13 SHADOWS, Band 3: DRACULAS RÜCKKEHR: Horror aus dem Apex-Verlag!
Von Robert Lory
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Über dieses E-Book
Graf Dracula, der König der Vampire, ist tot. Ein spitzer Holzpflock, direkt in sein Herz getrieben, hat dem Bösen ein Ende gemacht. Doch Draculas Schatten liegt wie eine düstere, allgegenwärtige Furcht über seiner Heimat Transsylvanien...
Im New York der 1970er Jahre erscheint die Gefährtin Draculas bei Professor Harmon – in Gestalt einer schwarzen Katze. Der Meister des Okkultismus soll den Vampirfürsten zu neuem, untotem Leben erwecken.
Damit nimmt ein unheimliches Wagnis seinen Anfang – denn Draculas Sarkophag muss entführt und um die halbe Welt transportiert werden...
DRACULAS RÜCKKEHR, der erste Roman aus ROBERT LORYs legendärer DRACULA-Serie, erscheint als dritter Band der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.
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Buchvorschau
13 SHADOWS, Band 3 - Robert Lory
Das Buch
Graf Dracula, der König der Vampire, ist tot. Ein spitzer Holzpflock, direkt in sein Herz getrieben, hat dem Bösen ein Ende gemacht. Doch Draculas Schatten liegt wie eine düstere, allgegenwärtige Furcht über seiner Heimat Transsylvanien...
Im New York der 1970er Jahre erscheint die Gefährtin Draculas bei Professor Harmon – in Gestalt einer schwarzen Katze. Der Meister des Okkultismus soll den Vampirfürsten zu neuem, untotem Leben erwecken.
Damit nimmt ein unheimliches Wagnis seinen Anfang – denn Draculas Sarkophag muss entführt und um die halbe Welt transportiert werden...
DRACULAS RÜCKKEHR, der erste Roman aus ROBERT LORYs legendärer DRACULA-Serie, erscheint als dritter Band der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.
DRACULAS RÜCKKEHR
Prolog
»Wir haben ihn! Jetzt - haben wir ihn!«
Der Ruf hallte weit durch die Nachtstille. Er war Ermutigung und Warnung zugleich. Der Rufende deutete den felsigen Hang hinauf und unterbrach seinen Aufstieg, bis er sich vergewissert hatte, dass die drei anderen seinen ausgestreckten Arm gesehen hatten. Bei den von Zinnen gekrönten Mauern auf der Kuppe des Hügels schimmerte im Mondlicht eine fliehende Gestalt.
Der Ruf - auf Englisch - klang fremd in diesem Land, aber die drei anderen verstanden ihn. Sie waren selbst Ausländer; drei von den vier Mitgliedern der Gruppe, darunter auch das Mädchen, stammten aus England, der vierte aus Holland. Auch der Verfolgte hätte die Sprache verstanden, wenn er die Worte des Engländers gehört hatte, allein: Er hörte sie nicht.
»Nur noch ein kleines Stück - dann gehört er uns!«, drängte der Mann an der Spitze.
»Sobald die Sonne aufgeht, meinst du«, berichtigte ihn der zweite Engländer.
»Richtig, sobald die Sonne aufgeht. Aber bis wir die Burg erreicht haben, wird es hell sein. Vorwärts!«
Sie stiegen weiter, schneller jetzt, die Mauern des Kastells vor Augen. Die Gestalt, die sie verfolgten, geriet bald außer Sicht, aber jeder von ihnen hatte die hinkende Gangart des Gejagten gesehen.
Der Aufstieg war nicht einfach und wurde von der Nacht und dem trügerischen Mondlicht weiter erschwert. Zwei von den Männern hatten bergsteigerische Erfahrung, aber die zwei anderen waren völlige Amateure. Während der Verfolgung hatten sie den überwachsenen Pfad, der zur Burgruine hinaufführte, verlassen und waren dem Flüchtigen weglos über den Steilhang nachgestiegen. Je höher sie nun auf ihrer Route kamen, desto schwieriger wurde das Gelände.
