Wunderschöne Patricia: Karin Bucha Classic 11 – Liebesroman
Von Karin Bucha
()
Über dieses E-Book
Karin Bucha Classic ist eine spannende, einfühlsame geschilderte Liebesromanserie, die in dieser Art ihresgleichen sucht.
Fasching! Tolles, ausgelassenes Treiben, übersprudelnde Lebensfreude! Gesang, Musik erfüllen die Straßen. Die Menschen sind wie umgewandelt. Alles haben sie vergessen oder wollen sie vergessen, Kummer und Sorgen, Schmerz und Herzeleid – für ein paar armselige Tage, für drei tolle Tage. Patricia Hellberg läßt den Strom der singenden Menschen in ihren bunten, teilweise verwegenen Kostümen vorbeitreiben. Ganz fest preßt sie sich an die Hauswand. Verloren kommt sie sich inmitten der tobenden Menge vor. Längst ist das Tuch von ihrem nachtschwarzen seidigen Haar auf die Schultern geglitten. Es ist ein kostbares Tuch mit Goldfransen. Der weite Ausschnitt ihres Zigeunerkostüms läßt einen blendend weißen, schönen Hals frei. Fröstelnd zieht sie das Tuch enger um sich. Das bunte, immer wechselnde Bild versinkt vor ihren Augen. Sie sieht sich in Gedanken wieder in der Wohnung, die sie eben erst verlassen hat. Vom Fenster her hört sie nur schwach die Musik, das Lachen und Scherzen. »Patricia!« Sie zuckt zusammen und eilt an das Bett der kranken Mutter. Große fieberglänzende Augen sind voll Güte auf sie gerichtet. »Mutti, hast du einen Wunsch?« Patricia kniet vor dem Bett nieder und nimmt die schmale heiße Hand der Kranken in ihre Hände.
Ähnlich wie Wunderschöne Patricia
Titel in dieser Serie (70)
Mein Leben für mein Kind: Karin Bucha Classic 8 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit den Augen der Liebe: Karin Bucha Classic 3 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie schön, daß du da bist: Karin Bucha Classic 1 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd wenn es Liebe wäre?: Karin Bucha Classic 5 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist die Welt für mich: Karin Bucha Classic 7 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlaus Heimburg kämpft um Jutta: Karin Bucha Classic 6 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTränen um Petra Eckhards Erbe: Karin Bucha Classic 2 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKinder ohne Nestwärme: Karin Bucha Classic 22 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzen in Flammen: Karin Bucha Classic 40 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd wenn es Liebe wäre?: Karin Bucha Classic 9 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Sommermärchen: Karin Bucha Classic 15 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas verlorene Herz: Karin Bucha Classic 14 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Findelkind vom Birkenhof: Karin Bucha Classic 12 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWunderschöne Patricia: Karin Bucha Classic 11 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Mädchen mit dem Kupferhelm: Karin Bucha Classic 10 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Engel mit dem schwarzen Haar: Karin Bucha Classic 4 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrau Regine und ihre Kinder: Karin Bucha Classic 13 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKannst du mir verzeihen?: Karin Bucha Classic 21 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Herz hat nichts davon gewusst: Karin Bucha Classic 16 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpiel mit dem Glück: Karin Bucha Classic 28 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenken Sie an Ihren Eid, Herr Doktor: Karin Bucha Classic 20 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch kann dich nicht vergessen: Karin Bucha Classic 18 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFolge dem Ruf der Liebe: Karin Bucha Classic 17 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Frauenschicksal erfüllt sich: Karin Bucha Classic 35 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSünde wider die Liebe: Karin Bucha Classic 42 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMagdalena zwischen den Brüdern Holtkamp: Karin Bucha Classic 24 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlückskinder: Karin Bucha Classic 19 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBallnacht auf Schloss Hochberg: Karin Bucha Classic 26 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpiel mit dem Glück: Karin Bucha Classic 32 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnn und die Macht der Versöhnung: Karin Bucha Classic 30 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Träume kann man nicht vergessen: Karin Bucha Classic 33 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJungbrunnen: Dr. Sonntag 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaala: Das Auge Ragadors Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Puppe wusste es Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTödlicher Glühwein: 21 Weihnachtskrimis aus der Pfalz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Angesicht des Abgrunds: Dr. Norden 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTuttifrutti: Humoristische Erzählungen für jeden Geschmack Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVersengeld: Gereimtes mit und ohne Sinn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEigentlich Prinzessin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeilengeflüster: Geschichten von Liebe und Fantasie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxis Dr. Norden 1 – Arztroman: Doppelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Wörter für eine Geschichte: Trauer Freude Licht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMama kommt! