Internationale Küche: 100 Gerichte, die du gekocht haben musst, bevor du den Löffel abgibst: Verrückte Rezepte aus aller Herren Länder. Die Löffelliste der 100 Gerichte. Food Trends weltweit.
Von Annette Sandner
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Internationale Küche - Annette Sandner
Sandner
1 BURRATA MIT FRISCHEN BUNTEN TOMATEN UND PINIENKERN-BASILIKUM-DRESSING
Eine Burrata auf dem Teller ist der Garant für ein köstliches Essen. Wer noch nie eine Burrata gegessen hat, kann sie sich in etwa so vorstellen wie Büffelmozzarella, nur zarter, mit einem sahnig-flüssigen Kern. Entstanden ist die Burrata offenbar aus praktischen Gründen: Zum Transport wurde die temperaturempfindliche Sahne kurzerhand in Mozzarella-Stränge »verpackt«. Geniale Idee, danke dafür! Eine Burrata ist unvergleichlich cremig und ein absolutes Muss.
FÜR 4 PERSONEN • ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN
ZUTATEN
Für die Burrata mit Tomaten:
100 ml Olivenöl
3 EL weißer Wermut
feines Meersalz
300 g bunte Cocktailtomaten
1 kg gemischte bunte Tomaten in verschiedenen Größen und Formen (z. B. Ochsenherz, Eiertomaten, Costoluto)
400 g Burrata
Für das Dressing:
50 g Pinienkerne
½ Bund Basilikum
2 Knoblauchzehen
Saft von 2 unbehandelten Zitronen
1 EL Honig
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Außerdem:
1 Handvoll Rucola
frisches Ciabatta
ZUBEREITUNG
Für die Tomaten den Ofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. In einer Schüssel 3 EL Olivenöl mit Wermut und 1 TL Fleur de Sel mischen. Die Cocktailtomaten waschen, abtupfen, in eine kleine Auflaufform setzen und mit der Mischung beträufeln. Im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene etwa 15 Minuten backen, bis die Haut der Tomaten aufplatzt.
Für das Dressing in einer Pfanne ohne Fett die Pinienkerne unter Schwenken rösten, bis sie goldbraun sind und duften. Herausnehmen und abkühlen lassen.
Das Basilikum waschen, trockenschütteln und die Blätter abzupfen, einige Blätter für die Dekoration beiseitelegen. Mit den Pinienkernen grob hacken. Den Knoblauch abziehen und reiben. Basilikum, Pinienkerne und Knoblauch mit Zitronensaft, Honig und dem übrigen Olivenöl vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die bunten Tomaten waschen und trockentupfen. In Scheiben und Spalten schneiden und auf einer großen Platte oder auf Tellern verteilen, mit Meersalz und Pfeffer würzen. Die Burrata mit den Fingern etwas aufreißen und auf die Tomaten setzen. Die geschmorten Tomaten anlegen und alles großzügig mit dem Basilikumdressing beträufeln.
Zum Servieren den Rucola waschen und trockenschütteln. Die Burrata mit Basilikum und Rucola dekorieren. Nach Belieben mit frischem Ciabatta servieren.
2 ORIGINAL »CAESAR SALAD«
Caesar Salad ist ein Star, geboren im San Diego der 1920er-Jahre als Lieblingsgericht der Filmgrößen. Aufgrund des Alkoholverbots eröffnete Cesare Cardini während der Prohibitionszeit ein Restaurant kurz hinter der mexikanischen Grenze, wo das Trinken erlaubt war. Bald war das Restaurant am Nationalfeiertag so voll, dass, bis auf Salat und wenige andere Zutaten, die Vorräte drohten auszugehen. Der findige Cardini aber bereitete aus diesen einen reichhaltigen Salat als »Spezialität des Hauses« direkt am Tisch zu. Von Clark Gable bis Yves Saint Laurent fuhren fortan alle nach Mexiko, um den hippen Salat zu probieren. Der weltweite Klassiker unter den Salaten!
FÜR 4 PERSONEN • ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN
ZUTATEN
4 mittelgroße Köpfe Romana-Salat
200 g Ciabatta oder anderes festes Weißbrot
180 ml Olivenöl
2 Bio-Eier (Größe L)
3 Knoblauchzehen
2 EL Zitronensaft
2 EL Worcester-Sauce
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
160 g Parmesan am Stück
ZUBEREITUNG
Den Romana-Salat putzen und die Blätter trennen.
