten Menschen, dass es besser wird, als es gerade ist.

    Dabei ist es selbst heute im Allgemeinen gar nicht schwer, etwas zu glauben. Gut, Heidegger hilft uns da, wenn er sagt, sinngemäß sagt, dass es kein unsinniges Nichts gibt (hoppla, sogar im Nichts wäre also etwas Sinnvolles!) und dass es somit einen Sinn, besser ein Sein im Sinn (hätte ich fast gesagt), im Nichts gibt (natürlich), so muss es heißen! Aber Heidegger war einmal so und dann wieder so, wie man heute weiß.

    Gut, das mag sein, aber wenn man den nächtlichen Sternenhimmel betrachtet, sieht man das Sternenreich gleich neben dem schönen Nichts, dem dunklen Etwas, und denkt sich seinen Teil (des Seins), man überlegt unwillkürlich: Dies alles soll ein Nichts sein? Das ist doch unmöglich ein absolutes Nichts!

    Genau wie unser Mann Alexander Gerst im Oktober 2014 Es im Weltraumlabor empfunden haben mag, wenn er tagsüber einmal in seiner Kanzel sitzen durfte und das Weltall vor Augen hatte, dunkel, wie er sagt, sehr dunkel und er schaute dann ganz gespannt und versonnen auf unseren blauen Erdball und dachte sich etwas, ein Etwas dachte er sich, was er uns aber nicht verraten hat. Was denkt ihr denn?

    Und dieser eben erwähnte denkbare oder irgendwie auch dankbare Teil des Sinnvollen im Nichts (oho!) macht mich friedlich für den Moment, so glücklich, wie eine gelungene Steuererklärung die Steuerfachfrau oder den Fachmann für Steuerrecht oder wie vielleicht der Kauf einer schönen Handtasche für die Dame von Welt, der Erwerb eines iPhone, dem man gerade die Türen öffnet, damit man einströmen kann wie in einen Glückshafen, hahaha! Das alles aber kann garantiert nicht erfüllter sein als der Glaube an ein Etwas im Nichts, he, oder wie oder was? Genau, denn: sind wir alle etwa ein Nichts oder doch eher ein Etwas?

    Und dann fragen wir uns außerdem manchmal neugierig, woher alles kommt (oder woher kommt das Etwas?) und warum es so ist, wie es ist, nicht wahr, Ihr Jogger? Das aber wäre dann eher eine wissenschaftliche Angelegenheit, die aufgerollt werden müsste und die Entscheidungsfrage definitiv, und ist ganz gewiss nicht unser Bier. Deshalb soll es auch genug sein für den Moment mit den verzwickten philosophischen Gedankenspielen.

    Aber als Student das erste Mal unter dem Mikroskop die Dynamik innerhalb der Blaualgen gewahr werdend, ach du lieber Himmel, welch ein Gewimmel. Und etwas später bei nur 600-facher Vergrößerung die einzelligen Hefezellen zu betrachten, sie vielleicht auszulesen für ein gutes, ein sehr gutes Bier, das war schon ein eigenartiges Gefühl von Gläubigkeit im Allgemeinen. Wie produzieren diese kleinen Zellen, ausgeprägte Einzeller, das Geschenk für uns Menschen, den Alkohol? Und dann später immer wieder: Das Glücklichsein im bloßen Sein, singend im Sein zu schweben, überhaupt der Hammer, nicht nur bei Sonnenschein, Herrschaftszeiten!

    Aber die SAGRADA FAMILIA von Gaudi in Barcelona ist doch etwas Anderes, oder? Vielleicht ist sie etwas anderes und somit ein Abbild des Schöpfers, falls man jetzt an ihn glauben möchte und nicht nur an Gaudi, den Schöpfer der SAGRADA FAMILIA. An einen mächtigen Schöpfer zu glauben und an eine Sonne zum Beispiel, die uns hier unten tüchtig aufheizt und erst in Milliarden von Jahren verglühen wird, oder an eine tatkräftige Natur, an die langsame Entwicklung der Steine, mehr noch der Erde, die auch Gebirge hervorgebracht hat (und immer noch bringt), das berührt uns, genau wie die herrliche hohe und hehre Landschaft, die sich hinter dem Kloster Montserrat in Spanien befindet und der SAGRADA FAMILIA so ähnlichsieht. Dort hat Gaudi wahrscheinlich abgekupfert.

