Wer braucht schon einen Herzog: Schicksalhafte Schurken, #5
Von Amanda Mariel
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Zwischen all den übereifrigen Kupplungsbemühungen im Viktorianischen England finden sich die auf Wohltätigkeit bedachte Lady Catherine Breckenridge und der charismatische Herzog von Bedford in einer vorgetäuschten Liebesgeschichte wieder, wobei sie ihre Überzeugungen auf einem schmalen Grat zwischen Verstellung und wahrer Leidenschaft zu enträtseln versuchen.
Lady Catherine Breckenridge hat sich dem guten Zweck verschrieben und hält die Verlockungen von Liebesdingen und Hochzeiten auf Distanz. Und doch hat ihre Familie andere Pläne. Als Catherines zweiundzwanzigster Geburtstag bevorsteht, werden die Bemühungen ihrer Verwandtschaft um eine baldige Verlobung entschlossener. Unerwartet trifft die Rettung in Form eines berüchtigten Frauenhelden, dem Herzog von Bedford, ein.
Charles De Vere, der hinreißende Herzog von Bedford, vereint sowohl Charme als auch ein unverschämt großes Vermögen, das ihn zu einem von Englands am heißesten begehrten Junggesellen macht. Trotz seines wenig rühmlichen Rufs findet er sich zu jedem gesellschaftlichen Anlass inmitten einer Traube eifriger Mütter und deren heiratsfähiger Töchter wieder. Doch für diese Saison hat er sich eine meisterhafte Strategie zurechtgelegt.
Als der Herzog Lady Catherine eine heimliche Allianz vorschlägt, erkennt sie mit ihrem Pragmatismus die Gerissenheit seines Plans. Obgleich er sich einen Ruf als Schürzenjäger erarbeitet hat, ist und bleibt er einer der engsten Vertrauten ihres Bruders. Außerdem ist sie fest davon überzeugt, dass sie sich dem Zauber dieses Schurken widersetzen kann. Keiner der beiden hegt Heiratsabsichten, und ihre Herzen sind einander nicht zugeneigt. Der Plan ist scheinbar tadellos – bis das Schicksal eine unerwartete Wendung für sie bereithält.
Tauchen Sie ein in eine Welt der verbotenen Leidenschaft, strategischer Unionen und einer Liebe, die mit sämtlichen Konventionen bricht.
Amanda Mariel
USA Today Bestselling, Amazon All Star author Amanda Mariel dreams of days gone by when life moved at a slower pace. She enjoys taking pen to paper and exploring historical time periods through her imagination and the written word. When she is not writing she can be found reading, crocheting, traveling, practicing her photography skills, or spending time with her family.
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Wer braucht schon einen Herzog - Amanda Mariel
Wer braucht schon einen Herzog?
Amanda Mariel
Copyright
Dies ist ein fiktionales Werk. Namen, Charaktere, Firmen, Orte, Ereignisse und Veranstaltungen sind entweder Produkte der Fantasie der Autorin oder wurden in einen fiktionalen Zusammenhang gesetzt.
Copyright © 2023 Amanda Mariel
Herausgegeben von Brook Ridge Press
Alle Rechte vorbehalten.
Für die deutschsprachige Ausgabe:
Copyright © 2024
Übersetzt von Maya Grünschloß
Teile dieses Buches oder der Gesamttext dürfen nicht ohne die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Verlegers in Datenabfragesystemen reproduziert oder gespeichert werden und auf keinerlei Weise und zu keinerlei Zweck elektronisch, mechanisch, durch Fotokopien, Aufnahme oder auf anderem Wege weitergegeben werden.
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Kapitel 1
London, England
––––––––
„Das wird deine Saison!", rief Olivia, die Herzogin von Thorne aus, während sie vorsichtig ein Elfenbeinstäbchen aus dem Mikadohaufen vor den beiden Frauen herausfingerte.
Lady Catherine Breckenridge rang sich ein schwaches Lächeln ab. „Elizabeth ist unser kleiner Diamant", erwiderte sie und wand sich dann wieder den Elfenbeinstäbchen zu.
Catherines ältere Schwester Louisa hatte letztes Jahr geheiratet. Und obwohl ihre jüngere Schwester ebenfalls heiratsfähig war, richtete sich jedermanns Aufmerksamkeit auf Catherine als die älteste unverheiratete Schwester. Welch eine Verschwendung, da sie nicht beabsichtigte zu heiraten.
„Du strahlst genauso hell. Olivia wandte sich an ihren Ehemann William, den Herzog von Thorne und Catherines Bruder und Vormund. Er war in ein Kartenspiel mit ihrem Bruder Tristan an einem Tisch in der Nähe vertieft. „Sag ihr, dass es stimmt, William.
William wandte seine Aufmerksamkeit Catherine zu, während er eine Karte in die Mitte des Tisches warf. „Durchaus, und da du fast zweiundzwanzig Jahre alt bist, ist auch für dich jetzt die Zeit gekommen, einen Verehrer auszuwählen."
