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Götter und Helden: Acht Fantasy Abenteuer
Götter und Helden: Acht Fantasy Abenteuer
Götter und Helden: Acht Fantasy Abenteuer
eBook308 Seiten3 Stunden

Götter und Helden: Acht Fantasy Abenteuer

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Über dieses E-Book

8 Fantasy Abenteuer

von Hendrik M. Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 242 Taschenbuchseiten.

Dieses Buch enthält acht Fantasy Abenteuer:

Hendrik M. Bekker: Zwerg und Wächter Teil 1 und 2

Hendrik M. Bekker: Mjölnirs Diebstahl

Hendrik M. Bekker: Im Dienste des Königs Min'dar

Hendrik M. Bekker: Die Dunkelelbin und die Feuerschale von Sundam

Hendrik M. Bekker: Am Ende eines langen Tages

Hendrik M. Bekker: Radswid im Zauberwald

Hendrik M. Bekker & Alfred Bekker: Edros Suche

Hendrik M. Bekker: Radswid und die Insel der Verzweiflung

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum14. Nov. 2019
ISBN9781513083926
Götter und Helden: Acht Fantasy Abenteuer

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    Buchvorschau

    Götter und Helden - Hendrik M. Bekker

    Götter und Helden

    8 FANTASY ABENTEUER

    von Hendrik M. Bekker

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 242 Taschenbuchseiten.

    Dieses Buch enthält acht Fantasy Abenteuer:

    Hendrik M. Bekker: Zwerg und Wächter Teil 1 und 2

    Hendrik M. Bekker: Mjölnirs Diebstahl

    Hendrik M. Bekker: Im Dienste des Königs Min'dar

    Hendrik M. Bekker: Die Dunkelelbin und die Feuerschale von Sundam

    Hendrik M. Bekker: Am Ende eines langen Tages

    Hendrik M. Bekker: Radswid im Zauberwald

    Hendrik M. Bekker & Alfred Bekker: Edros Suche

    Hendrik M. Bekker: Radswid und die Insel der Verzweiflung

    Copyright

    EIN CASSIOPEIAPRESS Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author ; Cover: Mara Kreimeier

    © dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Zwerg und Wächter

    ABSTIEG IN DIE TIEFE  Teil 1 und 2

    von Hendrik Bekker

    Ein Zwerg und ein Mensch - beide Wächter der Stadtwache, erleben die skurrilsten und phantastischsten Abenteuer.

    Abstieg in die Tiefe Teil 1

    EINE DUNKLE STRAßE, eine Laterne flackert. Niemand ist zu dieser frühen Stunde noch auf den Straßen Urukors, der Metropole am Jawrik. Niemand, der ein ehrliches Geschäft zu verrichten hat.

    Das Licht der flackernden Laterne spiegelt sich in einem kahlen Schädel, von dem spitze, große Ohren abstehen. Augen schimmern grünlich im Dunkeln, während die kleine Kreatur zusammen mit einem Artgenossen aus einer Gasse huscht. Sie laufen von Schatten zu Schatten, flüchtige Blicke könnten sie nicht erfassen.

    Sie nähern sich einem Haus, hinter dessen Läden noch ein schwaches Licht brennt.

    „Verdammt, Urik, wir sind sowas von tot", brüllte eine sonore Stimme direkt in Uriks Gesicht. Er öffnete verschlafen die Augen und begriff noch währenddessen, wo der erste Fehler war. Er wachte gerade auf, das hieß, er hatte geschlafen. Anstatt Wache zu halten.

    „Ist es..., begann er, doch sein zwergischer Freund Grodarig Feuerbart, fuhr ihm dazwischen. „Ja, verdammt ja, es ist weg.

    Sie beide waren Mitglieder der Stadtwache, normalerweise patrouillierten sie nachts durch die Stadt oder ermittelten bei Verbrechen. Da sie allerdings in Ungnade gefallen waren, da sie bei einer ihrer Ermittlungen einen reichen Kaufmann beschuldigt hatten, verwickelt zu sein, hatte dieser seine Beziehungen genutzt, um die beiden strafversetzen zu lassen. Nun mussten sie jede Nacht irgendwelche Dinge bewachen.

