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Das Leben ist doch gut: Karin Bucha Classic 45 – Liebesroman
Das Leben ist doch gut: Karin Bucha Classic 45 – Liebesroman
Das Leben ist doch gut: Karin Bucha Classic 45 – Liebesroman
eBook164 Seiten2 Stunden

Das Leben ist doch gut: Karin Bucha Classic 45 – Liebesroman

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Über dieses E-Book

Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Karin Bucha Classic ist eine spannende, einfühlsame geschilderte Liebesromanserie, die in dieser Art ihresgleichen sucht.

»Du mußt mich anhören, Beate, du mußt.« Mit einem Griff dreht der große Mann mit den blauen Augen das zierliche dunkelhaarige Geschöpf zu sich herum. »Muß ich dir erst sagen, wie sehr ich dich liebe? Ich bitte dich, sei ehrlich zu mir. Oder – liebst du mich nicht so sehr, wie ich angenommen habe?« Beate Reichert windet sich, aber sie kann sich nicht von Peter Warburg lösen. In ihren tiefblauen Augen glänzen Tränen. »Liebst du mich?« fordert die Stimme kurz und hart. »Ja, Peter«, flüstert sie erstickt. »Liebes!« Er läßt ihre Handgelenke los und schließt sie in seine Arme. Sein Mund sucht ihre Lippen. Er küßt sie zuerst zart und innig und dann immer leidenschaftlicher. Als er sie endlich freigibt, ist ihr Gesicht tränen-überströmt, aber die Augen leuchten vor Glück. »Und nun erzähle mir, weshalb wir uns trennen sollen«, spricht er mit tiefer Zärtlichkeit. »Wer fordert das von dir, denn daß es nicht von dir kommt, davon bin ich überzeugt.« »Mein Vater, Peter!«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Juni 2020
ISBN9783740966607
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    Buchvorschau

    Das Leben ist doch gut - Karin Bucha

    Karin Bucha Classic

    – 45 –

    Das Leben ist doch gut

    Karin Bucha

    »Du mußt mich anhören, Beate, du mußt.« Mit einem Griff dreht der große Mann mit den blauen Augen das zierliche dunkelhaarige Geschöpf zu sich herum. »Muß ich dir erst sagen, wie sehr ich dich liebe? Ich bitte dich, sei ehrlich zu mir. Oder – liebst du mich nicht so sehr, wie ich angenommen habe?«

    Beate Reichert windet sich, aber sie kann sich nicht von Peter Warburg lösen. In ihren tiefblauen Augen glänzen Tränen.

    »Liebst du mich?« fordert die Stimme kurz und hart.

    »Ja, Peter«, flüstert sie erstickt.

    »Liebes!« Er läßt ihre Handgelenke los und schließt sie in seine Arme. Sein Mund sucht ihre Lippen. Er küßt sie zuerst zart und innig und dann immer leidenschaftlicher. Als er sie endlich freigibt, ist ihr Gesicht tränen-überströmt, aber die Augen leuchten vor Glück.

    »Und nun erzähle mir, weshalb wir uns trennen sollen«, spricht er mit tiefer Zärtlichkeit. »Wer fordert das von dir, denn daß es nicht von dir kommt, davon bin ich überzeugt.«

    »Mein Vater, Peter!«

    Betroffen hält er den Atem an. »Dein Vater?« wiederholt er ungläubig und schüttelt dann heftig den Kopf. »Ausgeschlossen, Beate, da steckt mehr dahinter.«

    Peter schließt sie abermals in seine Arme. Er fühlt, wie unglücklich sie ist, und seine Nähe gibt ihr Schutz vor etwas, das sich wie ein Ungewitter zu nähern droht und sie beide verschlingen will.

    »Ich werde mit deinem Vater sprechen, Beate«, entschließt er sich und wiegt sie wie ein Kind in seinen Armen. »Er muß mir eine Erklärung geben.«

    Sie hebt sich auf die Zehenspitzen und drückt ihren weichen Mund auf seine Lippen, auf die Wangen und legt dann ihr Gesicht schmeichelnd in seine warme, gute Hand. »Komm in einer Stunde, Peter, dann ist Vater ausgeruht. Und nun, auf Wiedersehen.«

    »Auf Wiedersehen!« flüstert er und preßt die Lippen zusammen. Er sieht der schlanken, enteilenden Gestalt solange nach, bis sie zwischen den Bäumen verschwunden ist.

