13 SHADOWS, Band 27: DIE DUNKLE LEGION: Horror aus dem Apex-Verlag!
Von John Crawford
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Über dieses E-Book
In Redforde sterben Menschen auf mysteriöse Weise...
Die rätselhaften Todesfälle lösen eine Panik aus. Malcolm Amberley stirbt mit einem Dolch in der Brust, als er erforschen will, was nachts auf dem nahen Hügel vor sich geht. Dort treffen sich die Teufelsanbeter zu ihren verbotenen Schwarzen Messen. Alte Legenden berichten von Spuk und Zauberei. Drei unerschrockene Männer finden auf dem Friedhof Malcolms Sarg. Er ist leer, denn er wurde aufgebrochen - und zwar von innen.
Der Roman DIE DUNKLE LEGION von JOHN CRAWFORD wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1973 veröffentlicht (unter dem Titel Der Geisterhügel als Band 1 der Taschenbuch-Reihe VAMPIR-HORROR-ROMAN).
DIE DUNKLE LEGION erscheint als durchgesehene Neuausgabe in der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.
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Buchvorschau
13 SHADOWS, Band 27 - John Crawford
Das Buch
In Redforde sterben Menschen auf mysteriöse Weise...
Die rätselhaften Todesfälle lösen eine Panik aus. Malcolm Amberley stirbt mit einem Dolch in der Brust, als er erforschen will, was nachts auf dem nahen Hügel vor sich geht. Dort treffen sich die Teufelsanbeter zu ihren verbotenen Schwarzen Messen. Alte Legenden berichten von Spuk und Zauberei. Drei unerschrockene Männer finden auf dem Friedhof Malcolms Sarg. Er ist leer, denn er wurde aufgebrochen - und zwar von innen.
Der Roman DIE DUNKLE LEGION von JOHN CRAWFORD wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1973 veröffentlicht (unter dem Titel Der Geisterhügel als Band 1 der Taschenbuch-Reihe VAMPIR-HORROR-ROMAN).
DIE DUNKLE LEGION erscheint als durchgesehene Neuausgabe in der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.
DIE DUNKLE LEGION
Erstes Kapitel
Das Gewitter, das fast die ganze Nacht drohend über dem Horizont gehangen hatte, brach kurz nach drei Uhr morgens los und ergoss sich über die dunkle Landschaft. Blitze zuckten über den Himmel, und das Grollen des Donners und kurz darauf das Platschen des Sturzregens an der Windschutzscheibe verschluckten das Geräusch des Motors.
Nur mit Mühe konnte sich Terry Amberley dazu zwingen, seine Gedanken nicht in die finsteren, lautlosen Tiefen abgleiten zu lassen. Er wusste schließlich, dass er eine unmenschlich lange Strecke hinter sich gebracht hatte, ohne auch nur einmal anzuhalten. Er reckte den krummen Rücken und konzentrierte sich wieder ganz auf die schlechte Straße, über die der Strahl der Scheinwerfer tanzte.
Seiner Schätzung nach war er noch an die fünfzig Meilen von seinem Ziel entfernt. Trotz der nervösen Hast, die ihm wie ein lauerndes Tier im Nacken saß, ging er ein wenig mit der Geschwindigkeit herunter.
Vor einer halben Stunde war er von der Fernverkehrsstraße abgebogen und hatte sein Auto über die kurvenreiche Landstraße gesteuert, die in einem regenüberströmten Nichts zu enden schien. Seine Glieder waren steif und schmerzten, das hohle Gefühl in seinem Magen machte sich immer unangenehmer bemerkbar.
Jetzt, dachte er, passt wenigstens auch noch das Wetter dazu: Vorspiel zu einer Beerdigung, die Natur in Aufruhr.
Irgendwie konnte er es immer noch nicht ganz glauben, dass sein Bruder tot war. Er schien etwas verloren zu haben, das kostbar und gleichzeitig lebensnotwendig war, und empfand eine ungeahnte Leere.