An einigen Stellen waren Felsterrassen zu überwinden, die nur zentimeterbreite Griffe und Tritte für Hände und Füße boten. Aber ihr Tempo war nicht gemächlich, obschon die Logik jedem von ihnen sagte, dass übermäßige Eile unnötig sei; er konnte ihnen nicht mehr entkommen.
Er konnte nirgendwohin als in die Mauern der Burg, die sein Heim war. Er musste im Inneren der Burg und in diesem anderen Ding sein, bevor es Tag wurde. Trotzdem eilten sie, so schnell sie konnten, ohne sich um Logik zu kümmern. Schließlich stand er außerhalb der Logik der Dinge, ist es nicht so?
Ein stumpfes Orange am Osthimmel kündigte den nahen Sonnenaufgang an, als die vier vor dem hohen, Tor aus Eichenholz ankamen, das ihnen den Eingang in die
große Vorhalle versperrte. Sie waren schon einmal im Inneren gewesen und wussten. dass die massiven Torflügel von innen durch eine dicke schmiedeeiserne
Stange gesichert werden konnten. Sie hofften, dass er sie in seiner Eile nicht vorgeschoben hatte.
Sie stießen dagegen, aber so einfach war das Tor nicht aufzubringen. Ihre Schultern krachten hart gegen die massiven Bohlen, doch sie bewirkten nichts.
»Die Fenster?«, schlug das Mädchen vor.
»Alle vergittert«, sagte der Holländer. »Wir müssen durch das Tor – durch dieses. Alle anderen Zugänge haben ebenfalls Riegel.«
»Es sieht ziemlich alt aus«, bemerkte der Senior der beiden Engländer. »Vielleicht eine Art Rammbock -«
Die Vier machten sich auf die Suche und fanden sich wieder zusammen, als der jüngere Engländer rief, dass er etwas gefunden habe. Es war ein Stapel von Bohlen
und Holzkloben in einem Mauerwinkel, unweit einer eisenbeschlagenen kleinen Tür. Sie zogen den längsten und schwersten Balken heraus und versuchten es mit dem Nebeneingang. Die Tür hielt stand. Sie trugen den Balken zum Tor.
»Die Scharnierbeschläge sehen verrostet aus«, sagte der ältere Engländer. »Zielen wir knapp darüber.«
Mühsam hob er das hintere Ende des Balkens, und sie stürmten mit ihrer Ramme gegen das Tor. Der harte Stoß brachte den Schlussmann aus dem Gleichgewicht, und er fiel auf den Rücken.
»Da - es hat nachgegeben!«, rief der Holländer.
»Glück gehabt«, sagte der jüngere Engländer. »Das Holz ist verrottet. Noch zwei oder drei Stöße, und wir sind durch.«
Die Eingangshalle hinter dem Tor war still und leer. Der Holländer zog etwas aus seiner Jacke und ging voran.
Ihre Schritte hallten laut durch die gewölbte Halle, als sie den gepflasterten Hof rechts liegenließen und in den erhaltenen Wohntrakt der Burg gingen. Kurz darauf standen sie zwischen den Bücherwänden des alten Studierzimmers, wo sie in einer anderen Zeit mit dem Schlossherrn Brandy getrunken hatten. Das waren angenehme Stunden gewesen, an die man - sofern sie jetzt überhaupt erinnert wurden - mit einem gelinden Schrecken zurückdachte. Dass sie tatsächlich künstlerische und philosophische Fragen mit diesem Mann diskutiert hatten, der -
Mann? Ein Unhold war er, einer, der mit dem Teufel im Bund stand!
An der Nordseite des Studierzimmers hing ein chinesischer Wandteppich. Der Holländer zog ihn zur Seite, und sie sahen die Steinstufen, die in den Weinkeller führten.
»Wir werden Licht brauchen«, sagte er.
Der jüngere Engländer nahm eine Petroleumlampe vom schweren Eichentisch in der Mitte des Studierzimmers und zündete sie an. »Und es ward Licht«, zitierte er fröhlich.
