Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Folge dem Ruf der Liebe: Karin Bucha Classic 17 – Liebesroman
Folge dem Ruf der Liebe: Karin Bucha Classic 17 – Liebesroman
Folge dem Ruf der Liebe: Karin Bucha Classic 17 – Liebesroman
eBook184 Seiten2 Stunden

Folge dem Ruf der Liebe: Karin Bucha Classic 17 – Liebesroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Karin Bucha Classic ist eine spannende, einfühlsame geschilderte Liebesromanserie, die in dieser Art ihresgleichen sucht.

Der erste Blick, den Doktor Konrad Eisler, von seinen Freunden Conny genannt, in die »Ohio-Bar« wirft, trifft Susanna Holden. Es hat einige Schwierigkeiten gegeben, mit seinen Freunden jetzt noch in die Bar zu gelangen. Erst als ein Geldschein aus seiner Hand in die des brummenden Portiers wechselte, durften sie eintreten. Nur zu einem Mokka. Wenn es einen Liebesgott Amor gibt, dann hat er sofort seinen Pfeil abgeschossen und Doktor Eisler mitten ins Herz getroffen. Zögernd geht er der Gesellschaft voran. Er bemerkt nicht die Leere des guteingerichteten Raumes. Er sieht nur ein zartes blasses Gesicht, graugrüne Augen, in denen Verzweif­lung liegt, und er sieht einen betrunkenen Gast, der die zierliche Mäd­chengestalt gegen die Säule drückt, so daß sie keinen Ausweg weiß. Er sieht auch, wie der weiche Mund hastige Worte hervorstößt, die er nicht hört. Aber er hört das darauffolgende grölende Gelächter des Betrunkenen. »Lassen Sie mich los, hören Sie«, schreit Susanna Holden laut auf und versucht sich aus der Umklammerung des fremden Mannes zu lösen. »Sei doch nicht so albern, Kleine«, lallt der Mann. »Was hast du hier um diese Zeit zu suchen. Vermutlich ein Abenteuer. Das biete ich dir. Also los, sträube dich nicht…« »Laß die Frau in Ruhe!«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Juli 2019
ISBN9783740952891
Folge dem Ruf der Liebe: Karin Bucha Classic 17 – Liebesroman

Ähnlich wie Folge dem Ruf der Liebe

Titel in dieser Serie (70)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Folge dem Ruf der Liebe

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Folge dem Ruf der Liebe - Karin Bucha

    Karin Bucha Classic

    – 17 –

    Folge dem Ruf der Liebe

    Karin Bucha

    Der erste Blick, den Doktor Konrad Eisler, von seinen Freunden Conny genannt, in die »Ohio-Bar« wirft, trifft Susanna Holden. Es hat einige Schwierigkeiten gegeben, mit seinen Freunden jetzt noch in die Bar zu gelangen. Erst als ein Geldschein aus seiner Hand in die des brummenden Portiers wechselte, durften sie eintreten. Nur zu einem Mokka.

    Wenn es einen Liebesgott Amor gibt, dann hat er sofort seinen Pfeil abgeschossen und Doktor Eisler mitten ins Herz getroffen. Zögernd geht er der Gesellschaft voran.

    Er bemerkt nicht die Leere des guteingerichteten Raumes. Er sieht nur ein zartes blasses Gesicht, graugrüne Augen, in denen Verzweif­lung liegt, und er sieht einen betrunkenen Gast, der die zierliche Mäd­chengestalt gegen die Säule drückt, so daß sie keinen Ausweg weiß.

    Er sieht auch, wie der weiche Mund hastige Worte hervorstößt, die er nicht hört.

    Aber er hört das darauffolgende grölende Gelächter des Betrunkenen.

    »Lassen Sie mich los, hören Sie«, schreit Susanna Holden laut auf und versucht sich aus der Umklammerung des fremden Mannes zu lösen.

    »Sei doch nicht so albern, Kleine«, lallt der Mann. »Was hast du hier um diese Zeit zu suchen. Vermutlich ein Abenteuer. Das biete ich dir. Also los, sträube dich nicht…«

    Gabriela, die schwarzhaarige, rassige Bardame, wirft einen Blick auf die beiden, dann ruft sie mit vor Ärger dunkel gefärbter Stimme hin­über:

    »Laß die Frau in Ruhe!«

    Zu einer Antwort kommt der Betrunkene nicht. Er fühlt sich zur Seite gerissen. So heftig ist Anprall und Griff, daß er zwischen die nächsten Tische taumelt und am Boden landet.

    Doktor Eisler neigt sich über das todblasse Mädchengesicht.

    »Kommen Sie«, sagt er barsch, und willig folgt Susanna ihrem Retter. »Wenn der Schuft wieder zu sich kommt, könnte es erneut einen Zwischenfall geben.«

    Er geht an den Tisch, wo seine Freunde Platz genommen und die peinliche Szene verfolgt haben.

