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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 478: Gier nach Gold
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 478: Gier nach Gold
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 478: Gier nach Gold
eBook108 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 478: Gier nach Gold

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Über dieses E-Book

Cabral war der Decksälteste der "Trinidad". Er hatte den Plan ausgeheckt und mit vier Kumpanen von der Handelsgaleone um Mitternacht heimlich abgemustert. Den Ankerposten hatten die fünf Kerle allerdings umbringen müssen, um ihr Ziel an Land zu erreichen - die Schatzhöhlen hinter dem Wasserfall. Dort griff Cabral als erster in eine der Kisten. Und mit einem irren Schrei langte er hinein und wühlte in den Goldmünzen. Im Schein einer Fackel wirkte er wie ein gewaltiger Bär, der mit seinen Tatzen einen Bienenstock ausplündert. Ein ganzer Regen von Dukaten, Dublonen, Piastern und Reales wirbelte hoch und fiel klirrend in die Kiste zurück...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum1. Jan. 2019
ISBN9783954398867
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 478 - Roy Palmer

    8

    1.

    Glitzernde Lichtflecken tanzten auf den Wellen der Bucht am Golf von Batabanó. Die Bordlaternen der beiden vor Anker liegenden Dreimastgaleonen waren bis auf die offene See zu sehen. Doch die Kapitäne und die Besatzungen waren, was dies betraf, völlig unbesorgt. Sie glaubten, die einzigen Menschen weit und breit zu sein. Doch sie täuschten sich. Es gab einen heimlichen Beobachter: Philip Hasard Killigrew.

    Noch vor den Spaniern war der Seewolf mit seinen Männern an der Südküste von Kuba eingetroffen. Gold wert war der kaum sichtbare Einschnitt etwa fünf Meilen westlich der Bucht, den Dan O’Flynn entdeckt hatte. Es handelte sich um eine Art Kanal, der nach Westen abknickte und in eine geräumige Bucht führte. Ein hervorragender Platz, weil er hinter den Ufern von hohen karstigen Felsen umgeben war, so daß die drei Schiffe des Bundes der Korsaren nicht nur von der Seeseite her, sondern auch von Land aus kaum entdeckt werden konnten.

    Die drei Schiffe – das waren die „Isabella IX. unter dem Kommando von Hasard, Siri-Tongs „Caribian Queen und die „Le Griffon" des Edmond Bayeux. Sie lagen völlig sicher in der Bucht und vor neugierigen Blicken verborgen. Die Spanier ahnten nichts von diesen stillen Beobachtern.

    Hätte Alonzo de Escobedo, der neue Gouverneur von Kuba, der sich an Bord der „Trinidad" befand, davon auch nur etwas gewittert, hätte er gewiß einen Teil seiner arroganten und überheblichen Selbstsicherheit abgelegt.

    Aber Alonzo de Escobedo, der sehr ehrenwerte Nachfolger des hochwohlgeborenen Don Antonio de Quintanilla, lag in seiner Kammer im Achterkastell der „Trinidad" und schnarchte. Ein Leben in unvorstellbarem Prunk und Luxus war der Gegenstand seiner Träume. Diese Träume waren keine leeren Seifenblasen mehr. De Escobedo hatte sein Ziel erreicht. In der Höhle hinter dem Wasserfall lagen die gesammelten Schätze des Don Antonio. Unzählige Menschen hätten davon reich werden können. Doch jetzt gehörte all das – das viele Gold, das Silber, der Schmuck und die Juwelen – ihm ganz allein, dem Gouverneur!

    Wie gut, daß er, de Escobedo, auf die Idee verfallen war, den Fuhrunternehmer Miguel Cajega gefangenzunehmen und dem peinlichen Verhör zu unterziehen. Cajega war der einzige gewesen, der von dem Schatzversteck gewußt hatte – außer Don Antonio natürlich. Zunächst hatte Cajega nicht reden wollen, aber dann hatte er doch alles preisgegeben.

    Cajega hatte de Escobedo zu dem Schatzversteck führen müssen. Am Ziel eingetroffen, hatte sich de Escobedo des Mannes entledigt, der von ihm mit einer Kugel ins Jenseits befördert worden war.

    In seinen Träumen beglückwünschte sich de Escobedo auch zu dem hervorragenden Gedanken, nach Havanna zurückgekehrt zu sein. Wie anders sonst hätte er den immensen Schatz abbergen können als mit entsprechenden Schiffen und deren Besatzungen, die die Beute an Bord der Segler mannten? Oh, er war stolz auf seinen Einfallsreichtum, und sein heftiges Schnarchen drückte einiges von seiner Selbstzufriedenheit aus.

    Kapitän Diego Machado und der Zweite Offizier der „Trinidad", Felipe Gutierrez, saßen in der Kapitänskammer der Galeone bei einem Humpen Rotwein zusammen. Sie hörten das Schnarchen und grinsten sich über das Kapitänspult hinweg an.

    „Der Kerl kann einem den letzten Nerv töten", sagte Machado.

    „Sind deine Nerven so schwach?" fragte Gutierrez.

    „Das meine ich nicht, erwiderte der Kapitän. „Nur hasse ich Schnarcher an Bord meines Schiffes. Es wäre besser, wenn Kerle, die so laut sägen, gar nicht vorhanden wären.