    Sie haben sich bei den Birken getroffen, heimlich, als hätten sie etwas zu verbergen; dabei weiß es das ganze Dorf, daß sie sich lieben und zusammengehören.

    Langsam macht er kehrt und geht dem Eichenhof zu, auf dem die Warburgs seit Generationen sitzen. Es ist der größte und schönste Hof weit und breit, und Peter liebt ihn unendlich.

    Schön, wunderschön – sinnt er – und doch ist es anders auf dem Hof geworden, seitdem sein Vater von einem Baum erschlagen wurde und seine Brüder erwachsen sind und auf Nachbarhöfen einheirateten.

    Warum er sich nur nicht mit seinem ältesten Bruder Franz und dessen Frau Magda vertragen kann? Warum setzen sie ihm, dem Jüngsten, so viel versteckten Widerstand entgegen, den er mit aller Ehrlichkeit und Offenheit nicht zu brechen vermag?

    Eigentlich gleicht das Anwesen mit dem hellen Wohnhaus, den grünen Fensterläden und den weitläufigen Nebengebäuden mehr einem Herrensitz.

    Das Wohnhaus besitzt eine große Halle mit einem Kamin, der im Winter angenehme Wärme verbreitet. Die Wände sind dunkel getäfelt und mit Geweihen geschmückt. Eine gewundene Treppe mit kunstvoll geschnitztem Geländer führt in das erste Stockwerk.

    Links von der Halle liegt das Wohnzimmer der Familie mit dem anschließenden kleineren Arbeitskabinett. Rechts davon das Eßzimmer, das fast einem Saal gleicht, und daneben ein kleiner Salon, den ausschließlich Maria Warburg benutzt.

    Diesen kleinen, geschmackvoll ausgestatteten Raum sucht Peter auf, findet ihn leer und geht hinüber in das große Wohnzimmer.

    »Peter!«

    Er hört die Stimme seiner Mutter aus dem Kabinett kommen und tritt ein.

    »Hier bist du, Mutter«, sagt er, und seine Augen leuchten auf. Auch Maria Warburg ist hochgewachsen und blauäugig. Seit dem Tod ihres Mannes führt sie die Geschäfte vorbildlich, von Franz und Peter unterstützt.

    Bei seinem Eintritt schließt sie die Schublade des wuchtigen Schreibtisches. Sie ist blaß, und ihre Züge wirken verstört.

    »Suchst du etwas, Mutter?« erkundigt Peter sich und kommt langsam näher. Unsicher sieht sie ihn an, um dann abermals die Schublade zu öffnen.

    »Ich suche die viertausend Mark, die mir der Viehhändler Frickemeyer gebracht hat«, erklärt sie nervös, und ihre Hände zittern dabei. »Ich habe sie in das mittlere Fach geschlossen – und jetzt sind sie verschwunden.«

    »Das ist doch wohl nicht möglich, Mutter.« Peter lacht sorglos auf und stellt sich neben sie. Wann hätte seine ordnungsliebende Mutter einmal etwas verlegt? Gemeinsam sichten sie alle Papiere, die griffbereit das Fach ausfüllen. Von dem Geld ist nichts zu sehen.

    »Komisch, Mutter«, unterbricht Peter die Stille. »Vielleicht hast du sie in den Geldschrank gelegt?«

    »Da habe ich bereits nachgesehen – leider umsonst«, erwidert sie leise, bedrückt.

    »Hast du schon mit Franz darüber gesprochen?«

    »Ja«, sagt sie und läßt sich in den ausladenden Sessel sinken. Sie hebt die Augen. Wie ein Schleier liegt es über den blauen, ehrlichen Augen. »Peter, warst du am Schreibtisch?«

    »Gewiß, Mutter«, gibt er sofort zu. »Ich suchte die Milchabrechnung.«

    »Also doch«, murmelt sie und unterbricht sich rasch. Peter wird stutzig.

    »Was willst du damit sagen, Mutter?« Das Lachen ist auf seinen Zügen ausgelöscht.