Sein älterer Landsmann wandte ärgerlich den Kopf und war im Begriff, etwas über witzige Bemerkungen zu sagen, und dass dies nicht die Zeit dafür sei, aber dann ließ er es sein. Es war eine Fassade, verständlich unter den Umständen und vielleicht notwendig für die geistige Gesundheit des Gefährten. Ihrer aller Vernunft war weiß Gott in Gefahr, bis diese Tat getan wäre, aber getan musste sie sein.
Der jüngere Mann übernahm nun die Führung, und der Schein der hochgehaltenen Lampe warf schwarze Schatten, die verrückt um sie hersprangen, als sie die Steintreppe hinabstiegen, Sie führte in einen gewölbten Raum mit plattenbelegtem Boden. Das Lampenlicht ließ groteske Formen herumhüpfen. Kauernde Bestien schienen längs der Wände zu lauern. Es war, als ob Dämonen auf sie gewartet hätten.
Der Verstand erkannte die gedrungenen Formen als das, was sie waren - Weinfässer, gefüllt mit den besten Rebensäften, deren Europa sich rühmen konnte. Aber in einer Situation wie dieser konnte man seinem Verstand nicht voll vertrauen. Umso weniger, wenn man wusste . oder auch nur vermutete -, was man jenseits
des Weinkellers finden würde.
Es war dort in dem achteckigen Raum, genau in der Mitte und mit Abmessungen, die mit der Geometrie des Raums harmonierten. Glänzend poliertes Holz mit goldenen und silbernen Verzierungen im strengen Stil der Frührenaissance reflektierte den Lampenschein. Ein schönes Stück, dachte der ältere Engländer, dann stutzte er über seinen eigenen Gedanken. Schön in der künstlerischen Verarbeitung, korrigierte er sich, aber was alles Übrige anging, war entsetzlich das zutreffendere Wort.
Das Mädchen blieb bei der Tür stehen, als die drei Männer sich dem Sarg näherten. Der Holländer hielt die zwei Gegenstände, die er aus seiner Jacke gezogen hatte, hoch in die Luft und nickte. Still, beinahe andächtig hoben die zwei Engländer den Deckel und klappten ihn ganz zur Seite, so dass er offen blieb.
Er lag wie tot im Sarg, umgeben von weißem Satin, mit dem sein Ruheplatz ausgeschlagen war, aber unter seinem Körper war eine Schicht dunkler, fettig aussehender Erde. Ein ellenlanger Riss in seinem linken Hosenbein verriet, wo der Degen des jungen Engländers seinen Unterschenkel geritzt hatte. Er lag da wie tot. Aber er war nicht tot; diesen Zustand herbeizuführen, waren die vier Ausländer gekommen.
»Jetzt«, sagte der ältere Engländer leise.
Mit seiner linken Hand setzte der Holländer den zugespitzten Holzpflock über das Herz dessen, der im Sarg lag. Sein rechter Arm holte weit aus, schlug kraftvoll zu, und der Schlegel in seiner Rechten landete mit hellem, hartem Klang auf dem Pflock.
Ein unmenschlicher Schrei zerriss die Luft.
Die Gestalt im Sarg richtete sich halb auf. Das Gesicht, das in seiner starren Blässe etwas von der müden Verfeinerung aristokratischer Dekadenz hatte, erwachte für einen Moment zum Leben. Ein hübsches Gesicht, dachte die junge Engländerin, obwohl sie vor dem starren Blick der aufgerissenen Augen zurückschreckte, in denen Schock und ein ungläubiges Begreifen lagen, dass sie nicht mehr sehen würden. Der Schrei erstarb in einem Gurgeln, und der Körper fiel schlaff zurück.
»Es ist getan«, sagte der Holländer mit dumpfer Stimme.
Der ältere der beiden Engländer nickte und griff zum Sargdeckel, dann hielt er mitten in der Bewegung inne.
