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HALLOWEEN II - DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK
HALLOWEEN II - DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK
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eBook239 Seiten2 Stunden

HALLOWEEN II - DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK

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Über dieses E-Book

Die Halloween-Nacht im Jahr 1978: Nach dem Sturz vom Balkon ist Michael Myers spurlos verschwunden. Vergeblich nehmen Dr. Loomis und Sheriff Brackett die Verfolgung des Mörders auf – der Arzt hatte seinen Patienten bereits bis nach Haddonfield verfolgt, als dieser aus jener Nervenheilanstalt ausgebrochen war, in die er vor 15 Jahren eingeliefert worden war, nachdem er seine Schwester auf brutale Weise ermordet hatte.

Jetzt ist Michael auf dem Weg ins Krankenhaus von Haddonfield, in das die völlig unter Schock stehende Laurie Strode eingeliefert wurde. Sie war Michaels Mordanschlag zunächst entkommen, doch nun will der Killer sein Werk vollenden.

Jeder, der Michaels Weg kreuzt, wird gnadenlos umgebracht.

Der Stadt Haddonfield steht nun die furchtbarste Nacht in ihrer Geschichte bevor, denn das Grauen hat gerade erst begonnen...

Die Handlung von Halloween II – Das Grauen kehrt zurück schließt direkt an den ersten Teil Halloween – Die Nacht des Grauens an: ein geradezu klassischer Horror-Thriller der Extra-Klasse (nach dem gleichnamigen Slasher-Film von Rick Rosenthal aus dem Jahr 1981) und Band 7 der Reihe APEX HORROR!

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum12. Dez. 2017
ISBN9783743845435
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    Buchvorschau

    HALLOWEEN II - DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK - Jack Martin

    Das Buch

    Die Halloween-Nacht im Jahr 1978: Nach dem Sturz vom Balkon ist Michael Myers spurlos verschwunden. Vergeblich nehmen Dr. Loomis und Sheriff Brackett die Verfolgung des Mörders auf – der Arzt hatte seinen Patienten bereits bis nach Haddonfield verfolgt, als dieser aus jener Nervenheilanstalt ausgebrochen war, in die er vor 15 Jahren eingeliefert worden war, nachdem er seine Schwester auf brutale Weise ermordet hatte.

    Jetzt ist Michael auf dem Weg ins Krankenhaus von Haddonfield, in das die völlig unter Schock stehende Laurie Strode eingeliefert wurde. Sie war Michaels Mordanschlag zunächst entkommen, doch nun will der Killer sein Werk vollenden.

    Jeder, der Michaels Weg kreuzt, wird gnadenlos umgebracht.

    Der Stadt Haddonfield steht nun die furchtbarste Nacht in ihrer Geschichte bevor, denn das Grauen hat gerade erst begonnen...

    Die Handlung von Halloween II – Das Grauen kehrt zurück schließt direkt an den ersten Teil Halloween – Die Nacht des Grauens an: ein geradezu klassischer Horror-Thriller der Extra-Klasse (nach dem gleichnamigen Slasher-Film von Rick Rosenthal aus dem Jahr 1981) und Band 7 der Reihe APEX HORROR!

    HALLOWEEN II –

    DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK

    Prolog

      Es war jene Zeit im Jahr, in der die Tage kurz und die Schatten lang sind.

      Die Erde scheint stärker in ihrer Achse geneigt, und die Zeit erstarrt zwischen Herbst und Winter; selbst das Licht ist anders als sonst, und die Farben verdüstern sich geheimnisvoll.

      Du kennst diese Zeit.

