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Mami 1841 – Familienroman: Fabian hat einen treuen Freund
Mami 1841 – Familienroman: Fabian hat einen treuen Freund
Mami 1841 – Familienroman: Fabian hat einen treuen Freund
eBook107 Seiten1 Stunde

Mami 1841 – Familienroman: Fabian hat einen treuen Freund

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Daniela zischte entrüstet durch die Zähne. Zum ersten Mal hatte sie um diese Uhrzeit das Radio eingeschaltet. Es war ja auch das erste Mal, daß sie um diese Zeit keinen Unterricht hatte.


»Vor der Ehe hätte Ralf mir am liebsten alle Steine aus dem Weg geräumt«, erzählte die Frauenstimme. »Aber wir waren noch nicht ein Jahr verheiratet, da zeigte er sein wahres Gesicht.«


Daniela lauschte hingerissen. Da zeigte es sich mal wieder, daß sie mit ihrer Meinung richtig lag. Nur nicht heiraten, Freundschaft war gut, aber es durfte keine Fessel werden. Außerdem war ein Mann im Leben einer emanzipierten Frau durchaus zu entbehren.


»Er zählte mir das Geld bis auf den Pfennig ab, ich mußte genau Buch führen. In der Küche wußte er alles besser, aber schlimm war es, wenn er betrunken nach Hause kam.«


Nun wäre es natürlich besser gewesen, wenn Daniela in ihrem behaglichen Zuhause gewesen wäre und interessiert der Lebensgeschichte der fremden Frau gelauscht hätte. So aber saß sie hinter dem Lenkrad ihres kleinen Autos.


Da war es kein Wunder, daß sie nicht mitbekommen hatte, daß der chromblitzende Wagen vor ihr blinkte und dann abrupt bremste.


Das Krachen brachte Daniela in die Wirklichkeit zurück. Automatisch stellte sie das Radio aus und sah entsetzt auf den Wagen, dem sie auf die Stoßstange gerückt war. Im gleichen Augenblick sprang die Tür auf, ein Mann stürzte heraus.


Mit wenigen Schritten war er neben ihr, seine Augen sprühten vor Wut.


»Typisch Frau«, schimpfte er. »Zuerst bummeln Sie über die Straße, sind ein wahres Verkehrshindernis. Und jetzt wissen Sie nicht
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Sept. 2016
ISBN9783740909840
Mami 1841 – Familienroman: Fabian hat einen treuen Freund

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    Buchvorschau

    Mami 1841 – Familienroman - Eva-Maria Horn

    Mami

    – 1841 –

    Fabian hat einen treuen Freund

    Eva-Maria Horn

    Daniela zischte entrüstet durch die Zähne. Zum ersten Mal hatte sie um diese Uhrzeit das Radio eingeschaltet. Es war ja auch das erste Mal, daß sie um diese Zeit keinen Unterricht hatte.

    »Vor der Ehe hätte Ralf mir am liebsten alle Steine aus dem Weg geräumt«, erzählte die Frauenstimme. »Aber wir waren noch nicht ein Jahr verheiratet, da zeigte er sein wahres Gesicht.«

    Daniela lauschte hingerissen. Da zeigte es sich mal wieder, daß sie mit ihrer Meinung richtig lag. Nur nicht heiraten, Freundschaft war gut, aber es durfte keine Fessel werden. Außerdem war ein Mann im Leben einer emanzipierten Frau durchaus zu entbehren.

    »Er zählte mir das Geld bis auf den Pfennig ab, ich mußte genau Buch führen. In der Küche wußte er alles besser, aber schlimm war es, wenn er betrunken nach Hause kam.«

    Nun wäre es natürlich besser gewesen, wenn Daniela in ihrem behaglichen Zuhause gewesen wäre und interessiert der Lebensgeschichte der fremden Frau gelauscht hätte. So aber saß sie hinter dem Lenkrad ihres kleinen Autos.

    Da war es kein Wunder, daß sie nicht mitbekommen hatte, daß der chromblitzende Wagen vor ihr blinkte und dann abrupt bremste.

