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Praxis Dr. Norden 1 – Arztroman: Doppelband
Praxis Dr. Norden 1 – Arztroman: Doppelband
Praxis Dr. Norden 1 – Arztroman: Doppelband
eBook191 Seiten2 Stunden

Praxis Dr. Norden 1 – Arztroman: Doppelband

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Über dieses E-Book

Sein Vater hat eine große Aufgabe übernommen: Dr. Daniel Norden leitet ab sofort die Behnisch-Klinik.
Das führt natürlich zu entscheidenden Veränderungen in seiner Praxis.
Wie gut, dass bereits seit einiger Zeit mit ihm gemeinsam sein vielversprechender Sohn Danny die Arztpraxis geleitet hat.
Jetzt wird es ernst für Danny, den Mädchenschwarm und allseits bewunderten jungen Mediziner.
Er ist nun für die Praxis allein verantwortlich – wobei zwischen der Klinik des Vaters und der Arztpraxis des Sohnes ein idealer Austausch besteht.

Die Praxis ist bestens etabliert, die Familie Dr. Norden startet in eine neue Epoche.

Privat ist Dr. Danny Norden dabei, sein großes Glück zu finden. Seine Freundin, die sehbehinderte, zauberhafte Tatjana, ist mehr und mehr zu seiner großen Liebe geworden.

Die neue Serie Praxis Dr. Norden ist prädestiniert, neben den Stammlesern der Erfolgsserie Dr. Norden auch viele jüngere Leserinnen und Leser hinzuzugewinnen.

E-Book 1: Der Druck war zu groß
E-Book 2: Liebe ist anders
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Mai 2019
ISBN9783740947392
Praxis Dr. Norden 1 – Arztroman: Doppelband

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    Buchvorschau

    Praxis Dr. Norden 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg

    Inhalt

    Der Druck war zu groß

    Liebe ist anders

    Praxis Dr. Norden

    – 1 –

    Doppelband

    Patricia Vandenberg

    Der Druck war zu groß

    Maurice tanzte auf zwei Hochzeiten

    Roman von Vandenberg, Patricia

    »Das geht ja gut los.« Auf dem Weg zum Tisch sah Tatjana Bohde hinüber zur Wanduhr über der Tür. Sie war so groß, dass sie die Ziffern auch mit ihrem eingeschränkten Sehvermögen erkennen konnte. »Schon am ersten Tag kommt meine neue Aushilfe zu spät.«

    Sie stellte das Tablett auf den Tisch und servierte ihrem Freund eine ihrer stadtbekannten Vanilleschnecken. Dazu gab es Latte Macchiato und für sie eine heiße Schokolade.

    Ihr Freund, der Allgemeinmediziner Danny Norden, dankte ihr mit einem Lächeln. Er zog die Tasse zu sich heran und löffelte Zucker in den Milchkaffee.

    »Das ist wahrlich kein gutes Omen. Willst du sie trotzdem einstellen?«

    Tatjana saß ihm gegenüber und zuckte mit den Schultern.

    »Ich habe keine Wahl. Service-Personal ist schwer zu finden.«

    »Du hast mir gar nicht erzählt, dass du überhaupt eine neue Aushilfe suchst«, reklamierte Danny und biss in seine Schnecke.

    »O, doch! Mindestens drei Mal«, versicherte Tatjana.

    Danny erschrak. Hörte er wirklich so schlecht zu?

    »Bist du sicher? Daran kann ich mich überhaupt nicht erinnern.«

    »Das liegt daran, dass du in Gedanken meistens bei Grippewellen, Streptokokkeninfektionen, Lungenfunktionstests und solchen Sachen bist.« Das, was scherzhaft gemeint war, besaß einen Funken Ernst.

    Seit Danny Nordens Vater Daniel als Chefarzt die Privatklinik Dr. Behnisch übernommen hatte, waren Tatjanas Befürchtungen schneller als geahnt Wahrheit geworden. Beliebt, wie Danny war, hatte er als alleiniger Chef in der Praxis alle Hände voll zu tun. Da auch Tatjana als Inhaberin einer Bäckerei mit Café und Klinik-Kiosk fast rund um die Uhr beschäftigt war, blieb nicht viel gemeinsame Zeit übrig. Diese Herausforderung war Danny von Anfang an klar gewesen, und er nahm die Bemerkung seiner Freundin sehr ernst.

