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Spur zum San Pedro Valley: Wyatt Earp 184 – Western
Spur zum San Pedro Valley: Wyatt Earp 184 – Western
Spur zum San Pedro Valley: Wyatt Earp 184 – Western
eBook139 Seiten1 Stunde

Spur zum San Pedro Valley: Wyatt Earp 184 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Flimmernd lag die Nachmittagshitze über dem gelben Sand der Straßen Tombstones. Vor den Stufen, die zum Grand Hotel hinaufführten, stand ein Mann. Er war hochgewachsen, schien Anfang der Dreißiger zu sein, hatte ein wettergebräuntes Gesicht von markant-männlichem, edlem Schnitt, das von einem Augenpaar beherrscht wurde, in dem sich die seltsame Bläue zugefrorener Berg­seen zu spiegeln schien. Tiefschwarzes volles Haar blickte unter dem Rand des breiten Stetsonhutes hervor. Das graue Kattunhemd wurde am Hals von einer saubergebundenen kleinen Samtschleife zusammengehalten. Enganliegend waren die schwarzen Levishosen, die unten über die kurzen Schäfte der hochhackigen Stiefel ausliefen. Um die Hüften trug er einen breiten büffelledernen Waffengurt, der an beiden Seiten je einen schwarzknäufigen schweren Revolver hielt. Die Waffe links mußte einen besonders langen Lauf haben, wie der Lederschuh zeigte; es war einer jener seltenen Colts, vom Fabrikat Buntline-Special 45. Wyatt Earp. Der große Dodger Gesetzesmann stand allein auf der Straße. Reglos, wie aus Ebenholz geschnitzt. Sein Blick hing an den Schwingarmen der Pendeltür des Hotels, die gerade hinter dem schwarzbefrackten Rücken Kirk McLowerys zugeschlagen waren. Jetzt wandte der Marshal den Kopf nach links und blickte auf den Toten, der auf der Straßenmitte lag. Es war der Mörder Edward Harlanger, dem er bis hierherunter gefolgt war. Wyatt hatte Harlangers Komplicen im Revolverkampf drüben vor der Ecke des Crystal Palace gestellt; und Harlanger war ihm plötzlich im Rücken gewesen – als die beiden Schüsse fielen. Es war der mystische, düstere Kirk McLowerys gewesen, der Ranchersohn aus dem San Pedro Valley, der Harlanger niedergeschossen hatte. Ausgerechnet der zwielichtige aufgeputzte McLowery! Einer der beiden McLowerys, die damals im O. K. -Corral zusammen mit den beiden Clantons gegen den Marshal und Doc Holliday gekämpft hatten.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Nov. 2018
ISBN9783740937058
Spur zum San Pedro Valley: Wyatt Earp 184 – Western

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    Buchvorschau

    Spur zum San Pedro Valley - William Mark

    Wyatt Earp – 184 – Spur zum San Pedro Valley

    Wyatt Earp

    – 184–

    Spur zum San Pedro Valley

    William Mark

    Flimmernd lag die Nachmittagshitze über dem gelben Sand der Straßen Tombstones.

    Vor den Stufen, die zum Grand Hotel hinaufführten, stand ein Mann. Er war hochgewachsen, schien Anfang der Dreißiger zu sein, hatte ein wettergebräuntes Gesicht von markant-männlichem, edlem Schnitt, das von einem Augenpaar beherrscht wurde, in dem sich die seltsame Bläue zugefrorener Berg­seen zu spiegeln schien. Tiefschwarzes volles Haar blickte unter dem Rand des breiten Stetsonhutes hervor. Das graue Kattunhemd wurde am Hals von einer saubergebundenen kleinen Samtschleife zusammengehalten. Enganliegend waren die schwarzen Levishosen, die unten über die kurzen Schäfte der hochhackigen Stiefel ausliefen. Um die Hüften trug er einen breiten büffelledernen Waffengurt, der an beiden Seiten je einen schwarzknäufigen schweren Revolver hielt. Die Waffe links mußte einen besonders langen Lauf haben, wie der Lederschuh zeigte; es war einer jener seltenen Colts, vom Fabrikat Buntline-Special 45.

    Jeder Cowboy und jeder Rancher, jeder Richter und jeder Bandit, von der Grenze Canadas bis hinunter nach Mexico, von der Küste Californias bis zum Missouri hinüber kannte den Namen dieses Mannes:

    Wyatt Earp.

    Der große Dodger Gesetzesmann stand allein auf der Straße. Reglos, wie aus Ebenholz geschnitzt. Sein Blick hing an den Schwingarmen der Pendeltür des Hotels, die gerade hinter dem schwarzbefrackten Rücken Kirk McLowerys zugeschlagen waren.