    Diese Nacht hatten sie eine wertvolle, reichverzierte Schatulle bewachen müssen, die angeblich kostbare, mit Magie aufgeladene Kristalle direkt vom Königshof der Seidher beinhaltete.

    Allerdings, so schien es, waren sie eingeschlafen und man hatte sie bestohlen.

    „Okay, ganz ruhig", versuchte Urik Grodarig zu beruhigen.

    „Ruhig? Ihr Menschen habt wahrlich einen wunderbaren Sinn für Humor, ruhig? Ich bin verdammt nochmal ruhig, erwiderte Grodarig, doch langsam schien er abzukühlen. „Okay, was haben wir für Spuren?

    Sie blickten sich im Zimmer um. „Keine, erwiderte Urik. „Fenster unangetastet, ist ja auch erster Stock. Tür, ah, Tür.

    „Was?"

    Urik öffnete die Tür und zeigte seinem Freund, was er entdeckt hatte. Der Schlüssel steckte, von außen.

    „Klassisch, jemand haut den Schlüssel raus, zieht ihn unter der Tür durch und schließt auf."

    „Aber nicht möglich, diese Tür ist magisch gesichert gegen sowas, also muss jemand schon selbst zaubern können", erwiderte Grodarig.

    Urik nickte. Zaubern, das konnte nicht jeder im Königreich. Menschen, Zwerge und andere Völker waren allgemein magisch unbegabt, lediglich die Menschen aus Seidher konnten die geheime Kraft anwenden. Allerdings, konnte man sie schon von Weitem als Angehörige des Magiervolkes erkennen, denn ihnen wuchsen die Haare von Geburt an in dicken, seltsamen, verfilzten Strähnen.

    „Also ein Seidher", schlussfolgerte auch Grodarig.

    „Oder jemand mit einem magisch aufgeladenen Gegenstand. Ich meine, du kannst einen Harnisch mit Runen dauerhaft verzaubern, wieso also nicht etwas anderes, um Türen zu öffnen?"

    „Gut, also ein Seidher oder einer, der Geld hat", stimmte Grodarig zu.

    Sie gingen den schmalen Flur des alten Gebäudes entlang. Jeder dieser Räume war Lagerstätte für irgend etwas, immer wenn die Stadtwache etwas lagern wollte, tat sie es hier.

    „Kerben", sagte Grodarig plötzlich. Er deutete auf den Boden.

    „Was, wo?", erwiderte Urik. Grodarig schüttelte verächtlich den Kopf.

    „Ihr Menschen seid doch wirklich fast blind, diese Kerben, die sind neu", erklärte er. Urik begutachtete die Stelle. Er erkannte, dass es Einkerbungen waren, doch ob sie neu waren oder schon lange dort, konnte er nicht bestimmen.

    „Die sind regelmäßig, bemerkte nun Grodarig, während er die hölzerne Treppe hinunterging. „Jemand, der hier war, hinterließ Kerben.

    Sie erreichten das Ende der Treppe, wo ein kreisrunder Tropfen auf dem Boden war. Weitere feine, kleine Tröpfchen zogen sich bis zur Tür.

    „Was ist das, Blut?", fragte Urik. Manche der Tropfen waren für ihn kaum noch erkennbar, andere hingegen etwas größer.

    „Falsche Farbe, aber möglich, vielleicht hat sich unser Dieb geschnitten, spekulierte Grodarig. Urik nickte. „Vielleicht.

    Sie gingen auf die Straße und folgten der feinen Spur weiter. Sie ging um eine Ecke, in eine Sackgasse hinein, die scheinbar nur zum Abladen von einigem Plunder genutzt wurde und sonst keinen Zweck erfüllte.

    „Hier, Grodarig deutete auf eine Ansammlung von Kisten. Sie standen da, als hätte man sie einfach vom Wagen geworfen und liegen gelassen. „Davor hört es auf.

    „Was denkst du, ist dahinter ein Eingang?"