Dem Telegramm hatte er herzlich wenig entnehmen können. Er wusste also nicht, was ihn erwartete.
Vor zwei Tagen hatte es ein Ermittlungsverfahren gegeben, also konnte Malcolm keines natürlichen Todes gestorben sein. Dazu kamen andere, seltsame Details, die sich nicht zu einem erklärlichen Ganzen zusammenfügen ließen und ihm mehr Sorgen machten, als er sich im Moment eingestehen wollte.
Er streckte kurz die müden Finger, dann umfasste er das Steuer wieder mit festem Griff und riss es eine Sekunde später plötzlich herum. Fast hätte er die Kurve, die ihn aus der nassen Dunkelheit anzuspringen schien, übersehen. Er durfte sich nicht durch wirre Gedanken ablenken lassen. In Redforde würde er bestimmt auf seine unzähligen Fragen Antwort bekommen. Treherne, der beste Freund seines Bruders, der das Telegramm geschickt hatte, musste Bescheid wissen.
Eine Stunde später fiel die Straße plötzlich steil ab. Am Fuß des Hügels schimmerte ein Wirrwarr von orangefarbenen Lichtern. Ein Schild am Straßenrand: Trenterton. Jetzt hatte er es fast geschafft. Eine sehr lange Fahrt von London hierher.
Wenn es möglich gewesen wäre, hätte er sich um die Beerdigung gedrückt. Malcolm war sein einziger Bruder gewesen, aber seit mindestens drei Jahren hatten sie sich nicht gesehen und auch nichts voneinander gehört. Zumindest nicht persönlich. Dass sich Malcolm hier in diesem kleinen Dorf in Mittelengland mit seltsamen Dingen beschäftigt hatte, war ihm zu Ohren gekommen. Er war damals, als man ihm davon erzählt hatte, ziemlich schockiert gewesen.
Und heute war er es erst recht. Wenn etwas an den seltsamen Gerüchten dran war, dann erklärten sich damit vielleicht die mysteriösen Umstände, unter denen sein Bruder gestorben war.
Er sah auf die Uhr. Fünfunddreißig Minuten nach vier. Über dem Wald in der Ferne bereits ein schwacher Lichtschein. Die Hügel allerdings, die ihn umgaben und wie bucklige, alte Männer aussahen, waren noch schwarz.
Die Morgendämmerung breitete sich schnell aus. Ihr grauer Schein verjagte das Gewitter. Tropfende Hecken säumten die Äcker. Zuweilen traf sein Blick auf ein Bauernhaus am Fuß eines saftigen Hügels.
Über den Rand eines flachen Hügels hinweg sah er Redforde liegen. Viele der Häuser waren hinter den uralten, hohen Bäumen versteckt, die die Main Street einsäumten, die sich wie eine graue Narbe durch die Landschaft fraß und am Ende der Ortschaft einen Hang hinauf kroch.
Es war fast fünf Jahre her, seit er zum letzten Mal in Redforde gewesen war, aber kaum etwas schien sich verändert zu haben. Ein verlassenes Nest mit einer Geschichte, die fast zwölf Jahrhunderte zurückreichte, von der Außenwelt unberührt und vergessen.
Er fuhr an den großen Steinpfosten des Tores vorbei, hinter dem am Ende der Wageneinfahrt das finstere Herrschaftshaus stand, lenkte sein Auto durch die verlassene Main Street und zog vor dem efeubewachsenen Haus neben der Kirche aus dem 12. Jahrhundert die Bremse.
Er schaltete den Motor ab, und die totale Stille, die ihn plötzlich umgab, war ihm unheimlich.
Er stieß die Autotür auf und stieg aus. Die Kirchturmuhr schlug. Viertel nach fünf. Er hatte länger gebraucht als vermutet. Nur widerwillig ging er auf
die Haustür zu. Er musste sich erst einen Idioten schimpfen und tief Luft holen, bevor er klopfte.