„Obwohl ich mir recht sicher bin, dass auch Elizabeth in dieser Saison heiraten wird, meinte Olivia und lächelte dann Elizabeth zu. „Sie war im letzten Jahr ein großer Erfolg.
„Wenn fünf Heiratsanträge als Erfolg gelten dürfen", murmelte Tristan.
„Verflixt!, rief Elizabeth, als das Mikadostäbchen, an dem sie sich versucht hatte, die anderen neben sich in Bewegung versetzte. Sie ließ den Stab fallen und funkelte Tristan an. „Sie waren durchaus ehrenhafte Männer, wie du nur zu gut weißt.
„Das einzige, was ich weiß, ist das du, Schwesterlein, viel zu wählerisch bist."
„Würdest du mich denn mit einem Lord verheiraten, dessen Interesse vielmehr meiner Mitgift als meiner Person gilt? Oder einem Schurken, der seine Nächte lieber am Spieltisch verbringt statt an meiner Seite? Oder hätte ich etwa den Antrag des Witwers mit seinen fünf Kindern annehmen sollen?"
„Es gab doch nichts an Lord Granthum auszusetzen." Tristan warf eine Karte in die Mitte, während Elizabeth einen Mikadostab in Tristans Richtung schleuderte.
Catherine sah zu, wie sich ihre Geschwister kabbelten, und verspürte einen Stich der Eifersucht auf ihr sorgloses Herumgealber. Als mittlere Tochter war sie immer schon die Ruhige gewesen, zufrieden damit, ihren Schwestern und Brüdern den Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu überlassen. Aber nun, wo sich der Druck auf sie zu heiraten verstärkte, wurde Catherine immer besorgter. Vielleicht war nun die Zeit für sie gekommen, bestimmter aufzutreten?
„Ich möchte nicht heiraten!", platzte es, auch zu ihrer eigenen Überraschung, plötzlich aus ihr heraus. Eine sofortige Stille legte sich über den Raum und alle wandten sich ihr zu.
„Wie meinst du das?, fragte William mit hochgezogenen Brauen. „Du bist die Tochter eines Herzogs und meine Schwester, des aktuellen Herzog von Thorne. Selbstverständlich wirst du heiraten!
Catherine schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht heiraten, wiederholte sie und ein merkwürdiges Gefühl der Erleichterung schmiegte sich um sie, als sie ihre wahren Gedanken endlich ausgesprochen hatte. Sie wandte ihren Blick zum Fenster und konzentrierte sich auf die kleinen Regentropfen, die das Glas hinunterliefen. „Ich möchte nicht von einem Mann für den Rest meines Lebens besessen werden, einfach nur, weil es von mir erwartet wird. Ich möchte nach meinen eigenen Regeln leben. Die Dinge tun, die mir Freude bereiten, ohne erst um Erlaubnis zu bitten. Ich möchte die Kontrolle über mein eigenes Leben haben.
Nach einem kurzen Schockmoment stieß Olivia ein lautes Lachen aus. „Catherine, du beliebst zu scherzen!, stieß sie aus und schüttelte den Kopf. „Du musst doch daran glauben, dass da draußen auch auf dich ein Gentleman wartet. Einer, der dich verzaubert und sämtliche Zweifel, die du noch bezüglich der Ehe hegen magst, ausräumt.
„Das bezweifle ich sehr." Catherine ergriff einen weiteren Mikadostab, obwohl sich ihre Gedanken nicht mehr um das Spiel drehten.
„Ich schwöre, dass das noch passieren wird, sagte Oliva mit einem Lächeln im Gesicht, als sie ihre Aufmerksamkeit William zuwandte. „Du hast dich noch nie verliebt, aber das wirst du noch.
William lächelte seine Ehefrau an. „Vertraue deinem Herzen, denn Olivia hat recht."
Catherine seufzte, durchaus nicht überrascht darüber, was William und Oliva von sich gegeben hatten. Sie verstanden ihren Wunsch nicht. Sie wollte nicht das nette Accessoire am Arm eines Gentlemans sein und sie verspürte erst recht nicht den Wunsch danach, sein Zuchtvieh zu werden. Liebe war selten in ihrem Stand, und selbst mit Liebe erwarteten Männer viel von ihren Frauen, darunter nicht zuletzt Gehorsam. Eine Ehefrau war hauptsächlich erstmal ein Besitztum. Der Besitz ihres Ehemannes.
Sie verspürte keinen Drang danach, herumgescheucht zu werden. Ihre eigenen Interessen für die Launen eines Mannes aufzugeben. Was würde aus ihrer Arbeit im Waisenhaus werden? Oder ihren Lehraufgaben? Welcher Lord würde seiner Frau schon erlauben, Zeit mit Waisenkindern zu verbringen, geschweige denn, sie zu unterrichten ...
„Aber was wäre, wenn ich mich nicht verlieben möchte?, fragte Catherine mit leiser Stimme. „Was wäre, wenn ich einfach nur ich selbst sein möchte, ohne immer jemanden an meiner Seite?