      Die Morgensonne durchzieht in einem flachen Bogen den Himmel, der Nachmittag neigt sich wie getrieben der Dämmerung zu, und die Dunkelheit bewegt sich mit messerscharfem Rand gleich dem Zeiger einer Sonnenuhr unter die Vorbauten und erfüllt die Hauseingänge. Es ist feucht zu dieser Zeit, langsam blättert der Rost, Hunde schlagen an und werden doch nie sichtbar, Laternenpfähle knarren leise, fahles Neonlicht durchdringt mühsam die Nacht, und die Telefondrähte rauschen wie unter Wasser. Weit, weit entfernt fließt der Straßenverkehr, und zur gleichen Zeit verklingt vor und hinter dir das Lachen von Kindern; ein zerbrochener Mond steht wie ein von Gaze verhängtes Gesicht am Nachthimmel. In den Dachrinnen tropft laut das Kondenswasser, und in verschimmelten Garagendächern klatschen unsichtbare Flügel. Frost steht auf den Scheiben, jemand hustet feucht und will nicht damit aufhören. Handschuhe werden zu feuchten Lappen, die Zeitungen sind immer zu weich und das Essen immer zu kalt. Weggeworfener Abfall klumpt im Rinnstein zu Brei zusammen, die Wäsche verwandelt sich in Lappen, bevor sie zusammengefaltet werden kann, in klammen Schränken lösen sich die Schilder von den Gläsern, und du stehst um Mitternacht allein am offenen Fenster und siehst deinem nebelweißen Atem nach, wie er hinausweht und sich mit dem kalten Dampf vermischt, der wie eine Decke über den Blumenbeeten liegt.

      Es war der 31. Oktober in Haddonfield, Illinois.

      Es war spät. Sehr spät.

      Wieder war Halloween.

    ERSTER TEIL: Die Nacht, in der er heimkehrte

    Kapitel 1:

      In den Büschen verbarg sich eine Gestalt.

      Doch dies war keine Überraschung, denn in dieser Nacht gingen in Haddonfield die Toten um. Das ist eine Tatsache; die Toten gingen um. Außerdem noch Hexen, kalkweiße Skelette, Vampire und menschenfressende Geister sowie verschiedene unbedeutendere Dämonen und eine einen Meter zwanzig große Version des Teufels

    selbst.

      Der Teufel wurde zum erstenmal in der Lampkin Lane gesichtet. Er führte etwas stolpernd eine unregelmäßige Reihe von Piraten mit klappernden Säbeln und Klappen über blutunterlaufenen Augen an, die mit verdreckten Händen ihre Schatzbeutel offenhielten, als seien sie erst vor kurzer Zeit aus ihrem nassen Grab zurückgerufen worden und forderten nun die Beute, die ihnen zustand. Der Teufel hob einen klebrigen Finger und deutete auf ein altes Fachwerkhaus in der Mitte des Blocks.

      »Mrs. Elrod!«, sagte der Teufel.

      »Genau!«, sagten die Piraten.

      Die Gestalt in den Büschen sah zu, wie sich die unregelmäßige Reihe von Untoten unter einer großen Eiche versammelte. Die Gestalt keuchte schwer, drängte sich nach vorne und drohte, ihre Deckung aus wehenden Zweigen zu verlassen.

      Dann aber hob einer der Piraten einen Säbel in die Höhe, der im Licht der Quecksilberlampen silbern blitzte, und zeigte damit auf die Eingangstür der Elrods.

    Die Gestalt zog sich zurück und verschmolz in der Dunkelheit mit den Blättern.

      »Aufgemacht! Heute ist der Toten Nacht!«, rief der Teufel. »Du musst uns etwas geben, denn heute woll'n wir leben.«

      Das gelbe Licht im Hof der Elrods flammte auf. Die Flügel zahlloser Falter hatten es mit ihrem Staub verschmiert, und nun umschwärmten es Wolken von fliegenden Insekten und prallten hörbar dagegen.

      Mrs. Elrods Stimme war über dem Schlurfen von Siebenmeilenstiefeln auf den knarrenden Bodenbrettern zu hören. Sie schleppten sich müde durch die herunterhängende Fliegentür.

      »Ach, du lieber Gott, was wollt ihr denn ausgerechnet bei mir?«

    »Niaahh!«, sagte eine Hexe.

    »Buh!«, sagte ein Geist.

      »Du musst uns etwas geben, denn heute woll'n wir leben!«, sagte der Teufel.

