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Wutmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
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Wutmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
eBook145 Seiten1 Stunde

Wutmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

"Der Bootskapitän ist der Tote!" Tjark Rahusen liegt ermordet in den Dünen von Langeoog. Wer hatte eine solche Wut auf den Kapitän und Inhaber eines Unternehmens für Bootstouren, dass er ihm eine tödliche Kopfverletzung verpasste? An sich war Tjark ein freundlicher Inselbewohner, der mit jedem gern einen Klönschnack hielt. Doch zugleich hegte der ein oder andere einen tiefen Groll gegen das Mordopfer. Noch am Abend seines Todes war er mit einem Insulaner heftig aneinandergeraten. Ist der Streit später eskaliert? Oder konnte einer von Tjarks Söhnen die Übernahme des Familienunternehmens womöglich nicht mehr abwarten? Die Langeooger Inselkommissare Fenja Bruns und Jonte Visser nehmen drei Hauptverdächtige ins Visier. Einer davon ist seit dem Mord wie vom Erdboden verschluckt. Und niemand scheint für die Tatzeit ein Alibi zu haben...

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum18. Aug. 2023
ISBN9783965868250
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    Buchvorschau

    Wutmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi - Julia Brunjes

    Kapitel 1

    Kommissarin Fenja Bruns saß auf ihrem Dienstfahrrad und fuhr über den Deich.

    Sie war zu einem Nachbarschaftsstreit gerufen worden und musste nach dessen Schlichtung jetzt erstmal zurück zur Dienststelle kommen. Dort hatte sie ihre Fahrt auch heute begonnen, denn ihre Wohnung lag über der Dienststelle. Deswegen war sie normalerweise sowieso immer früh im Dienst.

    Jetzt aber genoss sie den morgendlichen Wind in ihrem Gesicht, als sie auf dem Deich entlangfuhr.

    Ihr Telefon klingelte und sie ließ das Rad ausrollen, bevor sie das Handy ans Ohr hob.

    »Moin, Jonte«, grüßte sie ihren Kollegen, dessen Nummer sie auf dem Display erkannt hatte.

    »Moin, Fenja. Wir haben einen Toten«, sagte er.

    »Handelt es sich um ein Unfallopfer oder Mord?«, fragte sie sofort zurück. Somit hatte ihr Arbeitstag wohl leider begonnen.

    »Mord, ich bin schon mit dem Spurensicherungskoffer am Tatort. Dr. Loos kommt auch gleich«, sagte er und beschrieb ihr den Weg zu ihm.

    »Bin unterwegs«, sagte Fenja Bruns und legte auf.

    Sie fuhr los und machte sich auf den Weg zum Tatort. Sie war zusammen mit ihrem Kollegen Jonte Visser die Vertretung von Recht und Ordnung auf der Insel. Sie fuhr den namenlosen Pfad entlang an der Jugendherberge der Insel Langeoog vorbei, bis der Weg mit einem anderen Pfad zusammentraf. Es wurde zunehmend schwierig, sich mit dem Fahrrad vorwärtszubewegen, sodass sie abstieg und zu schieben begann. In einiger Entfernung konnte sie schon zwei Personen undeutlich auf dem Kamm einer Düne sehen. Eine der beiden Personen auf der Düne trug eine Polizeiuniform wie Fenja.

    »Moin, Jonte«, rief sie ihrem Kollegen Jonte Visser zu. Sie musste sich Mühe geben, um gegen den frischen Wind noch hörbar zu sein. Jonte Visser war wegen seines kurzen blonden Haars auch auf die Entfernung trotzdem sofort gut zu erkennen. Die Dienstmütze hatte er vom Kopf genommen. Vermutlich ist der Wind da oben noch stärker als hier unten, dachte Fenja. Jonte winkte ihr hinunter.

    »Moin, Fenja. Lass das Rad da unten stehen. Du kannst da links die Düne zu uns hoch«, erklärte Jonte Visser und musste ziemlich laut werden, um sich gegen den immer mehr auffrischenden Wind zu behaupten.

    Fenja ließ ihr Dienstfahrrad unten zurück und fand schnell den kleinen Trampelpfad, der die Düne hoch führte. Er sah aus, als würde er immer mal wieder benutzt, vermutlich von dem einen oder anderen Touristen, der sich nicht an die Vorschriften zum Schutz der Dünen hielt, wobei die Anwohner da auch manchmal nicht besser waren, wie Fenja wusste.

    Jonte kam ihr ein paar Schritte entgegen.

    »Was haben wir?«, fragte die Kommissarin ihren Kollegen.