Drei Minuten später wurde aufgemacht, und Ralph Treherne stand vor ihm. Mit seinem Vollbart, der ihm das Gesicht verfinsterte, sah er seltsam fremd aus. Er bat Amberley herein und schloss mit einer fast verstohlen wirkenden Bewegung die Tür.
»Bin ich froh, dass du so schnell kommen konntest, Terry!«, sagte Ralph und schob den jungen Mann in den Salon. »Ich hätte dir nie zugemutet, die Nacht hindurch zu fahren, aber jetzt, wo du da bist, bin ich heilfroh. Setz dich. Ich hole dir etwas zu trinken. Du scheinst einen ordentlichen Schluck gebrauchen zu können.«
»Richtig.«
Terence Amberley ließ sich in einen Sessel neben dem Kamin fallen, in dem die Asche noch leicht glühte. »Soviel ich deinem Telegramm entnommen habe, ist die Beerdigung doch schon am frühen Nachmittag, und ich wollte rechtzeitig da sein.«
Ralph Treherne kam mit einem Drink zurück und wartete, bis Amberley fast die Hälfte getrunken hatte, bevor er sprach. Eine Schulter gegen den Kaminsims gelehnt, machte er eine zögernde Handbewegung.
»Unter den gegebenen Umständen«, sagte er, »wusste ich nicht, was ich tun konnte. Ich fand deine momentane Adresse unter Malcolms Papieren und habe dir dann gleich nach dem Ermittlungsverfahren das Telegramm geschickt.« Er sah Terry Amberley von der Seite an. Offensichtlich wartete er auf ein ermutigendes Wort. »Ich hatte den Eindruck«, fuhr er fort, als es ausblieb, »dass Malcolm und du, dass ihr in den letzten Jahren wenig zusammen gewesen seid. Er hat ein- oder zweimal von dir gesprochen, aber auch nicht mehr.«
»Jeder hatte mit sich und seiner Arbeit genug zu tun, und Malcolm hat es vorgezogen, sich hier in Redforde zu vergraben und seinen seltsamen Recherchen nachzugehen.«
Terry beobachtete seinen Gesprächspartner genau und wartete auf seine Reaktion. Er sollte nicht enttäuscht werden. Bei der Erwähnung der seltsamen Recherchen1, die Malcolm angestellt hatte, blickte Treherne auf sehr schuldbewusste Weise zu Boden, und Terry war sich plötzlich sicher, dass mehr hinter dem Ganzen steckte, als er bisher geglaubt hatte.
Er war müde nach der langen, anstrengenden Fahrt, aber nicht so sehr, dass er nicht gemerkt hätte, wie sehr sich dieser Mann hinter seinem ruhigen Äußeren zu verstecken suchte.
Er ging nervös im Salon auf und ab, die rechte Hand um sein Whiskyglas geklammert. Der Teppich verschluckte seinen Schritt. Endlich blieb er vor dem Fenster stehen, schob den schweren Vorhang zur Seite und sah auf die Straße hinaus.
»Willst du mir nicht sagen, wie mein Bruder gestorben ist?«, fragte Terry, als -das drückende Schweigen anhielt und Ralph keine Anstalten machte, davon zu erzählen. »Nachdem ein Ermittlungsverfahren angestrengt worden ist, nehme ich an, dass die äußeren Umstände etwas außergewöhnlich waren.«
»Vieles, was im Zusammenhang mit Malcolms Tod steht, war mehr als außergewöhnlich.«
»Zum Beispiel?«
Treherne zuckte mit den Schultern und leerte sein Glas.
»Der Ort, an dem seine Leiche gefunden wurde, die Art, wie er gestorben ist, und wohl vor allem die Natur der Dinge, die er überprüft hat.«
»Ich fürchte, ich verstehe dich nicht.« Terry lehnte sich in seinem Sessel zurück. Die Worte des jungen Mannes erschreckten ihn.