    Jetzt wandte der Marshal den Kopf nach links und blickte auf den Toten, der auf der Straßenmitte lag. Es war der Mörder Edward Harlanger, dem er bis hierherunter gefolgt war. Wyatt hatte Harlangers Komplicen im Revolverkampf drüben vor der Ecke des Crystal Palace gestellt; und Harlanger war ihm plötzlich im Rücken gewesen – als die beiden Schüsse fielen.

    Es war der mystische, düstere Kirk McLowerys gewesen, der Ranchersohn aus dem San Pedro Valley, der Harlanger niedergeschossen hatte.

    Ausgerechnet der zwielichtige aufgeputzte McLowery! Einer der beiden McLowerys, die damals im O.K.-Corral zusammen mit den beiden Clantons gegen den Marshal und Doc Holliday gekämpft hatten.

    Wyatt Earp hatte in den wenigen Stunden, die er sich jetzt hier in der heißen Sandstadt unten am Südrand Arizonas aufhielt, bereits erfahren, daß sich wieder eine neue Bande gebildet haben sollte, die fast ausschließlich aus den Mitgliedern der vor Jahren so gefürchteten Clanton-Gang bestand.

    Wer führte diese Bande an?

    Ike Clanton selbst? Wyatt hatte ihn gestern gleich auf seiner Ranch draußen hinter den riesigen Kakteenfeldern aufgesucht und war zu der Ansicht gelangt, daß dieser Mann zerbrochen war, daß der Tod seines jungen Bruders bei dem mörderischen Gefecht im O.K.-Corral ihn völlig verändert hatte.

    Natürlich konnte das auch Maske sein. Er war ein zu gefährlicher, zu kluger, zu großer Chief gewesen, als daß man so einfach über ihn hätte hinweg­sehen können; über den Großen Ike, wie ihn die Menschen hier immer noch nannten.

    Aber Wyatt glaubte nicht mehr daran, daß er noch auf dem ›Grauen Trail‹ ritt. Bedeutend verdächtiger war ihm der Mann aus dem San Petro Valley, Kirk McLowery. Der Spieler, der sich wie Doc Holliday kleidete, der aber fast aufgeputzt gegen diesen wirkte; der ein harter Kämpfer war – und ein so schweigsamer, zwielichtiger Mensch. Jetzt hatte er dem Marshal da einen Heckenschützen nach Holliday-Manier aus dem Rücken geholt und war wieder im Hotel verschwunden. Selbst diese ›Hilfe‹ konnte den Sinn des Gesetzesmannes nicht ändern. Kirk McLowery blieb ihm verdächtig.

    Der Gang zu dem schwachen Sheriff Behan, der sich wieder in der Stadt eingenistet hatte, war ziemlich sinnlos. Jonny Behan, der damals beim O.K.-Corral schon eine so verhängnisvolle Rolle gespielt hatte, erwies sich auch jetzt als Versager. Er dachte nicht daran, Kirk McLowery zu beobachten; zuviel Angst hatte er vor dem düsteren Mann, der ein so glattes, ja schöngeschnittenes Gesicht hatte.

    Langsam schlenderte der Missourier – wie die Menschen im Westen den berühmten Marshal seit langem nannten – die Alleenstreet hinunter.

    Seine Aufgabe in Tombstone war erfüllt, der Mörder zur Strecke gebracht, seine Komplicen im Jail.

    Da weder die Hotel-Ownerin Nellie Cashman noch Wyatts Freund Major Clum in der Stadt waren, beschloß er, dem heißen und nach wir vor unheimlichen Tombstone so rasch wie möglich den Rücken zu kehren.

    Er holte seinen Rauchfuchs aus dem Stall, der zu Doc Hollidays Haus führte, schloß das Haus ab und nahm die Schlüssel mit.

    Als er das Hoftor hinter sich zugezogen hatte und mit dem Pferd auf die Straße trat, zog er noch einmal die Depesche aus der Tasche, die aus Colorado gekommen war.

    Doc Holliday, der Freund, der seit Jahren an einer unheilbaren Krankheit litt, war nach einem schweren Zusammenbruch in Wichita über Topeka hinauf in die Berge Colorados gefahren. Und gestern hatte es hier in der Stadt geheißen, er wäre tot.

    Der Missourier hatte eine Depesche an den Besitzer des Windhill Hotels in Glenwood Springs, Colorado aufgegeben und gefragt, was mit dem Gast aus Zimmer 7 wäre.

    Kurz nachdem die Schüsse jetzt vorm Crystal Palace gefallen waren, hatte ihm ein Clerk aus dem Post Office eine Antwortdepesche gebracht.

    Sie war von Holliday selbst, der ihm mitteilte, daß mit dem Gast aus Zimmer 7 noch alles in Ordnung sei.