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurzgeschichten: und längere Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGERAUBTE LIEBE Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur ein paar Zeilen: Gedanken und Kurzgeschichten. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMondblume: Die Wege des Lebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMörderische Mädchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Findelkind vom Birkenhof: Karin Bucha Classic 12 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod am Wörthersee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlück: Stimmen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war ein Spiel und wurde bitterer Ernst: Karin Bucha Classic 60 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kreis der Hüterinnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Visier: Du wirst der Nächste sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis von Mikosma: Entführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Ende steht immer ein Anfang: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd dennoch ist es Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer finstere Weg: Ruth Krolls erster Fall 1.Buch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Walzerkönigin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Druck war zu groß: Praxis Dr. Norden 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Liebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToskanische Liebesmelodie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführung wie in 1001 Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Hilfe: Könige der Linwood-Akademie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ich will nur dich: Für Immer, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Ärzte zum Verlieben Band 9: Verliebt in den Arzt aus Italien / Zu spät für das Glück? / Dr. Knight - retten Sie mein Herz / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRotten Love Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Braut des italienischen Milliardärs Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Urlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Ihre Vergeltung: Milliardär Liebesromane: Ein Leuchtturm im Sturm, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Wunderschöne Patricia
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Wunderschöne Patricia - Karin Bucha
Leseprobe:
Eine Bucht in Florida
LeseprobeTessa will ein paar ruhige Tage im Florida-Urlaub verbringen. Der gut aussehende Typ, der sie in der Hotelbar anspricht, wird ihr schnell sympathisch, sie verliebt sich in ihn. Es handelt sich um Hollywoodschauspieler Johnny, der während Dreharbeiten vor Ort ist. Tessa erkennt ihn zunächst nicht und flüchtet sofort zurück nach München, als sie herausfindet, wer er ist. Sie geht davon aus, dass sie für ihn nur eine nette Abwechslung bei der Arbeit war. Und schließlich wartet da ja auch noch Bernd, ihr Verlobter. Vergessen kann sie Johnny trotzdem nicht ...
Karin Bucha Classic
– 11 –
Wunderschöne Patricia
Karin Bucha
Fasching!
Tolles, ausgelassenes Treiben, übersprudelnde Lebensfreude! Gesang, Musik erfüllen die Straßen. Die Menschen sind wie umgewandelt. Alles haben sie vergessen oder wollen sie vergessen, Kummer und Sorgen, Schmerz und Herzeleid – für ein paar armselige Tage, für drei tolle Tage.
Patricia Hellberg läßt den Strom der singenden Menschen in ihren bunten, teilweise verwegenen Kostümen vorbeitreiben. Ganz fest preßt sie sich an die Hauswand. Verloren kommt sie sich inmitten der tobenden Menge vor. Längst ist das Tuch von ihrem nachtschwarzen seidigen Haar auf die Schultern geglitten. Es ist ein kostbares Tuch mit Goldfransen. Der weite Ausschnitt ihres Zigeunerkostüms läßt einen blendend weißen, schönen Hals frei. Fröstelnd zieht sie das Tuch enger um sich.
Das bunte, immer wechselnde Bild versinkt vor ihren Augen. Sie sieht sich in Gedanken wieder in der Wohnung, die sie eben erst verlassen hat. Sie sieht alles wieder deutlich vor sich:
Vom Fenster her hört sie nur schwach die Musik, das Lachen und Scherzen.
»Patricia!«
Sie zuckt zusammen und eilt an das Bett der kranken Mutter. Große fieberglänzende Augen sind voll Güte auf sie gerichtet.
»Mutti, hast du einen Wunsch?«
Patricia kniet vor dem Bett nieder und nimmt die schmale heiße Hand der Kranken in ihre Hände.
