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Heimatkinder 13 – Heimatroman: Das Glück wich von der Erlenmühle
Heimatkinder 13 – Heimatroman: Das Glück wich von der Erlenmühle
Heimatkinder 13 – Heimatroman: Das Glück wich von der Erlenmühle
eBook99 Seiten1 Stunde

Heimatkinder 13 – Heimatroman: Das Glück wich von der Erlenmühle

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Über dieses E-Book

Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben.


Hohe Erlen und grüne saftige Wiesen säumten den Mühlbach. In den prallen Dotterblumen tummelten sich die Bienen, und unermüdlich drehte sich das schwere Mühlrad. Es war ein lieblicher Wiesengrund, und inmitten der blühenden Au duckte sich die Erlenmühle breit und behäbig. Die riesige Kastanie im Hof hatte ihre Blütenkerzen aufgesteckt, und eine Rundbank schmiegte sich um den Baum. Ein erhebender Anblick im herrlichen Frankenland. Und Frieden strahlte das Anwesen des Müllermeisters Balthes Morhard aus. Doch welch trügerisches Bild!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Mai 2016
ISBN9783740902780
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    Buchvorschau

    Heimatkinder 13 – Heimatroman - Julia Rothenbücher

    Heimatkinder 13 – Das Glück wich von der Erlenmühle

    Heimatkinder –13–

    Das Glück wich von der Erlenmühle

    … doch dann kam Klein-Hubertus

    Roman von Julia Rothenbücher

    Hohe Erlen und grüne saftige Wiesen säumten den Mühlbach. In den prallen Dotterblumen tummelten sich die Bienen, und unermüdlich drehte sich das schwere Mühlrad. Es war ein lieblicher Wiesengrund, und inmitten der blühenden Au duckte sich die Erlenmühle breit und behäbig. Die riesige Kastanie im Hof hatte ihre Blütenkerzen aufgesteckt, und eine Rundbank schmiegte sich um den Baum. Ein erhebender Anblick im herrlichen Frankenland. Und Frieden strahlte das Anwesen des Müllermeisters Balthes Morhard aus. Doch welch trügerisches Bild!

    Friede und Freude schienen aus den behaglichen Räumen des Hauses gewichen zu sein. Und was war die Ursache? Zornig knüllte Balthes die Feierabendzeitung zusammen. Die Pfeife war ihm schon lange ausgegangen und Josefa, seine Ehefrau, sandte einen flehenden Blick zum Herrgottswinkel. Dann ruhten ihre Augen sorgenvoll auf dem gesenkten Scheitel der Tochter. Bildschön war sie, die einzige Tochter der Müllersleute. Rank gewachsen, die dunklen Zöpfe wie eine Krone aufgesteckt. Doch die sonst lachenden Braunaugen sahen trübe in die Welt. Kein Wunder auch, wenn der Müller in seiner rauen Art alles zunichtemachte, was ein junges Mädchenherz erfreute.

    Am vorhergegangenen Abend war Balthes zum Dämmerschoppen beim Kronenwirt eingekehrt. Sein Nachhauseweg führte ihn am Friedhof vorbei. Dort fanden sich an lauen Abenden die Jugendlichen des Dorfes ein, saßen auf der Friedhofmauer, scherzten und sangen bis in die Nacht hinein ihre schönen Heimat- und Liebeslieder. Der Müller mochte das und blieb immer eine Weile bei dem lustigen Völkchen stehen. Doch gestern Abend vermisste er seine Tochter Marianne in der fröhlichen Runde. Plötzlich entdeckte er sie abseits unter einer Trauerweide mit einem jungen Burschen. Bei näherem Hinsehen erkannte er Hubert, den Sohn des Kleinhäuslers Anton Walldorf. Und dass sie sich an den Händen hielten, ließ ihn rot sehen.

    »Marianne, du kommst jetzt sofort mit mir nach Hause! Es ist so schon spät genug, und für ein Techtelmechtel habe ich nichts übrig.«

    Drohend baute sich die gedrungene Gestalt des Müllers vor den beiden auf.

    »Ach, Vater, lasse mich doch noch ein klein wenig hier. Der Abend ist so schön, und wir wollen uns doch nicht vor den andern lächerlich machen, bitte, Vater.«

    »Du, werde nicht frech! Wenn ich sage, du kommst mit, dann meine ich es auch so. Mein Wort hat noch immer gegolten, und nun schau, dass du nach Hause kommst.«

    »Geh schon, Marianne. Es ist wirklich spät geworden. Alsdann, bis bald.« Beruhigend sagte es der gut aussehende Bursche und wandte sich ab.

    »Gute Nacht, Hubert!« Verhalten entgegnete es das Mädchen und folgte zögernd dem Vorausgehenden.

    Verbissen stapfte Balthes Morhard neben seiner Tochter her, und verstohlen sah Marianne ihn von der Seite an. Kein Wort fiel, und stumm waren die beiden auf dem Anwesen angelangt. In der großen Bauernstube brannte noch Licht, und müde sah Josefa den beiden entgegen.

    »Hat es was gegeben zwischen euch, weil du so grimmig dreinschaust, Vater?«

    »Ja, es hat was gegeben, Mutter. Aber heute will ich meine Ruhe haben. Und mit dir rede ich morgen weiter«, knurrte Balthes seine Tochter an.

