Heimatkinder 29 – Heimatroman: Die Omi hat kein Geld
Von Jutta von Kampen
()
Über dieses E-Book
"Dableibm, Mama!", jammerte das kleine Mädchen, und über seine runden Backen liefen heiße Tränen. Ihre kurzen schwarzen Locken waren von all der Aufregung und dem Kummer verwirrt und verschwitzt, ihr Kopfnäschen rot und sogar die brombeerdunklen Augen waren trüb und verweint! "Net weggehn!", schluchzte es und klammerte sich an die hübsche junge Frau, die genervt zu ihrem feschen und grinsenden Begleiter hinsah. Ihr Bruder stand daneben, sein Gesicht unter den weißblonden Stoppelhaaren war blass, und die großen braunen Augen blickten verschreckt. Aber er weinte nicht! Buben weinen nicht, schon gar nicht, wenn sie bald in die Schule kommen! "Jetzt stell dich net so an, Michen!", schimpfte die Mutter der beiden ungeduldig. "Ihr fahrt's doch immer gern zur Oma?!"
Mehr von Jutta Von Kampen lesen
Ähnlich wie Heimatkinder 29 – Heimatroman
Titel in dieser Serie (44)
Heimatkinder 13 – Heimatroman: Das Glück wich von der Erlenmühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 2 – Heimatroman: Als Vreneli wieder lachen lernte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 4 – Heimatroman: Unsere Heimat ist Westerheide Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 1 – Heimatroman: Ein Stadtkind auf dem Lande Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 3 – Heimatroman: Das Glück auf dem Lande Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 12 – Heimatroman: Zweifaches Glück auf dem Birkenhof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 10 – Heimatroman: Verführerin mit schwarzen Haaren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 5 – Heimatroman: Das Dirndl aus dem Gnadenhäusl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 8 – Heimatroman: Lasst uns hier glücklich sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 21 – Heimatroman: Franzi und der Herzensbrecher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 7 – Heimatroman: Der kleine Junge von Gut Steinwerder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 11 – Heimatroman: Sein Wunschkind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 14 – Heimatroman: So glücklich ist ein Kinderherz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 15 – Heimatroman: Alles dreht sich ums Annerl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 18 – Heimatroman: Du kannst der Liebe nicht entfliehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 16 – Heimatroman: Blumen für die Mami Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 17 – Heimatroman: Heiraten, wie geht denn das? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 32 – Heimatroman: Josepha, komm doch wieder! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 19 – Heimatroman: Es wird alles gut, kleine Maxi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 24 – Heimatroman: Ein Sohn nach unserem Herzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 23 – Heimatroman: Wenn Heimweh dir das Herz verbrennt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 22 – Heimatroman: Die Kinder des Försters Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 27 – Heimatroman: Ich hab den Papa heimgeholt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 20 – Heimatroman: Zwei, die sich nach Liebe sehnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 29 – Heimatroman: Die Omi hat kein Geld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 30 – Heimatroman: Kleiner Bub ganz groß Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 25 – Heimatroman: Mondnächte im Moor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 26 – Heimatroman: Der Erbe vom Lenz-Hof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 35 – Heimatroman: Als das Schicksal an die Tür klopfte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 34 – Heimatroman: Wenn Kinder ein Geheimnis haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Das bleibt unter uns, Toffi: Mami Classic 88 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrosse Schwester Schimmel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liesl von Iburinga: Eine unheimliche Begegnung in Überlingen am Bodensee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kinder aus dem Nachbarhaus: Mami 1931 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLicht in die Stille von Weihnachten: Weihnachten für alle - ein kleiner Adventskalender Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnser Glück ist unantastbar: Mami 2070 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReiterpension Heidehof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMutti, Vita, holt mich heim: Sophienlust 197 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Grossvater und seine Enkelin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMutti, Vita, holt mich heim: Sophienlust Bestseller 120 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRattenweihnacht: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kinder vom Märchenschloss: Sophienlust - Die nächste Generation 76 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPferdeglück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1762 – Familienroman: Sophies ganz große Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kinder aus dem Waisenhaus: Mami Bestseller 30 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIst meine Omi nicht fabelhaft?: Sophienlust 416 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Rätsel von Grimston Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophies ganz große Liebe: Mami Classic 63 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilf mir, liebes Hausgespenst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSmilla: Weihnachten in Wiesenstadt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Trotzkopf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMama kommt! