Verliebt in den Bruder des Prinzen
Von Janette Kenny
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Über dieses E-Book
Sein Kuss verzückt sie. Wer ist der aufregende Fremde vom Strand? Schockiert erfährt Demetria: Es ist Kristo Stanrakis. Aber sie ist mit seinem Bruder, dem Erbprinzen von Angyra, verlobt! Das bittere Ende eines Märchens? Oder gibt es doch eine Hochzeit im Fürstenhaus?
Janette Kenny
Solange Janette sich erinnern kann, prägten fiktive Geschichten und Charaktere ihre Welt. Die Liebe zur Literatur entdeckte sie bereits als kleines Mädchen, da ihre Eltern ihr rund um die Uhr vorlasen. Ermutigt durch ihre Mutter, begann Janette schon früh zu schreiben. Anfänglich begnügte sie sich damit, ihren Lieblingssendungen neue, nach ihren Vorstellungen perfekte Enden hinzuzudichten. Doch schon bald reizte sie die Möglichkeit, eigene interessante Charaktere zu erschaffen und sie den verschiedensten Situationen auszusetzen. Ganz nach dem Rat ihres Deutschlehrers verfolgte sie unentwegt ihren Traum von der Schriftstellerei, vergaß dabei jedoch nicht das wirkliche Leben: Janette Kenny machte sich zunächst als Kosmetikerin selbstständig, bevor sie endlich beschloss, die Art von Büchern zu schreiben, die ihr selber am Herzen liegen: Liebesromane! Nach unzähligen Kurzgeschichten veröffentlichte Janette schließlich ihren ersten Roman und ist ihrem Traum einer großen Schriftstellerkarriere damit ein ganzes Stück näher!
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Buchvorschau
Verliebt in den Bruder des Prinzen - Janette Kenny
IMPRESSUM
Verliebt in den Bruder des Prinzen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2010 by Janette Kenny
Originaltitel: „Captured and Crowned"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 335 - 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Trixi de Vries
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733738310
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
„Ich möchte den Erbprinzen nicht heiraten, Papa."
Erst nach zwei Tagen brachte Demetria Andreou den Mut auf, ihrem Vater dieses Geständnis zu machen. Sie wartete, bis Sandros Andreou sich am Pool des fürstlichen Gästehauses bei einer Vorspeisenplatte und einer Flasche Ouzo entspannte. Erst als sie die Hoffung aufgegeben hatte, dass das Verhältnis zu ihrem Verlobten sich auf wundersame Weise in eine Liebesbeziehung wandeln könnte, fasste sie den Entschluss, mit ihrem Vater zu reden.
Zornesröte überdeckte den mediterranen Teint ihres Vaters und warnte Demetria vor einem der Wutanfälle, für die Sandros berüchtigt war.
„Was du möchtest, ist nicht von Interesse, raunzte er. „Der Fürst von Angyra hat dich zur Gemahlin des Erbprinzen erkoren, als du zwölf Jahre alt warst. Das ist eine große Ehre. Und du bist deiner Familie und deinem Land verpflichtet.
Außerdem würde Sandros Andreou von seinem neuen Status als Vater der zukünftigen Fürstin von Angyra natürlich stark profitieren.
„Aber ich liebe ihn nicht, und er empfindet auch nichts für mich."
„Liebe! Verächtlich musterte er seine Tochter. „Mach dich nicht lächerlich! Denk daran, dass du mit dreiundzwanzig Jahren Fürstin sein wirst! Jung, unvorstellbar reich – dir wird es nie an etwas fehlen.
Nur an Liebe. Und sie würde die Freiheit einbüßen, selbst zu bestimmen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Sie wünschte sich so sehr, als Modedesignerin zu arbeiten. Doch dafür hatte ihr Vater kein Verständnis.
Ebenso wenig wie Kronprinz Gregor, als sie ihn gestern am Vorabend ihrer alljährlichen Präsentation darauf angesprochen hatte. Einmal im Jahr wurde der Bevölkerung vorgegaukelt, wie sehr die Brautleute sich auf ihre bevorstehende Hochzeit freuten. Eine Farce!
Gregor hatte nur die Schultern gezuckt und ihr geraten, ihren Traum jetzt zu verwirklichen. Nach der Heirat wäre eine Karriere als Modedesignerin undenkbar. Doch selbstverständlich hätte er nichts gegen ein Hobby …
Demetria ahnte daher, dass sie sich als Fürstin einsam, ungeliebt und unglücklich fühlen würde.
War sie wirklich die einzige Frau, die als Fürstin von Angyra infrage kam? Der Erbprinz würde doch bestimmt auch eine andere – willigere – Kandidatin finden, oder?