    »Aber ich habe doch nichts Unrechtes getan, Vater, was das Licht scheuen könnte.«

    »Ich will kein Wort mehr hören. Und nun verschwinde in deine Kammer.«

    »Ja, ich gehe schon. Eine gute Nacht wünsche ich noch.« Traurig verließ Marianne die Stube und ging langsam die Stiege hinauf.

    »Gute Nacht, Kind«, leise murmelte es die Mutter, und im Gesicht ihres Mannes wetterleuchtete es. Josefa seufzte leise und wandte sich nun ebenfalls ihrem Schlafgemach zu. Mit Balthes war heute nicht gut Kirschen essen, da verzog sie sich lieber. Wer weiß, welche Laus ihm heute wieder über die Leber gelaufen war.

    Als sich die Tür hinter ihr schloss, sank der Müller ächzend auf die Ofenbank. Die geliebte Pfeife rührte er erst gar nicht an, und grollend kam es aus dem verkniffenen Mund: »Da hat man sich zeitlebens geschunden, und nun kommt ein solcher Habenichts und macht sich an meine einzige Tochter heran. Das lasse ich ganz einfach nicht zu. Ich werde dem Mädel schon seine Flausen austreiben. Noch bin ich der Herr im Hause, und niemand nimmt mir das Ruder aus der Hand.«

    *

    »Hallo, Marianne, hörst du mich?« Leise rief es Hubert Walldorf der Müllerstochter zu, die im Garten hinter dem Haus Unkraut jätete.

    Freudig erschrocken richtete sie sich auf und trat zu dem blühenden Holunderstrauch, wo der Bursche auf sie wartete.

    »Grüß dich, Hubert!«

    »Ich bin schon eine ganze Weile hier, Marianne. Dein Vater hat gerade Kundschaft, und so wollte ich dich nur ganz schnell fragen, ob du heute Abend in die ›Traube‹ kommst zum Maitanz.«

    »Ich würde schon gern gehen, Hubert, aber ob der Vater mich lässt? Du weißt doch, wie er sich neulich aufgeführt hat.«

    »Ja, ich habe es nicht vergessen. Aber mir ist zu Ohren gekommen, dass Bürgermeisters auch hingehen. Da rechne ich hundertprozentig damit, dass auch die Müllersleute vertreten sein werden, schon wegen der Kundschaft.«

    Vorsichtig sah sich der junge Mann um und entdeckte nun den Müller auf dem Hof. Ein Bauer lud gerade Mehlsäcke auf seinen Wagen und verabschiedete sich dann von Balthes.

    »Ich muss gehen, mein Mädel, ehe er mich sieht.« Scheu drückte Hubert Marianne einen Kuss auf den Mund und sagte mit verhaltener Zärtlichkeit: »Also, dann bis heute Abend. Wenn du nicht kommst, werde ich auch nicht lange dort sein. Ich liebe dich!«

    »Ich dich auch, mein Bub.« Zärtlich streichelte Marianne das braune Gesicht des Burschen und begab sich eilends wieder an ihre Arbeit.

    *

    Fröhlich schmetterten die Trompeten und jubilierten die Klarinetten. Auf dem Tanzpodium stampften die tanzenden Paare, und Juchzen und Gelächter erfüllte den Saal. Gerade trat der Balthes mit Frau und Tochter herein, und lebhaft winkte Hans Thorberg ihnen zu. Gemessenen Schrittes und hocherhobenen Hauptes trat Balthes Morhard mit den Seinen an den Tisch und begrüßte die Thorbergs. Josefa und Marianne mussten sich zu Karoline Thorberg setzen, und bald waren alle in ein lebhaftes Gespräch verwickelt. Karoline mochte Marianne sehr, und im Stillen fragte sie sich oft, ob das mit den beiden jungen Leuten wohl gutginge. Ihr Mann hatte keine Geheimnisse vor ihr, und so wusste sie um den »Kuhhandel«, wie sie die Kuppelei verächtlich im Geheimen nannte. Sie wusste auch, dass ihr Sohn Albert keinen guten Ruf besaß. Aber ihr Ehemann beruhigte sie damit, dass er sich schon eines Tages die Hörner abstoßen würde.

    Albert war nicht zu sehen, aber plötzlich sah Marianne ihn mit der Kellnerin Franziska aus dem Nebenraum kommen. Schnell flüsterte er der Bedienung noch etwas zu und kam nun herangeschlendert. Er war schon leicht angeheitert und übersah geflissentlich den warnenden Blick seines Vaters.

    »Einen schönen guten Abend auch, die Herrschaften! Ich habe euch schon vermisst, aber der Abend hat ja erst begonnen. Marianne ist wohl heute die Schönste hier im Saal. Darf ich gleich um diesen Tanz bitten?«

    Galant verneigte er sich vor dem anmutigen Mädchen, und Marianne wollte schon abwinken. Ernst sah ihre Mutter sie an und schüttelte unbemerkt den Kopf. Widerstrebend folgte das Mädchen dem Vorangehenden auf das Tanzpodium. Großspurig warf Albert den Musikanten einen Geldschein zu und rief lauthals: »Spielt etwas besonders Langes und Feuriges für mein Mädel und mich! Auf

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