Duell der Giganten: Die großen Western 183
Von Frank Callahan
()
Über dieses E-Book
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Die Stille im Fair-Play-Saloon von Woodstock wirkte wie lähmend. Über zwei Dutzend Männer hatten sich um den Tisch geschart, an dem seit über sieben Stunden eine verbissene Pokerschlacht stattfand.
Einer der Mitspieler, ein Goldgräber von etwa vierzig Jahren, blickte fassungslos auf die Karten, die sein Gegenüber aufgedeckt hatte.
Unheil lag in der Luft.
Einige der Zuschauer zogen sich langsam zurück. Sie ahnten, daß in wenigen Augenblicken die Hölle losbrechen würde.
Der Digger starrte auf den wie ein Spieler gekleideten Mann, dessen Lippen sich zu einem schmalen Grinsen verzogen. Die Augen waren jedoch hart wie Flintsteine.
»Ist was, Mister?« fragte der Spieler und wollte den Dollarstapel, der sich in der Mitte des Tisches befand, zu sich heranziehen.
»Sie haben falschgespielt!« entlud sich nun der Zorn des Goldgräbers. Seine schrille Stimme überschlug sich. Er sprang auf, blaß und zitternd vor Empörung. Seine Rechte zuckte zum Halfter hinunter.
Der Profispieler hatte es kommen sehen. Seine Reaktion kam augenblicklich. Wie hingezaubert lag ein Colt in seiner Faust. Er feuerte, ohne dem bärtigen Digger eine Chance zu lassen.
Maßlos überrascht weiteten sich die Augen des Goldgräbers. Er taumelte, schwankte und riß dabei polternd den Tisch um. Gläser, Flaschen, Karten und Dollarnoten flogen zu Boden.
Die Umstehenden hatten sich mit knapper Not aus der voraussichtlichen Schußbahn gebracht.
Ein Aufschrei der Entrüstung ging durch den Saloon. Fassungslos starrten die Männer auf ihren Kumpel, der tot in seinem Blut am Boden lag.
Der wie ein Spieler gekleidete Mann stand immer noch lässig da. Dünner Rauch wirbelte aus dem Lauf seines Revolvers, dessen Mündung wie zufällig auf die anderen Digger
Mehr von Frank Callahan lesen
Die neuen großen Western
Ähnlich wie Duell der Giganten
Titel in dieser Serie (100)
Die großen Western 100: Der Country-Hai Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 126: Die Totengräber warten schon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 103: Das Höllenlied vom Wüstentrail Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 101: Die Todfeindschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 119: Wolfszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 118: Der Goldtransport Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 108: Treck-Banditen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 104: Sattelhyänen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 120: Ohne Chance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 114: Blutige Skalps Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 112: Langes Sterben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 105: Sie kamen und starben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 110: Die Morgan-Sippe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 102: Der Rustlerboss Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 132: Büffelgold Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 140: Henker-Canyon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 128: Todesstaub Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 107: Giddings Rache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 111: Die Schlinge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 120: Ohne Chance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 134: Hartes Land Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTöte ihn zweimal: Die großen Western 122 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 116: Tornado Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 129: Gewalt bricht Gewalt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 149: Büffelsoldaten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 125: Wildwasser-Fehde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 133: Mit Gesetz und Colt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 121: Kampf um die Range Mavericks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 123: Weg der Verlorenen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 165: Kopf hoch, Johnny Riverbee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Trail zur Hölle: Die großen Western 282 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHands up! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan Band 69: Wir jagen dich gnadenlos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenShowdown der Liebe in Diggers Creek: Sammelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 38: Claim-Wölfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHärter als alle anderen (Western) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen5 Colt Western Extraband 5002 - 5 dramatische Wildwestromane eines großen Autors Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWyatt Earp 112 – Western: Schüsse in Fleggers Bar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHände hoch!: Krimi-Klassiker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadt in Angst: Die großen Western Classic 20 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoc Holliday 25 – Western: Duell mit Kid Ohio Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kopfgeldjäger Folge 9/10 (Zwei McQuade Western): Folge den Wölfen und töte sie / Die Satansbrut von Tonto Basin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChad Everett - wie eine Ladung Dynamit: