Heißes Date mit dem Ex
Von Charlene Sands
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Über dieses E-Book
Was will Alex hier? Cara Windsor traut ihren Augen nicht, als sie ihren Ex-Verlobten sieht, den Mann, den sie einst so sehr geliebt und der ihr das Herz gebrochen hat. Trotzdem steht er jetzt in ihrem Büro, sieht sie mit seinen unergründlichen Augen an und bittet sie um ein Gespräch. Hat er sie nicht schon genug verletzt? Aber sie kann Alex‘ erotischer Ausstrahlung einfach nicht widerstehen. Bittersüße Erinnerungen an sinnliche Stunden werden wach. Und schon sitzt Cara mit ihm in seinem roten Ferrari, auf dem Weg zu dem geheimen Ort, wo für sie beide alles begann …
Charlene Sands
Alles begann damit, dass der Vater von Charlene Sands, ihr als Kind die schönsten, brillantesten und fantastischsten Geschichten erzählte. Er erfand Geschichten von plündernden Piraten, mächtigen Königen und Sagen von Helden und Rittern. In diesen Erzählungen war Charlene immer die Prinzessin, Königin oder Heldin um die gekämpft oder die gerettet wurde. Mit diesem Bild wuchs sie auf und inspirierte sie immer in diesen fantastischen Welten zu träumen. Die Romantik kam später, als Romane von verschiedenen anderen Autoren sie fesselten. 25 Jahre lang hat sie in Teilzeit als Lehrerin für Geburtshilfe in einem Krankenhaus gearbeitet. Momentan schreibt sie zeitgenössische romantische Literatur und auch historische Western. Mittlerweile hat sie 28 Bücher verfasst und hat mit dem Schreiben „ihr Bild gefunden“, wie sie es selbst bezeichnet. Sie ist mit dem Readers Choice Award 2006, dem Cataromance Reviewer’s Choice Award 2007 und 2008 und dem Booksellers Best Award 2009 ausgezeichnet worden. Sie ist ein aktives Mitglied der „Romance Writers of America“, gehört zu dem „Orange County Chapter“, den „Los Angeles Chapter of RWA“ und verbringt dort auch ehrenamtlich viel Zeit, indem sie Verbindungen zu veröffentlichten Autoren hält. Sie ist mit ihrer Jugendliebe Don verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder und zwei Katzen. Wenn sie nicht gerade schreibt, findet man sie an sonnigen kalifornischen Stränden oder beim Bowling mit ihrem Team. Gerne verbringt sie auch ruhige Abende und Candlelight Dinner mit ihrem Ehemann. Selbst bezeichnet sie sich als hoffnungslose Romantikerin.
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Heißes Date mit dem Ex - Charlene Sands
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2014 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „The Texas Renegade Returns"
erschienen bei: Harlequin Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1858 - 2015 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Ute Augstein
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733720964
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Es tut mir schrecklich leid, Mr del Toro, aber Miss Windsor ist im Moment sehr beschäftigt. Sie hat leider überhaupt keine Zeit für Sie."
Verwirrt starrte Alex die Assistentin von Cara an. Die Frau, die hinter dem Schreibtisch im schmucklosen Bürotrakt von Windsor Energy saß, klang keineswegs so, als täte ihr irgendetwas leid. Vielmehr wirkte sie wie eine entschlossene Bärenmutter, die ihre Jungen verteidigte. Zwar wusste er, dass sie nur ihren Job machte, doch war das keine Entschuldigung dafür, dass sie ihn so misstrauisch musterte, als wäre er die böse Hexe aus Oz.
Seit seine wahre Identität bekannt geworden war, hatte man Alex in Royal häufig so seltsam beäugt, als wären ihm plötzlich Flossen gewachsen. Er ging davon aus, dass Paul Windsor seine Security damit beauftragt hatte, ihn umgehend wieder nach draußen zu befördern, sobald er auch nur einen Fuß ins Firmengebäude setzte. Um Windsor würde er sich jedoch ein anderes Mal kümmern – denn an diesem Tag war er allein wegen Cara hier und fest entschlossen, sie zum Mitkommen zu überreden.