    »Heute Morgen hat ein Tourist den Weg zum Strand verlassen, um hier heraufzuklettern und ein Foto zu machen«, erklärte Jonte. »Er war der Meinung, eine Ohrenlerche gehört zu haben. Das sind wohl irgendwelche Vögel, ist nicht mein stärkstes Gebiet. Jedenfalls wollte er die Vögel fotografieren.«

    »Stattdessen fand er einen Toten«, schloss Fenja. Sie hatte nun zu Jonte aufgeschlossen und gemeinsam kletterten sie den Rest hinauf.

    Dabei sagte Jonte: »Ja, leider.«

    »Wissen wir schon, wer der Tote ist?«

    »Ich kenne den Mann, wenn auch nur sehr flüchtig«, erklärte Jonte. »Es handelt sich um Tjark Rahusen.«

    »Der Name kommt mir bekannt vor«, gab Fenja zurück.

    »Sollte er, du hast mal eine Bootstour mit ihm zu den Seehundbänken am Osterhook gemacht«, erinnerte Jonte sie.

    »Stimmt, ich erinnere mich an die Fahrt, aber nicht an den Namen. Der Bootskapitän ist der Tote?«, versicherte sich Fenja.

    »Leider ja, so sieht es aus. Ich habe ihn sofort erkannt. Aber er hat auch seine Papiere bei sich. Fehlen weder sein Portemonnaie noch sein Hausschlüssel, soweit ich das sehe«, fasste ihr Jonte zusammen.

    »Also vermutlich kein Diebstahl«, sagte Fenja.

    »Jedenfalls nicht sein Geld und auch nicht seine Schlüssel. Er hatte einen Bund voll dabei«, sagte Jonte.

    Oben angekommen, sah Fenja Bruns bereits eine ausgebreitete Plane, die eine Person verbarg. Daneben kniete ein Mann und schloss in diesem Moment seinen Koffer.

    »Moin, Dr. Loos«, grüßte Fenja den knienden Arzt.

    »Moin, Frau Bruns«, gab er kurz angebunden zurück. »Hat gedauert, hierherzukommen, was?«

    »Ich bin ja auch nur mit dem Dienstfahrrad unterwegs, fliegen kann ich nicht«, sagte sie. »Was können Sie mir zu dem Toten sagen?«

    Sie deutete auf die Plane, unter der die Leiche des Mordopfers lag. Rickmer Loos führte seine Arztpraxis auf der Insel Langeoog am Süderdünenring. Der manchmal etwas bärbeißige Mann hatte ihnen schon bei so manchem Fall geholfen. Im Zweifelsfall diente er hier auch einfach als derjenige, der den Tod offiziell feststellte, bevor die Leiche zur eigentlichen Obduktion abgeholt wurde. Das würde aber leider dauern, wie Fenja aus leidvoller Erfahrung wusste. Immerhin musste man den Toten erst zur nächsten Rechtsmedizin bringen, und die gab es in Oldenburg.

    »Tja, der Mann ist tot«, sagte Dr. Loos.

    »Etwas genauer, bitte«, bat die Ermittlerin.

    Der Arzt hob die Plane an, damit sie den Toten sehen konnte. »Jemand hat ihm mit einem schweren Gegenstand den Schädel eingeschlagen. Ich tippe auf ein Werkzeug, aber das muss der Gerichtsmediziner klären. Der Schlag wurde so ausgeführt, dass er von schräg hinten traf«, führte Dr. Loos aus.

    »Also war der Mörder vermutlich hinter dem Opfer«, sagte Fenja.

    »Ich denke schon. Oder das Opfer versuchte sich abzuwenden, was nicht gelang«, sagte Dr. Loos.

    »Wir haben hier keine weiteren Spuren gefunden, die darauf hindeuten, dass dieser Dünenkamm der Tatort ist«, sagte Jonte. »Nicht, dass in dem Sand hier viele Spuren lange halten.«

    »Also nehmen wir vorerst an, der Tote wurde hier nur abgelegt, möglichst außer Sicht, um ihn erstmal los zu sein«, sagte Fenja.

    »Das ist anzunehmen«, stimmte Jonte zu. »Viel weiter würde man bei dem Weg auch nicht zum Meer kommen. Der Weg wird hier bald zu sandig, und unser Mordopfer ist etwas zu groß und kräftig, um ihn gut zu tragen.«

    »Was aber voraussetzt, dass es ein Täter allein war«, sagte Fenja. »Das wissen wir noch nicht.«

    »Stimmt, da können wir uns noch nicht sicher sein«, bestätigte er.