    »Bitte habe ein bisschen Geduld mit mir, Jana«, bat er. »Noch befinde ich mich in der Anfangsphase. Wenn sich alles erst eingespielt hat, werden wir wieder mehr Zeit zusammen haben. Und jetzt erzähl mir von deiner neuen Aushilfe!«

    Tatjana musterte ihn nachdenklich, beschloss dann aber, Gnade vor Recht ergehen zu lassen.

    »Florentina ist erst vor Kurzem hierher gezogen. Sie geht zur Uni und war auf der Suche nach einem Job.«

    »Und da ist sie zufällig über deine Schwelle gestolpert.«

    »So ähnlich.« Tatjana war mit den Gedanken woanders. »Sie hatte sich verlaufen und hat in der Bäckerei nach dem Weg gefragt. Dabei ist ihr das Schild im Fenster aufgefallen.« Sie nippte an ihrer heißen Schokolade. »Eigentlich hatte ich jemanden mit Erfahrung gesucht. Aber irgendwie hat sie mir leidgetan. Florentina kennt niemanden in München. Außerdem ist sie schüchtern wie ein Veilchen im März. Keine Ahnung, wie sie so Freunde finden will«, erzählte sie, als sie bemerkte, dass Danny ihr gar nicht mehr zuhörte.

    »Was macht die Frau auf dem Rad denn da draußen?«, murmelte er und starrte angestrengt durch das große Schaufenster.

    Das Fahrrad schlingerte über die Fahrbahn. Die Frau darauf wirkte wie von Sinnen. Sie schien nicht zu bemerken, welches Chaos sie anrichtete. Autofahrer hupten, ihre gefährlichen Bremsmanöver ließen die Reifen quietschen. Mit Schrecken bemerkte Danny ein Mädchen auf dem Gehweg. Ahnungslos, den hochkonzentrierten Blick auf die Pflastersteine gerichtet, hüpfte es auf einem Bein. Es war so in sein Spiel vertieft, dass es die Welt um sich herum vergessen hatte. Und die Fahrradfahrerin schoss direkt auf das Mädchen zu.

    »Neeeeeiiiiinnnn!« Dannys gellender Schrei hallte durch das kleine Café.

    Die Gäste zuckten erschrocken zusammen. Doch sein Ruf erreichte das Mädchen draußen nicht. Der Zusammenstoß war unausweichlich. Und dann ging alles ganz schnell. Nur einen Sekundenbruchteil später passierte es. Ein Krachen, Schreien, das Klirren von Aluminium und Blech auf dem Asphalt.

    Danny zögerte nicht. Auf dem Weg zur Tür stieß er an einen Tisch. Tassen und Teller fielen zu Boden und zersprangen in tausend Scherben. Er achtete nicht darauf und stürzte hinaus auf die Straße. Die Frau und das Mädchen lagen nebeneinander auf dem Asphalt, ein Passant war bei ihnen.

    »Ich bin Arzt«, erklärte Danny. »Kümmern Sie sich um die Frau. Ich übernehme das Mädchen.« Er beugte sich über das Kind. Im selben Moment spürte er die Ruhe, die von ihm Besitz ergriff. Routiniert und ohne eine Sekunde darüber nachzudenken tat er all das, was getan werden musste. Außer einem gehörigen Schrecken, ein paar Abschürfungen und Prellungen schien dem Mädchen nicht viel passiert zu sein. Anders sah es bei der Frau aus. Obwohl sie einen Helm trug, war sie bewusstlos geworden.

    »Ruf einen Krankenwagen!«, befahl Danny seiner Freundin, die neben ihm aufgetaucht war.

    Tatjana zog das Handy aus der Tasche und drückte die Taste, unter der die Nummer der Behnisch-Klinik eingespeichert war. Unterdessen untersuchte Danny die Frau und entdeckte die Bauchtasche mit einem roten Kreuz darauf. Der Inhalt alarmierte ihn.

    »Sie ist Diabetikerin! Wahrscheinlich ist sie in den Unterzucker gekommen. Deshalb diese Geisterfahrt.« In Windeseile brach er die Spitze einer Ampulle ab, zog eine Spritze mit der durchsichtigen Flüssigkeit auf und verabreichte sie der Bewusstlosen. Wenige Augenblicke später blinzelte sie stöhnend ins helle Licht des Tages.

    »Wo bin ich? Was ist passiert?«, stöhnte sie und versuchte, sich aufzurichten.

    Ihre Stimme war so klar wie der Ausdruck ihrer Augen, und Danny atmete erleichtert auf. Der Fahrradhelm hatte ganze Arbeit geleistet.

    Tatjana dagegen traute ihren Ohren nicht.

