Die fünf goldenen Bänder
Von Jack Vance
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Paddy seufzte. Fay meinte: »Du bist so clever nicht. Du wolltest mir ja nicht glauben, als ich gesagt habe, der Punkt sei nicht auf der Klippe, sondern an deren Basis.«
Paddy stand der Sinn nach Streit. »Wie könnte das sein? Das Heilige Zeichen war da, genau wie es auf dem Fragment stand.«
»Unsinn«, versetzte Fay. »Du wirst schon sehen.«
Ihr Boot war unangetastet. Sie krochen hinein, versiegelten das Luk. Sie stieg auf den Pilotensitz. »Du hältst Ausschau.«
Sie ließ das Boot aufsteigen, vom Plateau schweben und es unter das Gas sinken, das sich leuchtendgelb durch das Beobachtungsfenster zeigte.
»Die Farbe stammt von schwebendem Staub«, erklärte Fay spontan. »Das Gas ist dicht, und der Staub sucht sich die Ebene seines eigenen spezifischen Gewichts und bleibt dort ewig schweben. Etwas weiter unten wird das Gas klar – wenigsten wurde es mir so berichtet.«
»Woraus setzt sich das Gas zusammen«, erkundigte sich Paddy. »Ist das überhaupt bekannt?«
»Neon-Kryptonit.«
»Eine seltsame Paarung«, bemerkte er.
»Es ist ein seltsames Gas«, entgegnete Fay scharfzüngig.
Nun ließ sie das Boot fallen. Der sonnendurchflutete Staub verschwand, und sie erblickten eine wunderbare neue Landschaft. Es glich nichts, was sie beide jemals zuvor gesehen hatten und nichts, was sie sich hätten vorstellen können.
Jack Vance
Jack Vance (richtiger Name: John Holbrook Vance) wurde am 28. August 1916 in San Francisco geboren. Er war eines der fünf Kinder von Charles Albert und Edith (Hoefler) Vance. Vance wuchs in Kalifornien auf und besuchte dort die University of California in Berkeley, wo er Bergbau, Physik und Journalismus studierte. Während des 2. Weltkriegs befuhr er die See als Matrose der US-Handelsmarine. 1946 heiratete er Norma Ingold; 1961 wurde ihr Sohn John geboren. Er arbeitete in vielen Berufen und Aushilfsjobs, bevor er Ende der 1960er Jahre hauptberuflich Schriftsteller wurde. Seine erste Kurzgeschichte, »The World-Thinker« (»Der Welten-Denker«) erschien 1945. Sein erstes Buch, »The Dying Earth« (»Die sterbende Erde«), wurde 1950 veröffentlicht. Zu Vances Hobbys gehörten Reisen, Musik und Töpferei – Themen, die sich mehr oder weniger ausgeprägt in seinen Geschichten finden. Seine Autobiografie, »This Is Me, Jack Vance! (»Gestatten, Jack Vance!«), von 2009 war das letzte von ihm geschriebene Buch. Jack Vance starb am 26. Mai 2013 in Oakland.
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Buchvorschau
Die fünf goldenen Bänder - Jack Vance
Das Buch
The Five Gold Bands: ein früher Roman Jack Vances, der in der Vance Integral Edition unter dem Titel The Rapparee erschien, was so viel heißt wie „irischer Bandit". Und das ist Patrick Delorcy Blackthorn nun einmal, ein Ire und ein Bandit. Und hätte er seine kongeniale Partnerin Fay Bursill nicht, wäre Paddy aufgeschmissen.
Paddy seufzte. Fay meinte: »Du bist so clever nicht. Du wolltest mir ja nicht glauben, als ich gesagt habe, der Punkt sei nicht auf der Klippe, sondern an deren Basis.«
Paddy stand der Sinn nach Streit. »Wie könnte das sein? Das Heilige Zeichen war da, genau wie es auf dem Fragment stand.«
»Unsinn«, versetzte Fay. »Du wirst schon sehen.«
Ihr Boot war unangetastet. Sie krochen hinein, versiegelten das Luk. Sie stieg auf den Pilotensitz. »Du hältst Ausschau.«
Sie ließ das Boot aufsteigen, vom Plateau schweben und es unter das Gas sinken, das sich leuchtendgelb durch das Beobachtungsfenster zeigte.