Cassiopeiapress Western Extra-Edition, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 57: Nitro, Terror und zwei Marshals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLady Churchill macht Urlaub Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Handful of Death in the West Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann, der Niemand war: Krimi-Klassiker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBanditen Baby: Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Affäre im Semiramis Hotel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE MORDE DER SCHWARZEN ROSE: Der Krimi-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 579: Tanz auf dem Vulkan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeständnis auf der Hochzeitsreise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer bist du, schöne Fremde? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann, der seinen Namen änderte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoc Holliday 28 – Western: Cheyenne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Wolf Creek durch die Hölle (U.S.Marshal Bill Logan, Band 102): Cassiopeiapress Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kopfgeldjäger Folge 37/38 (Zwei McQuade Western): Sterben in Silver Bell / Die Bande des Schreckens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan Band 57-64 (Sammelband) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMudlake - Willkommen in der Hölle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeister der Erinnerung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Action- & Abenteuerliteratur für Sie
Reise um die Erde in 80 Tagen (Illustriert & mit Karte der Reiseroute) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenClaus Störtebecker (Historischer Roman): Basiert auf dem Leben des berüchtigten Piraten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Ruf der Wildnis: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg: Abenteuer in Rumänien Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Bushcraft und Survival Basiswissen: Ratgeber für Recht, Theorie und Praxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum (Band 15) - Die Rettung des Plateosaurus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg Band 3: Abenteuer in Ägypten: der erste Tunnel Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Robinson Crusoe: Vollständige deutsche Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal (Band 1): Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Dorf 2 - Kolle in Not: Roman für Minecrafter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum (Band 17) - Umzingelt vom Preondactylus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRobinson Crusoe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStill: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScary Harry (Band 1) - Von allen guten Geistern verlassen: Lustiges Kinderbuch ab 10 Jahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Tarzans Rückkehr in den Urwald Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie drei Musketiere: Illustrierte Fassung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das geheime Dinoversum Xtra (Band 2) - Gefahr für den Triceratops Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOld Surehand I Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Dean Koontz - Jane Hawk ermittelt (3in1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Schatzberg Band 4: Das geheime Pergament, fünf tibetische Initiationstechniken Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Eine Studie in Scharlachrot: Der erste Sherlock-Holmes-Roman - Leipziger Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie ersten Tiger: Zweiter Weltkrieg, Ostfront 1942 - Der schwere Panzer Tiger I greift zum ersten Mal an Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWings of Fire (Band 1) – Die Prophezeiung der Drachen: Spannendes Kinderbuch für Drachenfans ab 11 Jahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Durch die Wüste: Reiseerzählung, Band 1 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn 80 Tagen um die Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSühne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeast Quest (Band 3) - Arcta, Bezwinger der Berge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg Band 6: Geheimnisse der Menschheitsgeschichte - der Weg in die Göttlichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE RITTER DES VATIKAN: Thriller Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Duell der Giganten
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Duell der Giganten - Frank Callahan
Die großen Western
– 183 –
Duell der Giganten
Frank Callahan
Die Stille im Fair-Play-Saloon von Woodstock wirkte wie lähmend. Über zwei Dutzend Männer hatten sich um den Tisch geschart, an dem seit über sieben Stunden eine verbissene Pokerschlacht stattfand.
Einer der Mitspieler, ein Goldgräber von etwa vierzig Jahren, blickte fassungslos auf die Karten, die sein Gegenüber aufgedeckt hatte.
Unheil lag in der Luft.
Einige der Zuschauer zogen sich langsam zurück. Sie ahnten, daß in wenigen Augenblicken die Hölle losbrechen würde.
Der Digger starrte auf den wie ein Spieler gekleideten Mann, dessen Lippen sich zu einem schmalen Grinsen verzogen. Die Augen waren jedoch hart wie Flintsteine.
»Ist was, Mister?« fragte der Spieler und wollte den Dollarstapel, der sich in der Mitte des Tisches befand, zu sich heranziehen.