Aus einer der acht Ecken des Raums stachen zwei Lichtschlitze. Nun wurden auch die anderen aufmerksam, und die erhobene Lampe zeigte, um was es sich dabei handelte. Eine ziemlich große schwarze Katze saß dort auf ihren Hinterbeinen und beobachtete sie.
Das Mädchen schauderte. »Bitte, können wir jetzt gehen?«
Die drei Männer schlossen den Sargdeckel, und der junge Engländer führte sie mit der Lampe zurück in den Weinkeller. Unterwegs zur Treppe dachte er an eine Idee, die er zuvor gehabt, aber wieder vergessen hatte.
»Der Holzpflock wird dem Schrecken ein Ende bereiten«, sagte er zu seinen Gefährten, »aber vielleicht sollten wir ein Übriges tun.«
»Nämlich?«, fragte der Holländer.
»Können wir ihm nicht das Höllenfeuer geben, dem er entsprungen ist?«
Der Holländer blickte von den Augen des anderen zur Flamme der Petroleumlampe. »Es könnte nicht schaden. Mach, was du willst, aber hol eine zweite Lampe von oben. Denn zumindest eine werden wir brauchen, um unseren Weg hinauszufinden.«
Dies war ein vernünftiger Rat, und der junge Engländer befolgte ihn; er brachte eine weitere Lampe in den Weinkeller. Als er jedoch versuchte, den achteckigen Raum zu betreten, fand er den Weg versperrt. Irgendwie war eine gemauerte Wand erschienen, wo es zuvor keine gegeben hatte. Ein Zufall, zweifellos. Wahrscheinlich hatte einer von ihnen beim Hinausgehen unabsichtlich die Vorrichtung ausgelöst, die die Schiebetür bewegt hatte. Sicherlich konnte jener dort drinnen nicht... und außer dem Toten im Sarg war da nur diese Katze, die unfähig sein würde, so etwas...
Der junge Mann fröstelte unbehaglich.
Der Monat war der September. Das Jahr war 1883. Das nächste Dorf hieß Arefu, gelegen im nördlichen Teil des früheren Fürstentums der Walachei, das heute zum
Kernland Rumäniens gehört.
Das Jahr ist 1938, der Monat ist Juli.
Der Ort ist New York, genauer gesagt das Hafengebiet auf der Westseite der Halbinsel Manhattan. Es ist fünf Minuten nach Mitternacht. Der Mann, der reglos auf den schmutzigen Bohlen der Anlegebrücke liegt, ist fünfundzwanzig Jahre alt.
Er schreit auf, als das Bleirohr seinen Rücken trifft. Das Rohr saust ein zweites Mal auf ihn nieder. Er schreit wieder. Er versucht seine Arme und Beine zu bewegen und fortzukriechen, aber er kann es nicht. Er wird von vier Männern niedergehalten. Der Mann, der auf seinem linken Bein kauert, wird ungeduldig.
»Colly. Lass den Blödsinn. Gib diesem Schnüffler den Rest, oder lass es einen von uns erledigen.«
Der Mann namens Colly grinst. »Schnauze ja? Das ist meine Show. Ich will unserem kleinen Professor hier eine Lektion geben. Hörst du mich, Professor?«
Das Bleirohr schlägt ein drittes Mal mit dumpfem Geräusch auf den Körper. Wieder schreit das Opfer.
Der Mann namens Colly lacht. »Wisst ihr, wer dieser Fischprofessor ist, he? Er ist so ein verdammter Gehirnmensch, ein großer Eierkopf. Nicht bloß ein akademischer Grad, sondern gleich zwei. Das bedeutet, dass man ihn mit Doktor anreden muss. Und was macht er mit all diesem Gehirn? Er schleimt sich bei den Bullen ein und schnüffelt uns armen Schweinen nach. Macht uns das Leben schwer.
Richtig, Professor?«
Colly schlägt ein viertes Mal zu. Dann ein fünftes und ein sechstes und ein siebtes und ein achtes Mal. Der Mann auf den faserigen Holzplanken schreit nicht mehr; er stöhnt nur noch.
Als das Bleirohr ein elftes