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei kleine Baronessen: Fürstenkinder 41 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1787 – Familienroman: Das bleibt unter uns, Toffi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei kleine Baronessen: Fürstenkinder 51 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur er weiß, wer Susannes Vater ist: Mami 1971 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNicht ohne Jasper Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Herz sagt: Ich liebe dich!: Fürstenkrone Classic 89 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLisa und Tim: Geheimnisvolle Begegnungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpuk unterm Reetdach: eine Sylt-Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Die Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKelly und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht mit Hindernissen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Widerwillige Geisel des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Spanisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Boss, der Milliardär (Teil 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ich will nur dich: Für Immer, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSei mein: Milliardär Liebesromane: Unwiderstehliche Brüder, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Heimatkinder 29 – Heimatroman
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Heimatkinder 29 – Heimatroman - Jutta von Kampen
Heimatkinder –29–
Die Omi hat kein Geld
… aber Liebe im Überfluss
Roman von Jutta von Kampen
»Dableibm, Mama!«, jammerte das kleine Mädchen, und über seine runden Backen liefen heiße Tränen. Ihre kurzen schwarzen Locken waren von all der Aufregung und dem Kummer verwirrt und verschwitzt, ihr Kopfnäschen rot und sogar die brombeerdunklen Augen waren trüb und verweint! »Net weggehn!«, schluchzte es und klammerte sich an die hübsche junge Frau, die genervt zu ihrem feschen und grinsenden Begleiter hinsah.
Ihr Bruder stand daneben, sein Gesicht unter den weißblonden Stoppelhaaren war blass, und die großen braunen Augen blickten verschreckt. Aber er weinte nicht! Buben weinen nicht, schon gar nicht, wenn sie bald in die Schule kommen!
»Jetzt stell dich net so an, Michen!«, schimpfte die Mutter der beiden ungeduldig. »Ihr fahrt’s doch immer gern zur Oma?!«
»Vielleicht sollten wir sie wenigstens noch in den Bus setzen«, schlug der junge Mann mit stark italienischem Akzent vor.
»Bitte, Mama!«, meldete sich jetzt auch der Bub.
»Jetzt fangt der a no an!«, fuhr sie auf und schob das ungefähr drei Jahre alte Mädchen von sich. »Des dauert no a gute Stund – bis dahin sind wir längst in Italien! Und der Fahrer kennt die Kinder. Der kümmert si schon um sie!«
»Wie du meinst!« Der junge Mann zuckte die Schultern. »Hast du ihm Bescheid gesagt, Magda?«
»Warum machst du des net? Alles hängt an mir!«, explodierte sie jetzt. »Da! Er sitzt drin im Dienstzimmer! Ach was, ich geh rein! Hier wird mir ja doch nur vorgejammert!« Sie verschwand im Bahnhofsgebäude.
»Luigi …« Der Bub fasste die Hand des Italieners an.
Der wendete sich ihm aufmunternd zu.
»Keine Sorge, Girgl. Wir fahren erst, wenn euer Gepäck im Bus verstaut ist und ihr auch drinnen sitzt. Die Oma freut sich bestimmt, wenn ihr kommt!«
Der Girgl nickte. Das glaubte er schon.
»Aber – hat d’ Mami sie angeruf’n? Woaß, dass’ uns abhol’n muass?«
Nein! Das hatte sie nicht. Sie hatte Luigi erklärt, dass sie keine Lust auf eine Absage oder mindestens einen Haufen Vorwürfe haben würde.
»Von unterwegs ruf ma’s an, wann die Kinder scho auf’m Weg sand. Da kann’s dann nimmer ›Na!‹ sag’n!«
Aber das verriet er dem ohnehin verängstigen Buben besser nicht.
»Sobald ihr im Bus sitzt und wir unterwegs sind, erinnern wir sie noch mal!«
Girgl nickte stumm. Aha: Die Mama hatte es vergessen! Oder es auf später verschoben, damit die Oma nicht schimpfen konnte, weil sie mit dem Italiener wegfuhr. Der war zwar immer nett und schenkte ihnen ein Eis –, aber mit der Mama war er auch lieber allein.
Jetzt kam Magda mit dem lachenden Busfahrer heraus.
»So, könnt’s de Kinder net brauchen bei eierm Honeymoon?!« Ohne eine Antwort abzuwarten, packte er den riesigen Koffer und verstaute ihn, den Kinderwagen und die Tüten und Schachteln im Gepäckraum. Dann sperrte er den Bus auf. »Setzt euch glei hinter mi, dann seh i, wann’s was anstellt!« Er lachte wieder freundlich und blinzelte ihnen zu. »Die Oma freit si bestimmt scho! Aber es dauert no a bisserl: I kann net einfach früher wegfahr’n. Es woll’n auch no andre mit!« Und er verzog sich wieder in den Dienstraum.