„Vielleicht könntest du den Fürsten heute Abend bitten, es sich noch einmal zu überlegen", bat sie schüchtern.
„Auf gar keinen Fall! Sandro maß sie mit einem vernichtenden Blick. „Du wirst Erbprinz Gregor Stanrakis in genau einem Jahr heiraten – so wie der Fürst es wünscht. Ist das klar?
„Ja, Vater."
Tieftraurig wandte sie sich ab und spazierte gedankenverloren auf dem gepflegten Weg, der vom fürstlichen Gästehaus zum Privatstrand führte. Die Karriere als Modedesignerin wäre also in einem Jahr vorbei.
Der gestrenge Fürst und ihr dominanter Vater hatten die Zukunftsplanung für sie übernommen. Aber zwölf Monate hatte sie noch Zeit, sich in der Modebranche einen Namen zu machen.
Seit zehn Jahren folgte Sandros Andreou mit seiner Familie der jährlichen Einladung des Fürstenhauses Stanrakis, sich auf dem Inselfürstentum Angyra zu entspannen. Es war bezaubernd hier. Das Meer hatte die Farbe von glitzerndem Blautopas. Die Wellen brachen sich leise rauschend am weißen Sandstrand.
Duftender Jasmin und Bougainvilleen blühten üppig und erfüllten die Luft mit süßem Aroma. Auf den zerklüfteten Bergen, die sich majestätisch zum wolkenlosen Himmel erhoben, wuchsen Olivenbäume und Zypressen.
In diesem Teil Europas verlief das Leben eher gemächlich. Das Volk verehrte die Fürstenfamilie und hatte Demetria mit offenen Armen empfangen.
Als Teenager war ihr die Zukunft wie ein Märchen erschienen, wenn die Paparazzi sie bei ihrer jährlichen Begegnung mit dem gut aussehenden Erbprinzen ablichteten. Doch inzwischen wusste sie es besser.
Erbprinz Gregor hatte nur traurig gelächelt, als sie ihre Bedenken vorgebracht hatte. „In unseren Kreisen wird aus Pflichtgefühl geheiratet, nicht aus Liebe. Das war schon immer so. Ich werde dich gut behandeln. Ich verlange nur, dass du mir treu bist, bis du mir Erben geboren hast."
Es schmerzte sie, dass er sie noch immer wie ein Kind behandelte. Noch schlimmer war für sie allerdings die Vorstellung, die jungfräuliche Braut eines Mannes zu sein, der sie nicht einmal begehrte.
In Gedanken versunken verließ Demetria den Privatstrand und schlenderte durch die unberührte Landschaft, die den Palast umgab. Nicht einmal der Lärm des Seehafens war hier zu hören. Schließlich war der Palast nur noch ein winziger Punkt in der Ferne. Nur das Geräusch der sich an der Felsküste brechenden Wellen durchbrach die Stille.
An einem schmalen, mit Treibholz und Seetang übersäten Strand kletterte Demetria auf einen Felsvorsprung und blickte starr hinaus aufs Meer. Das Leben war nicht fair!
Obwohl sie den Erbprinzen inzwischen seit zehn Jahren kannte, war er ihr fremd geblieben. Und nach dieser letzten Begegnung befürchtete sie, dass sich daran auch niemals etwas ändern würde.
Gregor war zehn Jahre älter als sie und ein ausgemachter Stoiker. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart nicht wohl. Da sie über keine gemeinsamen Interessen verfügten, verlief die Unterhaltung gestelzt. Nur einmal hatte Gregor sie flüchtig geküsst – vermutlich nur für die Fotografen!
Ihre Beziehung hatte nicht einmal einen Hauch von Romantik. Von Liebe und Leidenschaft ganz zu schweigen.
„Was haben Sie hier verloren?"
Demetria zuckte zusammen, schirmte schützend ihre Augen ab und betrachtete den Fremden. Hoffentlich erkennt er mich nicht, dachte sie.
Offensichtlich wusste er tatsächlich nicht, wen er da vor sich hatte.
Wahrscheinlich ein Tourist. Erleichtert atmete sie auf und musterte ihn. Er trug Shorts und Sandalen und lächelte so verwegen, dass ihr der Atem stockte.
Zweifellos war er der attraktivste Mann, dem sie je begegnet war. Der Wind hatte sein dichtes schwarzes Haar zerzaust, die Sonne seinen athletischen Körper mit einem bronzefarbenen Teint versehen.
Und diese dunklen Augen … faszinierend. In seinem Blick spiegelte sich eine Mischung aus Amüsiertheit und Begehren. Galt das ihr?