    »Bestellt für mich auch einen Mokka«, sagt er kurz. »Bin sofort zurück.«

    Er schiebt seine Hand unter Susannas Ellbogen und führt sie dem Ausgang zu.

    »Wohnen Sie weit von hier?« fragt er. Jetzt schwingt in seiner Stimme Mitleid, denn das junge Mädchen kann sich kaum auf den Beinen halten. Es wankt, und schnell legt er den Arm um sie.

    »Ich bringe Sie heim.«

    »Nein, nein!« wehrt sie heftig ab. Doch sie hat nicht mit Doktor Eislers Sturheit gerechnet.

    »Wohnen Sie weit von hier?«

    »Zehn Minuten zu Fuß«, erwidert sie widerwillig. Er nimmt ihre Hand und zieht sie zu einem parkenden Wagen. Öffnet die Tür.

    »Steigen Sie ein!«

    »Aber – ich –«

    »Steigen Sie ein«, wiederholt er geradezu unfreundlich, und Susanna gehorcht wortlos, nimmt Platz, schmiegt sich in das weiche Polster und blickt starr geradeaus.

    »Sie müssen mir den Weg weisen.«

    Kurz dirigiert sie ihn.

    »Bitte, halten Sie hier«, sagt sie und schwingt sich aus dem Wagen.

    Zögernd reicht sie ihm die Hand. »Ich – glaube, ich muß mich bei Ihnen bedanken.«

    »Nicht nötig«, wehrt er ab, keinen Blick von dem durchsichtig zarten Mädchengesicht lassend, das von einer Fülle blonden Haares umrahmt ist. Kindhaft jung sieht sie aus. Nichts von Verderbtheit kann er an ihr feststellen, und doch möchte er gern wissen, was sie zu dieser Stunde in der »Ohio-Bar« zu schaffen hat.

    Scheu reicht sie ihm die Hand, die er aufnimmt und festhält.

    »Was haben Sie in der Bar zu suchen?« fragt er mit zusammengezogenen Brauen. Heftig entzieht sie ihm die Hand.

    »Das – das ist meine Angelegenheit.« Ihre Augen verdunkeln sich. Ihre ganze Haltung drückt Abwehr aus.

    »Schön«, sagt er gleichmütig. »Wenn Sie es nicht sagen wollen… Ich möchte Ihnen nur einen Rat geben, meiden Sie derartige Lokale. – Gute Nacht!« Er verneigt sich ironisch und hätte doch am liebsten über den gesenkten Kopf gestrichen. »Vielmehr – guten Morgen«, verbessert er und geht rasch auf seinen Wagen zu.

    Nachdenklich fährt er zurück. Sie hat einen unauslöschlichen Eindruck auf ihn hinterlassen.

    *

    Lähmende Stille liegt über dem weiten Rund des Gerichtssaales. Die etwas knarrende, durchdringende Stimme des Vorsitzenden klingt noch nach, mit der er das Urteil verkündet hat.

    »… und so halten wir eine Strafe von drei Monaten Jugendarrest sowie anschließend Einweisung in eine Erziehungsanstalt für unbedingt nötig.«

    Strafverteidiger Doktor Martin Wegner blickt gespannt hinüber zu Doktor Clemens, dem Mann, der die junge Angeklagte Susanna Holden verteidigt hat. Sein Gesicht trägt einen Ausdruck von Gleichgültigkeit. Jedenfalls scheint er von dem Urteil keineswegs überrascht.

    Um so mehr ist er es, Strafverteidiger Doktor Wegner. Sein helles, wachsames Auge sucht die jugendliche Gestalt der soeben Verurteilten. Er hat sie während der ganzen Verhandlung nicht aus dem Auge gelassen. Er hat dieses blasse junge Gesicht studiert. Er hat keinerlei Angst in diesem jungen Gesicht gesehen, nur Trotz, manchmal etwas wie Nichtbegreifen, aber niemals Reue.

    Doch jetzt wird dieses hochmütige junge Gesicht schneeweiß, und langsam, ganz langsam sinkt der blonde Kopf auf das Holzgeländer. Mitleid überschwemmt Doktor Wegner, wie er es schon während der ganzen Zeit mit ihr gehabt hat. Er fragt nicht danach, ob sie dieses Mitleid verdient, denn sie hat sich mit ihren Taten außerhalb der Welt gestellt, die von Gesetzen regiert wird.

    Ganz genau glaubt er den Weg zu kennen, den diese junge Susanna Holden gehen wird. Auf ihrem weiteren Weg wird es kaum Liebe und Verständnis geben.