      »Na, sowas«, sagte Mrs, Elrod. Sie war eine dicke Frau, Mitte sechzig, mit einem wässrigen Zwinkern in den Augen; sie trug einen rosa Bademantel, und sie sah aus, als sei sie gerade auf das Moor hinausgetreten und habe ein Monster gesehen, das auf verfaulenden Beinen auf sie zu gerannt kam. Es lag nun an ihr, mit dieser Information etwas anzufangen, aber sie wusste nicht was. »Harold!«, rief sie. »Komm doch mal her!«

      »Schnell!«, sagte der Teufel. »Mrs. Elrod, bitte, ich muss heim, aufs Klo!«

      »Hallo, bist du nicht Tracy Kronenberg?«

    »Niaahh!«

      »Und Adam und Noah und Andy - also, so eine Überraschung! Genau die richtige Überraschung für die Nacht der Toten, wirklich. Aber es ist doch schon spät! Ihr solltet längst daheim im Bett liegen. Wisst ihr denn, wieviel Uhr es ist? Wissen denn eure Mütter, wo ihr seid?«

      »Bonbons!«, sagte ein Dämon.

      »Kaugummi!«, sagte eine Hexe, »Mit Sammelbildern!«

      »Ich habe zufällig in der Küche noch ein paar Zuckerplätzchen. Ich habe viel gebacken. Gerade wollte ich mich mit Mr. Elrod vor den Fernseher setzen und den Rest selbst essen.«

      »Nein!«

      »In Ordnung, dann wartet hier, und ich sehe mal nach, was sich machen lässt.« Mrs. Elrod zwinkerte und ging ins Haus zurück.

      Auf der anderen Seite der baumbestandenen Straße wartete die Gestalt und atmete schwer.

      Mrs. Elrod kam wieder heraus.

      »Kinder, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Könnt ihr euch das vorstellen? Mr. Elrod hat doch tatsächlich alle meine - unsere - Plätzchen aufgegessen!«

      »Mensch...!«

      »Nur mal langsam.« Die alte Frau zog unter ihrer Schürze einen kleinen Geldbeutel hervor. Sie machte ihn auf und zählte. »Jetzt stellt ihr euch alle an, und ich gebe jedem von euch etwas, das ihr mit nach Hause nehmen könnt. Verliert es aber nicht. Morgen könnt ihr dann direkt in Stoddards Laden gehen und etwas Besonderes für euch kaufen! Wie findet ihr das?« Sie ließ Silbermünzen in ihre Beutel fallen, bis ihre Geldbörse leer war.

      »Juhu!«

      »Vielen Dank, Mrs. Elrod!«

      »Bis nächstes Jahr, Mrs. Elrod!«

    »Buh!«

      Die Piraten und Dämonen und Geister rannten von dem Haus weg. Mrs. Elrod drehte ihre Geldbörse um, schüttelte den Kopf und lächelte. »Sie sollten wirklich nicht alleine auf der Straße herumlaufen«, murmelte sie vor sich hin.

      Dann: »Harold? Sie kommen noch immer. Unglaublich, was? Harold?« Sie schaltete ihr gelbes Licht im Hof aus und zog sich ins Haus zurück.

      Die Gestalt auf der anderen Straßenseite wurde wieder von der Dunkelheit verschluckt.

      Von irgendwoher kam ein Oktoberwind auf, wirbelte raschelnd die alten Blätter in die Luft und teilte die Äste und Büsche gerade lange genug, um kurz die schwarze Silhouette zu enthüllen, die massiv und unbeweglich wie eine Statue dastand.

      Die Statue eines Mannes mit blassem Gesicht und brennenden Augen.

      Der Mann... Wartete.

      Er wartete, während die Piraten und Gnome und Hexen und Vampire und Geister und der Teufel selbst lachend in einer Reihe um die Ecke rannten und in der Nacht verschwanden. Ihr Geschrei wurde leiser und verlor sich schließlich im Rascheln der Bäume im Wind.

      Er wartete weiter.

      Den einen nämlich, den er suchte, hatte er noch nicht gefunden.

      Die Bäume an der Straße bewegten sich im Wind. Die Straßenlaternen tauchten ihre Gipfel in blau-weißes Phosphor, und ihre dicken, schwarzen Stämme glänzten wie bösartige Geschwüre. Die untersten Äste der Eiche auf der anderen Straßenseite leuchteten gelbrot, und die Kerze im ausgehöhlten Kürbis auf dem Fenstersims, an der Seite des Hauses der Elrods, flackerte im Wind. Blätter fielen wie dunkle Münzen vor die leuchtenden Augen und den Mund, zerteilten den körperlosen Kopf, der mit schiefem Grinsen das Treiben der letzten Bande von Halloween-Bettlern verfolgt hatte.