    »Ich glaube es nicht. Das ist Florentina. Meine Aushilfe.«

    »Wenn sie genauso schlecht serviert, wie sie Fahrrad fährt, würde ich mir das mit dem Job noch einmal überlegen.« Danny schnitt eine Grimasse und half ihr hoch.

    Auch das Mädchen stand inzwischen wieder auf seinen eigenen zwei Beinen.

    Als Florentina klar wurde, was sie angerichtet hatte, wäre sie am liebsten im Erdboden verschwunden.

    »Es tut mir so leid. Ich habe mich verfahren. Ich war schon viel zu spät dran. Und dann ist alles um mich herum ganz schummrig geworden … Ich dachte, wenn ich mich nur ganz fest konzentriere, schaffe ich es noch.«

    »Lieber zu spät kommen, als zwei Menschenleben riskieren«, mahnte Danny streng. »Das hätte auch ins Auge gehen können.«

    Aus der Ferne war ein Martinshorn zu hören, das schnell näherkam.

    »Ihr zwei Hübschen fahrt jetzt in die Klinik und lasst euch untersuchen. Und du gibst mir bitte die Telefonnummer deiner Mama, damit ich sie beruhigen kann«, bat Danny die zehnjährige Laura, ehe sie hinter Florentina im Bauch des Rettungswagens verschwand.

    Tatjana sah dem Wagen nach.

    »Hoffentlich ist Florentina gesund und kommt bald zurück.«

    Danny zog eine Augenbraue hoch.

    »Du willst sie immer noch einstellen?«

    »Ich liebe das Abenteuer«, erwiderte Tatjana und blitzte ihn vergnügt an. »Du bist der beste Beweis dafür«, erklärte sie frech und küsste ihn, ehe er Gelegenheit hatte zu protestieren.

    *

    »Raus aus den Federn! Es ist schon spät!« Lottes Stimme hallte schrill durch das Dunkel im Zimmer und zerriss Maurices schönen Traum.

    Stöhnend wollte sich der Student zwischen den Decken in Sicherheit bringen. Vergeblich! Nur einen Augenblick später erschauerte sein Körper unter einem kalten Luftzug. Sein Kopf dröhnte vor Müdigkeit und seine Augenlider waren schwer wie Blei. Stöhnend hob er den Kopf und sah gerade noch, wie seine Bettdecke in hohem Bogen auf dem Boden landete.

    »Wie spät ist es?«

    »Halb acht.«

    Stöhnend ließ Maurice den Kopf zurück in die Kissen fallen.

    »Ma! Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, dass du das lassen sollst. Ich bin kein Kindergartenkind mehr.«

    Mit verschränkten Armen stand Lotte vor dem Bett ihres Sohnes. Sie erinnerte ihn an das Gemälde ›Portrait of a young girl‹, von Gustav Klimt. Das widerspenstige Blondhaar umrahmte ihren Kopf wie eine Aureole. Doch das war das einzig Engelhafte an diesem Anblick. Strenge Augen starrten aus einem alterslosen Gesicht auf ihn hinab. Die Lippen seiner Mutter waren verkniffen.

    »Du benimmst dich aber wie eines!«, lautete ihr hartes Urteil.

    »Ich bin nur müde. Das ist alles!« Maurice streckte die Hand aus und griff nach dem Handy auf dem Nachttisch. »Du weißt ganz genau, dass ich heute nicht ins Konservatorium muss. Felix treffe ich erst in zwei Stunden«, schimpfte er so ärgerlich, wie es seine Erschöpfung zuließ. »Warum lässt du mich nicht schlafen?«

    »Da fragst du noch?« Lottes Miene war unverändert. Doch ihre Stimme bebte vor Empörung. »Du wirst doch wohl nicht das gestrige Desaster vergessen haben? Das Ende des zweiten Satzes der C-Dur-Fantasie von Schumann … Mir kommen die Tränen, wenn ich nur daran denke«, rief sie und warf die Hände in die Luft. »Ich frage mich, was los ist mit dir. Seit ein paar Wochen bist du wie ausgewechselt.«

    Stöhnend verdrehte Maurice die Augen. Seit Jahren an Lottes Hang zur Theatralik gewöhnt, war sie trotzdem manchmal einfach zu viel für ihn. Dieser Morgen war so ein ›Manchmal‹.

    »Du tust gerade so, als würde das Glück der Menschheit von meinem Spiel abhängen«, beschwerte er sich und machte Anstalten aufzustehen. Selbst wenn er noch den ganzen Tag Zeit gehabt hätte, wäre an Schlaf ohnehin nicht mehr zu denken gewesen.

