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Oregon-Express: Die großen Western 194
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Oregon-Express: Die großen Western 194
eBook120 Seiten1 Stunde

Oregon-Express: Die großen Western 194

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Hier ist Oregon!


Ein Land, das den Biber in seinem Wappen führt und dessen Regenfall knappe zweiundzwanzig Zoll im Jahr beträgt.


Ein Land der Sonne und des Windes. Ein Land, dessen Menschen immer kämpfen müssen. Ein Land der Prärien und der Berge. Berge, die so hoch sind wie die Alpen oder die kaukasischen Felsriesen. Gletscher und murmelnde Bäche – Biber, die neugierig ihre Köpfe aus den Erdhöhlen an Flüssen stecken.


Und da ist die Wüste. Eine weite Fläche von den Cascade Ranges bis zu den Steen Mountains im Osten. Zweihundert Meilen Wüste. Lavafelder aus Urzeiten her und kleine Kraterseen. Diese Wüste droht. Sie greift nach jedem Reiter. Und viele läßt sie nicht los.


Bleiche Knochen im Sand, über die der Wind hinwegzieht und die langsam begraben werden. Viele bleiche Knochen, die viele grausame Geschichten erzählen.


Da ist die Stadt Eugene, und nordwestlich von ihr die University of Oregon. Viele dicke Bücher in den Regalen. In einem steht die Geschichte eines Mannes. Man hat diese Geschichte festgehalten. Zur Ehre und zur ständigen Mahnung an die Lebenden. Vielleicht waren sie Helden, diese Männer in einem wilden Land.


Hier ist er:


James Monty Terrigan Delaware.


Kein großer Mann der Figur nach. Kein Mann, dem man ansah, daß er ein Kämpfer war. Und der es doch auf eine fast grausame Art dazu brachte, daß sein Name in diesem Buch steht.


James Delaware.


Schlank und falkenäugig. Braungebrannt und sehnig. Am ganzen Körper kein überflüssiges Gramm Fett. Flintsteingraue Augen und schlanke Hände voller Lassonarben. Eine leicht gebogene Nase und ein fester und schmallippiger Mund. Schwarzes Haar
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Apr. 2017
ISBN9783740917456
Oregon-Express: Die großen Western 194

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    Buchvorschau

    Oregon-Express - G.F. Waco

    Die großen Western

    – 194 –

    Oregon-Express

    G.F. Waco

    Hier ist Oregon!

    Ein Land, das den Biber in seinem Wappen führt und dessen Regenfall knappe zweiundzwanzig Zoll im Jahr beträgt.

    Ein Land der Sonne und des Windes. Ein Land, dessen Menschen immer kämpfen müssen. Ein Land der Prärien und der Berge. Berge, die so hoch sind wie die Alpen oder die kaukasischen Felsriesen. Gletscher und murmelnde Bäche – Biber, die neugierig ihre Köpfe aus den Erdhöhlen an Flüssen stecken.

    Und da ist die Wüste. Eine weite Fläche von den Cascade Ranges bis zu den Steen Mountains im Osten. Zweihundert Meilen Wüste. Lavafelder aus Urzeiten her und kleine Kraterseen. Diese Wüste droht. Sie greift nach jedem Reiter. Und viele läßt sie nicht los.

    Bleiche Knochen im Sand, über die der Wind hinwegzieht und die langsam begraben werden. Viele bleiche Knochen, die viele grausame Geschichten erzählen.

    Da ist die Stadt Eugene, und nordwestlich von ihr die University of Oregon. Viele dicke Bücher in den Regalen. In einem steht die Geschichte eines Mannes. Man hat diese Geschichte festgehalten. Zur Ehre und zur ständigen Mahnung an die Lebenden. Vielleicht waren sie Helden, diese Männer in einem wilden Land.

    Hier ist er:

    James Monty Terrigan Delaware.

    Kein großer Mann der Figur nach. Kein Mann, dem man ansah, daß er ein Kämpfer war. Und der es doch auf eine fast grausame Art dazu brachte, daß sein Name in diesem Buch steht.

    James Delaware.

    Schlank und falkenäugig. Braungebrannt und sehnig. Am ganzen Körper kein überflüssiges Gramm Fett. Flintsteingraue Augen und schlanke Hände voller Lassonarben. Eine leicht gebogene Nase und ein fester und schmallippiger Mund. Schwarzes Haar und ein schmaler Bart über der Oberlippe. Rötlichbraune Haut.