      Oder waren es vielleicht doch nicht die letzten gewesen?

      In diesem Augenblick nämlich huschte ein Schatten durch den Block, vorbei an den anderen Kürbissen vor den Türen und in den Fenstern der zwölf Häuser bis zur Ecke. Die leuchtenden Augen der eingeschnittenen Gesichter erloschen nacheinander, als etwas - jemand? - über den Rasen an ihnen vorbeistrich.

      Der Mann wartete.

      Es war mehr als einer. Die gelbroten Schädel erloschen nacheinander und zeigten den Weg der niedrig gebückten, schemenhaften Gestalten, die auf das Haus der Elrods zukamen - eine, zwei, drei Silhouetten. Drei Gestalten, die mit schnellen Bewegungen näherkamen. Sie überquerten die Straße. Sie kamen immer näher. Sie waren doch nicht zu dem Haus der Elrods unterwegs. Hierher kamen sie, zu jenem alten Haus, das früher einmal der Familie Myers gehört hatte.

      Zu den Büschen. Hinter denen ein Mann wartete.

      Auf sie?

      Sie hasteten über die nasse Straße und blieben auf dem heruntergekommenen Bürgersteig stehen. Keine drei Meter weit entfernt.

      Das Haus der Myers - es stand zurückgesetzt von der Straße auf einem nackten, toten Stück Boden, das früher einmal ein Rasen gewesen war - war stockdunkel. Kein Lichtschein von einem Fernseher, nicht einmal die vergessene Zündflamme eines Ofens oder eines Gasherds unterbrach die undurchdringliche, grabestiefe Finsternis hinter den schmutzigen Fenstern.

      Es war ein Haus, das seine Bewohner schon lange wie Ratten ein sinkendes Schiff verlassen hatten, und all die Jahre hatte sich kein neuer Besitzer gefunden, der das Unkraut gejätet, die abblätternde Farbe erneuert oder die rostigen Scharniere und die zerbrochenen Scheiben ersetzt hätte. Es sah aus, als befände es sich im Hinterhof eines Filmstudios – als sei es in Hollywood als Kulisse gebaut und dann als das klassische Modell eines Spukhauses stehengelassen worden, das keinem anderen Zweck dient, außer kleinen Kindern und Teenies und all denen, die nie erwachsen genug geworden waren, um solche Kindereien hinter sich zu lassen, Angst einzujagen. Früher einmal hatte es hier Blumen gegeben, Vorhänge und geschäftiges Türenschlagen, aber jetzt war es nur noch eine vergessene Hülle, eine abblätternde Fassade, die die Nachbarn ignorierten und an der sie bei Tag mit Schaudern und abgewendeten Augen vorbeihasteten, als hofften sie, sie so für immer verschwinden lassen zu können.

      Die Gestalt in den Büschen hob eine massive Hand, schob die Zweige beiseite und drückte das Gesicht vor.

      Fast in Reichweite scharrten Füße auf dem Bürgersteig, Gummimasken wurden hochgehoben und aus Gesichtern mit weit aufgerissenen Augen wurde der Schweiß gewischt.

      »Das wär's also, Lonnie«, sagte eine Jungenstimme.

      »Na und?«

      »Falls du nicht die Hosen voll hast...«

      »Ich habe nicht die Hosen voll«, sagte Lonnie.

      »Erzähl' keinen Scheiß. Das sieht man doch.«

      »Wirklich nicht, Richie!«

      »Dann mach's doch. Los, Keith, sag du's ihm auch.«

      Die Gestalt kniff die Augen zusammen und beobachtete sie angestrengt.

      Richie, Keith und Lonnie: drei Jungen in dem Niemandsland, zwischen elf und dreizehn, zwischen Kindheit und Jugend, in endloser Warteposition und erfüllt von Ungeduld auf das Zeichen zur Landung wartend.

