Du bist einfach wunderbar
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Über dieses E-Book
Zoe fiebert der Reise nach Jamaika entgegen. Die Gelegenheit, mit Bryan, den sie sehr liebt, über ihre gemeinsame Zukunft zu reden. Dass er ganz andere Vorstellungen hat, ist eine bittere Enttäuschung für Zoe. Bedeutet das die Trennung, obwohl ihr das Herz bricht, wenn sie nur daran denkt?
Karen Van Der Zee
Karen van der Zee wuchs in Holland auf und begann schon früh mit dem Schreiben. Als junges Mädchen lebte sie ganz in der Welt ihrer Träume, verschlang ein Buch nach dem anderen und erfand zudem eigene Geschichten, die sie in Schulheften aufschrieb und liebevoll illustrierte. Leider entdeckten ihre Brüder eines Tages diese Hefte – und verbrannten sie heimlich auf dem Dachboden! Das Haus blieb glücklicherweise von einem Großbrand verschont, doch Karens erste Geschichten gingen für immer verloren. Karens größter Wunsch war es, eine Weltreise zu machen. Da Holland fast nur aus flachem Land besteht, träumte sie von Bergen. Sie wollte tropische Strände und Kokospalmen sehen einmal eine Nacht in der Wüste verbringen und viele interessante Menschen kennenlernen. Als Karen einen jungen Amerikaner auf Weltreise kennenlernte, war es daher Liebe auf den ersten Blick. Das erste Treffen fand in Amsterdam statt, der Heiratsantrag in Rom und die darauf folgende Hochzeit in Kenia, wo Karens Verlobter als freiwilliger Helfer beim Friedenscorps arbeitete. Nachdem sie Kenia wieder verlassen mussten, lebten Karen und ihr Mann einige Zeit in den USA bevor sie dann nach Ghana zogen. Hier erblickte nicht nur Karens erste Tochter das Licht der Welt, sondern auch ihr erster Roman Beim Tanz der Sonnenstrahlen (Cora 1981). Inzwischen hat Karen van der Zee über 30 weltweit sehr erfolgreiche Liebesromane geschrieben. Nach weiteren Aufenthalten in Indonesien, Palästina, Armenien und der Türkei lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in den USA. Doch schon jetzt träumt sie bereits wieder von ihrer nächsten Reise, die ihr ganz sicher die Inspiration für einen weiter spannenden Liebesroman liefern wird.
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Buchvorschau
Du bist einfach wunderbar - Karen Van Der Zee
IMPRESSUM
Du bist einfach wunderbar erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1995 by Karen van der Zee
Originaltitel: „Fire and Spice"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 1174 - 1996 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Lydia Röder
Umschlagsmotive: ThinkstockPhotos_Monkey Business Images/Stockbroker
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733777531
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de
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1. KAPITEL
Zoe ordnete nervös die Unterlagen auf ihrem Schreibtisch und sah auf die Uhr. Mr. Sinclair müsste jeden Moment kommen. Zoe atmete tief durch und blickte auf den geöffneten Ordner, der vor ihr auf dem Tisch lag. Warum bin ich nur so aufgeregt? fragte sie sich wiederholt. Dies war ein ganz gewöhnlicher Termin zwischen ihr als Vertrauenslehrerin und dem Vater eines Schülers, und sie war gut auf das Gespräch vorbereitet.
Den Unterlagen hatte sie entnommen, dass Bryan Sinclair allein erziehender Vater seines zwölfjährigens Sohnes Paul war. Von der Mutter des Jungen wusste sie allerdings nichts, da sie nirgendwo erwähnt wurde. Bryan Sinclair hatte eine Führungsposition in einem multinationalen Unternehmen und war vor kurzem von Argentinien nach Washington D.C. gezogen. Zufälligerweise hatte er ein Apartment in demselben Haus gemietet, in das auch Zoe vor kurzem gezogen war. Er wohnte im ersten und sie im zweiten Stock.
Zoe hatte die vergangenen sechs Jahre in Afrika verbracht, zwei in Tansania, ein Jahr in Mauritanien, drei in Kamerun, und war in diesem Sommer in die Staaten zurückgekehrt.
