Trail zur Hölle: Die großen Western 282
Von Frank Callahan
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Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Clayd Dallas' Mutter starb bei seiner Geburt. Sein Vater, ein stadtbekannter Säufer, zog ihn groß. Clayd hörte niemals ein gutes Wort, wurde von jedem verstoßen und verjagt. Er bekam Schläge und man behandelte ihn schlimmer wie den räudigsten Straßenköter. Er war allein, einsam und verbittert. Sein Haß auf die Menschen wuchs, wurde größer und immer größer. Mit vierzehn Jahren lief er seinem Vater davon. Damit begann sein Weg – sein Zickzack-Trail zur Hölle. Clayd Dallas erwarb sich auf diesem Trail den Beinamen »Black«, wurde einer der gefürchtesten Revolvermänner, Spieler und Schießer des Landes Texas. Sein Ruf war berüchtigt, denn er verkaufte seine Schießkunst an den Meistbietenden. Er handelte ohne Herz und Gewissen, war ein Mann ohne Freunde. Irgend etwas lag in seinem Gesicht, das ihm einen Hauch von Männlichkeit gab und das Herz mancher Lady höher schlagen ließ… Er hatte pechschwarzes Haar, und da er sich stets ganz in Schwarz kleidete, gab man ihm den Beinamen »Black«. Er war von mittelgroßer Statur, breitschultrig und schmal in den Hüften. Quer über seine Stirn zog sich eine brandrote Narbe, die ihm einst eine Coltkugel zog. Nirgends fand er Frieden, nirgends ließ man ihn zur Ruhe kommen. Er war einsam und wurde immer verbitterter, denn er fühlte sich als Ausgestoßener. Das aber machte ihn hart, gewalttätig und skrupellos. So wurde er ein Verlorener auf dem Trail zur Hölle: Clayd »Black« Dallas, in der Zeit um 1875 einer der gefürchtesten Revolvermänner von Texas.
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Buchvorschau
Trail zur Hölle - Frank Callahan
Leseprobe:
Unser Mann John
LeseprobeSchaurig heulten die Wölfe auf der Steppe. Der Nachtwind brachte ein klagendes Wimmern herüber. Die Fensterläden des einsam gelegenen Farmhauses klapperten monoton. Trübes Licht sickerte durch die Fugen. »Hörst du es, Logan?« Die blonde Angie Willcox lauschte dem Klappern und Heulen. Reglos saß sie am derben Tisch und blickte ihren Mann unruhig an. Logan Willcox horchte angespannt und biß die Zähne auf den Stiel der erloschenen Tabakpfeife. »Das ist der Wind, Angie. Er kommt heute aus einer anderen Richtung, er fängt sich in den Felsklippen am Devil’s Canyon.« »Ich meine nicht den Wind, Logan. Hörst du nicht dieses Wimmern? Es hört sich an wie das Weinen eines Babys.« Der Farmer horchte wieder. »Ich höre nichts, Angie.« »Ja«, flüsterte sie, »jetzt ist es weg. Aber vielleicht ist es doch ein Kind, Logan! Manchmal kommt doch ein Treck über die Ebene. Vielleicht haben Indianer einen Wagenzug überfallen – und ein Kind lebt noch!«
Die großen Western
– 282 –
Trail zur Hölle
Frank Callahan
Clayd Dallas’ Mutter starb bei seiner Geburt. Sein Vater, ein stadtbekannter Säufer, zog ihn groß. Clayd hörte niemals ein gutes Wort, wurde von jedem verstoßen und verjagt. Er bekam Schläge und man behandelte ihn schlimmer wie den räudigsten Straßenköter. Er war allein, einsam und verbittert. Sein Haß auf die Menschen wuchs, wurde größer und immer größer. Mit vierzehn Jahren lief er seinem Vater davon. Damit begann sein Weg – sein Zickzack-Trail zur Hölle.
Clayd Dallas erwarb sich auf diesem Trail den Beinamen »Black«, wurde einer der gefürchtesten Revolvermänner, Spieler und Schießer des Landes Texas.
Sein Ruf war berüchtigt, denn er verkaufte seine Schießkunst an den Meistbietenden. Er handelte ohne Herz und Gewissen, war ein Mann ohne Freunde.
