Liebe und andere Missverständnisse: Der Bergpfarrer 192 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Der Bauernstammtisch im »Löwen« leerte sich, nur Paul Anstätter schien noch keine Lust zu haben zu gehen.
»Trinken S' noch eine Maß mit, Hochwürden? Ich geb einen aus. Heut ist so ein Tag, an dem man jemanden zum Reden braucht.« Der gut aussehende Mann Ende vierzig grinste sein Gegenüber ein wenig unsicher an. »Dafür bietet sich unser Herr Pfarrer geradezu an.«
Sebastian Trenker, schon seit langem der Pfarrer von St. Johann und gerne Gast in der Runde, lächelte zurück. Irgendwie hatte er es schon geahnt, dass da noch was kommen würde. Der Anstätter Bauer beteiligte sich sonst lebhafter am Gespräch der Nachbarn. »Was hast denn auf dem Herzen, Paul?«
Paul Anstätter drehte den Bierdeckel in seiner rechten Hand. Augenscheinlich suchte er nach den rechten Worten. »Wissen S', Hochwürden, das ist net so einfach, was ich zu bereden hätt'. Ich dacht aber, mit anderen, da ist es noch schwieriger.«
»Das muss ich jetzt aber net verstehen«, meinte Sebastian und nickte der Saaltochter freundlich zu, die ihm ein neues Bier hingestellt hatte. »Magst dich net ein bissel deutlicher ausdrücken?«
»Es geht um meine Hochzeit.« Dem stattlichen Bauern fiel es offensichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. »Es ist net so, dass ich die Moni net von Herzen lieb hab'. Wäre das net der Fall, dann würden wir jetzt net hier sitzen, sondern Sie wären im Pfarrhaus am Schreibtisch und ich daheim vor dem Fernseher.«
»Woher weißt das so genau, Paul?«, fragte der Geistliche schmunzelnd. »Um diese Zeit bin ich auch meistens vor dem Fernseher und schau mir die
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Buchvorschau
Liebe und andere Missverständnisse - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 192–
Liebe und andere Missverständnisse
Wer bringt Ordnung in das Chaos?
Toni Waidacher
Der Bauernstammtisch im »Löwen« leerte sich, nur Paul Anstätter schien noch keine Lust zu haben zu gehen.
»Trinken S’ noch eine Maß mit, Hochwürden? Ich geb einen aus. Heut ist so ein Tag, an dem man jemanden zum Reden braucht.« Der gut aussehende Mann Ende vierzig grinste sein Gegenüber ein wenig unsicher an. »Dafür bietet sich unser Herr Pfarrer geradezu an.«
Sebastian Trenker, schon seit langem der Pfarrer von St. Johann und gerne Gast in der Runde, lächelte zurück. Irgendwie hatte er es schon geahnt, dass da noch was kommen würde. Der Anstätter Bauer beteiligte sich sonst lebhafter am Gespräch der Nachbarn. »Was hast denn auf dem Herzen, Paul?«
Paul Anstätter drehte den Bierdeckel in seiner rechten Hand. Augenscheinlich suchte er nach den rechten Worten. »Wissen S’, Hochwürden, das ist net so einfach, was ich zu bereden hätt’. Ich dacht aber, mit anderen, da ist es noch schwieriger.«
»Das muss ich jetzt aber net verstehen«, meinte Sebastian und nickte der Saaltochter freundlich zu, die ihm ein neues Bier hingestellt hatte. »Magst dich net ein bissel deutlicher ausdrücken?«
»Es geht um meine Hochzeit.« Dem stattlichen Bauern fiel es offensichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. »Es ist net so, dass ich die Moni net von Herzen lieb hab’. Wäre das net der Fall, dann würden wir jetzt net hier sitzen, sondern Sie wären im Pfarrhaus am Schreibtisch und ich daheim vor dem Fernseher.«
»Woher weißt das so genau, Paul?«, fragte der Geistliche schmunzelnd. »Um diese Zeit bin ich auch meistens vor dem Fernseher und schau mir die Nachrichten an. Auch ein Geistlicher lebt auf der Erde und net im Himmel. Ich muss schließlich wissen, was auf der Welt vorgeht, sonst kann ich net mitreden.«
Paul wurde immer nervöser. »Das hab ich so net gemeint. Ich wollte damit nur sagen, dass ich ein offenes Ohr sehr zu schätzen weiß. Also, es geht um Monika.«
»So weit waren wir schon«, meinte Pfarrer Trenker nach einer Weile, als ihm die Sprechpause des Anstätter Bauern wieder zu lang wurde. »Du hast Monika lieb und willst sie heiraten. Und auf einmal bekommst kalte Füße, je näher die Stunde Null rückt, die dich von einem freien Mann zu einem Gefangenen machen soll. Ist es so?«
»Nein, net direkt«, murmelte Paul vor sich hin und trank sein Glas in einem Zug leer. »Noch ein Bier, bitt’ schön«, rief er der jungen Bedienung zu, die abends manchmal vom Nachbarort zum Helfen in die Wirtschaft kam. »Das mit der Moni geht schon in Ordnung. Ich war lang genug allein, um den Unterschied zu kennen. Es geht mehr um Klaus, meinen Sohn. Seit er weiß, dass ich wieder heiraten will, benimmt er sich so kühl und abweisend.«
»Das wird vergehen.«
»Glauben S’ das wirklich?« Zweifelnd schaute Paul den Pfarrer an. »Sie kennen Klaus doch auch schon lang, seit seiner Taufe. Er ist ein guter Bub, und wir haben uns immer gut verstanden. Jetzt möchte ich nix tun, was uns auseinanderbringt. Auf einmal aber hab’ ich auf das Gefühl, es könnte schiefgehen mit meiner Familienplanung.«
»Klaus ist derselbe Hitzkopf, der du mal warst, Paul. Erinnere dich nur an deine Schulzeit. Die Lehrer hatten alle Angst vor deinen Streichen.«
»So schlimm war es nun auch wieder net«, protestierte Paul Anstätter verlegen. »Und Klaus treibt keine Späße, zumindest net in diesem Fall. Er meint nur, meine Monika und ihre Tochter wollten sich bei uns in ein gemachtes Nest setzen, weil sie selbst nix haben. Aber das stimmt net. Außerdem, selbst wenn das stimmen würde, dass Monika arm ist, würde ich sie dennoch lieben«, fügte er hastig hinzu.