Bryan Sinclair sah blendend aus, war groß und kräftig gebaut, hatte blaue Augen und dichtes blondes Haar. Er strahlte Kraft und Selbstbewusstsein aus und war ein Mann, nach dem sich die Frauen umdrehten.
Zoe war Bryan zum ersten Mal an der Haustür begegnet und war sofort von ihm fasziniert gewesen. Sie konnte sich nicht erklären, was es war – vielleicht die berühmte Liebe auf den ersten Blick oder auch nur erotische Anziehungskraft – sie wusste es nicht. Auf jeden Fall war in diesen Sekunden irgendetwas passiert, das man mit logischem Denken nicht erklären konnte.
Und nun saß sie hier in ihrem kleinen Büro der Olympia International School und war so aufgeregt, dass ihr das Herz bis zum Hals klopfte. Leider hatte sie eine unangenehme Sache mit Bryan Sinclair zu besprechen. Sein Sohn kam in der Schule überhaupt nicht zurecht. Er war erst seit vier Wochen hier, hatte aber bei sämtlichen Lehrern fast nur schlechte Zensuren eingeheimst, weil er sich weder am Unterricht beteiligte, noch seine Hausaufgaben machte. Zoe seufzte auf. Ihre undankbare Aufgabe bestand nun darin, Mr. Sinclair diese schlechte Nachricht mitzuteilen.
Um Punkt acht Uhr klopfte es an der Tür, und Bryan Sinclair betrat das Büro.
„Guten Morgen", grüßte er höflich, und beim Klang seiner tiefen, männlichen Stimme überlief Zoe ein erregendes Prickeln.
Bryan Sinclair trug einen perfekt sitzenden Anzug, ein weißes Hemd, eine modische Krawatte und sah umwerfend gut aus.
Zoe erwiderte den Gruß und stand auf. Als er auf sie zutrat und ihr die Hand gab, fühlte sie sofort wieder das erregende Prickeln. Bryan duftete nach After Shave und Seife und hatte sicher gerade erst geduscht. Unwillkürlich stellte Zoe sich seinen muskulösen nackten Körper vor, auf den das Wasser niederprasselte …
Reiß dich zusammen! mahnte sie sich im Stillen. Was war nur los mit ihr? Normalerweise reagierte sie doch sonst nicht so auf einen Mann.
Bryan ließ ihre Hand los und setzte sich Zoe gegenüber auf einen Stuhl. Sie konnte sich ihre Reaktion einfach nicht erklären. Schließlich waren ihr schon oft attraktive Männer begegnet, doch noch nie hatte auch nur einer ihr Herz höher schlagen lassen. Bei Bryan Sinclair war alles anders. Dieser Mann brachte sie völlig aus der Fassung.
Irgendetwas Geheimnisvolles umgab ihn. Warum zog ein Mann mit seinem beruflichen Hintergrund in eine einfache Mietwohnung? Ein eigenes Haus oder eine luxuriöse Eigentumswohnung hätten eher zu seinem Status gepasst.
„Sie möchten über Pauls schulische Leistungen mit mir sprechen?", kam Bryan sofort zur Sache und riss Zoe damit aus ihren Gedanken.
„Ja." Sie atmete tief durch. Irgendwie fiel es ihr schwer, sich in Bryans Gegenwart auf das Thema Paul zu konzentrieren.
Kurz vor Schulbeginn hatte Zoe Bryans Sohn einmal vor dem Haus getroffen und sich nett mit ihm unterhalten. Er war ein hübscher Junge, klein für sein Alter, mit lockigem braunem Haar und blaugrauen Augen, die zwar nicht so strahlten wie die seines Vaters, dafür aber sehr warm und auf rührende Weise verletzlich wirkten. Zoe hatte den Jungen sofort gern gehabt. Bei ihrem ersten Treffen war er freundlich und sehr aufgeschlossen gewesen, doch kaum in der Schule, hatte er sich plötzlich völlig in sich zurückgezogen.
„Paul ist ein liebenswerter und sehr intelligenter Junge, Mr. Sinclair", begann Zoe schließlich und war froh, dass ihre Stimme dabei professionell und gelassen klang.
Bryan lächelte. „Das weiß ich."
