Leichenkoje: SoKo Hamburg 16 - Ein Heike Stein Krimi
Von Martin Barkawitz
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Wer ist die schöne Tote an Bord der Adelaide?
Während Hauptkommissarin Heike Stein den Mord an einer Unbekannten im Harburger Yachthafen untersucht, kehrt ihr Kollege Ben Wilken endlich wieder zur Sonderkommission Mord zurück. Währenddessen macht ein unheimlicher Mörder die Hansestadt unsicher, der scheinbar wahllos zuschlägt. Oder haben die Ermittler sein krankes System nur nicht durchschaut?
Als Heike Stein die Wahrheit über die Frauenleiche herauszufinden beginnt, kommt sie einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Der Mord hat eine Dimension, von der zunächst nichts zu erahnen war. Schließlich muss Heike einen Killer stoppen, der auch mit mehreren Polizeikugeln im Körper noch brandgefährlich ist ...
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Der AutorMartin Barkawitz schreibt seit 1997 unter verschiedenen Pseudonymen überwiegend in den Genres Krimi, Thriller, Romantik, Horror, Western und Steam Punk. Er gehört u.a. zum Jerry Cotton Team. Von ihm sind mehrere hundert Heftromane, Taschenbücher und E-Books erschienen.
SoKo Hamburg - ein Fall für Heike Stein:
- Tote Unschuld
- Musical Mord
- Fleetenfahrt ins Jenseits
- Reeperbahn Blues
- Frauenmord im Freihafen
- Blankeneser Mordkomplott
- Hotel Pacific, Mord inklusive
- Mord maritim
- Das Geheimnis des Professors
- Hamburger Rache
- Eppendorf Mord
- Satansmaske
- Fleetenkiller
- Sperrbezirk
- Pik As Mord
- Leichenkoje
- Brechmann
- Hafengesindel
- Frauentöter
- Killer Hotel
- Alster Clown
- Inkasso Geier
- Mörder Mama
- Hafensklavin
- Teufelsbrück Tod
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- Der gekreuzigte Russe
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Buchvorschau
Leichenkoje - Martin Barkawitz
Vorbemerkung
Dies ist ein Roman. Die Handlung ist frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen oder eventuelle Namensähnlichkeiten sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.
Inhalt:
Wer ist die schöne Tote an Bord der Adelaide?
Während Hauptkommissarin Heike Stein den Mord an einer Unbekannten im Harburger Yachthafen untersucht, kehrt ihr Kollege Ben Wilken endlich wieder zur Sonderkommission Mord zurück. Währenddessen macht ein unheimlicher Mörder die Hansestadt unsicher, der scheinbar wahllos zuschlägt. Oder haben die Ermittler sein krankes System nur nicht durchschaut?
Als Heike Stein die Wahrheit über die Frauenleiche herauszufinden beginnt, kommt sie einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Der Mord hat eine Dimension, von der zunächst nichts zu erahnen war. Schließlich muss Heike einen Killer stoppen, der auch mit mehreren Polizeikugeln im Körper noch brandgefährlich ist ...
1
Die junge Frau schlug die Augen auf und erschrak.
Sie befand sich in einer völlig unbekannten Umgebung. Ihr fehlte jede Erinnerung daran, wie sie hierhergekommen war.
Sie lag auf einem schmalen Bett, das hin und her schaukelte. Im ersten Moment glaubte sie, betrunken zu sein. Aber dann bemerkte sie das Glucksen des Wassers und die Möwenschreie, die von draußen hereindrangen.
Vor dem Bullauge über ihrer Koje war nur Schwärze zu erkennen. Es musste Nacht sein.
Wer hatte sie hierhergebracht, in diese Kabine auf einem Boot oder Schiff?
Es war eng, der Tisch war in die Planken geschraubt worden, in dem schmalen Raum roch es nach Salz und Seetang. Die holzgetäfelten Wände wurden mit Bildern von altmodischen Segelschiffen geziert.
All das bemerkte sie, nicht aber den Mörder. Er konnte sie überrumpeln.
Plötzlich kam er lautlos die wenigen Stufen in die Kabine hinab. Er packte mit beiden Händen ein Kopfkissen und drückte es auf ihr Gesicht.
In Todesangst wehrte sich die Frau, trat und schlug um sich. Aber ihr Gegner war viel stärker als sie. Der gnadenlose Killer ließ nicht locker. Er wusste, dass die Zeit für ihn arbeitete. Es gab weit und breit keine Menschenseele, die seinem Opfer helfen konnte. Der Verbrecher musste nur lange genug mit ganzer Kraft das Kissen auf ihr Gesicht drücken.