    „Vielleicht, es gibt einige unbekannte Eingänge zum Labyrinth", stimmte Grodarig Urik zu. Das Labyrinth war der Spitzname der Kanalisation der Stadt. Es war ein kompliziertes Gangsystem, dessen tatsächliche Verbindungen nicht völlig kartographiert waren.

    Immer wieder hatte die Stadtwache während diverser Verbrechen mit solchen Abschnitten der Kanalisation zu tun gehabt. Allerdings hatte sich eine Erforschung dieser als unergiebig herausgestellt, da immer wieder Leute dabei verschwanden und irgendwann von der Stadtverwaltung die Devise ausging, jeden nicht bekannten Eingang einfach zuzumauern und mit einer Rune zu versiegeln.

    Sie schleppten eine der Kisten weg und legten direkt dahinter eine kreisrunde Öffnung im Boden frei. „Na super", murmelte Grodarig.

    „Was bist du eigentlich für ein Zwerg? Nachdem dein Volk aus seinen Bergwerken vertrieben wurde, müsste einer wie du doch darauf brennen, unter der Erde Erkundungen anzustellen, nicht vor Angst zittern", bemerkte Urik. Grodarigs Eltern gehörten zu den Hurug-Zwergen, jenen, die aus ihrer Hauptstadt von Grion, dem Herrscher der Vampire vertrieben worden waren. Die freien Völker Sorgos führten inzwischen einen erbitterten Krieg gegen die Vampirnation.

    „Ich bin ein Stadtgeborener, ich konnte nunmal leider nicht die Freude an engen Räumen ohne Sonne mit der Muttermilch aufsaugen, okay?, erwiderte Grodarig. „Außerdem hab ich keine Angst, Milchbart.

    So nannte Grodarig Urik immer dann, wenn er zu weit ging, er bezog sich damit auf den feinen Flaum, der Urik wuchs und einfach nicht mehr werden wollte. Bei den Zwergen gab es einige Schimpfwörter, die mit mangelndem Bartwuchs zu tun hatten, „Milchbart" war eher eine freie, entschärfte Übersetzung eines dieser Wörter.

    „Sollen wir nicht jemandem sagen, wo wir hingehen?", fragte Urik nach einem Moment des Schweigens.

    „Klar, hey, wir haben die Schatulle verloren, sind verbotenerweise in der Kanalisation, um sie wiederzuholen‘, kommt sicher Klasse", bemerkte der Zwerg.

    „Na dann los", erwiderte Urik.

    SIE GINGEN ZURÜCK ZUM Gebäude, in dem sie die Nacht über hatten Wache halten müssen. In einem der Räume dort lagerte die Stadtwache Dinge, die im Hauptwachgebäude zu viel waren, wie Fackeln, ausrangierte Schwerter, konfiszierte Waffen. Auch Seile waren darunter, so dass sie sich damit und mit zwei Fackeln ausrüsteten und zurück zur Öffnung im Boden gingen.

    Allzu weit hinunter ging es gar nicht, nach wenigen Metern bereits erreichten sie den Boden.

    „Das hier ist auf jeden Fall nicht regulär", murmelte Urik, während er die Fackel aufhob, die er vorher in den Schacht geworfen hatte, um die Hände fürs Klettern frei zu haben. Sie brannte munter vor sich hin und ließ Schatten über die kahlen Steinwände um sie herum tanzen. Sie befanden sich irgendwo in einem schmalen, recht niedrigen Gang, der bereits nach wenigen Metern in beide Richtungen abzweigte.

    „Wieso?", fragte Grodarig. Dann verstand er. Die Gänge waren zu niedrig und die Wände vollkommen glatt. Beides war in den normalen Bereichen der Kanalisation nicht üblich, die Gänge hatte meist Ork-Höhe, denn die Ork-Sklaven des Echsenreiter-Königs hatten einst die Kanalisation errichten müssen. Dies war vor fast 400 Jahren geschehen, angeblich zusammen mit den Luisaren. Diese hatten angeblich in den Resten der alten Kanalisation gelebt, heute allerdings wusste man nicht mehr viel von ihnen, doch sie waren Stoff vieler Mythen und Legenden. Meistens Geschichten über blutrünstige kleine Dämonen, die hier im Dunkel hausten. Unglücklicherweise fielen sie Urik gerade alle wieder ein.

