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Nordseenixe. Ostfrieslandkrimi
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eBook123 Seiten1 Stunde

Nordseenixe. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

Eine tote Meerjungfrau in Norddeich! Im ersten Moment glauben die beiden Kommissare Torsten Köhler und Gerrit Wolter an einen schlechten Scherz, als sie die Meldung von diesem Leichenfund bekommen. Doch leider ist es nur allzu wahr: Eine junge Frau im Nixenkostüm wurde erwürgt und am Spülsaum der Nordsee abgelegt. Schnell finden sie heraus, dass in Norddeich eine Mermaid Challenge stattfinden soll. War es eine eifersüchtige Mitbewerberin, die Kati Meller ausgeschaltet hat? Immerhin geht es um ein Preisgeld von 10.000,-- Euro. Doch als sich dann das LKA in die Ermittlungen einschaltet, bekommt der Fall auf einmal eine ganz neue Dimension und Torsten Köhler muss wieder mal um das Leben seiner Freundin Dortje Brannum bangen. Die investigative Kriminalreporterin des Friesenblatts ist nach einem Interview verschwunden...

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum30. Aug. 2022
ISBN9783965866447
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    Buchvorschau

    Nordseenixe. Ostfrieslandkrimi - Sina Jorritsma

    1

    »Wir haben eine tote Nixe gefunden.«

    Im ersten Moment glaubte Kommissar Torsten Köhler an einen schlechten Scherz, als er diese telefonische Meldung von Fenja Tonken bekam. Doch die junge Polizeimeisterin nahm ihren Dienst durchaus ernst, sie würde gewiss keine dummen Witze über einen Leichenfund machen. Er hakte nach: »Da es Meerjungfrauen nur im Märchen gibt, handelt es sich gewiss um eine Frau in einem Nixenkostüm.«

    »Ja, das stimmt«, bestätigte die Kollegin. Im Hintergrund war das Rauschen der Brandung zu hören, die Polizistin befand sich offenbar unmittelbar am Spülsaum der Nordsee. Fenja fuhr fort: »Fiete und ich waren auf Routinepatrouille hier in Norddeich, als eine Zeugin winkend auf unser Fahrzeug zugelaufen kam. Sie lotste uns zum Strand unterhalb vom Haus des Gastes, wo wir die Tote fanden. Fiete hat auch schon einen Arzt alarmiert, um die Todesursache feststellen zu lassen.«

    »Sehr gut. Gerrit und ich machen uns gleich auf den Weg zu euch.«

    Mit diesen Worten beendete Köhler das Telefonat und legte den Hörer auf. Sein Kollege Gerrit Wolter schaute ihn fragend an. Die beiden Mordermittler teilten sich ein Büro im Polizeikommissariat Norden. Von dort aus hatten sie einen guten Ausblick auf den Marktplatz der alten Friesenstadt. Am Vormittag des 29. August war dort nicht allzu viel Betrieb, was zweifellos an der Hitze lag. Der Sommer verabschiedete sich mit einem Paukenschlag aus Ostfriesland. Dementsprechend lässig waren die beiden Zivilfahnder gekleidet. Sie trugen Freizeithosen und weite Hemden mit kurzen Ärmeln. Auf den ersten Blick konnte man die beiden nicht von normalen Urlaubern unterscheiden. Nur ein gute Beobachter bemerkte, dass die Holster ihrer Dienstwaffen nur ungenügend von der Oberbekleidung verdeckt wurden.

    »Es gibt also einen neuen Einsatz für uns.«

    Wolters Satz war weniger eine Frage als eine Feststellung gewesen. Er erhob sich bereits von seinem Bürostuhl, genau wie Köhler selbst.