»Die Farbe stammt von schwebendem Staub«, erklärte Fay spontan. »Das Gas ist dicht, und der Staub sucht sich die Ebene seines eigenen spezifischen Gewichts und bleibt dort ewig schweben. Etwas weiter unten wird das Gas klar – wenigsten wurde es mir so berichtet.«
»Woraus setzt sich das Gas zusammen«, erkundigte sich Paddy. »Ist das überhaupt bekannt?«
»Neon-Kryptonit.«
»Eine seltsame Paarung«, bemerkte er.
»Es ist ein seltsames Gas«, entgegnete Fay scharfzüngig.
Nun ließ sie das Boot fallen. Der sonnendurchflutete Staub verschwand, und sie erblickten eine wunderbare neue Landschaft. Es glich nichts, was sie beide jemals zuvor gesehen hatten und nichts, was sie sich hätten vorstellen können.
Das gelbe Licht von Alpheratz war mit einem altgoldenen Überzug getönt, einem lohfarbenen Schein, der die Landschaft in ein unwirkliches dunstiges Märchenland verwandelte. Unter ihnen befand sich ein breites Tal mit Hügeln und Senken, welche in der goldenen Düsternis verschwanden. Zur Linken türmte sich die große Klippe von Kolkhorit auf, bis sie oben außer Sicht geriet. Fay folgte der Klippe, bis sie die Oberfläche durchbrach und ließ das Boot wieder fallen.
»Dort ist das Nordkap«, zeigte sie. »Und da das kleine Plateau – das ist genau der richtige Ort.«
Paddy erwiderte mit gedämpfter Stimme: »Ja, bei allem, was heilig ist, du scheinst dieses eine Mal recht zu behalten.«
»Schau!«, rief Fay. »Siehst du dieses Ding, das aussieht wie eine Sonnenuhr? Das ist es, was wir suchen.«
Der Autor
Jack Vance (richtiger Name: John Holbrook Vance) wurde am 28. August 1916 in San Francisco geboren. Er war eines der fünf Kinder von Charles Albert und Edith (Hoefler) Vance. Vance wuchs in Kalifornien auf und besuchte dort die University of California in Berkeley, wo er Bergbau, Physik und Journalismus studierte. Während des 2. Weltkriegs befuhr er die See als Matrose der US-Handelsmarine. 1946 heiratete er Norma Ingold; 1961 wurde ihr Sohn John geboren.
Er arbeitete in vielen Berufen und Aushilfsjobs, bevor er Ende der 1960er Jahre hauptberuflich Schriftsteller wurde. Seine erste Kurzgeschichte, »The World-Thinker« (»Der Welten-Denker«) erschien 1945. Sein erstes Buch, »The Dying Earth« (»Die sterbende Erde«), wurde 1950 veröffentlicht.
Zu Vances Hobbys gehörten Reisen, Musik und Töpferei – Themen, die sich mehr oder weniger ausgeprägt in seinen Geschichten finden. Seine Autobiografie, »This Is Me, Jack Vance! (»Gestatten, Jack Vance!«), von 2009 war das letzte von ihm geschriebene Buch. Jack Vance starb am 26. Mai 2013 in Oakland.
Informationen über ihn und sein Werk finden Sie hier:
www.editionandreasirle.de
Kapitel I
Der Tunnel verlief durch Schichten aus rotem und grauem, mit Kieselerde verfestigtem, Sandstein – ein zähes Graben, selbst mit dem patentierten Greif-Kompaktor. Zweimal war Paddy Blackthorn bereits auf alte Brunnen gestoßen und einmal auf einen vergessenen Friedhof. Archäologen hätten an den Fingernägeln geknabbert, wären sie in der Lage gewesen zu sehen, wie Paddy die uralten Knochen mit der Maschine untergepflügt hatte. Dreihundert Meter Tunnel, und die letzten beiden Meter waren die schlimmsten gewesen – zwei Meter voller federempfindlicher Explosivstoffe, Stahlschichten, Kupfer, Durabel, Beton und Belägen mit Wächterschaltungen.