    Gutierrez lachte leise. „Ah, jetzt verstehe ich. Na ja, leiden kann ich ihn auch nicht besonders, unseren Gouverneur. Aber wir müssen ihn wohl erdulden."

    Machado füllte wieder die Humpen aus einem dickbauchigen Tonkrug und grinste verschlagen. Er war ein dicklicher Mann, rücksichtslos, kaltschnäuzig und bar jeglicher Skrupel. Mit Gutierrez verstand er sich besonders gut.

    Gutierrez war ein breitschultriger Mann mit kalten Augen, einem zynischen Mund und spitzem Kinn. Ein Kerl, der mit dem Teufel paktieren würde, wenn es ihm Vorteile verschaffte. Oft hockte er mit dem Kapitän zusammen, und sie heckten irgendwelche Pläne aus, wie man andere Leute übers Ohr hauen konnte.

    „Was er wohl mit dem vielen Gold und Silber anfangen will", sagte Machado nach einem weiteren gluckernden Schluck.

    „Wer? Der Gouverneur? Der Zweite Offizier grinste höhnisch. „Ich schätze, daß er es bereits weiß. Und ich sage, daß er damit abhauen wird.

    „Ganz von Kuba weg?"

    „Ja."

    „Was geschieht, wenn Don Antonio de Quintanilla zurückkehrt? fragte der Kapitän. „Als Vizekönig hat der Dicke noch mehr Macht. Er wird de Escobedo suchen und finden.

    „Kaum, entgegnete Gutierrez. „De Escobedo ist zwar nicht de Quintanilla, aber er wird gerissen genug sein, jede Spur zu verwischen.

    „Und wir?" fragte Machado lauernd.

    „Was soll mit uns sein? erwiderte der Zweite. „Wir führen einen Auftrag aus und werden dafür entlohnt.

    „Wir sind aber auch unbequeme Zeugen, sagte der Kapitän. „Weißt du, was aus Cajega geworden ist? Er ist in Havanna nicht wieder aufgetaucht. Ich glaube, daß er tot ist.

    „Das ist anzunehmen, sagte Gutierrez. Er hob seinen Humpen an die Lippen und trank – ebenso geräuschvoll und gierig wie sein Kapitän. „Und es ist mir jetzt auch klar, auf was du rauswillst, Diego. Ich finde aber, du kannst es dir aus dem Kopf schlagen. De Escobedo kann uns nicht alle aus dem Weg räumen.

    Machado brummelte etwas Unverständliches. Dann meinte er: „Fähig dazu wäre er. Aber er kann nicht wagen, sich mit uns anzulegen. Trotzdem vermute ich, daß er versuchen wird, uns irgendwie auszubooten."

    Gutierrez schob die Unterlippe vor und überlegte. Dann erwiderte er: „Wie wäre es, wenn der umgekehrte Fall eintreten würde?"

    „Wie meinst du das?"

    „Das ist doch ganz einfach, sagte der Zweite grinsend. „Unser lieber, guter Gouverneur verschwindet plötzlich von Bord. Keiner hat gesehen, in welche Richtung er verschwunden ist. Keiner findet ihn. Höchstens die Haie, meine ich, aber die schweigen ja.

    Machado grinste ebenfalls. „Du bist ein verfluchter Hurensohn, Freund Felipe. Aber das können wir nicht riskieren. Es könnte uns den Kopf kosten."

    „Das Risiko entspricht dem Gegenwert. Denk an den Schatz."

    „Ich denke daran, entgegnete der Kapitän. „Aber wir wissen nicht, bei wem de Escobedo in Havanna hinterlassen hat, wohin er sich wendet.

    „Vielleicht hat er’s keinem hinterlassen."

    „Und er ist heimlich aus Havanna verschwunden? fragte Machado zweifelnd. „Also, das glaube ich nicht ganz. Zumindest haben wir keine Beweise dafür. Wir könnten uns ganz höllisch die Finger verbrennen.

    „Jetzt übertreibst du", sagte Gutierrez spöttisch. Er trank noch einen Schluck und dachte: Zur Hölle mit dem Gouverneur. Wir sollten den Spieß umdrehen und die Schätze für uns vereinnahmen.

    Machado stieß einen leisen Fluch aus. „Werd nicht frech! zischte er. „Glaubst du etwa, ich scheue davor zurück, dem Hund ein Messer ins Kreuz zu jagen? Da irrst du dich gewaltig.

    „Das habe ich nicht sagen wollen", erklärte der Zweite.

    „Schon gut, brummte Machado. „Aber ich weiß immer noch, wie weit ich gehen kann. Ich bin kein Hitzkopf, Felipe. Klar?

    „Das bin ich auch nicht, erwiderte Gutierrez. „Ja, du hast recht. Man sollte vernünftig sein und sich vom Wein nicht zu losen Reden verleiten lassen. Aber ich finde, wir sollten die Entwicklung abwarten. Irgendwas tut sich noch.

    „Drück dich gefälligst deutlicher aus."

    Der Zweite blickte in seinen leeren Humpen, dann griff er nach dem Krug.

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