    „Na dann, wo lang?", fragte Grodarig. Er trug wie Urik eine Fackel und blickte unentschlossen in beide Richtungen.

    „Da lang, sagte Urik dann. Auf Grodarigs fragenden Blick antwortete er: „Is‘ so ein Gefühl.

    Sie folgten dem Gang, wobei nach dieser Kurve bald eine neue kam und eine neue. Nach einer Weile merkten sie, dass der Boden abschüssig wurde.

    Nach einiger Zeit machte der Gang wieder eine scharfe Biegung, und endete auf einmal. Sie standen in einer ziemlich weitläufigen Halle, deren Decke mehrere Mannlängen über ihnen im Dunkeln lag. Verzierte Säulen ragten überall empor.

    „Wo sind wir?", flüsterte Urik. Grodarig blickte abwesend ins Dunkel.

    „Groda?"

    „Psst, hör doch mal", sagte dieser. Urik lauschte. Da war etwas, ein Geräusch. Erst dachte er, er bilde sich das ein, doch ganz leise war etwas zu hören. Es erinnerte ihn an Stimmen.

    „Wollen wir mal schauen, wer hier so unterwegs ist?", meinte Grodarig. Er reichte Urik seine Fackel.

    „Bleib hier stehen, die Säule verdeckt das Licht besser. Ansonsten wird man dich in der ganzen Halle sehen können, befürchte ich, ich geh mal schauen."

    „Groda, du hast Schiss in beengten Räumen, also spiel jetzt nicht den Helden", erwiderte Urik. Ihm behagte der Gedanke nicht, alleine hier unten zu sein.

    „Okay, ich würde gern tauschen, aber du wartest hier und ich gehe nachsehen. Zwerge können ziemlich gut ohne Licht gucken, weißt du?, erklärte er und klopfte Urik auf die Schulter. „Bis gleich.

    Er ging geradewegs ins Dunkel hinein, und nach wenigen Schritten war er weg. Urik stand da und überlegte, wie wahrscheinlich es war, dass er einen Albtraum hatte und gleich aufwachte.

    GRODARIG SCHLICH HINEIN ins Dunkel. Er zog sein Kurzschwert aus der Gürtelscheide und klemmte sie so zur Seite, dass sie keine Geräusche beim Gehen verursachte.

    Er befürchtete, dass wer auch immer hier war besonders wachsam lauschen würde. Also vermied er jedes unnötige Geräusch, etwas, wofür ein Zwerg seiner Meinung nach nur bedingt geschaffen war.

    Er schlich vorwärts, bis er das Gefühl hatte, dass es langsam heller wurde. Vor ihm schwebte ein großer, mattblau schimmernder Kristall.

    Nein, er schwebt nicht, er ist nur geschickt befestigt, ging es ihm durch den Kopf. Unter dem Kristall standen viele hundert Personen. Grodarig blinzelte, denn der Stein schien heller zu werden, wenn auch nur etwas.

    Alle diese Wesen dort waren so groß wie er. Doch es waren sicher keine Zwerge, denn man konnte die von den kahlen Schädeln abstehenden, spitzen Ohren bereits aus einiger Entfernung sehen.

    Luisaren, erkannte Grodarig ehrfurchtsvoll. All die Geschichten über die „Missgeburten der Tiefe", wie sein Vater sie immer genannt hatte, stimmten. Dort standen sie, hunderte von ihnen, und murmelten irgendwelche sich wiederholenden Worte. Es schien eine Beschwörung zu sein, oder ein religiöses Ereignis. Grodarig hatte schon öfter Ähnliches bei Veranstaltungen in Menschentempeln beobachtet, es wurde ein gemeinsames Bekenntnis gesprochen, das deutlich machte, dass sie alle dem gleichen Gott huldigten.