Er schob sich zwischen den Einschlüssen mit Explosivstoffen hindurch, schmolz den Stahl, wusch den Beton mit Säure aus, schloss liebevoll die Schaltungen quer, durchbrach schließlich die letzte Schicht Durabel und stieß durch den Estrich nach oben.
Paddy hievte sich hinauf zum geheimsten Ort des bekannten Universums und ließ die Taschenlampe durch den Raum spielen …
Eintönige Betonwände, dunkler Boden – dann glitzerte das Licht auf Reihen von Metallrohren. »Na, wenn das nicht ein hübscher Anblick ist«, murmelte Paddy entzückt vor sich hin.
Er bewegte sich – das Licht erhellte ein würfelförmiges Gestell, auf dem Konstruktionen aus Glas und Draht, Knopfleisten und Durabel, Metall und Manikloid lagen.
»Da ist es!«, sagte sich Paddy mit vor Triumph funkelnden Augen. »Wenn ich es nur durch den Tunnel mit zurücknehmen könnte. Wäre ich dann nicht Herr über die Hohen und Mächtigen? … Doch nein, das ist ein süßer Traum. Ich gebe mich mit schnödem Reichtum zufrieden. Erst einmal sehen, ob ich die blauen Flammen herauskitzeln kann …«
Vorsichtig trat er um den Mechanismus herum und spähte in das Innere. »Wo ist denn der Knopf, auf dem steht ›Drücken‹ … Kein Hinweis – ah, da!« Er ging zum Steuerpult. Es war in fünf Abschnitte geteilt, von dem jeder drei Skalen, eingeteilt von 0 bis 1.000 besaß, und – darunter – befanden sich die entsprechenden Kontrollknöpfe. Er inspizierte das Pult einen Augenblick, dann wandte er sich wieder der Maschine zu.
»Da ist die Buchse«, murmelte er, »und hier ist eines der passenden hübschen hellen Rohre … Jetzt lege ich die Schalter um – und sofern sie richtig eingestellt sind, bin ich der glücklichste Mann aus Skibbereen, den die Grafschaft Cork je hervorgebracht hat. So – ich probiere es aus.« Er betätigte die Schalter an einem der fünf Paneele, wich zurück und ließ das Licht erwartungsvoll über die Metallrohre leuchten.
Nichts geschah. Kein Zittern von Energie, kein Flackern himmelblauen Lichts, das hinab in den Kern des Zentrums der Rohre wirbelte.
»Herz Jesu!«, nuschelte Paddy vor sich hin. »Kann es sein, dass ich den Tunnel die ganze Zeit nur so zum Spaß gebohrt habe? Ah, eines von drei Dingen könnte das Problem sein. Entweder ist der Strom nicht angeschlossen, oder es muss noch ein Hauptschalter umgelegt werden. Oder drittens und am schlimmsten: Die Einstellungen sind nicht korrekt.« Er rieb sich das Kinn. »Nur nicht verzweifeln – es ist die Stromzufuhr. Es kommt nichts im Gargus an.« Er suchte den Raum mit der Taschenlampe ab. »Also, da ist das Netzanschlusskabel, und es verläuft in dieses kleine Vorzimmer.«
Er lugte durch den Türbogen. »Dort ist der Hauptschalter, und er ist offen, wie ich allen gesagt habe, die Ohren haben, um zu hören. Also – ich schließe ihn, und dann sehen wir … Pst eine Weile. Zuerst: Bin ich sicher? Ich stelle mich hinter diese Schrankreihe und betätige den Schalter mit diesem Rohrstück. Dann gehe ich hinein und spiele mit den Einstellungen, wie eine alte Frau mit den Klöppeln.«
Er drückte. Im anderen Raum kringelten sich fünfzehn purpurne Flammenzungen wild aus dem Metallrohr, peitschten gegen die Wände, schmolzen die Maschinerie, ließen Mauerwerk gegen die Schrankwand prasseln und verursachten in einem Umkreis von dreißig Metern das reinste Chaos.
