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Der Fluch der Pueblogötter: Die großen Western 232
Der Fluch der Pueblogötter: Die großen Western 232
Der Fluch der Pueblogötter: Die großen Western 232
eBook133 Seiten1 Stunde

Der Fluch der Pueblogötter: Die großen Western 232

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

»Und ich sag' euch, Kameraden – im Gila-Badsland gibt es einen Ort, der mehr Gold beherbergt als alle Tresore von Fort Knox fassen können! Well – ich geh' sogar noch weiter und behaupte, daß in der dreckigen Wüste die fündigsten Schüttelstellen der Staaten zu finden sind! Das Gold liegt frei und offen an der Oberfläche! Klumpen von Faustgröße, ach, was sag' ich in meiner Bescheidenheit: Es sind Brocken, dicker als ein Menschenkopf, von denen jeder mindestens zwanzigtausend Dollar wert ist!


Well, Simson – kratz dich nur ruhig an deiner verdreckten und verlausten Melone! Dort findet man wirklich solche Dinger von der Größe deines repräsentablen Wasserkopfes…« Hier macht der Sprecher, ein alter Prospektor mit struppigem Bartwuchs und langer silbergrauer Mähne, eine kurze Atempause, die er ausnutzt, um einen doppelten Brandy in seine ausgelaugte Kehle zu kippen, und sich mit dem Ärmel seines zerschlissenen Hemdes schmatzend über den feuchten Schnurrbart zu wischen.


»Du bist ein alter Flunkerer, ein elender Lügenbold, Windy Garden – das größte Lästermaul, das unter Gottes Sonne herumläuft«, unterbricht der mit Simson Angesprochene.


»God'dam, Simson«, grollt der Prospektor und legt die knöcherne Rechte auf den alten, vorsintflutlichen Einschüsser, der nur als Attrappe an Windy Gardens Schenkel baumelt. »Wäre ich zwanzig Lenze später geboren, würde ich dir jetzt ein Loch in deinen hohlen Schädel pusten! Halt deine Fresse und bring mich nicht aus dem Konzept! Also, Freunde«, wendet sich der Erzähler wieder dem Zuhörerkreis zu. »Es stimmt alles, was Windy Garden sagt! In der Gila gibt es wirklich mehr Gold als auf den
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Jan. 2018
ISBN9783740925208
Der Fluch der Pueblogötter: Die großen Western 232

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    Buchvorschau

    Der Fluch der Pueblogötter - Joe Juhnke

    Die großen Western

    – 232 –

    Der Fluch der Pueblogötter

    Joe Juhnke

    »Und ich sag’ euch, Kameraden – im Gila-Badsland gibt es einen Ort, der mehr Gold beherbergt als alle Tresore von Fort Knox fassen können! Well – ich geh’ sogar noch weiter und behaupte, daß in der dreckigen Wüste die fündigsten Schüttelstellen der Staaten zu finden sind! Das Gold liegt frei und offen an der Oberfläche! Klumpen von Faustgröße, ach, was sag’ ich in meiner Bescheidenheit: Es sind Brocken, dicker als ein Menschenkopf, von denen jeder mindestens zwanzigtausend Dollar wert ist!

    Well, Simson – kratz dich nur ruhig an deiner verdreckten und verlausten Melone! Dort findet man wirklich solche Dinger von der Größe deines repräsentablen Wasserkopfes…« Hier macht der Sprecher, ein alter Prospektor mit struppigem Bartwuchs und langer silbergrauer Mähne, eine kurze Atempause, die er ausnutzt, um einen doppelten Brandy in seine ausgelaugte Kehle zu kippen, und sich mit dem Ärmel seines zerschlissenen Hemdes schmatzend über den feuchten Schnurrbart zu wischen.

    »Du bist ein alter Flunkerer, ein elender Lügenbold, Windy Garden – das größte Lästermaul, das unter Gottes Sonne herumläuft«, unterbricht der mit Simson Angesprochene.

    »God’dam, Simson«, grollt der Prospektor und legt die knöcherne Rechte auf den alten, vorsintflutlichen Einschüsser, der nur als Attrappe an Windy Gardens Schenkel baumelt. »Wäre ich zwanzig Lenze später geboren, würde ich dir jetzt ein Loch in deinen hohlen Schädel pusten! Halt deine Fresse und bring mich nicht aus dem Konzept! Also, Freunde«, wendet sich der Erzähler wieder dem Zuhörerkreis zu. »Es stimmt alles, was Windy Garden sagt! In der Gila gibt es wirklich mehr Gold als auf den kalifornischen Goldfeldern, mehr als oben am Yukon River. Aber man kommt leider nicht an das Zeug ’ran.«

    »Es wird wohl von einem bösen Geist bewacht?« höhnt Simson.