      Sie waren zu alt für Spiele und Bonbons in der Nacht der Toten, und zu jung für Mädchen und Dosenbier. Heute Abend nun waren sie nicht zuhause geblieben, um mit den Eltern die sechs Stunden Horrorfilme der Dr. Dementia-Show zu verfolgen, sondern hatten sich gelangweilt und waren gleichzeitig traurig - obwohl sich keiner von ihnen getraut hätte, das zuzugeben - die Masken vom letzten Jahr übergezogen (allerdings keine Kostüme, das ist Kinderkram) und hatten den Abend damit verbracht, den Jüngeren in der Nähe lauernd dabei zuzusehen, wie sie an den Türen klingelten und an den Fenstern bettelten und geräuschvoll die Nacht der Toten genossen. Sie gehörten nicht mehr zu diesem Treiben, hatten es aber auch noch nicht hinter sich gelassen, und so blieben sie, bis es auch für sie, als Sechstklässler, längst Zeit war, heimzugehen, und nur noch sie unterwegs waren. Nun hatten sie sich zu einem letzten Ritual entschlossen, bevor diese Zeit für sie für immer vorbei war und der lange Winter beginnen würde.

      »Ich habe keine Angst.«

      »Dann geh' doch rein.«

      Der kleine Lonnie zögerte, legte aber dann eine Hand auf die verwitterte Tür. Sie schwang knarrend auf und gab mit einer klaffenden Lücke den Weg zu dem überwucherten Pfad frei, der zu dem halbverfallenen Vorbau führte.

      Die Gestalt in den Büschen sah ihm dabei zu.

      Lonnie verschwand in seinen Turnschuhen lautlos im Schatten, um seine Anwesenheit nicht zu verraten. Der Vorbau, das Haus und die Dunkelheit warteten auf ihn. Geduldig. Geradezu einladend.

      »Na los, Lon!«

      »Ich gehe ja schon.«

      »Du hast Schiss.«

      »Hab' ich nicht!«

      Die Gestalt hinter den Büschen nahm eine neue Position ein.

    »Lon-nie...!«

      »Wer war das?«

      Drei Augenpaare suchten hektisch den Hof ab und blieben an der Hecke mit der unheimlichen Form hängen.

      Aus der Hecke und den Büschen ertönte wieder die tiefe, tiefe, ganz tiefe Stimme:

    »Hey, Lonnie – mach', dass du hier verschwindest!«

      Lonnie stolperte von dem Vorbau weg, fiel hin, stand hastig wieder auf und raste durch das Tor. Auch die anderen Jungen rannten aus dem Hof und verschwanden in verschiedenen Richtungen, so schnell ihre Füße sie trugen. Rannten. Verloren sich in der Entfernung. Verschwunden.

      Der Mann hinter der Hecke richtete sich zu seiner vollen Größe auf und trat aus seinem Versteck heraus. Ein verirrter Strahl von einer Laterne in der Nähe beleuchtete sein Gesicht.

      Er lächelte grimmig.

      Ein kahlköpfiger Mann, mit gespannter, fast wie polierter Haut und eng beieinanderliegenden Augen, die wie die einer Katze ständig wachsam die Umgebung musterten, Oberflächen und alte Muster durchdrangen und nach etwas Ausschau hielten, das jeden Moment auftauchen konnte. Er schlug den Kragen seines Mantels hoch, schob die Hände in die Taschen und sah weiter die Straße hinunter.

      Er wartete.

    Drei sind gerettet, dachte er, zumindest vorerst. Ich kann sie aber beim besten Willen nicht alle retten.

      Die Nacht um ihn herum war voller Vorzeichen, jenseits der Grenze des Hörbaren und der inzwischen vertrauten Silhouette der Bäume gegen den Himmel. Links von ihm begann irgendwo in der Hecke eine Grille wieder ihr sägendes Zirpen; rechts von ihm verdeckte ein geparktes Auto mit kalten Schweißperlen auf den Fenstern ein rechteckiges Stück trockenen Bodens von der Länge und Breite eines Grabes. Über ihm schienen die Sterne herab und zogen ihre Bahn um das gleichgültige Auge des Mondes.

    Es war, dachte er, die perfekte Nacht für ein Opfer.

    Kein Wunder,

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