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Du hast mein Herz gestohlen!: Toni der Hüttenwirt 216 – Heimatroman
Du hast mein Herz gestohlen!: Toni der Hüttenwirt 216 – Heimatroman
Du hast mein Herz gestohlen!: Toni der Hüttenwirt 216 – Heimatroman
eBook109 Seiten1 Stunde

Du hast mein Herz gestohlen!: Toni der Hüttenwirt 216 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Es war Freitag, später Nachmittag, Gusti Hofer hielt am Bergsee, neben ihr im Auto saß ihre Mutter. »So, da wären wir, Mama«, sagte Gusti und lächelte. Traudel Hofer nickte und blickte ihre Tochter unsicher an. »Mama, wir waren uns doch einig, dass wir es so machen wollen. Du wartest hier am Bergsee, und ich fahre erst einmal alleine zu Gustav Lehner, meinen Vater.« »Ja, das haben wir ausgemacht, und so werden wir es auch tun. Doch ich habe Herzklopfen, Gusti«, bekannte Traudel leise. Gusti nahm die Hand ihrer Mutter, drückte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Mama, das wird schon! Du bist eine starke Frau. Du warst und bist mein Vorbild, und ich bewundere dich. Du hast mich alleine großgezogen. Aber sei mal ehrlich, im Grunde hast du dir immer gewünscht, es wäre anders gekommen.« Mutter und Tochter sahen sich an. Traudel streichelte ihrer Tochter über die Wange. »Ach, Kind, ich glaube, ich kann stolz sein auf mich. Ich habe mich nicht unterkriegen lassen – trotz allem. Aber es stimmt, tief in meinem Herzen habe ich immer an Gustav gedacht.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Okt. 2018
ISBN9783740936600
Du hast mein Herz gestohlen!: Toni der Hüttenwirt 216 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Du hast mein Herz gestohlen! - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 216 – Du hast mein Herz gestohlen!

    Toni der Hüttenwirt

    – 216–

    Du hast mein Herz gestohlen!

    Nadine weiß nicht, wie ihr geschieht

    Friederike von Buchner

    Es war Freitag, später Nachmittag, Gusti Hofer hielt am Bergsee, neben ihr im Auto saß ihre Mutter.

    »So, da wären wir, Mama«, sagte Gusti und lächelte.

    Traudel Hofer nickte und blickte ihre Tochter unsicher an.

    »Mama, wir waren uns doch einig, dass wir es so machen wollen. Du wartest hier am Bergsee, und ich fahre erst einmal alleine zu Gustav Lehner, meinen Vater.«

    »Ja, das haben wir ausgemacht, und so werden wir es auch tun. Doch ich habe Herzklopfen, Gusti«, bekannte Traudel leise.

    Gusti nahm die Hand ihrer Mutter, drückte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

    »Mama, das wird schon! Du bist eine starke Frau. Du warst und bist mein Vorbild, und ich bewundere dich. Du hast mich alleine großgezogen. Aber sei mal ehrlich, im Grunde hast du dir immer gewünscht, es wäre anders gekommen.«

    Mutter und Tochter sahen sich an.

    Traudel streichelte ihrer Tochter über die Wange. »Ach, Kind, ich glaube, ich kann stolz sein auf mich. Ich habe mich nicht unterkriegen lassen – trotz allem. Aber es stimmt, tief in meinem Herzen habe ich immer an Gustav gedacht. Wenn wir uns einmal wiedersähen, was würde ich zu ihm sagen? Ja, darüber habe ich oft nachgedacht.«

    »Das wird schon, Mama. Den Satz, ›Das wird schon!‹, den hast du oft zu mir gesagt. Geh doch ein bissel hier am See spazieren. Ich rufe dich an.«

    Traudel Hofer stieg aus dem Auto. Gustel, die Gusti gerufen wurde, wendete das Auto. Sie fuhr zurück nach Waldkogel, zum Lehner Hof.