»Sie haben falschgespielt!« entlud sich nun der Zorn des Goldgräbers. Seine schrille Stimme überschlug sich. Er sprang auf, blaß und zitternd vor Empörung. Seine Rechte zuckte zum Halfter hinunter.
Der Profispieler hatte es kommen sehen. Seine Reaktion kam augenblicklich. Wie hingezaubert lag ein Colt in seiner Faust. Er feuerte, ohne dem bärtigen Digger eine Chance zu lassen.
Maßlos überrascht weiteten sich die Augen des Goldgräbers. Er taumelte, schwankte und riß dabei polternd den Tisch um. Gläser, Flaschen, Karten und Dollarnoten flogen zu Boden.
Die Umstehenden hatten sich mit knapper Not aus der voraussichtlichen Schußbahn gebracht.
Ein Aufschrei der Entrüstung ging durch den Saloon. Fassungslos starrten die Männer auf ihren Kumpel, der tot in seinem Blut am Boden lag.
Der wie ein Spieler gekleidete Mann stand immer noch lässig da. Dünner Rauch wirbelte aus dem Lauf seines Revolvers, dessen Mündung wie zufällig auf die anderen Digger gerichtet war.
Ein paar Rausschmeißer mit Schrotgewehren nahmen Wayne Hannagan, den Spieler, in ihre Mitte.
Einer der Goldgräber trat vor. Sein mächtiger Vollbart gab ihm ein grimmiges Aussehen. Er schob seinen speckigen Stetson in den Nacken und stemmte beide Hände in die Hüften.
»Sie machen es wohl immer auf die rauhe Tour, Mister«, stieß er grimmig hervor. »Hal Watson«, er deutete auf den toten Goldgräber, »glaubte sich im Recht. Ich habe seine Karten gesehen. Sie deckten vier Asse auf, Hannagan. Er aber hatte ebenfalls ein As. Da konnte doch etwas nicht stimmen.«
Wayne Hannagan grinste noch immer überheblich.
»Er beschuldigte mich des Falschspiels und griff auch zuerst zur Waffe, mein Bester«, sagte er kalt. »Sollte ich mich vielleicht von dem Hombre umlegen lassen?«
Ein Mann schob sich durch die Menschenmenge, auf dessen Hemdbrust ein Marshalabzeichen blinkte.
Der Marshal von Woodstock war höchstens einundzwanzig Jahre alt und wirkte hager wie ein Wüstenwolf. Dieser Eindruck wurde durch sein hellblondes, schulterlanges Haar noch verstärkt. Sein Colt baumelte tief am Oberschenkel.
»Die Sache geht in Ordnung«, sagte er mit krächzender Stimme. »Ich war zufällig dabei und habe alles mitbekommen. Mr. Wayne Hannagan schoß in Notwehr. Ist jemand da, der das bestreiten möchte?«
Niemand meldete sich.
Die Digger senkten die Köpfe. Gemurmel setzte ein, dann hoben einige Männer den Toten auf und verließen mit ihm den Fair-Play-Saloon.
Die bulligen Angestellten des Saloons brachten Tische und Stühle wieder in Ordnung und streuten Sägemehl über den häßlichen Blutfleck.
Die Gäste wandten sich wieder ihren Drinks zu, spielten weiter oder unterhielten sich.
Fast jeden Abend gab es in den vielen Saloons, Spielhöllen und Tanzhallen solche Schießereien. Woodstock, die Goldgräberstadt in den Bergen von Montana, war ein heißes Pflaster geworden.
Mord, Totschlag und Überfälle gehörten zur Tagesordnung. Den Goldgräbern wurde ihr mühsam geschürftes Gold auf die harte Tour wieder abgenommen.
Wenn einer die Nase voll hatte und die Stadt verlassen wollte, kam er nicht weit. Eine gut organisierte Horde von Goldbanditen ließ keinen entkommen.
Den Diggern wurde das Fell geschoren, wo immer es möglich war. Sie waren ausgefuchste Kerle, mißtrauten sich gegenseitig, arbeiteten wie die Maulwürfe, um schnell reich zu werden, doch am Ende blieb ihnen meistens nur ein Stück heißes Blei.