    »Franz hat gesehen, wie du dich am Schreibtisch zu schaffen machtest, Peter. Du und ich, wir beide besitzen allein die Schlüssel zu ihm.«

    »Mutter!« Das klingt wie ein Aufschrei. Peter scheint langsam die Ungeheuerlichkeit zu begreifen. »Du – du willst doch nicht etwa behaup-

    ten –«

    Nein! Er wagt es nicht auszusprechen und weiß, auch seine Mutter glaubt es nicht.

    »Franz meinte –«

    »Laß Franz aus dem Spiel, Mutter.« Das klingt schroff und unzugänglich. »Warum, das weiß ich nicht, aber Franz haßt mich.«

    Jetzt ist es Maria Warburg, die bis ins Herz hinein erschrickt.

    »Nein! Nein!« wiederholt sie mit einer Heftigkeit, die im krassen Widerspruch zu ihrer sonstigen Sanftheit steht. »Du urteilst zu hart, Peter, das ist nicht wahr, er haßt dich nicht –«

    »Wie konnte er sonst behaupten, ich hätte das Geld genommen?« Er bemerkt, wie alles Blut aus dem Antlitz der Mutter entweicht und weiß, daß er auf dem richtigen Weg ist.

    »Was hat er dir einzureden versucht, Mutter«, fordert er mit eiskalter Ruhe. »Bitte, sag mir die Wahrheit. Ich werde ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.«

    Um Gottes willen! Nein! Nur keinen Streit zwischen den Brüdern.

    »Bitte, setz dich, Peter«, haucht sie und ringt um ihr inneres Gleichgewicht.

    Gehorsam nimmt Peter im Sessel, dem Schreibtisch gegenüber, Platz. Er sieht, wie ihre Hand zum Telefon greift, wie sie den Hörer abnimmt.

    »Hier Warburg, spreche ich mit Herrn Kleeberg persönlich? Gut. Ich warte.«

    Wenige, aber bedrückend wirkende Minuten vergehen, dann hört er seine Mutter weitersprechen. »Guten Tag, Herr Kleeberg. Wann wird der Wagen meines Sohnes Peter ausgeliefert? Heute noch? Gut, dann können Sie auch den Scheck gleich mitnehmen. Wie hoch, bitte?«

    Wieder vergehen ein paar angstdurchzitterte Sekunden, dann sagt sie tonlos:

    »Viertausend Mark? Mein Sohn hat sie schon bezahlt? Danke schön, Herr Kleeberg.«

    Langsam legt Maria Warburg den Hörer in die Gabel. Sie wagt nicht zu ihrem Jüngsten hinzublicken.

    Unheilvoll lastet die Stille zwischen den beiden Menschen, die sonst ein Herz und eine Seele waren. Ja, Maria Warburg liebt ihren Jüngsten mit einer Stärke, vor deren Ausmaß sie manchmal selbst erschrickt.

    »Mutter«, wiederholt er. »Glaubst du wirklich, ich könnte dich bestohlen haben?«

    »Franz meint…« Ihre Hände bewegen sich ziellos. Nirgends finden sie einen Halt. Schließlich stößt sie mit tränenerstickter Stimme hervor. »Peter, ach, Peter, warum hast du dich nicht an mich gewandt? Ich hätte dir das Geld sofort gegeben.«

    »Franz will mich vernichten. Bitte, Mutter, glaube an mich. Ich habe mir das Geld erspart. Du kennst meinen größten Herzenswunsch. Ich wollte dich mit dem Wagen, der mir allein gehören sollte, überraschen. Wie soll ich dir beweisen, daß ich das Geld nicht genommen habe?«

    »Peter«, flüstert sie, bis in Herz ergriffen. Sie glaubt ja an ihn. Sie gibt auch zu, daß Franz das Mißtrauen in ihr gesät hat. Warum hat sie nicht geschwiegen?

