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Heimatkinder 29 – Heimatroman: Die Omi hat kein Geld
Heimatkinder 29 – Heimatroman: Die Omi hat kein Geld
Heimatkinder 29 – Heimatroman: Die Omi hat kein Geld
eBook99 Seiten1 Stunde

Heimatkinder 29 – Heimatroman: Die Omi hat kein Geld

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Über dieses E-Book

Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben.

"Dableibm, Mama!", jammerte das kleine Mädchen, und über seine runden Backen liefen heiße Tränen. Ihre kurzen schwarzen Locken waren von all der Aufregung und dem Kummer verwirrt und verschwitzt, ihr Kopfnäschen rot und sogar die brombeerdunklen Augen waren trüb und verweint! "Net weggehn!", schluchzte es und klammerte sich an die hübsche junge Frau, die genervt zu ihrem feschen und grinsenden Begleiter hinsah. Ihr Bruder stand daneben, sein Gesicht unter den weißblonden Stoppelhaaren war blass, und die großen braunen Augen blickten verschreckt. Aber er weinte nicht! Buben weinen nicht, schon gar nicht, wenn sie bald in die Schule kommen! "Jetzt stell dich net so an, Michen!", schimpfte die Mutter der beiden ungeduldig. "Ihr fahrt's doch immer gern zur Oma?!"
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Aug. 2016
ISBN9783740906566
Heimatkinder 29 – Heimatroman: Die Omi hat kein Geld

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    Buchvorschau

    Heimatkinder 29 – Heimatroman - Jutta von Kampen

    Heimatkinder 29 – Die Omi hat kein Geld

    Heimatkinder –29–

    Die Omi hat kein Geld

    … aber Liebe im Überfluss

    Roman von Jutta von Kampen

    »Dableibm, Mama!«, jammerte das kleine Mädchen, und über seine runden Backen liefen heiße Tränen. Ihre kurzen schwarzen Locken waren von all der Aufregung und dem Kummer verwirrt und verschwitzt, ihr Kopfnäschen rot und sogar die brombeerdunklen Augen waren trüb und verweint! »Net weggehn!«, schluchzte es und klammerte sich an die hübsche junge Frau, die genervt zu ihrem feschen und grinsenden Begleiter hinsah.

    Ihr Bruder stand daneben, sein Gesicht unter den weißblonden Stoppelhaaren war blass, und die großen braunen Augen blickten verschreckt. Aber er weinte nicht! Buben weinen nicht, schon gar nicht, wenn sie bald in die Schule kommen!

    »Jetzt stell dich net so an, Michen!«, schimpfte die Mutter der beiden ungeduldig. »Ihr fahrt’s doch immer gern zur Oma?!«

    »Vielleicht sollten wir sie wenigstens noch in den Bus setzen«, schlug der junge Mann mit stark italienischem Akzent vor.

    »Bitte, Mama!«, meldete sich jetzt auch der Bub.

    »Jetzt fangt der a no an!«, fuhr sie auf und schob das ungefähr drei Jahre alte Mädchen von sich. »Des dauert no a gute Stund – bis dahin sind wir längst in Italien! Und der Fahrer kennt die Kinder. Der kümmert si schon um sie!«

    »Wie du meinst!« Der junge Mann zuckte die Schultern. »Hast du ihm Bescheid gesagt, Magda?«

    »Warum machst du des net? Alles hängt an mir!«, explodierte sie jetzt. »Da! Er sitzt drin im Dienstzimmer! Ach was, ich geh rein! Hier wird mir ja doch nur vorgejammert!« Sie verschwand im Bahnhofsgebäude.

    »Luigi …« Der Bub fasste die Hand des Italieners an.

    Der wendete sich ihm aufmunternd zu.

    »Keine Sorge, Girgl. Wir fahren erst, wenn euer Gepäck im Bus verstaut ist und ihr auch drinnen sitzt. Die Oma freut sich bestimmt, wenn ihr kommt!«

    Der Girgl nickte. Das glaubte er schon.

    »Aber – hat d’ Mami sie angeruf’n? Woaß, dass’ uns abhol’n muass?«

    Nein! Das hatte sie nicht. Sie hatte Luigi erklärt, dass sie keine Lust auf eine Absage oder mindestens einen Haufen Vorwürfe haben würde.

    »Von unterwegs ruf ma’s an, wann die Kinder scho auf’m Weg sand. Da kann’s dann nimmer ›Na!‹ sag’n!«

    Aber das verriet er dem ohnehin verängstigen Buben besser nicht.

    »Sobald ihr im Bus sitzt und wir unterwegs sind, erinnern wir sie noch mal!«

    Girgl nickte stumm. Aha: Die Mama hatte es vergessen! Oder es auf später verschoben, damit die Oma nicht schimpfen konnte, weil sie mit dem Italiener wegfuhr. Der war zwar immer nett und schenkte ihnen ein Eis –, aber mit der Mama war er auch lieber allein.

    Jetzt kam Magda mit dem lachenden Busfahrer heraus.