Die Stadt war zu einem Sündenbabel geworden. Alle Laster dieser Welt waren dort vertreten. Und alles kostete harte Dollars.
Woodstock wurde von zwei Männern beherrscht, die Partner waren. Billy Snake und Clayde Uvalde hatten ihre Chance vor einigen Monaten schnell erkannt.
Sie gingen hart ran, und bald gehörten ihnen die meisten Saloons, Imbißstände, Tanzhallen, Restaurants und Spielhöllen. Billy und Clayde waren die eigentlichen Gewinner des Goldrausches in den Bergen von Montana.
Sie machten lange Schritte, stießen kaum auf Widerstand und räumten ab, wo immer es ging. Ein halbes Dutzend erstklassiger Revolvermänner stand auf ihrer Lohnliste. Von den vielen Barkeepern, Spielern, Rausschmeißern und Girls nicht zu reden.
Woodstock war ihre Stadt, und sie sollte es noch lange bleiben.
*
Clayde Uvalde stieg von seinem erschöpften Pferd. Der großgewachsene Mann klopfte sich mit dem Stetson den Staub eines langen Rittes von den Kleidern.
Clayde wirkte hager. Kein Gramm überflüssiges Fett war an seinem Körper. Er trug die schwarzen Haare kurzgeschnitten. In seinem ovalen Gesicht funkelten harte, entschlossene Augen.
Gekleidet war er wie ein Cowboy. Lassonarben auf den Handrücken wiesen darauf hin, daß er früher einmal diesen Job ausgeübt hatte.
Sein Revolver hing tief. Es sah nicht aus, als würde der hagere Mann die Waffe nur zur Zierde tragen.
Clayde reckte und dehnte sich, um seine verkrampften Muskeln zu lockern.
Ein junger Bursche trat heran und nahm die Zügel des Pferdes.
»Hatten Sie einen guten Tag, Mr. Uvalde?« fragte der Junge respektvoll und fing geschickt die Geldmünze auf, die ihm der Hagere zuschnippte.
Clayde gab keine Antwort, stieg den Sidewalk hoch, ging am Westman-Saloon vorbei, wo er vom Portier und Anreißer voller Respekt begrüßt wurde.
Clayde wandte sich nach rechts und schlenderte auf den Hintereingang des Saloons zu, in dem er und sein Partner Billy Snake ihr Office unterhielten.
Zwei hartgesichtige Kerle bewachten den Eingang. Sie nickten. Einer öffnete Clayde die Tür.
Einige Augenblicke später hatte der hagere Mann seine Beine weit von sich gestreckt und ein Glas ausgezeichneten Whisky vor sich stehen. Allerdings nicht die Marke, die in den Saloons ausgeschenkt wurde.
Clayde Uvalde befand sich allein im Büro. Er blickte nachdenklich auf den breiten Schreibtisch, hinter dem sich sein Partner Billy Snake oft breitmachte.
Clayde leerte sein Glas und schenkte sich nach. Der Alkohol tat ihm gut. Drei Wochen war er unterwegs gewesen und hatte in den Nachbarstädten alles an Lebensmitteln aufgekauft, was er bekommen konnte.
Diese Waren wurden hier in Woodstock im wahrsten Sinne mit Gold aufgewogen. Die drei- bis viertausend Goldgräber hatten nur die Möglichkeit, sich hier in der Stadt zu versorgen. Wild gab es schon längst nicht mehr. Auch das Holz wurde langsam knapp.
Clayde Uvalde blickte auf, als sich die Tür öffnete. Eine Frau schob sich herein. Sie lächelte freundlich und streckte Clayde die Hand entgegen.
Wie immer, wenn der hagere Mann Tanja Potkin begegnete, wurde er unsicher. Es lag wohl daran, daß die zwanzigjährige Frau all das verkörperte, was Clayde Uvalde von der Frau seines Lebens erwartete.
Das lange rötliche Haar, das wie geschmolzenes Kupfer leuchtete, fächerte über die