    »Können Sie mir noch etwas sagen, Dr. Loos? Ich hätte gerne einen ungefähren Tatzeitpunkt«, bat Fenja dann den Mediziner.

    »Also aufgrund des Zustandes des Körpers und seiner Temperatur würde ich auf letzte Nacht tippen. Es war eine recht warme Nacht und erst sehr früh am Morgen frischte der Wind ganz schön auf. Wenigstens hat es nicht noch zwischendurch geregnet, das macht es nicht so kompliziert. Die Temperatur und der Zustand der Leiche legen nahe, dass er recht spät in der letzten Nacht verstorben sein sollte«, erklärte der Arzt.

    »Vielen Dank. Sonst noch etwas? Wenn Sie die Wunde ansehen, denken Sie, der Täter war größer oder kleiner als das Opfer?«, fragte Fenja den Mediziner.

    »Weder noch, ich denke, der Täter war genauso durchschnittlich groß wie das Opfer«, sagte der Arzt. »Ohne mehr zum Tatort zu wissen, will ich da auch nicht groß rumspekulieren.«

    Fenja bedankte sich bei dem Mediziner.

    »Herr Brand ist informiert, der holt die Leiche gleich ab«, sagte Jonte zu Fenja. »Ich habe mich schon darum gekümmert.«

    Ludger Brand war der ortsansässige Bestatter. Er übernahm im Auftrag der Polizei oft die Überführung für die Oldenburger.

    »Bleiben Sie vielleicht noch kurz beim Toten, bis Herr Brand hier ist?«, bat Fenja den Arzt. »Zeit ist wichtig bei einem Mordfall und wir wollen dann schon los zu seiner Familie.«

    »Haben Sie keinen Praktikanten für sowas?«, gab der Mediziner zurück.

    »Nein, aktuell leider nicht. Es wird auch keine Dauereinrichtung, versprochen«, sagte Fenja Bruns. Dr. Loos grunzte eine unzufriedene Antwort, nickte aber.

    »Also, gehen wir zur Familie des Opfers. Du hast die Papiere des Toten an dich genommen?«, fragte Fenja.

    »Habe ich«, bestätigte Jonte. »Er wohnt nicht weit vom Wasserwerk entfernt, kurz vor den ersten Straßen des Ortes auf einem Resthof an der Willrath-Dreesen-Straße.«

    »Wenn du mit dem Fundort fertig bist, lass uns aufbrechen«, sagte Fenja.

    Sie kletterten die Düne wieder hinab. Unten wartete Fenja kurz, bis Jonte sein eigenes Dienstfahrrad geholt hatte. In den großen Fahrradtaschen verstaute er den Spurensicherungskoffer.

    »Was ist mit dem Finder der Leiche?«, fragte Fenja ihren Kollegen. Sie schwang sich dabei auf ihr Fahrrad, um anschließend loszufahren. Die Insel war fast komplett autofrei. Lediglich einige Dienste wie die Müllabfuhr und natürlich die Rettungsfahrzeuge sowie die Feuerwehr besaßen motorisierte Fahrzeuge.

    »Ich habe ihn nach Hause geschickt«, erklärte Jonte. »Außerdem habe ich erstmal kein Ordnungsgeld wegen Verlassens der Wege eingeleitet.«

    »Das wäre sowieso kein Fall für uns, sondern gemäß Naturschutzrecht ein Fall für die Naturschutzbehörde«, meinte Fenja. »Da bist du gar nicht zuständig. Aber ich würde sagen, nach dem Fund einer Leiche ist der Mann gestraft genug, oder nicht?«

    »Vermutlich, das traumatisiert einen sicher so, dass man nie wieder einfach so in die Dünen stiefelt«, stimmte Jonte zu. »Der Mann sah richtig fertig aus. Ich denke, der hat seine Strafe bekommen.«

    »Denke ich auch«, sagte Fenja.

    Sie fuhren zwischen Wiesen und kleinen Dünen einen gepflasterten Weg entlang. Der Wind hatte noch stärker aufgefrischt. Fenja vermutete, dass Regen im Anflug war.

    Das Wetter konnte hier auf den Inseln schnell umschlagen, doch so schnell, wie der Regen oft kam, so schnell war er auch vorbei und zog weiter in Richtung Festland.

    Hier, nahe dem Wasserwerk, stand ein kleines rot verklinkertes Häuschen mit einem typischen ostfriesischen Reetdach. Diese waren zwar inzwischen seltener geworden, aber es gab immer noch Liebhaber, die diese Art der Bedachung sehr schätzten. Das Haus lag recht einsam, bis zum Ort war es noch ein

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