    Es ist ja, wenn man es recht betrachtet, überhaupt die Frage des Lebens: Führt man ein Sinn-beglückendes Leben, sagen wir alleine, oder in einer Ehe. Und ist die Ehe nicht das, was sie seit über anderthalb tausend Jahren hier im christlichen Westen, im Abendland, vorgibt zu sein, nämlich ein Sakrament für das ganze Leben und vielleicht darüber hinaus, oder nur ein Vertrag wie jeder andere auch? Und Letzteres scheint sie für viele Menschen zu sein, was nicht verwundert bei der als einfältig bezeichnenden Bezogenheit auf das, was dann oft folgt und wo dann gerne Langeweile einziehen wird, um lange im Haus zu verweilen. Gut das sind jetzt Gedanken und mehr nicht, Gedanken aus der Überlieferung oder aus der Romantik übernommen und in unsere Zeit gebracht, in unser Jahrhundert.

    Doch diese Gedanken allein ins 21. Jahrhundert herüber zu retten, das wäre es vielleicht.

    Das hier ist also die Summe von Beobachtungen, ist wie ein Tagebuch, wie ein Bericht von mir und den Meinen, von Menschen, von Dörfern, Städten, vom Bier, von der Pharmaindustrie. Es wird vielleicht ein kleiner Roman werden, ein erzählender Tagebuchbericht mit dem Inhalt eines romanhaften, immer wieder ausufernden Erzählens. Trotzdem ist es kein richtiger Roman, eher ein Lebensbericht, ein inneres Gemälde. Es ist halt immer wieder das Gleiche, wenn man berichtet. Man schreibt, wie um sich zu erinnern, sich zu heiligen, zu heilen, Himmelherrgott!

    Im Moment sind wir in der Mitte des Oktober 2014. Ich schreibe das, um zu zeigen, in welcher Zeit wir uns befinden und dass heutzutage nicht nur der FC Bayern Sorgen hat mit einem seiner Manager, geringe natürlich gegenüber denen des 1.FC Nürnberg zurzeit oder gar der politischen Situation in der Ukraine oder im nahen, dem sehr Nahen Osten.

    So nennt man ihn doch, den Landstrich, nicht weit von uns, den Nahen Osten, vielleicht auch den Mittleren. Die Gegend, wo eigentlich Milch oder Honig fließen sollte, es aber nicht tut. Und ein russischer Präsident in der Schmollecke, nachdem er sich die Krim geholt hat, he? Ein unglaublich verwackeltes Bild. Es passt doch gar nicht in unsere Aufgeklärtheit hinein, in unsere von Vernunft beseelte Welt, der Schröderwelt, wenn man so will. Und schon wieder ist ganz woanders, aber nahe bei uns, ein Boot - voll mit Flüchtlingen - gekentert, wie man es lesen kann (und sehen sogar), ein Boot vor Lampedusa. Lampedusa aber ist eine kleine Insel zwischen Nordafrika und Europa, und diese ist auch sehr nahe bei uns.

    Ach, wir hören schon gar nicht mehr richtig hin, was alles passiert und die Gesichter der Politiker, sowie der Politikerinnen, falls Sie, liebe Leser und Leserinnen auf diese Unterscheidungen Wert legen, werden immer unschlüssiger. Ja, unsere Minister oder Ministerinnen, sie scheinen überarbeitet oder auch überfragt zu sein. Kurzum, es brennt.

    Vor einigen Abenden erst, die Sendung „Hart aber fair" mit dem Thema Islam und dessen Aggressivität. Ein Scheich, der in Leipzig lebt, war dabei, bei dem war ich mir unschlüssig, ob er nicht doch ein ganz allgemein gültiger Deutscher war, also einer von der Sorte, die jetzt im Jahr 2014 wieder abenteuerlich denken. So ähnlich wie bei uns vor 80 Jahren? Er meinte zudem, alles ginge nur über die Scheiche oder Imame, die in den Moscheen Einfluss auf die muslimische Gemeinde hätten, natürlich auch auf die Jugendlichen. Im Guten wie im Bösen. Da hat er wohl recht gedacht, der Scheich. Er stammt aber aus Syrien, das fand ich im Internet heraus. Man soll ihn aber, wie ich höre, jetzt aus der Moschee hinauskomplimentiert haben.

    Gut, wir in Deutschland, die wir schon lange in diesem Land seit Generationen wohnen, wir sind gebrannte Kinder, klar. Auch wenn wir es manchmal vergessen. Vor achtzig Jahren sind wir in nicht geringem Maße einer Hysterie aufgesessen, einer Dämonie, einer Manie, einer Religion fast, mit der man gegen die „ganze Welt anging, gegen eine Wand lief und sich wunderte, dass die Wand mit gleichem Druck antwortete, hahaha. So eigenartig war diese Manie in ihren manchmal sogar gesungenen Liedern und Gedankenverwicklungen, in ihren Worten und Werken, dass man heute nur mehr sagen kann: Donnerwetter! „Und morgen die ganze Welt. Aufmüpfig gegen die Welt wollten wir sogar „weitermarschieren, wenn alles in Scherben fällt".

    Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen, ich meine hier und jetzt, bloß einmal musikalisch betrachtet, allein diese Phrase: alles in Scherben fällt oder kürzer

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