Als die Kudthu-Wachen die Trümmer durchsuchten, regte sich Paddy schwach hinter den eingedrückten Schränken, ein Durcheinander von Kupferrohren über den Beinen.
***
Das Gefängnis von Akhabats war eine Zitadelle aus alten braunen Backsteinen, welche sich an die Anhöhe des Gefängnishügels schmiegte wie Schorf an einen wunden Daumen. Staub und die stumpfe Maserung der Backsteine erweckten den Anschein von Ruinen, die in der Hitze von Prosperus buken und zu Schutt verfielen. Tatsächlich standen die Wände dick, kühl und fest. Im Süden, unterhalb von ihnen, lag ein schäbiges Dorf. Im Norden befanden sich die Raumwerften Akhabats. Jenseits davon erstreckte sich die Ebene, flach und blau wie Mehltau – so weit das Auge reichte.
Der Kudthu-Aufseher weckte Paddy, indem er mit hornigen Fingern die Gitter entlangfuhr. »Erdling, aufwachen!«
Paddy stand auf, fasste sich an die Kehle. »Kein Grund, einen Mann zu wecken, nur um ihn zu hängen. Morgen früh bin ich auch noch hier.«
»Kommen Sie schon, kein Gerede!«, polterte der Wächter, ein menschenähnliches Geschöpf von zwei Metern vierzig Größe mit rauer grauer Haut und Augen wie blaue Satinnadelkissen, wo bei einem echten Menschen die Wangen gewesen wären.
Paddy trat hinaus in den Gang und folgte dem Aufseher entlang Reihen anderer Zellen, aus denen Schnarchen, Grollen, das leuchtende Starren von Augen und das Scharren von Schuppen über Stein kamen.
Er wurde zu einer niedrigen Kammer mit Backsteinwänden gebracht, die von einer Theke aus dunkelbronzefarbenem Wachsholz geteilt wurde. Dahinter, rund um einen langen niedrigen Tisch, saßen ein Dutzend mehr oder weniger menschenähnliche Gestalten. Eine gemurmelte Unterhaltung erstarb, als Paddy hineingeführt wurde – eine ganze Reihe von Augen fuhren herum und starrten ihn an.
»Ah, die Groppen!«, murmelte Paddy. »Ihr seid also den ganzen Weg gekommen, um einen armen Erdling zu verhöhnen, dessen einzige Sünde es gewesen ist, die Raumantriebe stehlen zu wollen. Nun, starrt nur und seid verflucht!« Er straffte die Schultern und blickte den langen Tisch entlang von Gesicht zu Gesicht.
Der Kudthu-Aufseher stieß ihn etwas nach vorn und sagte: »Das ist der Schwätzer, die Herren Kommerzienräte«.
Nach einem Augenblick der Musterung meinte der mit einer Haube vermummte Shaul-Rat im hurtigen Shaul-Dialekt: »Welches ist Ihr Verbrechen?«
»Es gibt kein Verbrechen, mein Herr«, erwiderte Paddy in der gleichen Zunge. »Ich bin unschuldig. Ich habe in der Dunkelheit nur mein Schiff gesucht und bin in einen alten Brunnen gefallen und dann …«
Der Wächter erklärte, ungeschickt nach Worten suchend: »Er hat versucht, Raumantriebe zu stehlen, Herr Kommerzienrat.«
»Das bedeutet zwangsläufig den Tod.« Der Shaul sah Paddy prüfend aus Augen wie winzige Lichter an. »Wann findet die Hinrichtung statt?«
»Morgen, Herr, durch Aufknüpfen.«
»Die Gerichtsverhandlung war etwas überhastet, Herr«, rief Paddy. »Bei der berühmten Langtry-Gerechtigkeit wurde gepfuscht.«
Der Kommerzienrat hob die Schultern. »Beherrschen Sie alle Sprachen der Linie?«
»Sie sind wie mein eigener Atem, Herr! Ich kenne sie wie das Gesicht meiner alten Mutter!«
Der Shaul-Rat lehnte sich auf dem Platz zurück. »Sie sprechen sehr gut Shaul.«
Der Kotonen-Rat meldete sich in der kehligen Kotonen-Sprache zu Wort. »Verstehen Sie mich?«
Paddy entgegnete: »In der Tat glaube ich, dass ich der einzige Erdling bin, der die Schönheit Ihrer reizenden Zunge zu schätzen weiß.«
Der Alpheratz-Adler stellte die gleiche Frage in der eigenen schnabelklappernden Sprache. Paddy antwortete fließend.