Irgendwann erschlaffte ihr junger schlanker Körper.
Der Mörder richtete sich schwer atmend auf. Er ließ das Kissen achtlos zu Boden gleiten und vergewisserte sich, dass wirklich kein Funken Leben mehr in der Frau war.
Die Polizei sollte die Tote ruhig finden, seine eigene Verbindung mit dieser Frau würde für immer ein Geheimnis bleiben.
Er wandte sich ab und ging wieder an Land. Der Killer wurde von Zufriedenheit und Erleichterung erfüllt.
Die einzige Person, die ihm hätte gefährlich werden können, war mausetot.
2
„Die Wasserschutzpolizei meldet einen Leichenfund im Harburger Yachthafen."
Kriminalrätin Dr. Laura Brink hoffte, dass ihre Stimme nicht allzu begeistert klang. Es freute sie keineswegs, dass schon wieder ein Mensch in Hamburg gewaltsam ums Leben gekommen war. Andererseits konnte die Chefin der Sonderkommission Mord nun endlich Kommissarin Heike Stein wieder einen neuen Fall zuteilen. Die übrigen Ermittler waren mit anderen Aufgaben betraut, und Heike hatte sich in letzter Zeit mehr oder weniger mit Hilfstätigkeiten bei den Fällen ihrer Kollegen über Wasser halten müssen.
„Sie kümmern sich bitte um diese Angelegenheit, Frau Stein. Womöglich handelt es sich gar nicht um einen Mord, sondern um einen Unfall oder Freitod", fuhr Dr. Laura Brink fort, wobei sie es vermied, die blonde Hauptkommissarin anzusehen. Es war für die Kriminalrätin immer noch eine Qual, sich in demselben Raum wie Heike Stein aufhalten zu müssen. Sie liebte ihre Untergebene nach wie vor und hatte nicht die geringste Hoffnung darauf, dass dieses Gefühl jemals erwidert werden würde.
„Ich fahre gleich nach der Morgenbesprechung dorthin und schaue mir die Sache an, gab Heike zurück. „Falls ich Unterstützung benötige, melde ich mich.
„Wie lange musst du denn noch allein arbeiten, Heike? Ist Bens Unschuld nicht längst bewiesen?", wollte Kommissarin Melanie Russ wissen.
Die Kriminalrätin hätte sie für diese Frage am liebsten an die Wand geklatscht. Als der Korruptionsverdacht gegen Hauptkommissar Ben Wilken aufgekommen war, hatte Dr. Laura Brink davon geträumt, das heimliche Liebespaar Stein-Wilken endlich auseinanderbringen zu können. Aber davon war keine Rede mehr. Laura bildete sich ein, dass die beiden hinter ihrem Rücken stärker zusammenhielten als jemals zuvor. Oder war das nur eine Illusion? Verlor sie allmählich den Verstand? Liebe konnte blind machen. Bei der Sonderkommission Mord bekam man es oft genug mit Fällen zu tun, wo solche Gefühle in blanken Hass umgeschlagen waren.
„Das Verfahren gegen Herrn Wilken ist noch in der Schwebe, Frau Russ, fauchte die Chefin. „Und deshalb werden wir uns hier nicht damit befassen. Das Bundeskriminalamt wird die Wahrheit schon ans Licht bringen.
„Wollen wir es hoffen, meinte Kommissar Rüdiger Koslowski. „Ich finde es widerlich, wenn unbescholtene Polizeibeamte mit Dreck beworfen werden.
Nun muss dieser ungehobelte Ruhrpott-Prolet auch noch seinen Senf dazugeben!, dachte die Kriminalrätin. Dr. Laura Brink war sich darüber im Klaren, dass ihre Untergebenen alle auf der Seite von Ben Wilken standen. Es war, als würden sie ihr die Schuld für seine missliche Situation geben. Dabei hatte sie gar nichts dazu beigetragen, dass dieser Scheinheilige vom Dienst suspendiert worden war. In diese Lage hatte sich Heike Steins Liebhaber ganz allein gebracht.
Dr. Laura Brink rollte ungeduldig mit den Augen.
„Nachdem wir nun Herrn Wilken ausgiebig bedauert haben, könnten wir uns vielleicht wieder dem Tagesgeschäft zuwenden. - Frau Stein nimmt sich also des Leichenfundes im Yachthafen an und erstattet Bericht, sobald es gesicherte Erkenntnisse gibt. Frau Russ und Herr Koslowski, wie kommen Sie eigentlich mit den Befragungen im Brandstwiete-Fall voran? Es scheint mir, als ob Sie mehr als genug Zeit für die Zeugenvorladungen hatten."