    »So, könnt’s de Kinder net brauchen bei eierm Honeymoon?!« Ohne eine Antwort abzuwarten, packte er den riesigen Koffer und verstaute ihn, den Kinderwagen und die Tüten und Schachteln im Gepäckraum. Dann sperrte er den Bus auf. »Setzt euch glei hinter mi, dann seh i, wann’s was anstellt!« Er lachte wieder freundlich und blinzelte ihnen zu. »Die Oma freit si bestimmt scho! Aber es dauert no a bisserl: I kann net einfach früher wegfahr’n. Es woll’n auch no andre mit!« Und er verzog sich wieder in den Dienstraum.

    Girgl nickte stumm, und Michen begann zu weinen.

    »Da bleibm, Mama!«

    »Des halt i net no a Stund aus!«, erklärte Magda gereizt. »Los! Steigt’s ein! Bussi! Brav sein! Wir hol’n euch, sobald mir a Wohnung g’funden ham!« Damit ergriff sie die Hand ihres Begleiters und zog ihn zu dem schicken Sportwagen, mit dem sie nun in ihre vorgezogenen Flitterwochen fahren wollten.

    Luigi legte einen fabelhaften Kavaliersstart hin und drückte grüßend auf die Hupe, Magda drehte sich um und winkte lachend zurück, bis sie um die Ecke bogen.

    Michen weinte immer noch, und auch Girgl winkte nicht, sondern sah ihr mit blassem Gesicht hinterher. Hoffentlich vergaß sie nicht, die Oma anzurufen!

    *

    »Endstation!«, rief der Busfahrer und wendete sich dann freundlich den beiden Kindern zu, die brav und still hinter ihm gesessen hatten. »So, jetzt müsst’s auch aussteig’n! Den Koffer stell i eich an d’ Haltestelln!«

    »Aber – die Oma!«, flüsterte Girgl, der weit und breit keine Oma entdecken konnte. Die winkte ihnen doch immer entgegen und lachte und streckte die Arme nach ihnen aus!

    Der Fahrer sah sich um.

    »Die kimmt glei!«, erwiderte er. Er hatte sich lang genug um di zwoa gekümmert. Net amal zum Trinken hatte die Magda eana woas mitgebm, wo’s heit do so hoaß war! Zum Glück hatte er a Kracherl dabei g’habt.

    Girgl stieg allein die hohe Treppe aus dem Bus hinunter, das Michen hob der Fahrer mit Schwung heraus, sie bedankten sich und stellten sich dann neben ihren Koffer und die anderen Gepäckstücke.

    »D’ Oma kimmt glei!«, sagte er noch mal, wohl um auch sich zu beruhigen und startete in den Feierabend.

    Die Kinder setzten sich auf das Bankerl im Wartehäuschen und warteten.

    Aber die Oma kam nicht!

    Michen begann wieder zu weinen, und weil er wirklich nicht wusste, was er tun sollte, weinte der Girgl dieses Mal mit.

    Die Uhr schlug zwölf, und die Erstklässler kamen aus der Schule. Sie marschierten verwundert, mitleidig und verlegen an den zwei plärrenden Kindern vorbei. Manche kannten sie vom Sehen, aber warum sie da saßen, wussten sie natürlich auch nicht.

    Schließlich überwog beim Hansi Breitner, dem Häuslerbuben, die Neugierde.

    »Warum schreit’s denn a so?«

    Des is a großer Bub! Der geht scho in d’ Schui!, überlegte der Girgl. Vielleicht …

    Jetzt kam auch die Angela Fuchs, vom Förster.

    »Ihr g’hört’s do der Frau Neuner?«, stellte sie fest.

    »Aber d’ Oma holt uns net ab! Di woaß net, dass mir kema!« Der Girgl wischte sich mit der Hand übers Gesicht, dass er ganz grauslich verschmiert aussah. Das Michen sowieso.

    Die Angela sah ihn gleichzeitig mitleidig und angewidert an. Außerdem roch das kleine Mädchen so streng …

    »Ich sag’s dem Freilein!«, erklärte sie und machte Anstalten, wieder zum Schulhaus zurückzugehen.

    Aber es war nicht notwendig.

    Teresa Behr, die Grundschullehrerin der ersten Klasse, sechsundzwanzig Jahre jung, blond, mit bernsteinfarbenen Augen, von Kopf bis Fuß bildhübsch und dazu lustig und gescheit, kam auf ihrem Rad daher.

    »Was haben wir denn hier?«, rief sie überrascht und hielt an.

    Nachdem Hansi und Angela sich um die zwei Unglücksraben gekümmert hatten, waren auch die übrigen Kinder interessiert stehen geblieben. Teresa drängte sich zu dem weinenden und ziemlich schlecht riechenden Michen und dem Girgl, der immer wieder versuchte, tapfer zu sein, durch.

    »Ihr gehört doch der Frau Neuner«, stellte sie dann fest.

    »Ja! Aber d’ Oma woaß net, dass mir kema, und jetzt hat’s

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