»Ja, Kind, ich habe einen Wunsch. Du solltest heute mit den anderen fröhlich sein.«
»Aber Mutti!«
»Sei still!« Eine kleine abwehrende Handbewegung läßt Patricia verstummen. Aufmerksam lauscht sie den Worten ihrer Mutter, die sie mit aller Liebe und Hingabe gepflegt hat. Sie zittert um deren Leben. Es ist der einzige Mensch, der zu ihr gehört und den sie nicht verlieren will.
»Dort in der Truhe, Kind«, Anna Hellberg weist auf die dunkeleichene Truhe, die an der Wand steht, »dort findest du ein Kostüm. Bitte, Kind, probiere es an, und dann geh für ein paar Stunden unter fröhliche Menschen.«
»Ich soll dich allein lassen? Und du, Mutti?«
Die Kranke lächelt leicht. Ihre Züge, von jahrelanger Krankheit zerstört, weisen immer noch Spuren einstiger Schönheit auf.
»Ich schlafe, Pat. Du brauchst dich nicht um mich zu sorgen, wirklich nicht. Mir geht es heute sehr gut. So wohl habe ich mich lange nicht gefühlt. Nur schlafen möchte ich.«
»Aber das geht doch nicht, Mutti! Ich kann dich doch nicht, Mutti –«
»Doch – doch«, beharrt die Kranke. »Du kannst mich allein lassen. Es geht mir gut. Ich habe keinen Wunsch, außer zu schlafen.«
Nur zögernd öffnet Pat, wie sie zärtlich von der Mutter genannt wird, die Truhe. Noch nie hat die Mutter ihr erlaubt, sie zu öffnen. Sie findet gleich obenauf ein Zigeunerkostüm. Es sieht neu aus und ist aus kostbarem Stoff angefertigt. Pats Hände tasten darüber hin. Ja, es ist ein zauberhaftes Kleid, und es sitzt wie angegossen auf ihrem schlanken Körper.
Immer noch ist die Sorge um die Kranke größer als die Versuchung, damit wegzulaufen.
»Behalt es an, Pat, bitte, ich will dich in diesem Kleid glücklich sehen.«
Wortlos dreht Pat sich dem Spiegel zu. Das soll sie sein? Dieses wunderschöne Mädchen in dem fremdländischen Kostüm, mit übergroßen samtdunklen Augen, in denen Staunen liegt?
»Leg auch den Schmuck an, Kind«, hört sie hinter sich die Mutter sagen.
Sie legt eine goldene Kette um den Hals und steckt zwei eigenartig geformte Ringe in die Ohren, die bei jeder Bewegung ihres Kopfes ein feines klingendes Geräusch von sich geben.
»Schön, Pat, komm näher.«
Wieder kniet Pat vor dem Bett. Zärtlich streicheln der Kranken Hände über den Stoff und liebkosen Pats Wangen. »Schön bist du, mein Kind.«
»Das Kleid ist sehr kostbar, Mutti.«
Die Kranke nickt und schiebt Pat von sich. »Nun geh, Pat. Sieh dir den Rosenmontagszug an. Ich bitte dich darum.«
Pat umschlingt die Mutter zärtlich.
»Du schickst mich einfach fort, Mutti, und ich habe Angst vor dem Trubel. Viel lieber möchte ich bei dir bleiben.«
»Nein, Kind, geh!« Die Stimme der Kranken klingt fest und entschieden. »Du bist so jung, bist ewig in den vier Wänden meines Krankenzimmers eingeschlossen. Einmal sollst auch du von Herzen fröhlich sein.«
Schweren Herzens hat Pat die Wohnung verlassen und sich unter die fröhliche Menge gemischt. Sie hat sich schieben und treiben lassen, gleichgültig wohin, bis sie endlich. Vor der johlenden und kreischenden Menge geflohen ist und Schutz an der Hausmauer suchte.
Pat fährt sich über die Augen. Verwirrt sieht sie sich um. Es besteht kaum eine Möglichkeit, hier herauszukommen. Und sie will heim! Sie zittert, da ein kühler Wind durch die Straßen fegt. Ein Mann im Clownkostüm mit einer riesenhaften komischen Pappnase versucht sie mit sich zu ziehen. Verzweifelt wehrt sie sich. Gellend schreit sie auf.