„Wollen Sie mir nicht antworten?", fragte der Mann nach, als sie ihn nur wortlos anstarrte.
Demetria riss sich zusammen. „Ich genieße die Aussicht und die Einsamkeit, sagte sie schließlich und hoffte, ihre verwirrenden Gefühle standen ihr nicht im Gesicht geschrieben. Der Fremde brauchte ja nicht zu wissen, dass ihr Herz aufgeregt klopfte und heiße Wogen ihren Körper durchfluteten. „Darf ich fragen, was Sie hier wollen?
Er zeigte auf den Strand, auf dem seine Fußabdrücke deutlich zu sehen waren. „Ich habe die Nester der Meeresschildkröten überprüft", erklärte er.
„Sind Sie im Umweltschutz tätig?"
Sein unwiderstehliches Lächeln blitzte nur kurz auf. „Dieser Strand ist für Unbefugte gesperrt. Sie sollten ihn jetzt verlassen."
Ja, das sollte sie. Aber nicht aus den von ihm genannten Gründen, sondern weil dieser blendend aussehende Mann ihr geradezu die Sinne vernebelte. Er entfesselte Gefühle in ihr, von denen sie nur aus Büchern wusste und die sie eines Tages in den Armen ihres Ehemannes zu fühlen hoffte. Und dieser dunkelhaarige Fremde hatte sie noch nicht einmal berührt, geschweige denn geküsst!
Geküsst? Hatte sie jetzt völlig den Verstand verloren? Verlegen senkte sie den Blick. Sie sollte wirklich gehen und sich möglichst weit von diesem charismatischen Fremden entfernen.
Stattdessen bat sie ihn: „Bitte erzählen Sie mir von Ihrer Arbeit hier."
„Sie ist …"
Er verstummte abrupt, als vom Meer her ein ungewöhnliches Geräusch ertönte. Unterdrückt fluchend schwang er sich zu Demetria auf den Felsvorsprung und war ihr so nahe, dass sie seine Körperwärme spürte und seinen ganz eigenen Duft nach Meer und Abenteuer einatmete.
„Nicht! Hastig versuchte sie, den Arm beiseitezuschieben, mit dem er ihre Taille umklammerte und an sich zog. „Lassen Sie mich sofort los!
Er hielt ihr einfach den Mund zu. Ihr Puls raste. Sie war diesem starken Mann völlig ausgeliefert!
Beruhigend flüsterte er ihr ins Ohr: „Kein Ton! Sonst erschrecken Sie sie."
Widerstrebend löste sie den Blick von ihm und schaute Richtung Meer. Die Gischt spülte unzählige Schildkröten ans Ufer, die zielstrebig über den Strand krochen.
Es war ein überwältigender Anblick. Demetria lehnte sich entspannt an den warmen Körper des Fremden und genoss das Naturschauspiel zu ihren Füßen.
Eng umschlungen saßen sie lange so da. Zwei Menschen, die das Glück hatten, dieses Wunder der Natur zu beobachten.
Erst als die letzte Schildkröte ihre Eier abgelegt hatte und ins Meer zurückgekehrt war, wandte Demetria sich lächelnd dem Mann zu, der sie umklammerte. „So etwas Faszinierendes habe ich noch nie gesehen."
Erneut bedachte er sie mit einem frechen Lächeln und strich ihr zärtlich über die Wange. Die hauchzarte Berührung entfesselte eine Flut des Verlangens in Demetria. „Ich habe es noch nie so sehr genossen. Du hast es zu etwas ganz Besonderem gemacht, agapi mou."
Das Kosewort brachte ihr Herz schier zum Schmelzen. Sie sehnte sich nach mehr. Dieses leidenschaftliche Verlangen war neu, überwältigend. Man konnte süchtig danach werden.
Natürlich war ihr bewusst, dass diese Gefühle verboten waren. Wahrscheinlich würde es ihr noch leidtun, in den Armen dieses faszinierenden Fremden zu liegen.
Aber es fühlte sich so gut an. Es erschien ihr völlig natürlich, sich an seinen harten Körper zu schmiegen. Schließlich flüsterte sie sehnsüchtig: „Schade, dass es zu Ende ist."
„Das muss es nicht sein."
Bevor sie auch nur halbherzig protestieren konnte, verschloss er ihr den Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss, der ihr sehnsüchtiges Herz zum Singen brachte. Verlangend klammerte sie sich an ihn, als er sie behutsam auf den Felsen legte. Demetria konnte gar nicht genug von diesen erregenden Küssen bekommen und spürte kaum, wie hart der Fels war. Sie war