Die Kriminalrätin war wütend und frustriert zugleich und wollte nun wenigstens diese beiden Untergebenen zur Schnecke machen. Ihre eigene Lage erschien ihr zunehmend unerträglich.
Es war schon traurig genug, dass Heike Stein nichts von ihr wissen wollte. Zu allem Überfluss hatte dieses blonde Biest auch noch bei dem Pik-As-Mordfall Dr. Laura Brinks Leben gerettet. Wenn die Chefin jetzt etwas gegen Heike Stein unternahm, wurde sie unweigerlich von ihrem eigenen schlechten Gewissen geplagt. Und das war mehr, als sie verkraften konnte.
3
In einer großen Hafenstadt wie Hamburg gab es mehrere Liegemöglichkeiten für Sportboote. Der Harburger Yachthafen befand sich an der Süderelbe. Heike fuhr vom Polizeipräsidium in Alsterdorf aus dorthin. Sie stellte ihren Dienstwagen auf dem Parkplatz des Wasserschutzpolizeikommissariats 3 ab, das nur einen Steinwurf weit entfernt vom Yachthafen gelegen war. Heike hatte Glück und traf den Kollegen an, der die Meldung entgegengenommen hatte.
„Wir gingen heute Morgen ein paar Hinweisen nach, weil es nachts Einbrüche in mehrere Yachten gegeben hatte", berichtete Polizeimeister Lohe. „Da ertönte plötzlich ein lauter Schrei. Ich lief zusammen mit Polizeimeisterin Möllenkamp zur Adelaide, das ist ein Kajütkreuzer, der hier vertäut liegt. Die Eignerin heißt Sandra Körner. Sie war es, die eine unbekannte Frauenleiche in einer Koje ihres Bootes fand. Kein Wunder, dass sie einen Entsetzensschrei ausgestoßen hat."
„Also kannte diese Frau Körner die Tote nicht?", vergewisserte sich Heike.
„Das behauptet sie zumindest, und sie kommt mir glaubwürdig vor. Der Gerichtsmediziner und die Kriminaltechniker sind bereits an Bord der Adelaide. Wenn du mich fragst, dann wurde das Opfer schlicht und einfach erstickt. Der Körper weist keine äußeren Verletzungen auf, außerdem lag ein Kopfkissen unmittelbar neben der Toten auf dem Boden."
Dadurch war nach Heikes Meinung noch nichts bewiesen, aber spätestens die Obduktion würde Klarheit über die Todesursache bringen.
„Und die Identität der Leiche ist nicht geklärt?", fragte die Hauptkommissarin.
„Wir haben im Yachthafen herumgefragt, niemand hat die Frau zuvor gesehen. Sie war mit einer Jeans und einem grünen Kapuzenpullover bekleidet. Personalpapiere haben wir bei ihr nicht gefunden, auch keine EC-Karte und kein Smartphone. Genau genommen hatte sie überhaupt nichts bei sich, noch nicht mal ein Papiertaschentuch."
Heike nickte und stellte dem Kollegen von der Wasserschutzpolizei noch eine Frage.
„Wie kann die Leiche an Bord der Adelaide gelangt sein?"
„Da gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder über den Steg, wobei das Gelände nachts abgeschlossen ist. Aber ein halbwegs begabter Einbrecher müsste das Schloss im Handumdrehen öffnen können, das haben wir schon öfter bemängelt. Oder eben auf dem Wasserweg. Jemand könnte die Frau an Bord eines anderen Bootes in den Yachthafen gebracht und dann sozusagen umgeladen haben."
Diese Möglichkeit erschien Heike unnötig kompliziert. Allerdings benötigte sie mehr Fakten, bevor sie sich ein erstes Urteil bilden konnte.
„Okay, dann gehe ich jetzt rüber zum Yachthafen und schaue mir das Boot genauer an", sagte sie zu Lohe. Der Kollege nickte ihr freundlich zu.
Heike schlenderte das kurze Stück der Straße Am Überwinterungshafen entlang Richtung Wasser. Hier wirkte die Millionenstadt beinahe ländlich, obwohl Heike sich inmitten des Hafengeländes befand. Bäume säumten die Fahrbahn, momentan gab es überhaupt keinen Autoverkehr. Solche verträumten grünen Ecken fand man in der nördlichen Metropole oft völlig unerwartet und überraschend.
Einerseits war