»Hilfe!«
Gelächter ist die Antwort. Aber dann kommt die Rettung. Ein hochgewachsener Mann steht plötzlich schützend vor Pat und verscheucht den Betrunkenen. Wie eine Mauer steht er vor ihr. Sie sieht nur seinen breiten Rücken und hat das Gefühl, in diesem Durcheinander beschützt zu sein.
Endlich dreht der Fremde sich um.
»Verzeihen Sie, schönes Kind. Mir scheint, Sie gehören nicht hierher. Außerdem frieren Sie. Darf ich Sie zu einem warmen Trunk einladen? Mir dürfen Sie sich anvertrauen.«
Fassungslos starrt Pat den Fremden an. Seine dunkle wohltönende Stimme und der zwingende Blick der grauen Augen faszinieren sie.
Sie nickt nur, und der Fremde zieht ihren Arm durch den seinen, und bald sitzt sie in einem der vornehmen Lokale, wo es auch lustig zugeht, doch viel gedämpfter und gemäßigter als draußen auf der Straße.
Mit großen Augen sieht Patricia sich um und bemerkt so nicht die forschenden Blicke des Fremden. Er glaubt noch nie ein so schönes Menschenkind gesehen zu haben. Dazu das wirklich kostbar zu nennende Kostüm, wovon er einiges versteht. Auch der Schmuck ist echt. Aber das schöne Geschöpf macht einen bescheidenen, bedrückten Eindruck.
Er neigt sich etwas vor. »Hunger?« fragt er kurz.
Pats dunkle Augen blicken zu ihm auf. Sie schüttelt den Kopf.
»Also doch«, bemerkt er gelassen, nimmt die Speisekarte zur Hand und beginnt mit Hilfe des herbeigerufenen Kellners ein auserlesenes Menü zusammenzustellen. Der Kellner eilt davon, und der Fremde schaut Pat mit einem amüsierten Lächeln an. »Hoffentlich schreien Sie nicht abermals um Hilfe?«
Langsam färben sich Pats Wangen rot. Sie schiebt die Unterlippe etwas vor. »Bis jetzt haben Sie sich sehr gütig zu mir benommen. Weshalb sollte ich wohl um Hilfe schreien?«
Sein Lächeln vertieft sich. »Ich wollte nur hören, ob Ihr Wortschatz aus dem einzigen Wort Hilfe besteht. Weiter haben Sie bisher noch nichts gesagt.«
»Verzeihen Sie«, flüstert sie und weicht den forschenden grauen Augen hilflos aus. »Die vielen Menschen verwirren mich.«
»Und warum haben Sie sich in den Karnevalstrubel gestürzt?«
Voll Verlegenheit hebt sie abermals die Augen zu ihm auf.
»Meine – meine Mutter wollte es so. Viel lieber wäre ich bei ihr geblieben. Sie ist krank, schon sehr lange krank. Ich kann mich nicht freuen über die Ausgelassenheit. Immer muß ich an daheim denken.«
Sehr ernst blickt er auf den schöngeformten Mund, der nur zögernd seine Frage beantwortet hat.
»Und nun möchten Sie am liebsten sofort heim?«
Sie nickt heftig. »Eigentlich – ja!«
»Und uneigentlich?«
Sie sieht an ihm vorbei, bewundert die Schönheit des weiten Raumes mit seiner intimen Beleuchtung und den farbenfrohen Läufern. Sie spürt die Wärme angenehm durch den Körper ziehen. Leicht legt sie die immer noch kalten Hände um das heiße Glas Punsch.
»Nun?« drängt er.