    »Das Glück der Konzertbesucher hängt davon ab. Und meines natürlich auch«, erwiderte sie spitz. »Aber das ist dir ja ohnehin nicht wichtig.« Ehe sich Maurice über diese Unterstellung beschweren konnte, hob Lotte die Nase und schnupperte. Wie ein Tier, das Witterung aufgenommen hat!, schoss es ihm durch den Kopf. »Hast du etwa geraucht?«

    Maurice schluckte. Warum hatte er nur vergessen, die Kleider auf den Balkon zu hängen? Er dachte blitzschnell nach und beschloss, sich mit Sarkasmus aus der Affäre zu ziehen.

    »Klar, drei Schachteln. Am Fenster. Wie jeden Abend. Du kannst die Nachbarn fragen.«

    Einen Moment lang sah Lotte so aus, als wollte sie sich auf ihren Sohn stürzen. Schließlich siegte aber ihre vornehme Zurückhaltung. Sie drehte sich wortlos um und marschierte aus dem Zimmer wie ein Feldwebel. An der Tür machte sie noch einmal kurz Halt. »In fünf Minuten sitzt du am Klavier.«

    »Aber ohne Kaffee kann ich nicht spielen. Nicht heute Morgen«, reklamierte Maurice verzweifelt.

    »Strafe muss sein.« Zum ersten Mal an diesem Morgen lächelte Lotte. Es war kein freundliches Lächeln. »Und falls du es doch versuchen solltest: Chopins Futter steht neben der Kaffeemaschine.«

    Fassungslos saß Maurice auf der Bettkante und lauschte den Schritten seiner Mutter, die auf dem Parkett leiser wurden. An diesem Morgen meinte es Charlotte wirklich ernst. Sie wusste, dass Sohn und Kater keine Freunde waren. Und wenn es um sein Fressen ging, verstand das Tier noch weniger Spaß als ohnehin schon.

    Maurice blieb nichts anderes übrig, als ins Bad zu schlurfen. Beim Blick in den Spiegel sah er aber nicht etwa sich selbst. Wie im Traum tauchte ein Mädchen hinter ihm auf und blinzelte ihm neckisch über seine Schulter zu. Augenblicklich schlug sein Herz schneller. Doch als er sich zu Helen umdrehen wollte, löste sie sich in Luft auf. Seine Fantasie hatte ihm einen Streich gespielt. Oder war es die Müdigkeit, die der durchwachten Nacht in einem kleinen Münchner Hardrockschuppen geschuldet war? Maurice wusste es nicht. Er wusste nur, dass seine Mutter nie erfahren durfte, warum er in letzter Zeit so müde war. Da kämpfte er tausend Mal lieber mit dem Kater. Und das mochte etwas heißen.

    *

    Als Felix Norden an diesem Morgen aufwachte, blinzelte er verwundert in die gedämpfte Helligkeit. Es dauerte einen Moment, bis er sein ehemaliges Kinderzimmer wiedererkannte. In der Zeit seiner Abwesenheit waren seine Eltern nicht untätig gewesen. Die Wände erstrahlten in makellosem Weiß, und die Hälfte der Möbel kannte er nicht. Auch das Bild an der Wand war neu. Es zeigte eine Sehnsuchtslandschaft am Meer. Sonnenstrahlen, die durch einen Spalt in den Vorhängen fielen, tanzten auf den Wellen. Sofort ging Felix’ Herz auf vor Glück. Nicht mehr lange, und er würde all diese Flecken Erde mit eigenen Augen sehen. Doch zuerst freute er sich auf die Tage mit seiner Familie und den lange vermissten Freunden. Bevor der Ernst des Lebens losging, wollte er mit ihnen seine bestandene Ausbildung zum Verkehrspiloten feiern. Diese Gedanken vertrieben auch noch den letzten Rest Müdigkeit aus Kopf und Gliedern. Er sprang aus dem Bett, zog mit beiden Händen die Vorhänge auf und trat, nur mit Boxershorts bekleidet, hinaus auf den Balkon. Obwohl der Himmel strahlend blau war, raubte ihm die kühle Luft kurz den Atem.

    »Felix? Träume ich oder bist du das wirklich?« Eine helle Stimme ließ ihn vergessen, dass er nach Luft schnappen wollte. Schlagartig erinnerte er sich seiner luftigen Bekleidung. Doch für Flucht war es zu spät, und der Vorhangschal war

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