Für die Croûtons das Weißbrot in grobe Würfel schneiden. In einer Pfanne 6 EL Olivenöl bei mittlerer Temperatur erhitzen und die Brotwürfel darin goldgelb und knusprig braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Für das Dressing die Eier 2 Minuten kochen und in eine Schüssel aufschlagen. Den Knoblauch abziehen und in das Dressing reiben, Zitronensaft und Worcester-Sauce dazugeben. Verquirlen und dabei das übrige Olivenöl zulaufen lassen, sodass eine sämige Bindung entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Salatblätter mit dem Dressing anmachen und auf Tellern anrichten. Die Croûtons darüberstreuen und den Parmesan frisch darüberhobeln.
TIPP
Die Salatblätter ganz lassen und wie Loretta Young oder W. C. Fields mit den Fingern essen oder einfach mundgerecht schneiden.
3 EGGS BENEDICT MIT ENGLISH MUFFINS
Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Und wenn es Eggs Benedict gibt, ist es die beste. Ob als Sonntagsbelohnung oder Katerfrühstück: Pochierte Eier mit Sauce hollandaise, Schinken und vor allem selbst gebackenen English Muffins machen richtig was her.
FÜR ETWA 10 KLEINE ENGLISH MUFFINS • ZUBEREITUNGSZEIT: 50 MINUTEN • RUHEZEIT: 1–2 STUNDEN
ZUTATEN
Für den Muffinteig:
250 g Mehl, plus Mehl für die Arbeitsfläche
2 EL Zucker
½ Pck. Trockenhefe
Salz
180 ml lauwarme Milch
40 g weiche Butter
1 Ei (Größe S)
Maisgrieß zum Braten
Für die Sauce hollandaise:
200 g Butter
3 Eigelb (Größe M)
2 EL Zitronensaft
Salz
Für die Eier:
8 Eier zum Pochieren
2 EL Weißweinessig
Zum Anrichten:
1 Handvoll Baby-Mangold zum Dekorieren
2 EL weiche Butter
8 dünne Scheiben Kochschinken
ZUBEREITUNG
Für die Muffins das Mehl mit Zucker, Hefe und Salz vermischen. Milch, Butter und Ei dazugeben und alles zu einem glatten Teig kneten, der sich vom Schüsselrand löst. Die Schüssel mit Frischhaltefolie und einem sauberen Tuch abdecken, den Teig an einem warmen Ort 1–2 Stunden gehen lassen. Den Teig auf einer mit Mehl bestaubten Arbeitsfläche etwa 1 cm dick ausrollen und Kreise von etwa 9 cm Ø ausstechen.
Eine Pfanne ohne Fett bei geringer bis mittlerer Temperatur erwärmen und die Teiglinge darin mit etwas Maisgrieß bestreut auf beiden Seiten goldbraun braten.
Für die Sauce hollandaise die Butter zerlassen und etwas abkühlen lassen, den Schaum abschöpfen. Das Eigelb in einer Metallschüssel mit 1 EL Wasser und dem Zitronensaft schaumig schlagen. Auf einem Wasserbad cremig rühren. Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und unter Rühren die Butter zunächst tröpfchenweise, dann in dünnem Strahl zugeben, mit Salz abschmecken.
Für die Eier in einem Topf Wasser zum Sieden (nicht Kochen) bringen und den Essig ins Wasser geben. Mit dem Schneebesen einen Strudel erzeugen und die Eier einzeln in die Mitte aufschlagen. Mithilfe von Esslöffeln in etwa 4 Minuten ein formschönes Ei pochieren, mit dem Schaumlöffel herausheben und mit den übrigen Eiern genauso verfahren.
Zum Anrichten den Salat waschen und trockenschütteln. Die Muffins halbieren, dünn mit Butter bestreichen, mit Schinken belegen und jeweils ein pochiertes Ei darauf platzieren. Mit Sauce überziehen, würzen und mit Baby-Mangold garnieren.
TIPP
Die Muffins entweder noch warm direkt essen oder später aufschneiden und toasten.
4 SELBST GEBEIZTER LACHS MIT ORANGE, KRÄUTERN UND CHILI
Jedes Jahr an Ostern passiert es. Und an Weihnachten, am Valentinstag oder beim Sonntagsbrunch auch: Trauriger Packungslachs von minderer Qualität, mit fader Würzung und immer wieder Dill findet seinen Weg auf die Frühstücksteller. Dieser Brauch hält sich leider hartnäckig. Ich sag euch was: Wer Lachs einmal selbst gebeizt hat, wird das als Beginn einer neuen Brunch-Ära erleben. Diesen Lachs muss man probiert haben. Aber Vorsicht: Der Frühstücksbesuch könnte sich in Zukunft häufen!