Gedankenverloren blickt sie vor sich hin. »Meiner Mutter wäre es nicht erwünscht, käme ich jetzt schon wieder zurück. Ich sollte einmal fröhlich sein, meinte sie.«
»Sind Sie immer eine so gehorsame Tochter?«
Ihre schweren dunklen Wimpern heben sich. Etwas wie Entsetzen liest er in ihren Augen. »Ist das nicht selbstverständlich?« Kühl klingt ihre Stimme. Es ist, als würde sie sich ein Stock von ihm entfernen. »Mein Vater ist tot. Ich habe so gut wie keine Erinnerung an ihn. Meine Mutter hat nur für mich gelebt. Ist es nicht meine Pflicht als gute Tochter, ihr jeden Wunsch zu erfüllen?«
»Verzeihen Sie«, sagt er beschämt und drückt seine Lippen auf ihre Hand, die sie ihm sogleich heftig und erschreckt entzieht. »Ich war eben taktlos. Also habe ich Ihrer Frau Mutter ebenfalls dankbar zu sein, denn ihr verdanke ich Ihre angenehme Gesellschaft.«
Sie fällt von einer Verwirrung in die andere. Nimmt er sie nun ernst oder nicht? Sein spöttisch wirkendes Lächeln hat er verloren. Aufmerksam betrachtet sie ihn. Er paßt in diese vornehme Umgebung. Der Frack kleidet ihn ausgezeichnet. Seine Bewegungen sind beherrscht, seine Sprache ist gewählt. Das Gesicht trägt einen kühn zu nennenden Zug.
»Eine angenehme Gesellschafterin bin ich bestimmt nicht.« Wieder gleitet ihr Blick über sein gepflegtes Äußeres. »Sicher haben Sie etwas Besseres vorgehabt.«
Er schweigt sekundenlang und denkt mit einigem Unbehagen, daß er wegen dieser schönen Unbekannten Mary mit ihrer Mutter, Lady Kingston, im Ring-Hotel hat sitzenlassen. Mary, die kühle Blondine, die man allgemein für seine Braut hält.
Aber nur Sekunden bringt er in Gedanken bei Mary zu. Das schöne liebreizende Menschenkind vor ihm nimmt ihn wieder völlig gefangen.
»Es stimmt«, gibt er zu. »Ich habe eine Verabredung. Aber viel lieber möchte ich meine Zeit mit Ihnen verbringen. Wenn Sie gestatten, werde ich einmal telefonieren.«
»Aber ich muß doch –«
»– heim«, vollendet er ihren Satz. »Auch ich muß einmal heim. Doch vorher wollen wir zusammen fröhlich sein. Einverstanden?«
Sie kann nur nicken. Eigentlich ist sie kaum gewohnt zu widersprechen. Das Zusammenleben mit ihrer kranken Mutter hat sie fügsam gemacht. Bei diesem Fremden kommt noch das Imponierende seiner Erscheinung dazu. Ihr Herz schlägt rascher als gewöhnlich.
Sie sieht hinter ihm her, wie er sich von dem Kellner den Weg zur Telefonzelle zeigen läßt.
Tief in Gedanken versunken ist sie, als er wieder vor ihr auftaucht. Sie glaubt etwas wie Verdruß in seinen Zügen zu lesen. Doch dieser Ausdruck verflüchtigt sich sofort wieder, als ihr Blick in den seinen taucht.
»Erledigt, kleines Fräulein«, sagt er, und schon beginnt man, ihnen zu servieren. Er überwacht alles mit kritischen Augen und nickt zufrieden, als die Bedienung sich zurückzieht.
Zunächst schenkt er ihr das Glas voll und schiebt es ihr zu.
»Und nun wollen wir erst einmal anstoßen. Auf unsere Bekanntschaft und den Zufall, der Sie mir in den Weg geführt hat!«
Hell klingen die Gläser aneinander. Pat nippt und stellt das Glas wieder ab.
»Schmeckt der Wein Ihnen nicht?« erkundigt er sich besorgt.
Sie errötet. »Doch – doch«, stammelt sie. »Nur – ich bin Wein gar nicht gewohnt.«
»Dann wollen wir gleich noch einmal anstoßen«, schlägt er gutgelaunt vor. Und auch diesmal gibt sie ihm Bescheid.
Allmählich verliert sich ihre Scheu. Ihre Augen beginnen zu glänzen und die Wangen zu glühen.
Er muß sich zwingen, sie nicht immerfort anzusehen. Er möchte ihr die Befangenheit nehmen und empfindet mit steigender Freude, wie sie nach und nach aus sich herausgeht und ih-re Unterhaltung immer lebhafter wird.
Wann hat er einmal ein so reizvolles, liebenswertes Menschenkind getroffen, das sich dazu noch nicht einmal seiner Schönheit bewußt ist…
»Und nun wollen wir tanzen«, schlägt er vor, als man ihnen den Mokka serviert hat.
»Tanzen?« Bestürzt sieht sie ihn an.