    So tief ist er in seine Gedanken eingesponnen, daß er aus diesen erst erwacht, als der Saal sich zu leeren beginnt. Auch Susanna Holden hat man davongeführt. Nur Doktor Clemens ist noch da, packt seine Akten zusammen. Einen scheuen Blick läßt er in die Richtung gleiten, wo er immer noch den berühmten Strafverteidiger Doktor Wegner weiß. Rasch schließt er seine Aktentasche und kommt auf den sich langsam erhebenden Wegner zu.

    »Nun, Herr Kollege?« Diese Frage klingt wie ein heimlicher Angriff. »Wieder einmal nicht einverstanden mit dem Urteil?«

    Doktor Wegner schließt seine Robe und bückt sich nach seiner Mappe. »Allerdings«, sagt er knapp und müde. Er spürt nicht die geringste Lust, sich mit dem Kollegen in irgendwelche Diskussionen einzulassen. Viel lieber wird er versuchen, eine Unterredung mit diesem jungen Mädchen herbeizuführen.

    Doktor Clemens nagt verdrießlich an seiner Unterlippe. »Sie müssen doch einsehen…«

    Strafverteidiger Doktor Wegner legt dem etwas kleineren Mann die Hand auf die Schulter. »Später, Kollege, unterhalten wir uns einmal über diesen Fall. Jetzt bin ich in Eile.«

    »Ja, dann Wiedersehen!«

    Doktor Wegner eilt schnell davon, und Doktor Clemens zuckt mit den Schultern. Langsam verläßt er den Gerichtssaal.

    *

    »Was wollen Sie von mir?«

    Susanna Holdens Augen funkeln Doktor Wegner böse an. Es ist ihm tatsächlich gelungen, mit ihr sprechen zu dürfen. Er übergeht ihre offensichtliche Verachtung, die ihm wie eine Woge entgegenrollt. Ruhig sagt er:

    »Ich möchte Ihnen helfen.«

    Ihre Augen weiten sich. Es sind schöne graugrüne Augen, dunkel umsäumt. »Sie – Sie möchten mir helfen?«

    Und als er nickt, lacht sie kurz und hart auf. Auch dieses Lachen paßt nicht zu ihr. »Ich will aber keine Hilfe.«

    In seinen hellen Augen steht ein leichtes Lächeln. »Und warum nicht?«

    »Weil ich keinem Menschen zu Dank verpflichtet sein möchte. Meinen Weg finde ich auch ohne Hilfe.«

    Er neigt die hohe Gestalt ein wenig zu ihr und fragt eindringlich: »Soll er in derselben Richtung verlaufen wie bisher?«

    Ihr Gesicht überflutet dunkles Rot. Sie streckt die zierliche Gestalt und wirft das blonde Haar mit einer eigenwilligen Bewegung in den Nacken.

    »Was habe ich schon getan? Die Schule geschwänzt, Entschuldigungsschreiben gefälscht und einen Fünfzigmarkschein aufgehoben, den ein anderer verloren hat, weil er zuviel davon besaß. Ich aber hatte Hunger, sehr großen Hunger, und habe mich einmal richtig sattgegessen. Wissen Sie überhaupt, wie Hunger weh tun kann?«

    »Doch«, behauptet er sehr ernsthaft, »das weiß ich genau. Hätte ich Ihre Verteidigung bekommen, wäre das Urteil vielleicht anders ausgefallen.«

    Wortlos, verstört schaut sie zu ihm auf. »Sie – Sie –«

    »Ich bin Strafverteidiger«, erklärt er ihr gelassen. »Sie haben ausgesagt, Sie hätten zum erstenmal gestohlen. Ihre Mutter hat es anders behauptet.«

    Wieder bäumt sich dieser junge Körper wie unter einem Angriff auf. »Nennen Sie diese alte Schlampe nicht Mutter. Man hat es mich gelehrt, Mutter zu ihr zu sagen. Als ich größer und verständiger wurde, begriff ich, daß eine richtige Mutter niemals so sein kann wie diese – diese –«

    »Schlampe –«, hilft er ihr fast liebevoll aus.

    Sie wendet sich hastig von ihm ab, Tränen der Wut steigen in ihren Augen auf. Er sieht, wie ihr Körper zittert. Auch ihre Lippen zittern, die rauh hervorstoßen:

    »Sie – Sie machen sich nur lustig über mich, dabei – dabei –«

    Sie verstummt, und er dreht sie wieder zu sich um. »Dabei – ?« fordert er sie zum Weitersprechen auf. »Was wollten Sie sagen?«

    »Nichts!« kommt es kurz und ablehnend, und ihre Augen blicken ihn feindselig an.

    »Sie haben kein Vertrauen zu mir«, stellt er mit ruhiger Sachlichkeit fest, und wieder ertönt dieses ihn schmerzlich berührende harte Lachen.