    Gusti hielt auf der Straße und blieb einen Augenblick hinterm Steuer sitzen, die Augen hinter der Sonnenbrille verborgen. Sie betrachtete den stattlichen Hof. Ein großes Haus mit Nebengebäuden und einem nach vorn offenen Innenhof. An der Hausecke stand ein Schild:

    »Gemüse aus eigenem Garten«

    Auf der Bank und auf mehreren langen Tischen, neben der Haustür, standen Körbe und Kisten mit abgewogenem Gemüse und Obst in Papiertüten.

    Gusti blieb eine Weile im Auto sitzen. Sie überlegte, hier hätte sie aufwachsen können. Die Tragik der damaligen Ereignisse wurde ihr in diesem Augenblick erst voll bewusst: Ihre Mutter und Gustav Lehner liebten sich. Sie waren sich innig verbunden. Trotzdem wurde aus ihnen kein Paar, weil ihre Mutter damals auf Bertas Intrigen hereingefallen war. Wäre es anders gekommen, wenn Mama nicht mit Bertas und Gustavs Eltern gesprochen ­hätte, sondern direkt mit Gustav? Mama, warum hast du es nicht getan? Du hast ihn doch geliebt. Du hast doch gewusst, dass Gustav und Berta verkuppelt werden sollten.

    Aber nicht nur Traudel hatte sich blenden und hinters Licht führen lassen. Gustav Lehner hatte große Anstrengungen unternommen, die Liebe seines Lebens zu finden. Doch dann machte er einen Fehler. Er zog die falschen Schlüsse. Er sprach nicht mit Traudel, als er sie endlich gefunden hatte, weil er glaubte, alles zu wissen. Das war ein folgenschwerer Trugschluss.

    Warum sprechen Menschen nicht miteinander, fragte sich Gusti. Der Herrgott hat den Menschen die Gabe der Sprache geschenkt. ­Warum wird auf der einen Seite zu viel geredet und anderseits, wenn es wirklich wichtig ist, geschwiegen?

    Gusti wurde sich bewusst, dass sie Opfer dieses Schweigens war. Deshalb war sie ohne Vater aufgewachsen. Aber genauso war ihr Vater Opfer seines Schweigens geworden.

    »Ich mache es anders«, flüsterte Gusti. »Ich bin hier und werde nicht schweigen, sondern sprechen und Fragen stellen.«

    Ihr fiel ein Satz aus dem Lateinunterricht ein: Hättest du geschwiegen, hätte ich dich einen Philosophen genannt. Sie schüttelte den Kopf. »Das gilt nicht immer. Und jetzt gehe ich da hinein und lerne ihn kennen, meinen Vater.«

    Sie spürte, wie ihr Herz klopfte. Sie war aufgeregt. Es war kein leichter Schritt. Aber sie wollte ihn gehen. Sie wollte endlich, endlich ihrem Vater in die Augen sehen und ihn umarmen. Und sie wollte von ihm umarmt werden. Nach dieser Umarmung hatte sie sich gesehnt, seit sie ein kleines Mädchen gewesen war.

    Gusti stieg aus. Mit klopfendem Herzen ging sie über die Straße und schaute sich das Obst und das Gemüse an. In einem Tongefäß lagen Münzen und kleine Scheine. Dabei lag ein Zettel. Auf dem stand: Je Kilo – 1 Euro

    Die Haustür stand offen. Ein groß gewachsener Mann kam heraus. Gusti zog ihre Schirmmütze tiefer ins Gesicht.

    »Sie können ruhig kosten«, sagte der Mann zu ihr. Er deutete auf zwei große Schalen, in denen Obst und Gemüse zum Probieren lagen.

    Gusti steckte einige Beeren in den Mund.

    »Mm, lecker«, murmelte Gusti mit vollem Mund.