Irgend etwas lag in seinem Gesicht, das ihm einen Hauch von Männlichkeit gab und das Herz mancher Lady höher schlagen ließ… Er hatte pechschwarzes Haar, und da er sich stets ganz in Schwarz kleidete, gab man ihm den Beinamen »Black«. Er war von mittelgroßer Statur, breitschultrig und schmal in den Hüften. Quer über seine Stirn zog sich eine brandrote Narbe, die ihm einst eine Coltkugel zog.
Nirgends fand er Frieden, nirgends ließ man ihn zur Ruhe kommen. Er war einsam und wurde immer verbitterter, denn er fühlte sich als Ausgestoßener. Das aber machte ihn hart, gewalttätig und skrupellos. So wurde er ein Verlorener auf dem Trail zur Hölle: Clayd »Black« Dallas, in der Zeit um 1875 einer der gefürchtesten Revolvermänner von Texas.
Der rauhe Trail des Schwarzen begann in Tonson City. Folgen wir nun seiner Fährte.
*
Es dunkelt bereits als er Tonson City erreicht.
Clayd Dallas schiebt seinen schwarzen Stetson in den Nacken, und als er auf die nahe Stadt schaut, richtet sein müde zusammengesunkener Körper sich leicht auf.
Dort herrscht noch reges Leben. Der ungestüme und wilde Betrieb pulsiert in der Stadt sicherlich bis in die frühen Morgenstunden hinein. Vielfältiges Stimmengewirr dringt aus den vielen Saloons und Vergnügungshallen und mischt sich mit dem Hämmern eines Klaviers.
Clayd hört die schrille Stimme einer Frau. In der Ferne krachen mehrere Colts. Über Clayd Dallas schmale Lippen huscht ein zynisches Lächeln.
Eine Stadt, so wie er sie sich wünscht. Wild – verwegen und zügellos.
Er treibt seinen Rappen leicht an und tätschelt ihm den Hals.
»Los, King«, sagt er, »gleich haben wir es geschafft. Du bekommst auch eine Extraportion Hafer.«
Es scheint, als verstehe ihn sein Pferd. Es streckt sich nochmals, und bald hat Dallas die Stadt erreicht.
Langsam reitet er die breite Main Street entlang. Viele Menschen, hauptsächlich Männer, sind noch unterwegs.
»Central-Hotel«, liest Dallas und lenkt sein Pferd zu dem gegenüberliegenden Mietstall.
Im Hotel wird er von einem Portier empfangen, der eine farbenprächtige Phantasieuniform trägt.
»Sie wünschen, Sir?« fragt der Portier höflich.
»Ein Zimmer für die Nacht, etwas zu essen und ein heißes Bad«, zischt der späte Gast. »Aber nicht so langsam Fellow«, fügt er überheblich hinzu.
»Jawohl, Sir«, schluckt der Portier und Dallas nickt befriedigt. »Bitte folgen Sie mir, Sir. Ich habe ein besonders prächtiges Zimmer für Sie.« Der Raum übertrifft wirklich seine Erwartungen.
Als er nach dem Bad gegessen hat, beschließt er, sich noch einen Drink zu genehmigen.
Unten in der Hotelannahme wird er angesprochen.
Es ist ein noch sehr junger Mann, von höchstens neunzehn Jahren, der aber seinen Colt in einer unmißverständlichen Art trägt.
»Sie sind doch Dallas?« ruft er und Clayd wirbelt pantherschnell herum.
»Clayd Black Dallas?« fragt der Fremde nochmals.
Clayd nickt nur.
Oh, er weiß genau, was jetzt kommen wird. Es ist ja nicht zum ersten Male, daß jemand ihn herausfordert, um zu Revolverruhm zu gelangen.
»Geh mir aus dem Weg«, fordert Dallas nur und will weitergehen.
»Bleib stehen, Dallas«, brüllt der junge Revolvermann. »Ich warte seit Tagen auf dein Eintreffen. Ich werde mich mit dir schießen, verstanden?«
Rechts und links drängen sich jetzt Menschen, die sensationsgierig sich diese Auseinandersetzung zweier bekannter Revolvermänner nicht entgehen lassen wollen.