Sehnsüchtig sah er zu Caras Bürotür hinüber. Dios – bei Gott! dachte er auf Spanisch, seiner Muttersprache –, er musste sie unbedingt wiedersehen und mit ihr reden. Ein weiterer Aufschub wäre völlig inakzeptabel.
Deswegen schenkte er der Assistentin sein reizendstes Lächeln, das ihm schon immer gute Dienste erwiesen hatte, wenn er als Junge seine Lehrer – und als Erwachsener die Frauen – von seinen ehrenwerten Absichten hatte überzeugen wollen. Aktuell jedoch stand nur ein weibliches Wesen im Mittelpunkt seines Interesses – die zauberhafte Cara Windsor.
„Miss Potter, sagte er, nachdem er einen flüchtigen Blick auf ihr Namensschild geworfen hatte. „Mit Ihnen kann man doch bestimmt vernünftig reden. Ich würde nie etwas tun, das Sie den Job kosten könnte. Warum sagen Sie Miss Windsor nicht einfach Bescheid, dass ich hier bin? Das wäre doch für alle Beteiligten wesentlich angenehmer, als wenn ich einfach unangemeldet zu ihr ins Büro stürme. Aber wie auch immer
, betonte er, unablässig charmant lächelnd, während er auf Caras Bürotür deutete. „Ich bin fest entschlossen, sie heute noch zu sprechen."
Seine Worte verfehlten ihre Wirkung anscheinend nicht, denn mit einem Mal wirkte Miss Potter nicht mehr ganz so kühl. „Verstehen Sie doch, erwiderte sie leise. „Ich habe den Auftrag, die Security zu benachrichtigen, sobald Sie sich hier blicken lassen.
„Das wollen Sie doch aber nicht tun, oder?"
„Nein, aber Mr Windsor hat es ausdrücklich angeordnet. Und außerdem weiß jeder hier …" Sie stockte.
„Was denn?", hakte er nach.
Verlegen betrachtete sie ihren Schreibtisch, bevor sie weitersprach. „Dass Sie Cara das Herz gebrochen haben."
Autsch! So viel stand jedenfalls fest: Diese Miss Potter nahm kein Blatt vor den Mund. Vermutlich war das jedoch nur ein Vorgeschmack auf das, was ihn gleich noch erwartete.
„Ich versichere Ihnen, dass ich nicht vorhabe, Cara wehzutun. Lassen Sie uns doch einfach so tun, als hätte dieses Gespräch gar nicht stattgefunden und …"
„Gayle? Was ist denn hier los?", erklang in diesem Augenblick Caras sanfte Stimme hinter ihm. Schlagartig verflog Alex’ Anspannung, und er drehte sich um. Als er Cara am Durchgang zu ihrem Büro stehen sah, beschleunigte sich sein Herzschlag. Mit einer Hand stützte sie sich am Türrahmen ab, und ihr langes honigblondes Haar umschmeichelte seidig glänzend ihre Schultern. Unwillkürlich musste Alex daran denken, wie diese weichen Locken verführerisch sein Gesicht gestreift hatten, als Cara ihn in der Nacht nach der Entlassung aus dem Krankenhaus voller Verlangen geliebt hatte.
Obwohl sie an diesem Tag lediglich einen schlichten grauen Hosenanzug trug, sah sie darin aus, als wäre sie gerade für das Titelblatt der Vogue fotografiert worden. Wie magisch wurde sein Blick von der körperbetonten weißen Bluse und der verführerischen Mulde zwischen ihren Brüsten angezogen.
Wieder einmal wurde ihm bewusst, wie sehr Cara ihm gefehlt hatte.
Als sie ihn erblickte, erlosch das freundliche Funkeln in ihren kristallblauen Augen. Überrascht atmete sie aus. „Alex! Was machst du denn hier?", fragte sie scharf.
„Ich muss mit dir reden."
Doch sie schüttelte den Kopf und reckte entschlossen das Kinn. „Du dürftest überhaupt nicht hier sein."
Inzwischen war Gayle Potter aufgestanden. „Es tut mir leid, Miss Windsor. Ich habe versucht, ihn aufzuhalten."
„Das hat sie wirklich, bestätigte Alex. „Mit aller Macht. Aber wie du vielleicht noch weißt …
„… kann man dich nicht aufhalten, wenn du dir erst mal was in den Kopf gesetzt hast", beendete sie kühl den Satz.