    Die Luisaren wurden langsam immer lauter. Grodarig schlich vorsichtig weiter und versuchte herauszufinden, was am Fuße des Kristalls vor sich ging. Dort standen mehrere Luisaren, die nicht wie die anderen in Fetzen oder Lumpen gekleidet waren, sondern in dunkelrote Gewänder, die einen Kontrast darstellten. Sie bekamen Gegenstände gebracht, von mehreren anderen. Einer gab einem Luisaren, der etwas größer als die anderen war, ein Schwert. Grodarig erkannte die  Klinge, es war eine zwergische Runenklinge. Ein Zwerg wurde dabei bei der Bearbeitung des bekannten Foringer Stahls unterstützt von einem Seidher, der magische Energie in die Fertigung fließen ließ. Dies veränderte das Schwert, so dass es leichter zu schärfen war, eine leichtere Klinge ohne zusätzliche Festigkeitseinbußen besaß, und es war bedingt in der Lage, Magie zu neutralisieren. Letzteres allerdings war immens abhängig davon, was für Magie es war.

    Der Luisar nahm die Klinge und ein dunkelgrüner Blitz schlug von ihr aus in den Kristall ein. Dieser flackerte kurz, leuchtete dann aber noch stärker weiter.

    Ähnliches geschah noch mit weiteren Dingen, die dem großen Luisaren gebracht wurden. Grodarig erkannte bald, woher sie geholt wurden. Hinter einer Säule war ein großer Berg mit Gegenständen, drei oder vier Luisaren pendelten immer zwischen dort und dem Priester, wie ihn Grodarig in Gedanken nannte. Er schien irgendetwas damit zu machen, es sah nach Magie aus, und das stank Grodarig gewaltig. Niemand außer einem Seidher konnte Magie anwenden, außer vielleicht die Vampirbrut. Es war nicht natürlich.

    Er schlich vorsichtig an den Sammelberg an magischen Gegenständen heran. Er erkannte, dass nicht alle magisch waren, einige waren augenscheinlich Plunder. Scheinbar hatten die, die sie gesammelt hatten, nicht nur gute Arbeit geleistet. Die pendelnden Luisaren nahmen immer zwei oder drei Dinge hoch, begutachteten sie und warfen das Nichtmagische weg.

    Unter den Gegenständen war auch, zu Grodarigs Erleichterung, die Kiste. Scheinbar war das Schloss der Schatulle ungebrochen.

    Hoffnung wallte in ihm auf. Während einer der kleineren Luisaren gerade mit einem Ring zum hinauf Hohepriester ging, ging Grodarig etwas näher an die Szenerie heran. Er blickte hektisch in alle Richtungen, doch er konnte einfach keine Wachen finden. Sie schienen nicht damit zu rechnen, dass man sie hier auf ihrem eigenen Boden bestahl. Er griff nach der Schatulle. Ein ohrenbetäubendes Geräusch begann, ein Luisar stürzte aus den Schatten auf ihn zu. Er hatte ihn wohl gerade erst bemerkt.

    Grodarig erwischte den Luisaren mit der flachen Seite seines Schwertes am Kopf und rannte so schnell ihn seine Beine trugen zurück in Richtung Urik.

    Dicht hinter sich konnte er schritte hören, hunderte Schritte, die in dem kuppelartigen Bau nachhallten. Als er um eine Säule bog, wurde er so stark geblendet, dass er erst dachte, seine Augen würden sich nie wieder erholen.

    Urik stand dort, inzwischen nur noch mit einer Fackel, und blickte ihn verdutzt an.

    „Lauf", brüllte Grodarig und Urik, der zwar die Luisaren nicht genau sehen konnte, doch aber zumindest die Reflexionen des Fackelscheines in ihren Augen, ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie rannten direkt auf den Ausgang zu, hinter sich das wütende Geschrei unzähliger Kehlen.

    Urik konnte bald die helle Lichtsäule sehen, die die Rettung versprach.

    „UND DAS, KNURRTE Hauptmann Jovra gefährlich ruhig, „soll ich Ihnen glauben?

    „Ja, Sir."

    „Sie haben die ganze Nacht Wache getan, es ist nichts passiert und diese Schatulle hat die Schrammen schon vorher gehabt?"

    „Ja, Sir", erwiderten beide erneut. Eine Weile herrschte Stille.