    »Du sagst es, Gerrit. FF haben eine Leiche im Nixenkostüm am Norddeicher Strand entdeckt.«

    Mit FF wurden auf der Polizeiwache Fenja Tonken und Fiete Brodersen bezeichnet, da ihre Vornamen mit demselben Buchstaben begannen. Sie waren meist zusammen auf Streife, so auch an diesem sonnigen Spätsommertag. Köhler und Wolter meldeten sich ab und stiegen in ihren Dienstwagen, der in der prallen Sonne gestanden hatte und momentan eher an das Innere einer Sauna erinnerte. Mit dem Auto waren es vom Norder Marktplatz bis zum Haus des Gastes in Norddeich normalerweise nur zehn Minuten. Doch an diesem Morgen schleppte sich der Straßenverkehr zähflüssig dahin, weil viele an- und abreisende Urlauber unterwegs waren. Von Norddeich aus verkehrten auch die Fähren nach Juist und Norderney. Reisende aus dem Binnenland stellten ihre PKWs auf einem der riesigen Parkplätze ab, die den Inselbesuchern vorbehalten waren.

    Köhler erzählte seinem Kollegen von dem kurzen Telefonat und fügte hinzu: »Ich möchte wissen, warum die Tote ein Nixenkostüm trägt.«

    »Frag doch mal deine Freundin, Dortje ist doch immer auf der Höhe der Zeit.«

    Wolters Bemerkung war keineswegs höhnisch oder abschätzig gemeint, wie Köhler wusste. Als Kriminalreporterin beim Friesenblatt hörte Dortje Brannum »die Flöhe husten«, wie sie selbst es nannte. Früher oder später würde die quirlige Journalistin sich sowieso auf diesen Fall stürzen, darüber machte Köhler sich keine Illusionen. Doch er wollte nicht den dritten Schritt vor dem ersten tun. Zunächst war es wichtig, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Seine Ungeduld wuchs, während sie sich dem Küstenort näherten. Die Kommissare parkten ihren Dienstwagen beim Norddeicher Hafen und legten die wenigen Schritte bis zum Haus des Gastes auf dem Deich zurück. An diesem Tag wehte keine starke Brise, und Schatten suchte man hier vergebens. Obwohl es noch nicht Mittag war, konnte man die Sonneneinstrahlung sehr stark spüren. Das Licht wurde auf den Wellen der nahen Nordsee reflektiert. Köhler und Wolter gingen zur Strandpromenade hinunter. Sie erblickten FFs blaue Uniformen schon von weitem. Die Polizisten hatten den Körper mit einer Plane abgedeckt, unter der die Schwanzflosse des Nixenkostüms hervorschaute.

    Auf diesem Küstenabschnitt gab es keinen Strand, das Ufer war hier mit Steinen befestigt. Auf diesem leicht abschüssigen Untergrund konnte man die Tote nur sehen, wenn man auf der Promenade vorbeiging. Von weiter oben, also beispielsweise von der Terrasse beim Haus des Gastes oder von der Deichkrone aus wäre sie nicht bemerkt worden.

    Die Kommissare gaben den jungen Kollegen die Hand. Köhler fragte: »Wo ist denn die Zeugin?«

    »Wir haben sie erst einmal in ihr Urlaubsquartier geschickt, damit sie sich beruhigen kann«, antwortete Fenja Tonken und fügte hinzu: »Die Dame heißt Rita Kapp und verbringt hier ihre Ferien.«

    Sie gab Köhler einen Zettel, auf dem sie die Kontaktdaten der Zeugin notiert hatte. Er bedankte sich und ging zusammen mit Wolter zu Fiete Brodersen hinüber. Der junge Polizeimeister stand inzwischen breitbeinig auf den Steinen neben der Toten, die immer wieder von den Wellen umspült wurden. Es roch intensiv nach Seetang. Der junge Polizeimeister stand breitbeinig auf den Steinen, die immer wieder von den Wellen umspült wurden. Wenn der Wind stärker geblasen hätte, wären seine Waden nass geworden. Brodersen nickte den Kriminalisten zu und hob die graue Kunststoffplane am oberen Ende an. Köhler kniete sich hin, um die Leiche besser betrachten zu können. Er war davon ausgegangen, dass sie bis auf das Nixenkostüm unbekleidet war. Doch das traf nicht zu. Ihr Oberkörper steckte in einem weißen T-Shirt, auf das die Worte Mermaid Challenge sowie die Zeichnung einer lachenden Nixe gedruckt waren. Von der Hüfte an abwärts hatte die Frau sich in die hautenge Fischhautimitation nebst Schwanzflosse gequetscht. Köhler berührte den Baumwollstoff des T-Shirts mit den Fingerspitzen, dann wandte er sich an Wolter: »Die Tote ist offenbar nicht vom Wasser durchnässt worden.«