    »Zu niemandem und zu keinem habe ich Vertrauen. Nur mir allein vertraue ich.«

    »Haben Sie aus diesem Grund verbissen geschwiegen?« fragt er und hebt ihr Kinn etwas an. Sie kann seinen hellen Augen einfach nicht ausweichen.

    »Was wissen Sie denn alle von mir?« Sie schnippt mit dem Finger. »Nichts, gar nichts. Sollen sie mich ruhig in eine Erziehungsanstalt schicken. Ich werde ihnen zeigen, was in mir steckt, alle, die mich heute vor Gericht verurteilt haben. Sie wissen nicht, wie ich mich nach – nach –« Wieder spricht sie nicht zu Ende, preßt die Lippen trotzig zusammen. Aber der Mann ihr gegenüber scheint ihre Gedanken zu erraten.

    »Sie sehnen sich nach sauberen, geordneten Verhältnissen?«

    Sie starrt ihn beinahe fassungslos an. Von allen ist sie nur herumgestoßen worden, lieblos und nach Laune. Man hat ihren jungen schwachen Körper ausgenutzt zu schwerer Arbeit. Man hat ihr den Schlaf geraubt. Und diese Frau, die sie niemals wieder Mutter genannt hat, nachdem sie ihre Schlechtigkeit erkannte, hat das alles verschuldet. Nur sie allein! Aber das wird sie keinem erzählen. Ganz gewiß nicht, nicht einmal diesem Fremden, der sich ihrer in einer bisher nicht gekannten Weise annimmt.

    »Passen Sie auf, Susanna Holden.« Doktor Wegner legt leicht seine Hände auf ihre Schultern. »Meine ganze Liebe gehört unserer Jugend, zu der Sie gehören. Aus diesem Grund werde ich mich um Sie kümmern und alles versuchen, Sie vor der Erziehungsanstalt zu bewahren. Noch weiß ich wenig von Ihnen, und was ich zu wissen glaube, das habe ich mehr erahnt. Man soll der Jugend Verständnis und Liebe entgegenbringen. Das ist mein Prinzip. Nur aus diesem Grund bin ich Strafverteidiger geworden. Meistens setze ich mich für junge Menschen ein, weil ich ganz einfach an das Gute im Menschen glaube.«

    Ihre Augen hängen atemlos an seinem Mund. Sie möchte aufweinen.

    Aber sie unterdrückt das quälende Gefühl, gegen das sie schon die ganze Zeit über ankämpfen muß.

    Sie will nicht weich werden.

    »Ihre Mutter –«

    »Sie sollen diese Frau nicht Mutter nennen«, fährt sie ihm leidenschaftlich ins Wort. Dann erschrickt sie selbst vor ihrer Heftigkeit.

    Urplötzlich schießen die Tränen aus ihren Augen; verwirrt wischt sie diese mit dem Ärmel weg. »Ach, lassen Sie mich in Ruhe. Sie sind auch nicht anders als die anderen.«

    Da ist sie wieder, die Schranke aus Trotz und Verachtung, die er schon ein wenig eingerissen hatte.

    »Lassen Sie mich in Ruhe, bitte!«

    Schluchzend rennt sie zur Tür, reißt sie auf und fällt dem im Gang auf und ab gehenden Beamten direkt in die Arme.

    Strafverteidiger Dr. Wegner steht sekundenlang reglos und blickt auf die geschlossene Tür, lauscht den sich entfernenden Schritten.

    Nicht das erste Mal hat er solche Szenen erlebt. Man muß viel Geduld mit diesen jungen Menschen haben, die verlernt haben, an Liebe zu glauben.

    *

    Nach dem langen, ereignisreichen Tag freut Doktor Wegner sich doppelt auf sein gemütliches Heim, das ihm immer wie eine Insel des Friedens vorkommt. Wenn auch darin das Kostbarste fehlt, die geliebte Frau. Dafür aber hat er seinen Sohn Peter, der ihn so sehr an die tote Frau erinnert. Er hat das feingezeichnete Gesicht seiner Frau geerbt, die klugen, gütigen Augen. Das dunkelbraune Haar. Von ihm hat er die hochgewachsene Gestalt.

    Er findet, nachdem er sich erfrischt hat, Peter im Salon im Gespräch mit seiner Schwägerin Lydia, die nach dem Tod seiner Frau in sein Haus gekommen ist und Peter die Mutter zu ersetzen versuchte. Sie ist zierlich, wie es seine Frau war, und hat lockiges braunes Haar wie Peter. Sie ist lebendig und unbestechlich in ihrem Urteil. Sie hat für alles Verständnis, was mit dem Haus Wegner zusammenhängt, und sie ist eine tadellose Hausfrau. Sie hat verstanden, die gleiche Atmosphäre von Wärme und Behaglichkeit um sich

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1