»Klaus ist eifersüchtig«, wiederholte Pfarrer Trenker geduldig. »Er war viele Jahre der wichtigste Mensch an deiner Seite, dann hast du Carola kennengelernt, und die Beziehung ist schmerzhaft gescheitert. Schmerzhaft auch für ihn, der schon auf eine neue Mutter gehofft hatte. Jetzt habt ihr beide einige Jahre alles gemeinsam bewirtschaftet, und schon bringst wieder eine neue Frau daher, noch dazu eine mit Tochter. Da musst dich net wundern, wenn er rebelliert.«
»So hab’ ich das noch gar net gesehen«, räumte Paul Anstätter ein. »Aber da könnten S’ wirklich recht haben. Ich werde mir meinen Sohn noch einmal vornehmen und ein ernstes Wörterl mit ihm reden.«
»Erzähl doch noch ein bissel von deinen beiden Frauen.«
Paul lächelte versonnen vor sich hin. »Beide sind wunderbare Menschen. Martina hab’ ich freilich erst einmal gesehen. Aber Monika hat mir schon viel von ihr erzählt. Sie arbeitet als freiberufliche Webdesignerin und ist schon recht erfolgreich. Meine Monika ist in der Altenpflege tätig. Sie ist so ein lieber, herzlicher Mensch. Ich kann es gar net mehr abwarten, bis sie endlich die Frau an meiner Seite ist. Dieses Mal soll es für immer sein.«
»Da kann ich dich gut verstehen, und ich halt dir auch die Daumen, dass du endlich die richtige Wahl getroffen hast. Glaubst denn, Monika wird es hier bei uns aushalten? Immerhin sind die beiden aus München, und wir leben hier auf dem Land. Auch wenn inzwischen der Tourismus bei uns seinen Einzug gehalten hat, ist es doch net so wie in einer Großstadt«, gab Sebastian zu bedenken.
»Moni stammt aus Südtirol. Sie ist eine Bauerntochter und mit allen Arbeiten vertraut. Wenn sie einverstanden ist, dann will ich zum nächsten Jahr hin doch noch das große Gästehaus bauen, damit wir alle genug zu tun haben. Vielleicht bleibt ja dann auch Martina bei uns, und mein ewiger Traum von der Großfamilie geht doch noch in Erfüllung.« Man konnte Paul ansehen, wie glücklich er jetzt wieder war.
»Das kann Martina bestimmt«, meinte der Pfarrer. »Wenn sie freiberuflich arbeitet, ist es eigentlich egal, wo ihr Büro ist. Oder net?«
»Ich denk schon.« Die beiden Männer prosteten sich zu, und Pauls Welt war wieder in Ordnung. Er wusste schon, warum er seine Probleme am liebsten mit Sebastian Trenker besprach.
*
»Es könnte so schön sein«, seufzte die junge Frau auf dem Beifahrersitz des schon etwas älteren Autos, das gemächlich die Landstraße dahinzuckelte. »Ich wär jetzt lieber auf Urlaubstour mit dir, vielleicht sogar unterwegs nach Südtirol zu Onkel und Tante, dann würde ich jetzt vorschlagen, wir steuern das nächste Gasthaus an und machen erstmal Pause.« Sie strich sich durch das seidig schimmernde Blondhaar, das bis weit über ihre Schultern reichte. Es war deutlich, dass sie etwas bedrückte.
»Das kommt auch wieder, Schatz«, antwortete die ein wenig älter aussehende Frau schmunzelnd. »Zuerst haben wir aber etwas anderes vor. Sei net immer so skeptisch, Tina. Ich bin alt genug, um zu wissen, was ich tue.«
»Das klingt ja geradezu, als wolltest du einen geschäftlichen Vertrag schließen. Nein, Mutti, ich kann mir net vorstellen, dass du in dein großes Glück fährst.« Zweifelnd schaute Martina zu ihrer Mutter, deren Profil noch immer wie das