»Wer bist du?« fragt Dallas ruhig und mustert den vor ihm stehenden Mann aus kalten Augen, die bar jedes Gefühlsausdruckes sind.
»Man nennt mich Long Butler, Dallas. Vielleicht hast du schon von mir gehört.«
Clayd schüttelt nur den Kopf.
»Nein, mein Bürschchen, dein Name ist mir unbekannt. Ich werde…«
»Nichts wirst du, Dallas«, zischt Long Butler.
»Man wird jetzt bis drei zählen und dann werden wir ziehen. Ist das klar?«
»Okay«, erwidert Dallas ruhig. Ein dünnes Lächeln liegt auf seinen Zügen.
Er fixiert Butler, der leicht vornübergebeugt steht, die geöffneten Hände über den Revolverkolben, bereit seine Waffe jeden Augenblick herauszureißen.
»Eins…« Jemand sagt es leise in die eingetretene Stille.
Niemand wagt zu atmen.
»Zwei…«
Dallas steht fast lässig da, doch das täuscht. In ihm ist jeder Nerv angespannt. Er weiß, daß jeder Fehler sein Ende bedeuten kann.
Die Spannung steigert sich fast ins Unerträgliche.
»Drei…!«
Da ist es nun – dieses Wort – auf das die beiden gelauert haben.
Und beide handeln auch schon.
Clayd Black Dallas scheint der Revolver nur so in die Hand zu springen. Ehe Butler seinen Colt auch nur in Schußhöhe bringt, drückt Dallas schon ab.
Sein Colt kracht.
Einmal…
Zweimal... Butler kommt überhaupt nicht zum Schuß.
Kraftlos entfällt ihm sein Colt, er greift an das sich rötende Hemd, taumelt und schlägt dann schwer zu Boden.
Dallas hat den rauchenden Colt noch in der Hand.
Sein Gesicht ist verzerrt, wirkt böse und teuflisch. Ein zynisches Grinsen huscht über seine Züge, als er den Herausforderer in seinem Blute liegen sieht.
Der schwarze Clayd wirbelt den Colt mehrmals um seinen Zeigefinger, dann ist seine Waffe wie von Zauberhand wieder im Halfter, das er tief am Oberschenkel trägt. Nun würdigt er Butler keines Blickes mehr, wendet sich um und geht hinaus auf die Straße.
Das Geraune der Menschen bleibt hinter ihm zurück, prallt von ihm ab wie an einer unsichtbaren Mauer.
*
Der »Gun Saloon« ist ein Saloon wie jeder andere.
Clayd Dallas sitzt an der Bar, hat einen doppelten Whisky vor sich stehen und beobachtet im großen, über dem Schanktisch aufgehängten Spiegel das Lokal.
Er hat die Blicke bemerkt, mit denen man ihn musterte. Er fühlt sie noch jetzt auf seiner Haut brennen. Aus lauter Wut hat er schon einige Whisky in sich hineinlaufen lassen.
»Diese Blicke«, denkt er. »Als wäre ich ein Tiger, eine reißende Bestie, die man bewundert und doch am liebsten tot am Boden sieht.«
Links und rechts an der Bar ist man deutlich von ihm abgerückt. Sie lassen es ihm deutlich merken, daß er nur ein Revolvermann und Schießer ist.
In Clayds dunklen Augen liegt blinder Zorn.
»Zwei doppelte Whisky«, zischt er den Barkeeper so heftig an, daß dieser vor Schreck beinahe die Flasche fallen läßt. Dallas Gesichtsausdruck verheißt nichts Gutes. Der Keeper stellt die beiden gefüllten Gläser vor Dallas. Dieser blickt sich um, stößt seinem linken Nachbarn in die Seite.
»He, Freund, trinke mit mir! Ich gebe einen Whisky aus.«
Der Angesprochene, ein kleiner schmächtiger Mann in Cowboykleidung, wendet sich um und starrt auf Black Dallas, der mühsam versucht, ein diabolisches Grinsen zu verbergen.
Sein Gesicht wirkt verzerrt. In die Narbe quer über seiner Stirn tritt ein