Zoe blickte auf den vor ihr liegenden Ordner. „Den Unterlagen zufolge lebten Sie die letzten fünf Jahre in Buenos Aires, wo Ihr Sohn die internationale Schule besuchte."
„Richtig."
„Ich kann mir vorstellen, dass der Umzug in die Staaten für Paul eine große Umstellung ist", schnitt Zoe vorsichtig das Problem an. In ihrer Schule gab es viele Kinder aus verschiedenen Nationen, die durch den Beruf ihrer Eltern von einem Land ins andere zogen. Für diese Schüler war es oft nicht leicht, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.
„Ja. Bryan runzelten leicht die Stirn. „Halten Sie das für ein Problem, Miss Langdon?
„Ja, leider. Zoe sah ihm fest in die Augen und zwang sich, mit ihren Gedanken bei der Sache zu bleiben. „Um auf den Punkt zu kommen, Mr. Sinclair, Pauls Zwischenzeugnis weist schlechte Noten in sämtlichen Fächern auf. Er hat es mit nach Hause genommen und sollte es Ihnen zur Unterschrift vorlegen.
„Ich habe kein Zeugnis gesehen."
Das überraschte Zoe nicht. Paul hatte es wahrscheinlich für klüger gehalten, das Zeugnis seinem Vater vorzuenthalten. Zoe reichte ihm eine Kopie aus ihrem Ordner.
Bryan las und runzelte die Stirn. „Sind Sie sicher, dass das alles stimmt?"
„Absolut. Ich habe mit seinen Lehrern gesprochen. Aus Pauls früheren Zeugnissen lässt sich ersehen, dass solche Noten bei ihm nicht normal sind. Er ist intelligent, hat keine Lernschwächen, und seine Zensuren waren früher ausgezeichnet."
Bryan nickte. „Wo liegt also das Problem?"
„Paul gibt keine Hausaufgaben ab und lernt nicht, was er aufbekommt. Ich habe schon mit ihm gesprochen, doch er scheint nicht das geringste Interesse zu haben, etwas an seinem Verhalten zu ändern."
„Er rebelliert, lehnt sich auf, das ist alles", erwiderte Bryan gelassen.
„Nein, ich glaube, da steckt mehr dahinter, Mr. Sinclair, widersprach Zoe entschieden. „Offen gesagt, mache ich mir Sorgen um Ihren Sohn.
„Sorgen? Inwiefern?"
Er wirkt manchmal regelrecht depressiv, wollte Zoe schon sagen, unterließ es aber lieber. „Ich habe schon mehrmals versucht, mit ihm zu sprechen, aber es war nichts aus ihm herauszubekommen, erwiderte sie stattdessen. „Im Gegenteil, er zog sich völlig vor mir zurück. Seinen Unterlagen zufolge soll er auf der Schule in Argentinien ganz anders gewesen sein. Eine solche Verschlossenheit entspricht nicht Pauls Natur. Wahrscheinlich bedrückt ihn etwas.
Bryan sah Zoe fest in die Augen. „Ich glaube, Sie nehmen die Sache zu ernst, Miss Langdon. Paul ist erst vier Wochen hier. Finden Sie nicht auch, dass es noch ein bisschen früh ist, um derartige Schlüsse zu ziehen?"
„Ich habe keine Schlüsse gezogen, sondern lediglich gesagt, dass Paul meiner Meinung nach Probleme hat. Und je früher wir wissen, worum es sich handelt, desto besser können wir dagegen angehen."
Bryan seufzte. Offensichtlich wurde er allmählich ungeduldig. „Wir sind gerade erst hierher gezogen, Miss Langdon. Paul braucht Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Sein Verhalten ist meiner Ansicht nach völlig normal."
Zoe teilte Bryans Meinung nicht. Sie war fest überzeugt, dass bei Paul mehr dahinter steckte als nur Anpassungsschwierigkeiten an eine neue Schule und Umgebung. Dass Bryan die Sache so locker nahm, konnte Zoe nicht verstehen. Allem Anschein nach wollte er nicht einsehen, dass sein Sohn ein ernsthaftes Problem hatte. „Hat er denn irgendetwas über die Schule erzählt?", fragte sie schließlich.