    Der Kollege erwiderte: »Momentan erreicht die Flut gegen drei Uhr früh ihren Höhepunkt, danach fließt das Wasser langsam ab. Ich schätze, die Frau wurde zwischen fünf und sieben Uhr hier abgelegt. Zu so früher Stunde musste man nicht befürchten, von Zeugen bemerkt zu werden.«

    Mit dieser Einschätzung hatte Wolter zweifellos recht. Die Strandpromenade erfreute sich tagsüber und auch am frühen Abend großer Beliebtheit bei den Norddeich-Feriengästen.

    Die Tote hatte schulterlanges blondes Haar. Köhler schätzte die Frau auf Mitte bis Ende zwanzig. Sie war ungeschminkt, und an ihrem Hals konnte er deutliche Würgemale feststellen.

    Nun erschien der von Fenja Tonken angeforderte Mediziner. Er kam zu den Kommissaren und öffnete seine Arzttasche. Die Polizisten begrüßten ihn und traten zur Seite, damit er in Ruhe arbeiten konnte. Köhler blickte nachdenklich Richtung Horizont und sagte: »Das Opfer scheint an einer Challenge teilgenommen zu haben, also an einer Art Wettbewerb. Es muss noch andere Kandidatinnen geben, die vielleicht schon nach Norddeich angereist sind.«

    »Wir sollten die hiesige Hotellerie abtelefonieren«, schlug Wolter vor. »Falls die anderen Damen auch diese T-Shirts tragen, ist das auffällig. Von den Schwanzflossen ganz zu schweigen. Ich frage mich, wie man sich damit außerhalb des Wassers fortbewegen kann.«

    »Gar nicht«, erwiderte Köhler. »Ich stelle es mir so vor, dass die Frau vielleicht an diese Stelle unterhalb der Strandpromenade gekommen ist, um für ein Foto zu posieren. Zu dem Zweck hat sie das Kostüm angelegt. Darunter trägt sie vielleicht eine Bikinihose oder einen Slip.«

    Der ostfriesische Kommissar erwiderte: »Das wäre möglich. Der Mörder hat dann ihren Rock oder ihre Hose sowie ihre Schuhe und andere Gegenstände einfach mitgenommen, um keine unnötigen Spuren zu hinterlassen. Und wenn sie an einer anderen Stelle getötet wurde, dann waren ihre Klamotten sowieso nicht hier.«

    Der Arzt hatte die Untersuchung beendet und kam zu den Kommissaren: »Ich gehe zunächst davon aus, dass der Tod durch Erwürgen eingetreten ist. Unter Berücksichtigung von Körpertemperatur und Witterungsverhältnissen wird die Frau ungefähr zwischen drei und fünf Uhr früh verstorben sein. Für genauere Angaben müssen Sie das Obduktionsergebnis abwarten.«

    Diese Eingrenzung passte zu Wolters Vermutung, der wegen des abfließenden Wassers davon ausgegangen war, dass man die Frau zwischen fünf und sieben Uhr früh hier abgelegt hatte.

    Köhler bedankte sich bei dem Doktor und kontaktierte telefonisch einen Bestatter, um die Tote abholen und zum gerichtsmedizinischen Institut Oldenburg schaffen zu lassen. Dort sollte die Leichenöffnung stattfinden.

    Die Anwesenheit der Kommissare war nicht länger

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