Oh, da lag noch ein schweres Stück Arbeit vor ihm.
„Ist schon in Ordnung, Gayle, sagte sie zu ihrer Assistentin. „Ich verstehe das.
„Soll ich den Sicherheitsdienst rufen?", erkundigte sich die ältere Frau.
Ergeben seufzte Cara. „Nein, ich komme schon zurecht. Machen Sie doch einfach Pause. In der Zwischenzeit führe ich Mr del Toro hinaus", erklärte sie, und Alex zuckte zusammen, als er registrierte, in welch verbittertem Tonfall sie seinen Nachnamen ausgesprochen hatte. Er war hier, um die Dinge zwischen ihnen beiden wieder in Ordnung zu bringen, und nicht, um Cara noch mehr Schmerz zuzufügen.
Besorgt sah Gayle zu ihnen herüber, bevor sie ihre Tasche nahm und ging. „Ich bin in der Lounge, falls Sie mich brauchen", erklärte sie und verließ das Büro.
„Du dürftest noch nicht mal in diesem Gebäude sein." Caras Stimme klang vorwurfsvoll.
„Wie? Ähm, was?" Er ertappte sich dabei, dass er wie gefesselt jede ihrer Bewegungen beobachtete. Seit Wochen sah er sie zum ersten Mal wieder, und beinahe hatte er vergessen, wie lebendig ihre meerwasserblauen Augen funkelten. Wie sinnlich gerundet ihre Brüste waren. Und wie verführerisch es sich anfühlte, wenn sie ihm die schlanken Schenkel begierig um die Hüften schlang.
Außerdem hatte sie es stets verstanden, ihn zum Lachen zu bringen. In ihrer Gegenwart hatte er sich von Anfang an kindlich unbeschwert gefühlt, und es wunderte ihn nicht, dass er sich damals Hals über Kopf in diese faszinierende Frau verliebt hatte.
„Ich habe gesagt, dass du gehen musst."
„Das mache ich – wenn du mitkommst. Wir müssen reden."
Plötzlich sah sie ihn an, als wäre er ein völlig Fremder. Dabei bin ich doch immer noch derselbe Mann! dachte er verzweifelt. Wie sollte er sie nur davon überzeugen? Er würde alles erklären und sich anschließend entschuldigen, doch zuvor musste er noch etwas anderes erledigen.
„Ich kenne dich nicht, Alex del Toro, erklärte sie. „Ich hatte gedacht, ich würde dich kennen, aber da habe ich mich gewaltig geirrt. Ich bin nicht länger das naive Dummchen. Der Alex Santiago, in den ich mich verliebt hatte und den ich heiraten wollte, war ein reizender und fürsorglicher Mann. Zwischen uns – das ist was Besonderes gewesen. Aber so bist du gar nicht, habe ich recht? Du bist nicht Alex Santiago. Es war alles nur eine Lüge. Du hast mich benutzt, und jetzt erinnerst du dich noch nicht einmal mehr daran. Falls du das tätest, würdest du nämlich heute nicht hier sein und mit mir sprechen wollen – dann wüsstest du nämlich, dass es zwecklos ist, Amnesie hin oder her.
„Cara, widersprach er. „Es ist nicht zwecklos. Komm mit. Ich verspreche dir, es dauert auch nicht lange.
Ja, er hatte es wirklich vermasselt, aber auf keinen Fall würde er zulassen, dass dies das Ende war. Unauffällig sah er auf ihre linke Hand und stellte bestürzt fest, dass sie seinen Verlobungsring nicht mehr trug. Ganz offensichtlich hasste sie ihn.
Auffordernd blickte sie zum Haupteingang hinüber. „Mein Vater ist in zehn Minuten wieder zurück im Büro. Wenn er dich hier sieht, lässt er dich rauswerfen."
Jetzt setzte Alex alles auf eine Karte, schließlich hatte er nichts mehr zu verlieren. Es war ihm wesentlich wichtiger, dass Cara ihn anhörte, als sich darum zu kümmern, seinen guten Ruf bei Freunden und Kollegen in Royal wiederherzustellen. Sie musste ihm endlich wieder vertrauen. „Dann willst du mir also hier an deinem Arbeitsplatz eine Szene machen? Ich bitte dich doch nur um eine Stunde deiner Zeit und verspreche dir, dass ich dich hinterher wieder zurückbringe." Oder auch nicht, denn wenn die Dinge wie geplant verliefen, würde Alex seine Verlobte mit zu sich nach Pine Valley nehmen.