Girgl nickte stumm, und Michen begann zu weinen.
»Da bleibm, Mama!«
»Des halt i net no a Stund aus!«, erklärte Magda gereizt. »Los! Steigt’s ein! Bussi! Brav sein! Wir hol’n euch, sobald mir a Wohnung g’funden ham!« Damit ergriff sie die Hand ihres Begleiters und zog ihn zu dem schicken Sportwagen, mit dem sie nun in ihre vorgezogenen Flitterwochen fahren wollten.
Luigi legte einen fabelhaften Kavaliersstart hin und drückte grüßend auf die Hupe, Magda drehte sich um und winkte lachend zurück, bis sie um die Ecke bogen.
Michen weinte immer noch, und auch Girgl winkte nicht, sondern sah ihr mit blassem Gesicht hinterher. Hoffentlich vergaß sie nicht, die Oma anzurufen!
*
»Endstation!«, rief der Busfahrer und wendete sich dann freundlich den beiden Kindern zu, die brav und still hinter ihm gesessen hatten. »So, jetzt müsst’s auch aussteig’n! Den Koffer stell i eich an d’ Haltestelln!«
»Aber – die Oma!«, flüsterte Girgl, der weit und breit keine Oma entdecken konnte. Die winkte ihnen doch immer entgegen und lachte und streckte die Arme nach ihnen aus!
Der Fahrer sah sich um.
»Die kimmt glei!«, erwiderte er. Er hatte sich lang genug um di zwoa gekümmert. Net amal zum Trinken hatte die Magda eana woas mitgebm, wo’s heit do so hoaß war! Zum Glück hatte er a Kracherl dabei g’habt.
Girgl stieg allein die hohe Treppe aus dem Bus hinunter, das Michen hob der Fahrer mit Schwung heraus, sie bedankten sich und stellten sich dann neben ihren Koffer und die anderen Gepäckstücke.
»D’ Oma kimmt glei!«, sagte er noch mal, wohl um auch sich zu beruhigen und startete in den Feierabend.
Die Kinder setzten sich auf das Bankerl im Wartehäuschen und warteten.
Aber die Oma kam nicht!
Michen begann wieder zu weinen, und weil er wirklich nicht wusste, was er tun sollte, weinte der Girgl dieses Mal mit.
Die Uhr schlug zwölf, und die Erstklässler kamen aus der Schule. Sie marschierten verwundert, mitleidig und verlegen an den zwei plärrenden Kindern vorbei. Manche kannten sie vom Sehen, aber warum sie da saßen, wussten sie natürlich auch nicht.
Schließlich überwog beim Hansi Breitner, dem Häuslerbuben, die Neugierde.
»Warum schreit’s denn a so?«
Des is a großer Bub! Der geht scho in d’ Schui!, überlegte der Girgl. Vielleicht …
Jetzt kam auch die Angela Fuchs, vom Förster.
»Ihr g’hört’s do der Frau Neuner?«, stellte sie fest.
»Aber d’ Oma holt uns net ab! Di woaß net, dass mir kema!« Der Girgl wischte sich mit der Hand übers Gesicht, dass er ganz grauslich verschmiert aussah. Das Michen sowieso.
Die Angela sah ihn gleichzeitig mitleidig und angewidert an. Außerdem roch das kleine Mädchen so streng …
»Ich sag’s dem Freilein!«, erklärte sie und machte Anstalten, wieder zum Schulhaus zurückzugehen.
Aber es war nicht notwendig.
Teresa Behr, die Grundschullehrerin der ersten Klasse, sechsundzwanzig Jahre jung, blond, mit bernsteinfarbenen Augen, von Kopf bis Fuß bildhübsch und dazu lustig und gescheit, kam auf ihrem Rad daher.
»Was haben wir denn hier?«, rief sie überrascht und hielt an.
Nachdem Hansi und Angela sich um die zwei Unglücksraben gekümmert hatten, waren auch die übrigen Kinder interessiert stehen geblieben. Teresa drängte sich zu dem weinenden und ziemlich schlecht riechenden Michen und dem Girgl, der immer wieder versuchte, tapfer zu sein, durch.
»Ihr gehört doch der Frau Neuner«, stellte sie dann fest.
»Ja! Aber d’ Oma woaß net, dass mir kema, und jetzt hat’s