Ralph Treherne setzte sich und ließ die Hände zwischen den Knien nach unten hängen. Er starrte eine Zeitlang auf das leere Glas, als sei die Antwort auf so manche Fragen in die glatte Oberfläche geschrieben. Dann hob er endlich den Kopf, und jetzt erst fiel es Terry auf, wie sehr Ralph in den letzten zwei Jahren gealtert war. Die Ränder unter den Augen und die Falten in der Stirn waren wie mit dem Messer eingekerbt. Außerdem wurde er an den Schläfen schon grau. Und das mit knapp dreißig.
»Terry«, begann er zögernd, »bevor du überhaupt einiges von dem Grauenvollen verstehen kannst, das sich ereignet hat, musst du gewisse Dinge als gegeben hinnehmen. In dieser Grafschaft regiert der Aberglaube. Er ist hier tiefer verwurzelt, als sonstwo. Es gibt hier unerklärliche Erscheinungen, die sich aus dem Mittelalter in unsere Zeit herübergerettet haben. Sie gehören zum Leben der Menschen, und nicht einmal die Kirche hat es geschafft, sie auszumerzen, wobei sich jeder neue Vikar noch fieberhafter ins Zeug gelegt hat als sein Vorgänger. Die alten Ideen sind unsterblich. Hexerei, die Auferstehung der Toten, Geister, Übernatürliches - nenn es wie du willst. Hier läuft alles unter einem Namen: Schwarze Magie.«
»Und du glaubst, dass Malcolm etwas damit zu tun hatte?«
Wenn Ralph nicht so ernst geblieben wäre, hätte Terry frei hinausgelacht. Aber es war ihm nicht nach Lachen zumute, denn die Angst des jungen, früh ergrauten Mannes war spürbar.
»Ich glaube es nicht, sondern ich weiß es. Er hat damit zu tun gehabt, aber nicht so, wie du meinst. Er hat die alten Legenden lediglich auf rein wissenschaftlicher Basis untersucht. Er wollte den Fortbestand des Bösen durch die Jahrhunderte hindurch beweisen.« Er überlegte kurz, dann wurde seine Stimme ungeduldig. »Schau mich doch nicht so an. Ich weiß, dass sein Tod ein schwerer Schock für dich gewesen; ist, aber ich weiß auch, was ich sage. Diese Gegend ist verpestet, und nirgends ist das Böse mehr zu Hause als zwischen den drohenden Steinen draußen vor der Ortschaft, wo die Leiche deines Bruder vor vier Tagen gefunden wurde.«
»Weiter«, sagte Terry, als Ralph zögerte. »Was ist geschehen?«
»Er muss spät am Abend hinausgegangen sein. Wahrscheinlich hat er etwas gesucht. Er war überzeugt, dass es gewisse psychische Kräfte gibt, die dort draußen noch wirksam sind, und ist deshalb oft stundenlang herumgewandert zwischen den Gesteinsbrocken, die wie drohende Finger in den Himmel weisen - daher der Name. Als er am nächsten Morgen noch nicht wieder zurück war, habe ich nach ihm gesucht. In der Dunkelheit kann man leicht fallen und sich ein Bein brechen, habe ich gedacht.«
Terry hatte das vage Gefühl, dass Ralph auf etwas Bestimmtes hinauswollte, aber nicht den richtigen Anfang fand.
»Ich habe ihn sofort gefunden«, fuhr Ralph fort. »Er lag mit dem Gesicht nach unten in einem Rund, das von Felsblöcken umgeben ist. Ich dachte zunächst, dass er gestürzt sei und sich am Kopf verletzt habe. Ich habe ihn umgedreht und dann...«
Er brach ab und schüttelte sich vor Entsetzen.
»Es war grauenvoll! Ich werde das Gesicht mein Leben lang nicht vergessen! Aber es war nicht das allein. In seiner Brust steckte ein Messer, bis ans Heft hineingetrieben, und seine Finger umklammerten den Griff.«
Terry Amberley spürte, wie ihm ein Schaudern durch den Körper ging. Es