    Das Krachen brachte Daniela in die Wirklichkeit zurück. Automatisch stellte sie das Radio aus und sah entsetzt auf den Wagen, dem sie auf die Stoßstange gerückt war. Im gleichen Augenblick sprang die Tür auf, ein Mann stürzte heraus.

    Mit wenigen Schritten war er neben ihr, seine Augen sprühten vor Wut.

    »Typisch Frau«, schimpfte er. »Zuerst bummeln Sie über die Straße, sind ein wahres Verkehrshindernis. Und jetzt wissen Sie nicht einmal, wo Ihre Bremse ist. Sie sollten Ihr Auto mit einem Kinderwagen vertauschen.«

    Er war ein gutaussehender Mann, mochte knapp die 30 Jahre überschritten haben. Aber das bemerkte Daniela nicht. Noch hatte sie die Klagen der fremden Frau im Ohr, der letzte Satz von ihr war gewesen: »Die Männer sind alle so, meiner Freundin geht es nicht besser als mir…«

    Daniela besaß ein hitziges Temperament.

    »Würden Sie bitte anders mit mir sprechen«, fuhr sie ihn wütend an. »Ich nenne Sie ja auch nicht Flegel, obwohl ich allen Grund dazu hätte. Selbstverständlich komme ich für den Schaden auf.«

    »Machen Sie sich nicht lächerlich. Helfen Sie mir lieber, Ihre Stoßstange von meiner zu lösen, Ihr Miniauto hat meinen Wagen kaum verrückt. Das heißt, bleiben Sie lieber sitzen, vermutlich richten Sie nur neues Unheil an. Weiber…«, zischte er verächtlich.

    Daniela kochte vor Wut. Natürlich hatte er recht, sie war von dem Vortrag so fasziniert gewesen, daß sie sehr langsam gefahren war. Dieser Kerl war an ihr vorbeigezischt und hatte sie wütend gemustert.

    Flegel.

    Sie stieg aus, aber er hatte die beiden Autos schon entwirrt. Ihre Stoßstange sah erbärmlich aus.

    Und da sagte dieser Flegel doch tatsächlich: »Der kleine Schaden macht Ihr Auto nicht häßlicher. Eine Beule mehr oder weniger an Ihrem Wagen fällt gar nicht auf.«

    Er pustete das Haar aus seiner Stirn, die Wut verschwand aus seinem Gesicht, es wurde um vieles menschlicher.

    »Könnten Sie Ihren Freund nicht bitten, Ihnen ein anderes Fahrzeug zu kaufen? In diesem Schlitten sind Sie eine Gefahr für die Menschheit.«

    Es war schrecklich, aber Daniela, die sonst gewiß nicht auf den Mund gefallen war, fiel keine Antwort ein. Später, als sie weiterfuhr, kaute sie noch immer an ihrer Wut. Und da tanzten natürlich die besten Antworten durch ihren Kopf, nur war es leider zu spät.

    Daniela teilte die Wohnung mit ihrer Freundin Vera. Vera stellte den Computer ab, als Daniela ins Zimmer stürzte. Vera stöhnte: »Was hat dich denn so aus der Fassung gebracht?« Nachsichtig musterte sie ihre hübsche Freundin. »Laß nur nicht deine Wut an mir oder der Wohnung aus, Danni. Ich kenn’ das nämlich. Wenn du dich über deine Schüler geärgert hast, dann stürzt du dich in einen Putzrausch.«

    »Dazu habe ich überhaupt keine Lust. Alle Männer soll der Teufel holen.«

    Daniela warf ihre Tasche auf den Sessel, der als einziger noch nicht mit Papieren belastet war. »Ja, Vera, ich platze vor Wut. Ich hoffe nur, ich begegne dem Kerl noch irgendwann, dann wird er von mir eine Abfuhr bekommen, eine Abfuhr, sage ich dir, an der er noch lange zu knacken hat.«

    Vera seufzte innerlich. »Erzähl’ schon. Aber viel Zeit habe ich nicht. Ich muß diese Doktorarbeit heute abend abliefern.«

    »Wir beide sind wirklich geplagte Lebewesen«, stellte Danni fest. Sie nahm ein Plätzchen aus der Dose. Wenn Vera arbeitete, stand sie wohl gefüllt griffbereit neben ihrem Schreibtisch. Krachend biß sie hinein und verzog angewidert das Gesicht.