    Windy Gardens wimpernlose Augen strafen ihn mit einem Blick voll Verachtung.

    Er ist schon ein seltsam komischer Typ, dieser krummbeinige Prospektor, der da seit vielen Jahren in Buckeye, dem trostlosen Nest an der großen Schleife des Gila Rivers, haust. Eine verwitterte Gestalt, fast so alt wie Methusalem! Die Männer Buckeyes, die Cowboys der östlich gelegenen Ranchen, lachen über Windy Garden und nehmen ihn nicht ernst.

    »Weshalb reitest du eigentlich nicht hinaus zu deinem Goldschatz und steckst dir die Taschen voll? Es lohnt sich doch, wie du behauptest – und wir könnten dann auch mal einen auf deine Kosten saufen!« ruft ein Cowboy namens Tim Cameron.

    »Nicht einen Tropfen gebe ich dir ab! Für dich wäre klares Wasser gerade gut genug. Aber ich bleibe trotz allem bei meiner Behauptung. In der Gila gibt es wirklich Gold!« Trotzig wirft Windy Garden den Kopf in den Nacken.

    »Hör zu, Windy!« Stan Horter, ein Ortsansässiger, der von gelegentlichen Arbeiten lebt, mischt sich beschwichtigend in die Unterhaltung. »Wir wissen ja, daß du ein alter Wüstenfuchs bist, der wohl die meiste Zeit seines Lebens wie ein Maulwurf die Erde umwühlte – in der Hoffnung, einmal ein reicher Mann zu werden. Aber in der verfluchten Gila gibt es doch außer Sand und Steinen höchstens ein paar kümmerliche Kakteen! Möchte wetten, daß dort nicht einmal ein Wassertümpel existiert! Und wenn es wirklich Gold im Badsland gäbe – niemand würde sich hinwagen zu diesem verfluchten Land, das trocken und heiß ist wie die Hölle selbst und den Körper austrocknet wie eine Feige.«

    »So!« Die ausgemergelte Gestalt des alten Prospektors richtet sich merklich auf. Ein überlegenes Funkeln tritt in seine Augen. »Hör zu, Stan Horter – ich war draußen in der Gila – in der Hölle, wie du zutreffend sagtest. Ich durchstreifte das Badsland und machte Gesteinsproben!«

    »Du warst eine Woche in der Gila?« fragen einige der Anwesenden neugierig und blicken ungläubig zu dem Erzähler hoch, der sich jetzt auf einen Tisch geschwungen hat.

    »Eine Woche?« Windy Garden lacht spöttisch auf. »Drei Wochen waren es! Und wißt ihr, was ich gesehen habe?«

    »Nun sag’s schon!« Ungeduldig schiebt Tim Cameron sich näher.

    »Das Tal der Hölle!« trumpft Windy auf und wirft sich in seine eingefallene Brust.

    »Ho, endlich mal was Neues auf der Walze«, spottet der Cowboy. »Wir wollen mehr davon hören.«

    »Das Tal der Hölle?« Betroffen kratzen sich einige der Umstehenden in der Wolle. »Damned – da gibt es doch eine alte indianische Legende, die über dieses Tal berichtet. Die Pueblo-Sage! Sie erzählt von dem sagenhaften Tal in der Gilawüste, wohin die Pueblo-Indianer auf Anraten ihres großen Geistes Kitchi Manitu ihre Heiligtümer schafften, als die ersten Spanier mordend und plündernd durch Mexiko zogen. Aber wer glaubt schon an solch ein Märchen? Windy Garden ist komplett verrückt!«

    »Well, ich fand wirklich das Tal der Hölle«, wiederholt der alte Prospektor mit Nachdruck.

    »Woher willst du denn wissen, daß es tatsächlich das Tal der Hölle war, was du gesehen hast? forscht Billy, der Kneipenbesitzer, und reicht dem Alten eine halbvolle Brandyflasche.

    Windy nimmt einen tiefen Schluck.

    »Ich fand Zeichen in den glatten Felswänden, die dieses Tal umgeben und jedem Fremden den Zutritt verwehren – Zeichen, die darauf schließen lassen, daß ich den Ort der indianischen Sage tatsächlich gefunden habe.«

    »Und weshalb hast du nicht gleich einen Goldklumpen mitgebracht, damit wir deinen Worten Glauben schenken können?« fragt Cameron, nun sehr interessiert.