Sowohl der Badau als auch der Loristanese sagten etwas, und Paddy erwiderte jedem von ihnen etwas.
Es herrschte ein Moment der Stille, und Paddy sah sich rechts und links um, in der Hoffnung eine Pistole von einem der Wächter zu ergattern und alle im Raum zu töten. Die Wächter trugen keine Waffen.
Der Shaul erkundigte sich: »Wie kommt es, dass Sie so viele Zungen zu meistern verstehen?«
Er antwortete: »Mein Herr, das ist eine Gewohnheit von mir. Seit ich ein junger Bursche war, durchreise ich den Raum, und sobald ich eine fremde Sprache höre, frage ich mich auch schon, was vorgeht. Und darf ich fragen, weshalb ich hier befragt werde? Bereiten Sie mich womöglich auf eine Begnadigung vor?«
»Keineswegs«, entgegnete der Shaul. »Für das Verbrechen gibt es keine Begnadigung. Es ist ein direkter Angriff auf die Grundlage der Langtry-Macht. Die Bestrafung muss tiefgreifend sein, um künftige Verbrecher abzuschrecken.«
»Ah, aber eure Lordschaften!«, protestierte Paddy, »Sie, die Sie Langtrys sind, sind die Verbrecher. Wenn Sie Ihren armen Vettern auf der Erde mehr als die jämmerlichen zehn Antriebe zugestehen würden, würde ein gestohlener Antrieb nicht eine Million Mark erbringen und es gäbe für uns arme Unglückliche keine Versuchung mehr.«
»Ich gebe die Quoten nicht vor, Erdling. Das liegt in den Händen der Söhne. Außerdem gibt es immer Schurken, die Schiffe und nicht montierte Antriebe stehlen.« Er fixierte Paddy mit einem bedeutungsvollen Blick.
Der Kotonen-Rat sagte abrupt: »Der Mann ist verrückt.«
»Verrückt?« Der Shaul studierte Paddy. »Das bezweifle ich. Er ist redegewandt – respektlos – prinzipienlos. Aber er scheint mir geistig gesund zu sein.«
»Unwahrscheinlich.« Der Kotone schwang den dünnen grauweißen Arm über den Tisch und gab dem Shaul ein Blatt Papier. »Dies ist sein Psychogramm.«
Der Empfänger musterte es, wobei sich die Haut seiner Haube langsam kräuselte.
»Es ist in der Tat sonderbar … noch nie dagewesen … selbst wenn man die normale Verwirrung irdischer Geister in Betracht zieht …« Er sah Paddy an. »Sind Sie verrückt?«
Der Angesprochene zuckte die Achseln. »Ich nehme an, ich hänge so oder so.«
Der Shaul lächelte grimmig. »Er ist gesund.« Er blickte seine Kollegen an. »Sofern es keine weiteren Einwände gibt …« Keiner der Räte ergriff das Wort. Der Shaul wandte sich an den Aufseher. »Legen Sie ihm Handfesseln und eine Augenbinde an – bringen Sie ihn in zwanzig Minuten hinaus auf die Plattform.«
»Was ist mit dem Priester?«, schrie Paddy. »Holt mir einen Heiligen Vater von St. Alban. Wollen Sie mich etwa aufknüpfen, ohne dass ich zuvor das Sakrament erhalten habe?«
Der Shaul gestikulierte. »Nehmen Sie ihn mit.«
Dem Gefangenen wurden Handfesseln und eine Augenbinde angelegt, und er wurde stelzbeinig in die schneidende Nachtluft geführt, wobei er wilde Flüche vor sich hinmurmelte. Der Wind, welcher nach Flechten, trockenem Ölgras