    James Delaware.

    *

    James Delaware starrt vor sich hin. Manchmal ist es ihm, als tanzte der Horizont vor seinen Augen. Dann verschwimmt die Luft zu einer gläsernen Fläche.

    Da ist die breite Main Street, in die der Wagen holpernd einfährt. Und da ist der General-Store von Bud Taylor.

    »Wo ist Luke, James?« fragt Taylor, als er den Wagen hinter dem Haus an die Rampe lenkt.

    »Hier«, sagt James. »Sieh ihn dir nur gut an.«

    Bud Taylor hat sich neugierig über die Kante gebeugt und blickt in den Wagen, auf das wächserne Gesicht seines alten Freundes Luke, als James die Decke wegzieht. Bud Taylor taumelt mit einem japsenden Laut zurück, lehnt sich an die Wand.

    »James, wer war der Schuft?« fragt er entsetzt.

    Er hat Fieber. Jetzt weiß er es plötzlich genau. Aber er ist noch in seinen Gedanken fast klar.

    »Manner Wolfe, Glenn Weadow und Thor MacKenzie. Sie hatten den Auftrag von Nat und Hank Boone. Ich ritt drei Meilen vor und kam zu spät. Aber ich konnte sie noch erwischen, alle drei. Dabei kam ich unter den Gaul des Wolfes zu liegen. Mein rechtes Bein ist hin. Hole den Doc, er soll es sich ansehen. Und hilf mir aus dem Wagen. Stütze mich an der rechten Seite, Bud. Hast du heißes Wasser?«

    »Wasser?« fragt Taylor und sieht in James’ Augen. »Du hast Fieber, James. Junge, du mußt ins Bett. Natürlich habe ich Wasser. Weißt du genau, daß es die Boones waren, James?«

    »Thor konnte noch reden. Genug, um die Wahrheit zu sagen. Er hatte den Tod vor Augen und log nicht. Ins Bett bekommen mich keine zehn Pferde. Dad soll zu Hause in die Erde kommen. Er wollte immer dort begraben werden. Hilf mir jetzt hinunter.«

    Bud Taylor faßt ihn unter, ruft nach seinem Gehilfen. Sie tragen ihn ins Haus und legen ihn auf das Ledersofa.

    James sagt heiser: »Bud, ich habe hier etwas. Einen Topf mit heißem Wasser auf das Feuer und das Zeug aufkochen. Nimm erst die Hälfte und lasse es fünf Minuten brodeln. Dann bringe es mir her. Ich will es austrinken. Wenn es auch bloß Indianermist ist, aber ich will es wenigstens versuchen. Hast du verstanden? Ach so, deinen Whisky habe ich zur Hälfte verbraucht und ein Stück Leinen. Etwas Mehl auch. Schlimm?«

    »Red nicht so dummes Zeug daher«, knurrt ihn Taylor an. »Du hättest mir die Ladung nicht zu bringen brauchen. Es ist ein Umweg für dich, James. Hm, was ist das für ein Kraut? Hast du das etwa von einem Indianer bekommen? Auf dem Leder sind seltsame Zeichen, wie sie ein Roter macht.«

    »Es war ein Roter, ein ganzer Haufen«, sagt James Delaware trocken. »Modocs, Bud. Ihr Häuptling hieß Starker Elch. He, was hast du denn auf einmal?«

    Bud Taylor steht da und starrt ihn an.

    »Starker Elch hast du gesagt? Und du lebst noch? Junge, das ist der schlimmste aller Teufel, die rot sind. Wie hast du das angestellt?«

    »Er kannte angeblich Monty, meinen Großvater. Er hat mir noch alles Gute gewünscht. Und er sagte etwas von bösen Geistern, die hinter mir sind. Wasser, Bud, zum Teufel, vergiß das Wasser nicht.«

    »Er hat…« stottert Taylor. »Böse Geister? Die Modocs reden nur von Geistern, wenn sie Krieg machen wollen. Ja, du bekommst dein Wasser.«

    Er geht in die Küche, und James hört ihn mit Töpfen hantieren. Es dauert eine ganze Weile, ehe er mit dem dampfenden Topf und einer Tasse hereinkommt. James Delaware verbrennt sich fast die Zunge, aber er trinkt die brühendheiße Flüssigkeit, die seltsam grün schimmert. Es schmeckt bitter wie Galle. Aber James schluckt. Dann wird er müde. Er schläft ein. Und er wacht auch nicht auf, als der Doc mit ihm hantiert.