Seufzend sah sie auf die Uhr. „Okay, gab sie schließlich nach. „Ich komme mit – aber nur, um zu verhindern, dass mein Vater sich unnötig aufregt, wenn er dich hier sieht.
Falls Alex’ Verdacht sich bestätigen sollte, dann würde der Mann mit den vier Exfrauen bald nicht mehr in der Lage sein, Ehefrau Nummer fünf zu heiraten, sondern stattdessen im Gefängnis sitzen – und zwar wegen Kidnappings und versuchten Mordes.
„Gib mir eine Minute, Alex. Ich komme nach draußen. Wo hast du geparkt?"
„Du findest mich beim ersten roten Ferrari, den du auf dem Parkplatz siehst", erwiderte er lächelnd, denn Cara hatte ihm damals geholfen, den Wagen auszusuchen. Rot war ihre Lieblingsfarbe. Auch daran erinnerte er sich.
Mittlerweile funktionierte sein Gedächtnis nämlich beinah wieder lückenlos.
Cara beugte sich rasch über den Schreibtisch, um Gayle eine kurze Nachricht zu schreiben, dass sie niemandem etwas von Alex’ Besuch erzählen und sich keine Sorgen um ihre Chefin machen sollte.
Dabei wünschte sie sich selbst auch so viel Zuversicht. Insgeheim bezweifelte sie nämlich, dass es eine weise Entscheidung war, mit Alex zu gehen. Einige Monate zuvor war er unmittelbar nach ihrer Verlobung spurlos verschwunden. Zunächst hatte es kein Lebenszeichen von ihm gegeben, und Cara hatte schreckliche Ängste um ihren Verlobten ausgestanden. Erst hatte sie sich einzureden versucht, dass Alex einfach nur auf Geschäftsreise gefahren war und vergessen hatte, ihr Bescheid zu geben. Doch nach einigen Wochen hatte immer noch niemand etwas von ihm gehört. Und als man zu glauben begann, dass ein Verbrechen nicht auszuschließen war, hatte auch Cara das Schlimmste befürchtet.
Doch mit der Zeit waren ihr Zweifel gekommen, und sie hatte sich gefragt, ob Alex vielleicht die Flucht vor ihr ergriffen hatte, weil er sie nicht mehr liebte. Verrückte Gedanken und Sorgen hatten sie Tag und Nacht gequält. Vielleicht hatte Alex die Verlobung bereut und war zu einer früheren Geliebten zurückgekehrt. Möglicherweise hatte er nur nicht den Mut aufgebracht, Cara ins Gesicht zu sagen, dass sie doch nicht die richtige Frau für ihn war. Inzwischen wusste sie natürlich, dass sie mit ihren Verdächtigungen falschgelegen hatte.
Man hatte Alex inmitten einer Gruppe illegaler Einwanderer aufgefunden, nachdem der LKW, in dem sie sich befanden, in einen Autounfall verwickelt worden war. Niemand wusste, wie Alex dorthin geraten war – selbst Alex nicht, denn seit dem Verkehrsunfall litt er unter einer Amnesie. Außer einer Gehirnerschütterung und einem gebrochenen Handgelenk schien er körperlich jedoch keinen Schaden erlitten zu haben. Die darauffolgenden Wochen hatte Cara sich mit Schuldgefühlen herumgeplagt, weil sie so schlecht von Alex gedacht hatte. Naiv, wie sie gewesen war, hatte sie alles versucht, Alex dabei zu unterstützen, seine Erinnerung wiederzuerlangen.
Doch das hat alles nichts gebracht, dachte sie wütend, als sie rasch aus dem Büro ging und ihre hohen Absätze laut auf dem schiefergrauen Fliesenboden klackerten. Sie musste sich beeilen, denn ihr Vater konnte jeden Moment zurückkehren, und sie wollte um jeden Preis verhindern, dass er auf Alex traf.
Draußen