    »Die schmecken ja scheußlich.« Sie legte das Plätzchen auf die Glasplatte des Tisches. Hier müßte unbedingt mal geputzt werden, fuhr es Danni durch den Kopf. Es sieht ja aus, als hätten die Vandalen in diesem Zimmer gehaust. Überall liegt etwas herum. Wenn Besuch käme, könnten wir ihm nicht einmal einen Platz anbieten.

    »Das sind Diätplätzchen«, erklärte Vera geduldig und drehte sich auf ihrem Stuhl. Sie warf einen sehnsüchtigen Blick auf ihre Arbeit. »Sie sind ohne Fett und ohne Zucker. Du weißt, daß ich am besten arbeiten kann, wenn ich etwas zwischen den Zähnen habe. Ich habe es nicht so gut wie du. Du kannst futtern, was immer du willst, und nimmst nicht zu.«

    »Vera, ich platze vor Wut. Am liebsten würde ich etwas gegen die Wand knallen oder anfangen, Fenster zu putzen, dabei reagiere ich mich am besten ab. Du brauchst gar nicht so entnervt zu gucken, unsere Fenster haben es wirklich nötig. Vera, ich bin einer Feudalkutsche auf die Stoßstange gefahren. Du hättest nur hören sollen, wie der Kerl sich benahm. Weißt du, was er mir geraten hat? Ich sollte mein Auto mit einem Kinderwagen vertauschen.«

    Vera hörte sich geduldig Danielas Ausbruch an, nickte verständnisvoll, schüttelte entrüstet den Kopf, genau die Geste, die angebracht war, dabei war sie mit ihren Gedanken schon längst wieder bei ihrer Arbeit.

    »Danni«, sagte sie, als sie endlich dazwischen kam, »ich weiß ja, daß du dich abreagieren mußt. Könntest du nicht in die Küche gehen und uns etwas kochen? Ich habe nicht gefrühstückt, ich habe nicht zu Mittag gegessen, ich habe mich bis jetzt nur von diesen gräßlichen Keksen ernährt.«

    Daniela klappte den hübschen Mund zu. Voll Mitleid rief sie: »Du Arme. Wenn ich nicht hier bin, führst du wirklich ein jammervolles Dasein. Vera, ich gebe dir den guten Rat, heirate nie. Dein Mann wird dir nämlich spätestens dann den Hals umdrehen, wenn du ihm selbstgekochtes Essen vorsetzt. Du weißt ja nicht einmal, daß man Kartoffeln in Wasser kocht und Eier durch kochen hart werden. Ich erinnere mich noch schaudernd daran, als du einmal Reis gekocht hast. Der kam mir schon im Hausflur entgegen.«

    Vera war nicht im geringsten beleidigt, sie lachte sogar. »Jetzt übertreibst du aber. Keine Angst, Danni, wenn ich heirate, dann nur einen Hausmann. Ich verdiene die Brötchen, er versorgt den Haushalt.«

    »Aber die Kinder kriegen mußt du selbst, das kann er nicht für dich erledigen. Laß lieber die Finger davon, Vera. Du, ich habe eine Sendung gehört. Eine Sendung, da gehen dir die Augen über.«

    »Davon erzähle mir lieber heute abend«, wehrte Vera entschieden ab und drehte den Stuhl ihrem Computer zu. »Danni, ich lechze nach einer köstlichen Mahlzeit, egal, wieviel Kalorien man zählen sollte. Ich zähle nicht. Wir haben noch massenhaft Haushaltsgeld, du brauchst also nicht sparen.«

    Daniela warf das Haar zurück, sie trug es bis zur Schulter hinunter. Die kastanienfarbenen Locken machten wenig Arbeit, auch darum beneidete Vera sie.

    »Da weiß ich schon, was ich koch.« Danni leckte sich die Lippen. »Da wird es eine Vorspeise geben, eine Hauptspeise und natürlich einen süßen Abschluß. Du hat recht, den Kerl streiche ich aus meinem Kopf, dem werde ich sowieso nicht wieder begegnen.

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