    Nach einer Weile verläßt der Arzt das Haus, und Bud Taylor stampft in den Laden. Aber es dauert keine drei Stunden, dann ist James schon wieder wach. Er richtet sich auf und starrt auf den Gips an seinem Bein.

    Prüfend stampft James Delaware mit dem Bein auf.

    »Gut«, sagt er grimmig. »Ich kann gehen. Und ich werde mich wenigstens wehren können. Zum Angreifen tauge ich nicht viel. Noch nicht. Das muß erst heilen. Boones, ihr lauft mir nicht weg, verdammt. Lauft so weit ihr wollt, aber ich treffe euch schon noch. Teufel, was ist mit meinem Kopf los?«

    Er blickt auf den Topf.

    »Das ist ein Ding«, sagt er. »Der alte Indianer hat recht behalten. Kein Fieber mehr. Ich fühle keine Schmerzen in meinem Bein, und mein Kopf ist klar. Bud, wo steckst du?«

    »Alle Teufel!« sagt Bud Taylor und rennt in das Zimmer. »Du lebst wirklich noch, James? Wie gefällt dir dein Pflaster?«

    »Gib mir gefälligst eine Nadel und einen Faden. Ich will die Hose zunähen, Bud. Und dann brauche ich noch einige Dinge. Mutter… Mein Gott, was wird sie sagen? Verdammt, ich habe direkt Angst, nach Hause zu fahren. Nun gut, Bud, ich brauche zwei Tonnen Mehl und einen halben Sack Salz, einige Pfund Schmalz und Zucker. Vielleicht auch etwas Hirse. Packe es auf den Wagen, und dann will ich fahren.«

    *

    James Delaware sieht seine Mutter. Sie sitzt auf der Veranda in ihrem Schaukelstuhl. Dann steht sie auf und legt die Hand über die Augen, läßt die Strickarbeit fallen und läuft los.

    »Luke!« sagt sie mit entsetzten Augen. »James, wo ist Vater?«

    Sie kann nicht auf den Wagen sehen. Aber sie sieht das Gesicht ihres Sohnes. Und plötzlich weiß sie die Wahrheit.

    »Luke!« sagt sie zerrissen und klammert sich am Kasten fest. »Mein Gott, Luke! James, wie konnte es geschehen?«

    »Mutter, da war ein anderer Händler. Er war noch nicht so lange im Geschäft wie Vater. Er hat drei Wagen und fährt selber auch noch einen mit seinem Sohn. Er drängte sich in unsere Linie. Aber die Storehalter wollten nichts mit ihm zu tun haben. Er wurde immer giftiger auf Luke und mich. Nun ja, da hat er drei Männer seiner Mannschaft losgeschickt. Ich ritt vor dem Wagen und hörte den Schuß. Ich kam zu spät, Mam. Und sie schossen auch auf mich. Ich… Mam, reg dich nicht auf, bitte. Du mußt stark bleiben. Ich mußte mich wehren.«

    »Und, mein Junge?« sagt sie mit blutleeren Lippen. »Hast du sie getötet? Sage mir, ob du deinen Vater wenigstens rächen konntest?«

    »Ich konnte es, Mam. Keiner kam davon. Aber ein Pferd fiel auf mein rechtes Bein. Es brach. Ich wollte Dad nicht in fremder Erde beerdigen, weil er immer hier neben dem Haus liegen wollte. Mam, bitte geh ins Haus und sieh nicht her. Ich…«

    »Du bist ein prächtiger Sohn, James«, sagt sie. »Hast du wenigstens einen Sarg gekauft?«

    »Das habe ich, Mam. Ich habe für Dad alles getan, was ich tun konnte. Ich habe auch genug Vorrat mitgebracht für uns beide, denn ich werde einige Zeit nicht fahren können.«

    »Er ist mein Mann gewesen«, sagt Linda Delaware leise und verweht. »Vielleicht war ich ihm nicht immer eine gute Frau. Ich weiß erst jetzt, wie sehr er mich gebraucht hat und wie sehr ich ihn liebte. Und weil ich seine Frau bin, will ich dir helfen, ihn in sein Grab zu bringen. Das ist die Pflicht jeder guten Frau! Steige ab, Sohn.«

    James Delaware zieht den Sarg auf eine Bohle. Dann beginnt der Holzkasten zu rutschen. James hält ihn fest, und bald steht Luke Delawares letztes

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