FÜR 4 PERSONEN • ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN • ZEIT ZUM BEIZEN: 8–12 STUNDEN
ZUTATEN
1 Chilischote
5 Zweige Thymian
¼ Bund Basilikum
¼ Bund Zitronenmelisse
2 unbehandelte Zitronen
1 unbehandelte Orange
300 g feines Meersalz
200 g Rohrzucker
1 EL schwarze Pfefferkörner
600 g frischer Lachs mit
Haut, am Stück
200 g Crème fraîche
Außerdem:
frisches Weißbrot
grüner Salat
ZUBEREITUNG
Für die Beize die Chilischote waschen, trockentupfen, von Stielansatz und Samen befreien, klein schneiden. Die Kräuter waschen und trockenschütteln. Thymianblättchen abzupfen und mit Basilikum und Zitronenmelisse grob hacken. Die Schale der Zitronen und Orange abreiben, die Orange auspressen.
Chili, Kräuter, Zitrusschalen, Salz, Rohrzucker und Pfefferkörner vermischen. Mit dem Orangensaft verrühren.
Den Lachs in einer Form mit hohem Rand auf die Hautseite legen. Die Beize auf dem Fisch verteilen und leicht andrücken. Mit Frischhaltefolie abdecken und 8–12 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.
Vor dem Servieren die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen und 4 EL davon mit der Crème fraîche mischen, nach Belieben mit Salz abschmecken.
Den Großteil der Beize vorsichtig abstreifen und den Lachs mit dem Messer in dünne Scheiben schneiden. Mit der Crème fraîche servieren. Dazu schmecken frisches Weißbrot und ein grüner Salat.
5 TAPAS MIT JAMÓN IBÉRICO
Das Ibérico-Schwein ist insbesondere in Spanien beheimatet. Dort versteht man sich bekanntermaßen auf die Reifung von Schinken und so hatten die Schweine mit der besonders dunklen Haut die besten Voraussetzungen, die Stars der Schinkenwelt zu werden. Ob pur oder in spanischen Kroketten: Je länger gereift, desto intensiver ist der Schinken und wertet jeden Tapas-Abend auf, auch in unseren Gefilden.
FÜR 4 PERSONEN • ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN
ZUTATEN
Für die Kroketten mit Jamón Ibérico:
250 g Jamón Ibérico
3 EL Olivenöl
40 g Butter
50 g Mehl, plus etwas zum Bestauben der Hände
500 ml kalte Milch
Fleur de Sel
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
abgeriebene Schale von ½ unbehandelten Zitrone
2 Eier
200 g Semmelbrösel
500 ml Sonnenblumenöl zum Frittieren
Für die Aioli:
150 g selbst gemachte Mayonnaise (Rezept siehe Seite 22)
3 Knoblauchzehen
abgeriebene Schale von ½ unbehandelten Zitrone
Für den grünen Spargel mit Jamón Ibérico:
12 Stangen grüner Spargel
4 EL Olivenöl
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
120 g Jamón Ibérico
ZUBEREITUNG
Für die Kroketten den Schinken fein würfeln. Olivenöl sowie Butter in einem kleinen Topf bei geringer bis mittlerer Temperatur erhitzen und das Mehl mit einem Schneebesen einrühren, bis sich Klumpen bilden. Die Milch zugießen und alles unter ständigem Rühren zu einer sämigen Masse einköcheln. Vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und die Schinkenwürfel unterrühren. Mit Fleur de Sel, Pfeffer und Zitronenschale abschmecken.
Die Masse abgedeckt für etwa 2 Stunden in den Kühlschrank stellen, kalt und fest werden lassen. Anschließend mit den mit Mehl bestaubten Händen Kroketten daraus formen. Die Eier verquirlen und in eine flache Schale geben, eine weitere Schale mit Semmelbröseln füllen. Die Kroketten zuerst durch das Ei ziehen, dann in den Bröseln wälzen. In einer Fritteuse oder einem kleinen Topf das Öl auf 175 °C erhitzen und die Kroketten darin goldgelb frittieren.
Für die Aioli die selbst gemachte Mayonnaise (siehe Seite 22) statt mit Sonnenblumenöl mit ⅔ Sonnenblumenöl und ⅓ Olivenöl zubereiten. Den Knoblauch abziehen und sehr fein in die Mayonnaise reiben, mit Zitronenschale verfeinern.
Den Spargel von den holzigen Enden befreien. In einer Pfanne das Olivenöl bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen und den Spargel darin rundherum anbraten – er sollte noch bissfest sein. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Ibérico-Schinken, Kroketten und Aioli anrichten.
6 ZWEIFACH FRITTIERTE POMMES MIT SELBST GEMACHTER MAYONNAISE
Dass die »Pommes« ihren Namen aus dem Französischen haben, sollte allgemein bekannt sein. Diese »Äpfel« gelten als die beliebteste Beilage der Deutschen und gemeint sind natürlich Erdäpfel. Für die frittierte Variante zeichnen die Belgier verantwortlich, die Könige der Kartoffelstäbchen. In Belgien frittiert man gerne in Rindernierenfett – zu Hause