„Nur dass die in Argentinien besser und die Lehrer netter gewesen seien. Bryan lächelte. „Ansonsten sei alles okay, behauptet er zumindest.
Nichts ist okay, dachte Zoe, die Bryans gelassene Haltung allmählich ärgerte. Es war nicht normal, wenn ein intelligenter und lebhafter Junge wie Paul sich plötzlich völlig in sich zurückzog, nichts für die Schule tat und sich für nichts mehr begeistern konnte.
„Haben Sie denn mit Paul über seine schulischen Leistungen gesprochen?"
„Er sagte, er habe nirgendwo Probleme, und ich nahm an, dass das stimmt. Ich musste Paul noch nie ermahnen, seine Hausaufgaben zu machen. In dieser Beziehung war er schon immer sehr selbstständig und verantwortungsbewusst."
„Aber jetzt ist er es nicht mehr."
„Sieht ganz so aus."
Es sieht nicht nur so aus, es ist auch so, dachte Zoe ärgerlich. Wie kann einem Vater nur entgehen, dass sein Sohn nie Schularbeiten macht?
„Er gibt seine Hausaufgaben jedenfalls nicht ab, erklärte Zoe so ruhig wie möglich. „Und er beteiligt sich nicht am Unterricht. Nicht einmal Basketball interessiert ihn mehr. Und in seinen Akten steht, dass Paul ein sehr guter Spieler ist.
„Stimmt, bestätigte Bryan. „Und ich bin sicher, dass er wieder damit anfangen wird, wenn er erst einmal begriffen hat, dass er sich mit seinem Verhalten nur selbst schadet. Dann klemmt er sich ordentlich dahinter und holt alles wieder auf.
Mit dieser Antwort wollte sich Zoe jedoch nicht zufrieden geben. „Dürfte ich Ihnen noch einige Fragen stellen?", beharrte sie.
Bryan blickte auf die Armbanduhr. „Tut mir Leid, aber ich habe keine Zeit mehr."
Erneut stieg Ärger in Zoe auf. Sie kannte genügend Eltern, die keine Zeit für ihre Kinder hatten oder einfach kein Interesse an deren Leben. Auch wenn sie die Einstellung dieser Eltern noch so sehr missbilligte, an dieser Stelle hörte ihre Kompetenz auf. Als Vertrauenslehrerin war es ihre Pflicht zu helfen, soweit sie konnte, aber sie wusste, dass sie sich gefühlsmäßig nicht zu sehr in ihre Arbeit einbinden durfte. Warum die Sache mit Paul ihr so zu Herzen ging, verstand sie selbst nicht recht.
Zoe atmete tief durch und sah Bryan direkt an. „Nur noch eine Frage, Mr. Sinclair. Könnte es vielleicht sein, dass Paul zu Hause Probleme hat, die ihm zu schaffen machen?"
„Nein, da gibt es keine Probleme, Miss Langdon." Bryan hatte ganz ruhig gesprochen, doch Zoe spürte deutlich die versteckte Feindseligkeit, die in den Worten lag. Misch dich nicht in meine Angelegenheiten, wollte er ihr damit indirekt sagen.
Doch Zoe ließ sich nicht beirren, sie musste wissen, was Paul bedrückte. „War Paul denn damit einverstanden, in die Staaten zurückzugehen?"
Bryan zuckte die Schultern. „Es blieb ihm nichts anderes übrig."
„Das ist keine Antwort auf meine Frage, Mr. Sinclair. Wollte Paul Argentinien verlassen?"
„Nein, und ich denke, deshalb stellt er sich jetzt auch so quer. Aber ich glaube nicht, dass dieser Zustand allzu lange anhalten wird. Paul wird bald neue Freunde finden, und dann sieht wieder alles anders aus."
Hoffentlich hast du Recht, dachte Zoe und nickte, doch sie glaubte nicht daran.
Bryan stand auf. „Bei allem Respekt, Miss Langdon, finden Sie Ihre Sorge nicht etwas übertrieben? Paul ist erst seit vier Wochen hier, das ist wirklich keine lange Zeit."
Bryans unbekümmerte Haltung und vor allem sein selbstsicherer Tonfall ärgerten Zoe, doch sie wusste, dass es