    »Das freut mich. Greifen Sie ruhig zu!«, sagte er und ging ins Haus zurück. Es dauerte eine Weile, dann brachte er noch zwei Körbe mit Beeren.

    »Wenn ich mir das alles ansehe, dann läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich koche gerne ein. Damit rette ich die Sommergenüsse für den Winter«, sagte Gusti.

    »Das ist schön. Diese Einstellung gefällt mir. Meine Mutter hat früher auch alles eingekocht. Ich kann das leider nicht.« Er seufzte leise.

    »Ich habe Zeit. Ich könnte das Einkochen übernehmen. Wenn hier früher auf dem Hof eingekocht wurde, dann gibt es bestimmt viele Einmachgläser, nicht wahr?

    Er lachte laut. »Da bin ich in Versuchung, Ja zu sagen. Das ist wirklich ein tolles Angebot. Also, ich wäre dankbar, und ich bezahle natürlich die Zeit.«

    Jetzt hielt es Gustel nicht mehr aus. Sie zog langsam ihre Mütze vom Kopf, schüttelte ihr Haar und nahm die Sonnenbrille ab.

    »Du musst mich nicht bezahlen, Papa«, sagte sie. Ihr Herz klopfte.

    Er schaute sie an. Gustav erkannte sofort die Ähnlichkeit. Er schloss die Augen und schwankte leicht. Dann griff er sich an die Brust.

    »Papa!«, rief Gusti. »Nicht aufregen! Ich wollte dich nicht erschrecken.« Sie griff nach seiner Hand und legte ihren Arm um seine Schulter. »Komm, wir gehen rein! Du musst dich erst mal hinsetzen.«

    Willenlos ließ sich Gustav ins Haus führen.

    Gusti spürte, wie er leicht zitterte.

    Drinnen setzte sie ihn auf die Eckbank, hinter dem großen Tisch mit den vielen Stühlen.

    »Du brauchst einen Obstler. Wo steht er?«, lächelte Gusti ihn an.

    Gustav zeigte mit dem Finger auf den Küchenschrank. Gusti öffnete die Türen und brachte die Flasche mit dem Obstler, zwei Gläser und schenkte ein.

    Sie schauten sich an, prosteten sich wortlos zu und tranken.

    Gusti hustete. »Mei, der hat es in sich. Puh!«

    »Den Obstler, den hat der alte Alois auf der Berghütte selbst gebrannt. Er hat mir die Flasche zu meinem Geburtstag geschenkt«, erklärte Gustav. Langsam kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück. Er lächelte Gusti an. »Du bist mein Madl«, sagte er ergriffen.

    »Ja, das bin ich! Ich wollte dich nicht erschrecken, nur überraschen. Vielleicht hätte ich dir schreiben sollen, dass ich komme.«

    »Es ist schon gut. So war es besser. Ich hätte bestimmt, vor lauter Aufregung, kein Auge zu getan. Ich freue mich, dass du hier bist.« Gustavs Augen wurden feucht. »Darf ich dich in den Arm nehmen?«, fragte er schüchtern.

    »Aber sicher! Ich warte darauf. Ich will dich auch drücken, Papa!«

    Sie standen auf. Erst nahmen sie sich bei den Händen, dann fielen sie sich in die Arme.

    »Mein Madl, mein liebes Madl!«, sagte Gustav immer wieder. »Jetzt bist da. Wie schön!«

    Sie sahen sich an.

    »Gusti, ich will dir gleich sagen, dass ich immer nur deine Mutter geliebt habe. Das musst du mir glauben. Sie ist das einzige Madl, das ich je geliebt habe. Sonst hatte ich mit keiner anderen Frau etwas. Ich habe nie eine andere angeschaut. Du bist eine erwachsene Frau und weißt, was ich damit sagen will. Deine Mutter war meine große Liebe, die einzige Liebe meines Lebens. Leider ist damals alles schiefgelaufen.«

    Gusti

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