    »Man merkt, daß in deinem Hirn tatsächlich nur Kuhdung vorhanden ist!« Windy wirft dem Hünen einen bitterbösen Blick zu. »Sonst hättest du nämlich meiner Erzählung entnommen, daß das sagenhafte Tal von glatten Felswänden umgeben ist. Zudem zwang mich die Wassernot zur Umkehr.«

    »Sicher war es eine Fata Morgana, die du gesehen hast. Oder ein Hirngespinst, das deiner überreichen Phantasie entsprang! Glaub’ eher, du willst dich hier nur wichtig machen und uns einen Bären aufbinden.«

    Windy Gardens Blick wandert wild in die Runde.

    »Und doch ist es wahr! Ich schwöre es bei meiner Gesundheit«, stöhnt der alte Prospektor verzweifelt und klettert von seinem ›Rednerpult‹ herab.

    »Wenn es wirklich wahr ist, wie du da eben so feierlich geschworen hast, dann wirst du doch bestimmt bald dorthin zurückkehren?«

    »By gosh, no…« Ernst schüttelt Garden den zottigen Schädel. »Bin doch kein Narr! Nur meiner Erfahrung verdanke ich es, daß ich den Klauen des Todes noch einmal entrinnen konnte. Keine Schätze der Welt bringen mich jemals wieder in die Gila zurück! Mögen sich andere an dem Gold der Pueblos ruhig bereichern.« Und zur Bekräftigung seines Entschlusses schiebt er sich einen Priem zwischen die Lippen, wandert mit einem letzten Seufzer durch die Tischreihen und stellt sich an die hohe Theke, um den Ärger mit einem gepumpten Brandy hinunterzuspülen.

    *

    Es gibt drei Männer im Lokal, die während der ganzen Zeit, in der Windy Garden sprach, still und aufmerksam seinen Worten lauschen.

    Sie hocken an dem kleinen Ecktisch der Kneipe, unweit des halbblinden Fensters, durch das gerade die sinkende Sonne hereinlacht.

    Kraftstrotzende Burschen sind es – wahre Recken, mit den Schultern von Athleten und Fäusten, die zeigen, daß sie zuzugreifen verstehen. Ein kurzer Blick schon läßt erkennen, daß sie einem Abenteuer nicht aus dem Weg gehen würden, ja, eher noch eins suchen! Sie machen einen verwegenen, kühnen Eindruck, der durch die mächtigen Schießeisen, von denen jeder zwei im tiefhängenden Halfter trägt, verstärkt wird.

    Der Vorderste von ihnen, dessen blondes, fast silberglänzendes Haar stark mit dem Bronzeton seines markanten Antlitzes kontrastiert, richtet seine steingrauen Augen fragend auf die beiden neben ihm hockenden Kameraden.

    »Yeah, Dutch«, meint sein rechter Nachbar und schüttelt zweifelnd den Kopf. »Weiß wirklich nicht, was ich von der Erzählung halten soll. Mir scheint so, als nähme man den Alten hier nicht für ganz voll. Wie denkst du darüber, Baby?«

    Mit ›Baby‹ ist der dritte des sonderbaren Kleeblatts gemeint, der an Größe und Stärke seinen Partnern absolut nicht nachsteht, wohl aber der Jüngste im Bund dieser abenteuerlichen Gesellschaft zu sein scheint. Achselzuckend hebt er jetzt seine Schultern.

    »Denke, wir holen uns den Alten mal an den Tisch und quetschen ihn etwas aus. Für einen Brandy scheint er ja alles zu tun. Weshalb soll er uns seine Geschichte nicht noch mal erzählen wollen? Ist er erst wieder im Fahrwasser, liegt es an uns, aus ihm noch einige Details herauszuholen. Es kommt nur auf einen Versuch an.«

    »All right!« Gary Shatter, genannt ›Dutch‹, schiebt mit dem Unterschenkel den Schemel beiseite und richtet sich in voller Größe auf.

    Damned, dieser ›Dutch‹ ist ein kleiner Riese! Nun, da er in seiner ganzen Größe dasteht, kann man erst die wahren Ausmaße seiner Gestalt richtig erfassen. Gut und gern sechseinhalb Fuß, also über ein Meter fünfundneunzig, mißt er in der Höhe und macht in seiner malerischen Tracht einen gefährlichen Eindruck. Doch das ist nur rein äußerlich. Gary Shatter ist ein gutmütiger Bursche, dem das Herz auf dem rechten Fleck sitzt.

    Es gibt wohl kaum eine Arbeit, die Dutch nicht schon durch die Finger gegangen ist. Er fuhr auf einem Küstensegler, verdingte sich als Tellerwäscher und Hausbursche in den großen Städten des Ostens, stand als Schauboxer im Ring und ließ sich, wenn es ihm lohnend erschien, von einem ›Championissimo‹ vertrimmen. Er stand auf den

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