    Das, nur das allein war wichtig gewesen und hatte den Lebensmut des Marshals erheblich gesteigert. Der blaue Himmel war plötzlich trotz der sengenden Glut, die die Sonnenfackel herunterschleuderte, wieder schön, und der Sand schien direkt eine frische Farbe zu haben.

    Dennoch wollte der Marshal Tombstone noch in der gleichen Stunde verlasen.

    Ja, wenn Nellie Cashman hier gewesen wäre… Aber sie war ja in Phoenix oder Flagstaff zu Besuch.

    Der Missourier zog sich in den Sattel und ritt, anstatt nach Osten aus der Stadt, noch einmal bis zur Ecke der Fifth Street, blickte zum Russian House hinunter, ritt daran vorbei und sah auf den schönen Bau, in dem er so oft bei der reizenden Miß Cashman gewohnt hatte.Wo er damals nach der schweren Verletzung so gut gelegen hatte, und wo auch der Freund, der Mann aus Georgia, der jetzt in den Bergen weilte, schon so häufig logierte.

    Auch hier bog er noch nicht nach Osten ab, obgleich es schon ziemlich spät am Tage war, und er heute noch ein gutes Stück reiten mußte, wenn er bis Paradise kommen wollte.

    Er lenkte den Hengst westlich durch die Toughnut Street, vorbei an den alten Bauten, sah, daß hier längst nicht mehr wie einst der südliche Stadtrand war, bog an der dritten Straße (Third Street), an der Schlangengasse, wie sie aus unerfindlichen Gründen seit langem genannt wurde, wieder ein, um zur Allen Street, Tombstones Hauptstraße, zurückzureiten.

    Rechts, in der Mitte des Gassenstücks, lag ein großer zweigeschossiger Bau.

    Rozy Gingers Bar.

    Wyatt hielt sein Pferd vor dem Hoftor an.

    Er war nicht ohne Absicht hierher geritten; er wollte sich von der jungen Frau verabschieden, die sich gestern so fürsorglich um ihn bemüht hatte.

    Er vermied es, den Vordereingang zu benutzen, ging hinten durch den Hof, stieg die wenigen steinernen Treppenstufen hinauf und blickte in den Korridor.

    Rechts vorn stand die Tür zum Schankraum offen.

    Wyatt ging darauf zu – und blieb auf ihrer Schwelle wie angewachsen stehen.

    Drüben, direkt vor ihrer Theke, lag die Frau.

    Seltsam verkrümmt, die Knie auf den Dielen, das Gesicht der Decke zugewandt, die Hände in die Bluse verkrampft, so lag sie da.

    Wyatt rannte auf sie zu und beugte sich über sie.

    Ihre weiße Bluse war völlig blutgetränkt.

    Aber die Frau hatte die Augen geöffnet – und sah ihn an.

    »Wyatt –«, stammelte sie.

    Der Missourier hatte ihre Linke ergriffen.

    »Rozy, um Himmels willen, wer war das?«

    Die blaß gewordenen Lippen der jungen hübschen Frau zuckten.

    »Es… bitte, Wyatt, es macht ja nichts… ist doch… alles nutzlos, das Dasein hier…«

    »Wer war es, Rozy?« drängte sie der Mann, der sah, daß es zu Ende ging, daß das Bewußtsein der Frau bereits zu schwinden drohte. »War es etwa – meinetwegen? Weil Sie mir das Quartier gegeben haben.«

    Sie nickte schwach. »Ja, vielleicht…« Sie rang nach Atem. »Er ist irrsinnig… Wyatt und die Irrsinnigen sterben… ja hier… bei uns… nicht aus…«

    Wyatt umspannte ihre Linke. »Rozy, wer war es?!«

    Wieder zuckten ihre Lippen. Sie wollte etwas sagen, einen Namen formen, aber sie brachte keinen Laut mehr aus der Kehle.

    Wyatt beugte sich tief über sie.

    »Rozy! Hör doch…«

    Ein letzter Blick, in dem Dankbarkeit lag dafür, daß er gekommen war, dann sank der Kopf zur Seite, und die blonden Locken fielen über das bleiche Gesicht.

    »Rozy!«

    Aus. Rozy Gingers war tot.

    Und mit ihr war ein Stück Tombstone gestorben, ein Stück dieser rätselhaften wilden Stadt dahingeschwunden.

    Erschüttert kniete der Mann vor ihr auf den rissigen Fußbodendielen.

    Sie war tot! Es wollte nicht in seinen Kopf hinein. Man hatte sie ermordet – seinetwegen. Weil sie ihm gestern ein Quartier angeboten hatte. Weil sie als einzige in der Stadt mit dem gefürchteten und

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