    Peter richtet sich entschlossen auf. »Ob du an mich glaubst oder nicht, Mutter: ich kann nicht mehr länger neben Franz auf dem Hof arbeiten. Er ist der Erbe, ich habe zu weichen. Du mußt selbst einsehen, daß das nicht länger so weitergeht. Bisher habe ich zu allem geschwiegen, aus Liebe zu dir, Mutter. Das ist die reine Wahrheit. Ich gehe – und ich betrete den Hof nicht eher wieder, bis die Sache mit dem Geld geklärt ist!«

    »Peter«, verzweifelt streckt sie ihm die Hände entgegen. »Wohin willst du gehen, Peter? Ich bitte dich, deswegen geht man doch nicht aus dem Elternhaus. Der kleine Zwischenfall wird sich aufklären.«

    »Laß mich meinen Weg gehen, Mutter.« Entschlossener Wille spricht aus ihm. »Ich kann nur in einer sauberen Atmosphäre leben, arbeiten und glücklich sein. Franz und seine Frau haben die Luft auf unserem Hof verpestet. Es tut mir nur unendlich leid, daß ich dich nicht mitnehmen kann, Mutter. Dir wird es nicht gut bei Franz ergehen, das weiß ich.«

    »Peter!«

    »Ich versuche bei Ernst Reichert unterzukommen. Ich liebe Beate. Wo ich arbeite, ist gleich. Meine Hände kann ich überall regen, und wenn ich für Beate schaffe, das gibt mir noch mehr Antrieb.«

    »Ernst Reichert?« Sie legt das Gesicht in die Hände und schluchzt laut auf. Ein Warburg will den Eichenhof verlassen? Er will für andere arbeiten?

    »Hast du etwas dagegen, Mutter? Haben Gerhard und Otto nicht auch den Eichenhof verlassen? Du hast sie mit deinem Segen ziehen lassen. Ich tue also nichts anderes als meine älteren Brüder, wenngleich der Anlaß auch ein anderer ist. Es geht einfach nicht mehr, Mutter, das mußt du einsehen. Ich schwöre dir, ich habe das Geld nicht gestohlen –«

    »Peter, keiner behauptet das, am allerwenigsten ich. Ich glaube dir. Genügt dir das nicht?« Sie hebt das tränennasse Gesicht, und Peter nimmt sie in seine Arme und küßt sie.

    »Das genügt mir, aber für Franz ist der Vorfall ein gefundenes Fressen. Ich hätte die Hölle auf dem Hof. Das kannst du nicht von mir verlangen, Mutter.«

    Die beiden Menschen, die sich

    umschlungen halten, fahren wie auf einem Unrecht ertappt auseinan-

    der.

    Maria Warburg richtet sich auf und sieht dem langsam näherkommenden Sohn Franz aus verweinten Augen, nunmehr wieder in tadelloser Haltung entgegen.

    »Es wird sich finden«, beharrt sie. »Es muß sich finden, Franz. Du wirst über den Vorgang Stillschweigen bewahren. Es wissen nur wir drei darum.«

    Er lacht böse auf. »Mit deinem Goldsohn kann ich natürlich nicht in Konkurrenz treten. Er ist nun einmal der Allerbeste in deinen Augen.«

    »Das ist nicht wahr.« Ihre Augen blitzen ihn an. »Ich habe mir immer Mühe gegeben, eine gerechte Mutter zu sein. Über was kannst du dich beklagen?«

    »Laß das doch«, mengt Peter sich angewidert in das Gespräch. »Franz hat dir schon sehr oft weh getan.«

    »Du bittest wohl um schön Wetter«, höhnt Franz und stemmt die Hände auf die Sessellehne.

    »Ich gehe jetzt, Mutter«, sagte Peter, ohne des Bruders Einwurf zu beachten. Er neigt sich über sie und küßt sie auf die Wange. »Wir sehen uns heute noch einmal, dann erfährst du alles Weitere.«

    »Suchst du die viertausend Mark?« Franz Warburgs Stimme ist mit Hohn getränkt.

    »Vielleicht noch mehr«, erwidert Peter zweideutig und geht rasch davon. Ihm ist, als verfolge ihn ein schmerzlicher Seufzer aus dem Mund seiner Mutter. Doch unbeirrt, ohne sich umzuwenden, setzt er seinen Weg fort.

    Die Haustür fällt dumpf ins Schloß, und Maria Warburg birgt ihr Gesicht in den Händen.

    Ihr Peter geht! Wird

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