    „Sie können gehen", sagte dann Hauptmann Jovra. Er war ein harter Hund und bekannt für seine Wutausbrüche, doch diesmal schien er zu wissen, dass er nichts in der Hand hatte. Jovra konnte nicht beweisen, dass sie Mist gebaut hatten, auch wenn er es ahnte.

    Er war zu einer Kontrolle gekommen, gerade als sie sich in dem Raum verschanzt hatten, aus Angst die Luisaren würden ihnen doch ins Licht folgen. Diese waren nämlich kreischend davor zurückgeschreckt.

    Jovra hatte sie mit verdreckter Kleidung vorgefunden, Panik in den Augen.

    Sie verließen nun das Gebäude und traten auf die Straße hinaus.

    Wortlos wandten sie sich erneut zu der Gasse, aus der sie noch vor Kurzem geflohen waren. Dort waren noch immer die Kisten aufgetürmt, doch die Öffnung im Boden war verschwunden.

    „Sie haben den Gang zum Einsturz gebracht, denke ich", meinte Grodarig mit prüfendem Blick.

    „Unser Sonnenliebhaber, dessen weitester Weg unter die Erde bis auf dieses Erlebnis vermutlich ein Besuch im Keller war, sieht das natürlich mit zwergischem Fachblick", merkte Urik grinsend an.

    „Ich geb dir gleich mit zwergischem Fachblick einen auf dein Kinderkinn, Mensch", erwiderte dieser und sie wandten sich ab.

    „Lass uns wachsam sein, wer weiß, ob die herausfinden, wo wir wohnen, merkte Urik nach einer Weile an. Grodarig nickte. „Aber bis dahin, lass uns in den Tanzenden Tosiphonius gehen. Einen heben.

    ENDE Teil 1

    Abstieg in die Tiefe Teil 2

    „URIK, HAST DU DIE freudige Botschaft schon vernommen?", fragte Grodarig Feuerbart und ließ sich auf den Platz gegenüber Uriks auf eine Bank fallen. Sie saßen in einer Taverne nach Feierabend, wo sich die beiden Stadtwachen jeden Abend zusammensetzen.

    „Was‘n?", fragte Urik müde. Er hatte eine Nachtschicht extra gemacht, soweit Grodarig wusste, und war entsprechend fertig. Urik hob die Hand, um der zierlichen rothaarigen Kellnerin zu zeigen, dass sie noch etwas bestellen wollten.

    „Das Horimbar-Viertel wird renoviert", setzte Grodarig an und wurde von der Rothaarigen unterbrochen.

    „Was darf‘s sein, die Herren Stadtwachen?"

    „Met, sagte Urik müde. „Zwei.

    Grodarig nickte und sie rauschte ab.

    „Also, das Horimbar-Viertel wird renoviert, wurde von Fürst Zuil gekauft, diesem Vanth. Da werden Fundamente verändert werden müssen und vor allem wird da die Kanalisation überarbeitet. Und rate mal, wen Zuil mit der Beaufsichtigung der Bauarbeiter beauftragt hat? Die Stadtwache, der missbraucht das ganze Rechtssystem doch für seine Bauarbeiten, um Nobelwohnungen zu bauen", ereiferte sich Grodarig.

    „Sag bitte nicht...", setzte Urik an, doch Grodarig nickte.

    „Ja, wir sind auch eingeteilt, gleich morgen Mittag geht’s los", erklärte er.

    „Hoffentlich bekommen wir genug Verstärkung, um uns zu wehren, falls die..., er suchte nach dem passenden Wort, „...Dinger wieder auftauchen.

    Grodarig nickte. Er erinnerte sich noch lebhaft daran, wie sie vor einem Monat eine Begegnung gehabt hatten.

    „Ach, wird schon irgendwie gut gehen, ich denke nicht, dass sich wer traut, die Bauarbeiter zu behelligen. Eher finden wir ‘nen Schmuggler oder Diebestunnel da", meinte Grodarig.

    „BEIM BARTE DES ALTEN Worworik, hat er meine Augen verhext?", murmelte Grodarig, als sie

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