Tristan schnaubte. „Dann bist du eine Närrin, Catherine, erwiderte er und schüttelte den Kopf. „Eine Frau ohne Ehemann ist nichts wert im Adelsstand; das weißt du ebenso gut wie ich.
Catherine widerstand dem Drang, mit ihrem Bruder zu streiten. Denn das würde ihn nicht umstimmen. Stattdessen konzentrierte sie sich wieder auf das Mikadospiel und versuchte, sich von den Gesprächen um sie herum abzulenken.
Aber ganz gleich, wie viele Male sie gewann oder verlor, sie konnte einfach das wachsende Gefühl des Unwohlseins nicht ignorieren, dass sich in den Tiefen ihres Magens festgesetzt hatte. Olivia und William würden ihr nicht erlauben, die Saison zu verpassen, ungeachtet dessen, wie sehr sie dies auch wünschte.
Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, verkündete William: „Wie dem auch sei, der erste Ball der Saison ist in weniger als zwei Wochen. Du wirst gemeinsam mit uns allen teilnehmen."
„Nun gut", gab Catherine nach.
Als das Spiel beendet war, stand sie auf und entschuldigte sich mit Kopfschmerzen. Elizabeths besorgten Blick ignorierend, eilte sie aus dem Zimmer, um in der Stille ihrer eigenen Gemächer Trost zu finden.
Schatten tanzten über ihren Fußboden, während sie im Zimmer umherlief und versuchte, der Last ihrer Umstände zu entkommen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, zur Heirat gezwungen zu werden, den Rest ihrer Tage einem Mann untergeordnet verbringen zu müssen. Aber das war es nun mal, was von ihr erwartet wurde. Konnte sie diesem Schicksal wirklich entkommen?
Nein.
Vielleicht.
Ja!
Sie sehnte sich nach mehr und sie würde dafür kämpfen. Es gab keine Alternative für sie. Sie musste ihre Unabhängigkeit bewahren. Aber wie?
Sie hielt am Fenster inne und blickte zum Nachthimmel hoch, in der Hoffnung, dass ein göttlicher Funken ihren Weg erhellen würde. Und tatsächlich zuckte ein greller Blitz über den Himmel.
Einen Moment später klopfte es an der Tür. „Darf ich hereinkommen?", fragte Elizabeth leise, als sie durch den Türspalt lugte.
Catherine nickte. Elizabeth trat ein und schloss die Tür hinter sich. Sie standen sich so nahe, wie es Schwestern nur konnten, aber Catherine kam nicht umhin, einen Anflug von Eifersucht auf die Zufriedenheit ihrer Schwester zu verspüren. Elizabeth war die Art von Lady, die die Gesellschaft schätzte, und sie würde zweifellos die Liebe finden, die sie suchte. Aber bedeutend wichtiger war, dass Elizabeth heiraten wollte. Sie wollte eines Tages Ehefrau und Herrin über ihr eigenes Heim sein. Sie wünschte sich eigene Kinder und fühlte sich im Mittelpunkt der Gesellschaft wohl. Elizabeth wäre in der Tat die perfekte Gesellschaftsgattin und würde jeden Augenblick ihrer Pflichten genießen und auskosten.
Catherine wünschte sich, mehr wie Elizabeth zu sein. Das Leben wäre weniger kompliziert, wenn sie die von ihr erwartete Rolle akzeptieren könnte, aber das konnte sie nicht. Sie war nicht wie Elizabeth, und das ließ sich nunmal auch nicht ändern.
„Du hast doch keine Kopfschmerzen. Sag mir, was dich wirklich beunruhigt. Ist es die kommende Saison?", fragte Elizabeth, deren Gesichtszüge ihre Sorge widerspiegelten.
Catherine ließ sich auf die Bettkante sinken. „Es ist der Druck, heiraten zu müssen. Ich weiß, dass Olivia und William nicht aufhören werden, mich zu ermutigen, einen Ehemann zu finden, und wenn ich mich weigere, werde ich sie enttäuschen. Sie meinen es gut, aber ich kann nicht tun, was sie sich wünschen, nur weil sie es für das Beste halten."
Elizabeth setzte sich neben Catherine und nahm die Hand ihrer Schwester in die ihre. „Ich verstehe, warum du unverheiratet bleiben möchtest. Ehrlich gesagt, wäre es jedoch einfacher, wenn du anders denken würdest. Aber ich verstehe auch, warum du dir dein Leben nicht von den Erwartungen unserer Familie vorschreiben lassen kannst. Du musst tun, was das Beste für dich ist, denn du bist diejenige, die mit ihren Entscheidungen leben muss. Sie erwiderte Catherines Blick mitfühlend und fügte dann hinzu: „Du sollst wissen, dass ich dich bei allem, was du tust, unterstütze.
Catherine nickte, dankbar für die tröstenden Worte ihrer Schwester. „Ich möchte sie nicht enttäuschen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, mein Leben unter der Fittiche eines Mannes zu verbringen ... nicht einmal eines Mannes, den ich liebe. Oder noch schlimmer, gezwungen zu werden, Kinder zu gebären, während ich all jene ignoriere, die in Waisenhäusern